Ich habe mich vor drei Jahren mal hier angemeldet und ein bisschen geschrieben... Damals hatte ich zum ersten Mal begonnen, mich mit meiner Adoption auseinanderzusetzen und bin dann irgendwie auf dieses Forum gestoßen.
In den letzten drei Jahren hatte ich immer wieder Phasen, in denen ich alles verdrängt habe und mir einfach keine Gedanken mehr über das Thema machen wollte. Ich war schon so weit, dass ich mir gesagt habe, dass ich niemals Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen möchte, und dass es mir einfach egal ist, dass ich adoptiert bin.. und wer meine leibliche Mutter ist.. und.. und... und..
Schließlich habe ich dann aber gemerkt, dass bestimmte Fragen wohl niemals aus meinem Kopf (bzw. aus meinem Unterbewusstsein oder wo auch immer) verschwinden werden. Ich hatte ja bereits geschrieben, dass meine leibliche Mutter Koreanerin ist und somit stellte sich mir z.B. immer die Frage, wie es wohl sein mag, einem Menschen äußerlich zu ähneln. Ich habe zwei (Adoptiv-)Schwestern und einen (A-)Bruder, sie und auch meine Eltern sind alle groß, blond und blauäugig.. nun ja, und ich bin es eben logischerweise nicht als Koreanerin!!! Hinzu kommt noch, dass sich alle in meiner Familie sehr ähnlich sehen, das geht zurück bis zu meinen Großeltern.
Diese und auch andere Fragen kreisten also immer wieder in meinem Kopf und ich habe mich eines Tages dazu durchgerungen, mich an das Jugendamt hier in Hamburg zu wenden. Es ging alles relativ schnell, man sagte mir, dass nun ein Brief an meine leibliche Mutter geschickt wird und dass sie in diesem Brief gebeten wird, sich zu melden. Das hat sie jetzt auch getan. Die Sachbearbeiterin beim Jugendamt hat sich am letzten Donnerstag bei mir gemeldet und mir mitgeteilt, dass meine Mutter keinen Kontakt mit mir haben möchte. Sie sagte, dass sie ein langes Telefonat mit ihr geführt hat und dass meine Mutter ihr gesagt hat, dass sie sich mit der Situation überfordert fühlt, da weder ihr Ehemann (mein leiblicher Vater) und auch die drei weiteren Geschwister (waren bei meiner Geburt im Alter zwischen 3 und 8 Jahre alt) NICHTS von meiner Existenz wissen und dass sie die Adoption geheim gehalten hat. Was sie ihrer Familie letztendlich erzählt hat (Totgeburt?? ), konnte die Frau vom JA mir nicht sagen, da meine Mutter sich dazu wohl nicht näher geäußert hat. Meine Mutter sieht jedenfalls keine Möglichkeit, mich jemals kennenzulernen. Sie sagte, dass es in Korea als große Schande gilt, ein Kind "wegzugeben" und dass sie aus diesem Grund alles verheimlicht hat.
Nun ja.. alles, was ich jetzt fühlen kann, ist Traurigkeit und Schmerz.. und was eigentlich das Schlimmste ist, ist dass ich eigentlich mit niemandem richtig darüber reden kann, wie es mir jetzt geht. Ich habe mit meiner Freundin geredet und sie sagte mehr oder weniger kurz und knapp: "Sei nicht traurig... jetzt kannst du damit abschließen. Schließlich kanntest du die Frau ja auch gar nicht."
Damit hat sie natürlich Recht.. aber es tut trotzdem sehr weh, dass ich meine Mutter wohl niemals sehen werde..
Wie geht Ihr denn mit Traurigkeit um???? Behaltet Ihr alles für Euch oder habt Ihr Freunde, die Euch verstehen können?! Ich habe überlegt, eine Selbsthilfegruppe aufzusuchen, hat da jemand Erfahrungen gemacht?! Gute, schlechte?!
