ich danke euch sehr für eure offenen Worte. Ihr bestärkt uns darin, die Sprache als wichtiges Instrument und natürlich Teil der Identifikation sehr ernst zu nehmen! Ich wünsche euch allen alles Liebe und viel Kraft für euren Weg!
Ich habe vor ca. 1,5 Jahren eine sehr beeindruckende Dokumentation einer Adoptionsgeschichte gesehen. Ein dt Paar, welches ein Mädchen aus (ich glaube) Vietnam adoptiert haben. Dies war eine offene Adoption, mit regelmäßigem Kontakt. Das Mädchen hatte sogar ein Bild von der leiblichen Mutter in ihrem Zimmer. Als sie 6 Jahre war, sind sie dann zu einem ersten persönlichen Treffen ins Heimatland geflogen - leider war die Verständigung schwierig, weshalb mich der Gedanke des Erwerbes oder späteren Lernen der Heimatmuttersprache nicht mehr losgelassen hat.
Wir werden auf jeden Fall erstmal ein Gespräch mit dem JA machen und uns bezüglich einer Adoption in Deutschland ausführlicher informieren.
@Sherry: Vielen Dank für den sehr privaten Einblick in deine ganz persönliche Geschichte. Ich kann deine Wut und Traurigkeit sehr gut verstehen und bin ganz deiner Meinung, dass Adoption auch der falsche Weg sein kann! Du bestärkst uns darin, eine offene Adoption zu wählen. Ich denke auch, dass dies ein guter Weg für beide Seiten ist.
Liebe Cornelia, lieber Burkhard,
Zitat von mausi51Mich geht diese Diskussion zwar nichts an, aber ich denke, hier muss man auch ein wenig auf dem Teppich bleiben. Bei Italienisch oder Spanisch würde ich das Erlernen der Muttersprache ja noch verstehen, wenn es aber Indisch, Thailändisch oder selbst Russich ist, hätte ich da doch einige Bedenken ob das Sinn macht.
Für sehr viel wichtiger als das Büffeln einer Sprache, die Adoptierte am Ende vielleicht noch ablehnen, halte ich die Kenntnis über die Adoptionshintergründe und die bedingungslose Unterstützung, sollten die Adoptierten ihre Herkunft überhaupt erforschen wollen. Dann ist immer noch Zeit zum Kauf von Lexika und Reiseführern
Cornelia
Zitat von burkhardBei einer Auslandsadoption wird ein Kind ja wohl nicht als Neugeborenes nach Deutschland kommen. Was ist mit den Kindern, die bereits zumindest die Grundzüge einer Sprache gelernt haben und nun plötzlich zu Menschen kommen die es nicht versteht und von denen es nicht verstanden wird? Und es dürfte utopisch sein, dass die künftigen Adoptiveltern vorab Tigre, Amharisch, Urdu, Hindu, Koreanisch etc. lernen. Bei Kindern aus Indien z.B. mit weit mehr als 100 Sprachen dürfte es schon schwierig sein zu erfahren, welches denn die Sprache der Eltern ist.
Burkhard
ich denke es macht in jedem Fall Sinn und wir muessen ja auch nicht jede eventuelle Sprache lernen, sondern die des gewählten Landes. Natürlich gibt es hier auch Länder, wo diese Umsetzung schwieriger ist. Aber ich stimme auch zu, dass die bedingungslose Unterstützung sehr wichtig ist. LG Mellinia
Na dann mal viel Erfolg bei der richtigen Entscheidungsfindung, und der offenen Adoption , oder vielleicht sogar Dauerpflege ?! Informiert euch mal darüber ,denn diese werden händeringend gesucht... Danke für deine Worte!