Ich kann dich so richtig verstehen wie du dich fühlst.Ich wurde auch als baby zur adoption freigegeben und habe mich nach fast 34 Jahren endlich auf die suche begangen nach meiner leiblichen Mutter. Ich bin aber nicht über das Jugendamt gegangen. Ich habe im internet gesucht und habe den Bruder von ihr gefunden und der hat meiner leiblichen Mutter dann gesagt das ich sie suche und kennenlernen möchte ihre erste reaktion darauf war auch das sie keinen Kontakt möchte weil eben auch ihre Familie und meine 3 Geschwister nix davon wissen. das hat mir dann ihr bruder was ja mein Onkel eigentlich mitgeteilt , für mich ist auch eine welt zusammen gebrochen aber ich habe ihn gesagt das ich das nicht so leicht akzeptiere. er hat mir natürlich nicht ihre adresse mitgeteilt er hat mir nur tips gegeben wie ich sie finden kann also bin ich die ganzen schritte über akten einsicht bis melderegisterauskunft gegangen. er hat aber sie darüber informiert was ich mache und sie hat dann doch in erwägung gezogen mich anzurufen, was sie dann auch tat.
Nun ruft sie mich 1 mal die woche an und demnächst wollen wir uns treffen. ich habe ihr auch schon gesagt das ich meine geschwister auch kennenlernen möchte, ich ihr aber noch zeit gebe wann sie es sagt. sie möchte erst mal sehen wie wir miteinander klar kommen. und dann wird sie es hoffentlich irgendwann mal sagen. Im grunde genommen wird sie es sagen müssen , denn sie weiß auch das ich die adresse von meiner schwester habe. ich weiß auch das wenn sie es nicht sagt und sie den kontakt zu mir abbricht ich alleine den kontakt zu meinen geschwistern suchen werde.
ich würde an deiner stelle nicht einfach aufgeben ich habe es auch nicht getan. versuche sie alleine ohne das JA zu finden und schreibe ihr doch einen Brief.
Denn wenn du aufgibst wirst du dich irgendwann ärgern.
ich bin froh das ich nicht einfach aufgegeben habe. Auch wenn es leichter zwang ist den ich auf meine leibliche Mutter ausübe ( das denke ich das sie auch ein bißchen nur deshalb den kontakt zu mir hält weil sie angst hat das ich meine schwester kontaktiere) können wir uns kennenlernen. Obwohl sie ja den kontakt zu mir aufgenommen hat bevor sie wußte das ich die adresse von der schwester hatte,ist es auch etwas freiwillig.
leider kann ich Dir Deine psychischen Schmerzen weder nehmen noch lindern, so viel Mitgefühl ich auch für Deine Lebensumstände habe.
Du schreibst leider nichts über die Beziehung zu Deinen Ado-Eltern, wie Du Deine Kindheit erlebtest und wann und wie Du über Deine Adoption aufgeklärt wurdest. Auch das ist nämlich ein wichtes Detail mit großem Einfluß auf die Befindlichkeit.
Den Rat von Pusteblume, Dich mit Deiner Herkunftskultur auseinanderzusetzen, finde ich großartig. 1. Lenkt Dich das vielleicht von Deinem Schmerz ein wenig ab, 2. kannst Du Dich dadurch evtl. mit Deiner leiblichen Familie auch auf Distanz ein wenig verbunden fühlen und Deiner Mutter bei einem möglichen Kontakt in der für sie rechten Weise entgegentreten. Das ist, glaube ich, gerade bei Asiaten extrem wichtig.
Danach würde ich mich noch einmal mit der netten Mitarbeiterin des Jugendamtes in Verbindung setzen und um Vermittlung eines (zunächst einmaligen) Inkognito-Treffens - oder wenigstens eines Telefonats - mit der Mutter bitten. Diese JA-Dame sollte Deiner l. Mutter klar machen, wie wichtig eine Aussprache mit ihr ist, um Ähnlichkeiten festzustellen und vor allem den Grund der Abgabe zu erfahren. Gleichgültig welche Überlegungen dahinterstecken mögen, wenn der Adoptierte sie kennt, sind sie kein die Seele zerfressendes Gespenst mehr, sondern es kann dann mit diesem Wissen "gearbeitet" werden.
Ist der Ehemann Deiner Mutter auch Dein leiblicher Vater? Wenn nicht, dann ist auch die Frage nach der Vaterschaft für Dich ein unendlich wichtiger Punkt, auf dessen Offenlegung Du ein verbrieftes Recht hast.
Vielleicht (aber nur so ganz vielleicht) erwachen ja bei einem Treffen mit Deiner leibl. Mutter auch ihre Mutterinstinkte für Dich und es ergibt sich eine dauerhafte Beziehung oder zumindest eine gelegentliche.
Wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg bei Deinen Anbahnungstätigkeiten.
herzlichen Dank erstmal für eure Antworten. Es tut gut, mit jemandem darüber zu reden bzw. zu schreiben. Das alleine ist schon so ein guter Trost. Und schon fühle ich mich gar nicht mehr so einsam!!
Ich kann meiner Mutter nicht schreiben, da ich ihre Adresse ja nicht habe und das JA darf mir ihre Anschrift auch nicht geben. Selbst wenn ich ihre Adresse kennen würde, hätte ich Hemmungen, mit ihr Kontakt aufzunehmen. Sollte ich ihren Wunsch nicht respektieren?! Es ist doch ihre freie Entscheidung, ob sie mich kennen lernen möchte, oder eben nicht. Ich kann sie ja nicht dazu zwingen...
Das JA teilte mir auch mit, dass sie gesagt hat, dass Post, die an sie persönlich adressiert ist, auch von dem Ehemann gelesen wird... Auch meine Geschwister, die inzwischen ja anfang bis mitte 30 sind, leben wohl dort mit ihr in "häuslicher Gemeinschaft", was auch immer das heißt. So etwas wie Postgeheimnis interessiert dort wohl niemanden.
Im Telefonbuch ist ein Eintrag mit ihrem Namen, auch wohnhaft in Hamburg. Aber ich will sie ja auch nicht so hart mit allem konfrontieren, ich denke einfach, dass sie es nicht so leicht hat....
Ich überlege ja auch hin und her, ob es nicht doch vielleicht eine Möglichkeit geben kann, sie eines Tages kennenzulernen.. aber wie soll das funktionieren, wenn sie es nicht will?!
leider kann ich Dir Deine psychischen Schmerzen weder nehmen noch lindern, so viel Mitgefühl ich auch für Deine Lebensumstände habe.
Du schreibst leider nichts über die Beziehung zu Deinen Ado-Eltern, wie Du Deine Kindheit erlebtest und wann und wie Du über Deine Adoption aufgeklärt wurdest. Auch das ist nämlich ein wichtes Detail mit großem Einfluß auf die Befindlichkeit.
Ich habe meine Kindheit als sehr behütet und liebevoll umsorgt empfunden. Ich habe Glück im Unglück gehabt möchte ich mal sagen!! Meine Adoptivfamilie ist eine tolle Familie und ich liebe meine Eltern!! Womit wir schon bei einem weiteren Problem sind, da ich jetzt schon Bauchschmerzen habe bei dem Gedanken daran, wie ich es meiner Mutter sagen soll, dass ich diesen Schritt gegangen bin. Bis jetzt weiß nur meine Schwester und meine Freundin davon. Ich habe Angst, dass sie traurig wird oder sich Sorgen macht um mich....
Aufgeklärt wurde ich so früh, dass ich mich gar nicht daran erinnern kann, wie alt ich war. Meine Adoptiveltern haben mir von Anfang an alles erzählt. Gut... es ist auch schwer, so etwas zu verheimlichen, wenn man pechschwarze Haare hat und eindeutig asiatisch aussieht!!
ZitatIst der Ehemann Deiner Mutter auch Dein leiblicher Vater?
Ja, das ist er. Sie wollte sich nach meiner Geburt von ihm scheiden lassen, aber sie hat es nicht getan.
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Vielleicht (aber nur so ganz vielleicht) erwachen ja bei einem Treffen mit Deiner leibl. Mutter auch ihre Mutterinstinkte für Dich und es ergibt sich eine dauerhafte Beziehung oder zumindest eine gelegentliche.
Das klingt jetzt vielleicht kitschig... aber ein einziges Treffen würde mir doch schon reichen. Alles darüber hinaus wäre natürlich wunderschön. Ich möchte sie so gerne einmal sehen, wie sie aussieht, wie sie spricht, lacht etc...