Sherry Süße, ich versteh dich total, deine Wut, deine Verzweiflung, deinen angestauten Hass und deine jahrelang ertragene Ohnmacht. Ich an deiner Stelle würde deine Adoptiveltern vielleicht auch hassen und es fiele mir schwer irgendeine Form von Verzeihen hinzukriegen. Und dabei weiss ich noch nicht mal alles, aber es reicht schon, was du hier bereits erzählt hast. Du bist traurig - das ist dein Recht Du bist verzweifelt - das ist dein Recht. Du bist zornig - das ist dein Recht Du fühlst dich ausgeliefert - das ist dein Recht
Doch du gibst denen, die du hasst eine solche Macht über dein JETZIGES Leben, gerade dadurch, dass du deine Trauer, deine Verzweiflung und deinen Zorn nicht hinter dir lässt.
Du bist NICHT mehr ausgeliefert. Du bist NICHT die kleine Sherry. Du bist heute erwachsen und stark und kannst kämpfen.
Warum nimmst du nicht die kleine Sherry in dir an die Hand und gibst ihr all die Liebe, die sie nicht bekommen hat? Warum trocknest DU nicht ihre Tränen? Die, die sich schuldig gemacht haben an ihr, werden es nicht tun. Warum gibst du ihnen heute noch die Macht und den Einfluss, deine Gefühle zu bestimmen, deine Gefühle negativ sein zu lassen?? Du kannst kämpfen. Bitte kämpfe nicht GEGEN irgendetwas, sondern kämpfe FÜR etwas.
FÜR die kleine Sherry, die noch in dir steckt und weint, FÜR die große Sherry, die ein Leben ohne Hass und Verzeiflung verdient hat FÜR die Beziehung zu deinem Dad und deiner Herkunftsfamilie. FÜR Liebe statt Hass. FÜR Selbstliebe statt Selbsthass.
Ich würde es für dich tun, wenn ich das könnte. Aber das kann jeder nur für sich selber tun. Aber man kann sich dabei helfen lassen. Ich bin sicher du schaffst das, weil du es verdient hast. Ich hoffe du verstehst meine Worte und nimmst sie als das, was sie sind, ein Aufruf an eine liebenswerte, fühlende, aufrichtige unhd wertvolle Frau, für das zu kämpfen, wofür sich zu kämpfen wirklich lohnt und nicht gegen etwas, was eh im Staub der Geschichte verschwinden wird. pino
Pino du bist lieb, sehr lieb und ich möchte dich umarmen, denn auch du trägst diese Verzweiflung mit dir rum und bist sehr traurig und verzweifelt Süße. Aber ich sehe das alles so wie es nunmal ist .. Realität, und direkt und offen! Ich bin weder psychich krank , noch nicht ernstzunehmen und ich lasse mein Leben ganz sicher nicht davon bestimmen. Ich haeb nämlich noch sehr viele andere Baustellen, die ich als meine humane Projecte sehe, zu informieren, zu kämpfen FÜR etwas Gutes! Nicht nur in Sachen Adoption, sondern algemein den ganzen Staatsmist;) Wie du siehst ist das Thema "Adoption" nur eine Baustelle , wo ich persönlich drin verstrickt bin , es aber dennoch als "Gegeben hinnehme" und für besseres kämpfe .. Daran ist per se nichts psychich krankes .. Sondern heldenhaftes, stolzes und mächtiges! Ich bin nicht halb so emotional wie man hier oftmals annimmt! Das war damals der Fall , heute gehts mir um Gerechtigkeit! Der Kampf um mehr Gerechtigkeit, und Wahrheit geht mir überalles auf der Welt und alles sehe ich im richtigen Licht und so wie es nunmal ist! Es ist ein "Project" von derzeit 4 STück! Ich bin eine Widerstandskämpferin , Skandalschriftstellerin in Bälde .... Alles zu Ehren der Demokratie, Wahrheit und Freiheit! Also nix mit "Ach die arme psychich kranke Person , die nichts auf die Reihe bringt, und Hilfe braucht" Es kennt mich niemand wirklich! Ich bin eines der stärkesten Menschen auf dieser Welt, die es jemals gibt. Ich lebe immernoch, gebe niemals auf und das Wichtigste ist Aufklärung in ALLEN Sphären der ganzen Weltgeschichte und Begebenheiten , von Politik, bis Geschichte , bis andere Sphären.. Also wie du siehst... ich mache mein Lebenswerk, bis zum Tode !! Mir ist das egal wer was sagt und ich ziehe mein ding durch bis ich im Feuer sterbe;)
Aber dankeschön Ich werde deine Worte ausdrucken und solte ich doch mal so tief sinken,dann werde ich diese an mein Herz drücken. Leider kennt mich keiner ,was ich bezwecke, und wer ich wirklich bin und was ich tue..aber das ist ja nicht schlimm! Ich habe mir schon einen Namen gemacht und das wird nun ab nächstes Jahr ziemlich bekannter werden!