Zitat Wünsche Dir alles Gute und viel Erfolg bei Deinen Anbahnungstätigkeiten.
Zitat von MartinaVielleicht (aber nur so ganz vielleicht) erwachen ja bei einem Treffen mit Deiner leibl. Mutter auch ihre Mutterinstinkte für Dich ...
Hallo Merkur,
das ist wirklich unendlich traurig, was Du da berichtet hast. Hast Du selbst denn auch das Gefühl, dass Deine biologische Mutter keinen "Wert auf Dich legt", oder könnte sie nicht die blanke Angst vor ihren eigenen Leuten zu dieser Zurückhaltung treiben? Es gibt Menschen, die können sich einfach nicht aus der Umklammerung von anderen befreien und geben immer klein bei, auch wenn sie eigntlich etwas anderes tun würden. Das mit dem Schämen und der Adoption gilt übrigens nicht nur für asiatische Mütter. In unserer Gesellschaft sind solche Frauen für viele auch nur Abschaum.
Wenn man 20, 30 Jahre mit dieser Last hat leben müssen, kann man nicht einfach mal eben die Wahrheit sagen. Erschwerend kommt dazu, dass man den Herkunftseltern früher bei der Unterzeichnung der Verzichtserklärung eingebleut hat, dass sie ab jetzt keine Rechte haben und nie Nachforschungen anstellen dürfen. So etwas prägt und dient nicht gerade dazu, dass man mit allen Sinnen in diesem Teil der schmerzlichen Vergangenheit herum wühlt. Das ist die herkunftsseitige Kehrseite der Medaille von Inkognito.
Ich wünsche Dir, dass sich doch noch alles zum Guten wendet, aber Du wirst wohl ziemlich geduld haben müssen.
Hallo Merkur,deine Geschichte ist so schreklich.Kann man dareinfühlen. Was genau fühlst du denn jetzt gerade in dem Moment ?! Meine Mam wollte auch damals 1997 nichts mit mir zu tun haben,und wiegelte alles ab .Sogar ihre Mutterschaft,obwohl es eindeutig bewiesen war,dass sie es ist. Sie tatso,als wäre sie gar nicht die Gesuchte,und legte am Tel einfach mal eben so locker auf .Aber nicht um noch vorher einen Schreinervenanfall zu haben .Da war ein Typ,den niemand lokalsieren konnte bis jetzte wer das jemals hätte sein können.
also ich sag dir ,gib niemals auf!!Wenn ich damals gewusst hätte ,was ich heute weiss ,hätte ich gekämpft bis zum letzten Blutstropfen. Ich bereue es so sehr.All die Jahre vergeben,und verloren und meine MA kaum später auch .Sie litt an einer zu spät erkannten Krebsart.Endstadium.Schon als wir kontakten.
Bitte gebe nicht auf!! Es würde dir im Herzen wehtun ,wenn es zu spät wäre eines Tages. Bitte lass ihr Zeit,und versuch es dann später nochmals.
Ich würde es auf jedenfall nochmal versuchen. Denn wenn du es nicht machst wirst du dich ärgern. Laß etwas Zeit vergehen und versuche es nochmal.
Ich denke mal das sie vielleicht schon den Kontakt will aber eben Angst hat vor der Wahrheit .
Meine leibliche Mutter wollte auch erst nicht und hat dann auch nochmal nachgedacht. Ich habe ihr auch gesagt das ich sie nicht in schwierigkeiten bringen möchte und das man auch erst mal Kontakt haben kann ohne das jemand was weiß. Und so machen wir das zur zeit auch. sie respektiert das ich den Kontakt zu ihr suche und ich respektiere das sie erst mal weiter gegenüber ihhrer Familie schweigt.
Klar es ist nicht so einfach weil sie mich auch nur dann anrufen kann wenn sie alleine ist. und das ist manchmal nicht so einfach.
Wie alt bist du denn. Bei mir waren die Adoptionsakten im Stadtarchiv daher hat das alles nicht so lange gedauert. die suche und das finden.
Was mir meine leibliche Mutter leider niemals verraten wird ist der name meines leiblichen Vaters. das hat sie mir schon ausdrücklich gesagt.
Hast Du selbst denn auch das Gefühl, dass Deine biologische Mutter keinen "Wert auf Dich legt", oder könnte sie nicht die blanke Angst vor ihren eigenen Leuten zu dieser Zurückhaltung treiben? Es gibt Menschen, die können sich einfach nicht aus der Umklammerung von anderen befreien und geben immer klein bei, auch wenn sie eigntlich etwas anderes tun würden. Das mit dem Schämen und der Adoption gilt übrigens nicht nur für asiatische Mütter. In unserer Gesellschaft sind solche Frauen für viele auch nur Abschaum.
Wenn man 20, 30 Jahre mit dieser Last hat leben müssen, kann man nicht einfach mal eben die Wahrheit sagen. Erschwerend kommt dazu, dass man den Herkunftseltern früher bei der Unterzeichnung der Verzichtserklärung eingebleut hat, dass sie ab jetzt keine Rechte haben und nie Nachforschungen anstellen dürfen. So etwas prägt und dient nicht gerade dazu, dass man mit allen Sinnen in diesem Teil der schmerzlichen Vergangenheit herum wühlt. Das ist die herkunftsseitige Kehrseite der Medaille von Inkognito.
Ich wünsche Dir, dass sich doch noch alles zum Guten wendet, aber Du wirst wohl ziemlich geduld haben müssen.
Liebe Grüße, Mausi
Ich weiß nicht, ob es ihr etwas bedeuten würde, mich kennenzulernen oder ob es ihr egal ist.. ich hatte mir so sehr gewünscht, dass sie mich auch sehen möchte, und dass sie das anscheinend nicht möchte, macht mich so traurig... ich hatte all die letzten Jahre immer Angst, mich auf die Suche zu machen. Ich hatte eben Angst vor einer Zurückweisung. Davor, dass sie es ablehnen könnte. Und dass dieser Fall nun eingetreten ist, ist sehr schlimm für mich. Aber ich denke auch, dass sie halt wirklich Angst hat, wie sie das alles erklären soll. Ich kann mir vorstellen, dass sie das alles verdrängt hat, genau wie ich es auch verdrängt hatte jahrelang.
Zitat von SherrySt Was genau fühlst du denn jetzt gerade in dem Moment ?!
Ich fühle mich hilflos und ich bin auch wütend und enttäuscht. Und vor allem bin ich traurig.
Zitat Bitte gebe nicht auf!! Es würde dir im Herzen wehtun ,wenn es zu spät wäre eines Tages. Bitte lass ihr Zeit,und versuch es dann später nochmals.
Ja, ich bin jetzt sehr nachdenklich... Meine erste Reaktion war eigentlich, dass ich es jetzt ruhen lassen will und damit abschließen möchte. Aber vielleicht habt ihr Recht?! Vielleicht sollte man nicht so schnell aufgeben?! Vielleicht sollte ich es nicht dabei belassen und es doch noch einmal versuchen?! Ich weiß es nicht.. momentan fällt mir das Denken wirklich schwer...
Zitat von diddlinaj Ich habe ihr auch gesagt das ich sie nicht in schwierigkeiten bringen möchte und das man auch erst mal Kontakt haben kann ohne das jemand was weiß.
Genau das war auch mein erster Gedanke!! Ich will ihr Leben nicht aus der Bahn werfen jetzt mit meinem "Auftauchen". Ich habe ja auch Verständnis für sie, dass sie jetzt wahrscheinlich total verwirrt ist und ihr geht es sicher genauso schlecht wie mir...
Es klingt jetzt vielleicht abgebrüht, aber ich denke mir, wenn sie es 30 Jahre lang geheim halten konnte, dann wird sie es doch auch schaffen, ein "heimliches" Treffen mit mir stattfinden zu lassen. Von mir aus muss ja niemand etwas erfahren. Ich hätte kein Problem damit, wenn sie es weiterhin verschweigt.
Dann sag das doch der Dame vom JA, dass Sie Deiner leiblichen Mutter sagt, dass es Dir nur um ein Kennenlernen geht und dass sie danach zu nichts weiterem verpflichtet ist.
Das habe ich auch schon überlegt jetzt... Es kann ja auch sein, dass meine leibliche Mutter totale Angst hat jetzt, weil sie denkt, dass ich mich in ihre Familie drängen möchte, so nach dem Motto: Hallo, hier ist dein viertes Kind und nun kümmere dich um mich.
Darum geht es ja überhaupt nicht!!
Ach verdammt... diese ganze Sache zieht mich so runter... so schlecht ging es mir wirklich lange nicht mehr. Ich würde meiner Mutter so gerne so vieles sagen. Dass sie sich keine Vorwürfe machen soll und dass ich es ihr überhaupt nicht übel nehme....
Ich danke euch für eure Unterstützung!!! Wir kennen uns ja eigentlich überhaupt nicht, aber es bedeutet mir sehr viel, mich hier austauschen zu können!!
Zitat von SherrySt Was genau fühlst du denn jetzt gerade in dem Moment ?!
Ich fühle mich hilflos und ich bin auch wütend und enttäuscht. Und vor allem bin ich traurig.
Zitat Bitte gebe nicht auf!! Es würde dir im Herzen wehtun ,wenn es zu spät wäre eines Tages. Bitte lass ihr Zeit,und versuch es dann später nochmals.
Ja, ich bin jetzt sehr nachdenklich... Meine erste Reaktion war eigentlich, dass ich es jetzt ruhen lassen will und damit abschließen möchte. Aber vielleicht habt ihr Recht?! Vielleicht sollte man nicht so schnell aufgeben?! Vielleicht sollte ich es nicht dabei belassen und es doch noch einmal versuchen?! Ich weiß es nicht.. momentan fällt mir das Denken wirklich schwer...
Hallo Merkur,es ist erst einmal vielleicht wirklich das beste was es gibt ,dass du es ruhen lässt,zu ruhe kommst und dich versuchst!!etwas zu entspannen. Und mit neuen Kräften in1 oder 2 oder 8 Monaten gehts weiter.Es ist leichter gesagt als getan,aber ich drücke dich und fühle jede Sekunde des Schmerzens mit dir,jede Faser leidet mit dir.Weil ich diese Ausgangssituation sehr gut kenne,und selbst Jahre darunter massiv litt. Gebe niemals die Hoffnung auf,und kämpfe für dich und dein Leben.Es wird einige Zeit dauern bis du etwas runter kommst,aber letzendlich wirst du es vorübergehend schaffen ..(ich hoffe sehr)
Ich knuddel dich ganz feste und sende dir tausende Kraftpakete an deine Adresse,die brauchst du nun.
So, mir geht es heute wieder etwas besser. Ich habe heute sehr viel hier im Forum gelesen und es ist wirklich erstaunlich, wie gut mir das tut!!! Das hätte ich niemals erwartet. Ich stand Internet-Foren an sich immer recht kritisch gegenüber. Aber all die verschiedenen Geschichten zu lesen, das gibt mir Kraft und ich fühle mich nicht mehr so unverstanden und alleine.
Es ist übrigens auch sehr schön, mal etwas über die Gedanken von Herkunftsmüttern zu erfahren. Auch das gibt mir Kraft, so merkwürdig es vielleicht klingen mag. Da betrachtet man die Situation und das Thema Adoption allgemein auch mal aus einer anderen Perspektive, jedenfalls geht es mir so. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die letzten Jahre nicht ein einziges Mal daran gedacht habe, wie es meiner Mutter gehen könnte. Ich habe eigentlich immer nur mich selbst im Mittelpunkt dieser ganzen "Leidensgeschichte" gesehen. Dabei ist der Schmerz ja auf beiden Seiten vorhanden. Ich hoffe, das versteht jetzt hier niemand falsch.... Ich möchte wirklich niemanden kränken oder der einen oder anderen "Seite" größeres Leid zusprechen!!!! Das war einfach nur so eine Feststellung heute!!! Mir tut es jedenfalls gut, dass ich dieses Forum habe!!!
schön, dass Dir das Lesen hier gut getan hat. Das ging mir auch so, als ich hierher kam. Es ist immer gut, wenn man ab und an über den Tellerrand hinaus schaut :-))
Ich sehe das mit dem Leid auch so wie Du: es ist "gerecht" verteilt.