Ich möchte das jeder weiss, dass das nur ein Project ist !! Eines von 4 oder 5 im kampf gegen staatliche faschistische Strukturen der Elite! Das hat nichts , nur selten mit mir zu tun und meinen Gefühlen!
Ich drücke dich Süße und danke dir nochmals für deine lieben Worte!! :-*
unsere Kinder (die, die wir lieben und für die wir uns einsetzen) stammen aus dem Ausland, sprechen nur deutsch und sind damit aufgewachsen, in der Grundschule haben sie Englisch gelernt, seit der 6 plagt sich Sohnemann mit Französisch rum, wenn man das nicht alles lernen müßte ... (!)
Und unsere Tochter träumt davon, eines Tages Spanisch zu lernen, in der Schule, soll sie! Meinen Segen hat sie.
Es bringt m.E. nichts, einem Kind eine Sprache erhalten zu wollen, die man nicht selber spricht.
Im Bekanntenkreis hat eine Fam. ein Kind aus Haiti adoptiert, das spricht jetzt ganz gut Deutsch und geht in die Schule, mit Deutsch - ich bin sicher, eines Tages wird sie wieder Französisch lernen, und dann geht ihr alles richtig gut von der Hand.
Über die Sprache bekommt man eine Verbindung zu dem Land, wo man wohnt, und gerade wenn man aus dem Ausland kommt, ist es wichtig, sich der fremden, neuen Sprache zu öffnen, sich drauf einzulassen, um da dann auch eine Heimat z u finden. Die A-Kinder müssen die Gelegenheit dazu haben, und dann, wenn sich ihr deutsches Standbein gefestigt hat, dann ist es Zeit, über den Tellerrand zu gucken, und dann werden sie in der Schule ihre (angestammte) Muttersprache als Fremdsprache lernen.
Es reicht aber erst mal, ihnen den Kontakt zu anderen, seinesgleichen zu ermöglichen, ihnen Zugang zu Infos u.a. von ihrem Geb.land zu ermöglichen und einfach dieses Land und die Wurzeln in Ehren zu halten.
Unsere Tochter (Ukraine) hat beim Kennenlernen (da war sie 2 Jahre, 3 Monate alt) nichts gesprochen aber wohl alles verstanden. Mit uns hat sie dann nach 2 Monaten angefangen Deutsch zu sprechen. Wenn sie manchmal russisch hört ist sie verzückt; die Sprache kommt ihr noch bekannt vor, aber verstehen tut sie nichts mehr. Meine, wenn sie gefragt wird, ob sie z. B. mal den grünen Stift reichen kann erfolgt keine Reaktion. Wir hatten damals auch überlegt, ob wir geburtsländische Worte mit ihr weiter führen wollen, haben uns dann aber dagegen entschieden. Bzw. die Begrüßungs- und Verabschiedungsworte aus dem Kinderheim haben wir langsam ausschleichen lassen.
Liebe Grüße
Anna´s Mama
... die heute schon eine Kerze mit dem Töchterlein angezündet und mit ihr zusammen gebetet hat, dass der liebe Gott weiterhin gut auf die Bauchmama aufpasst, die heute vor 6 Jahren gestorben ist ... ... und die auch heute wieder der Bauchmama versprochen hat, weiterhin gut auf ihre Tochter aufzupassen, sie zu lieben und für sie zu sorgen ... ... und die auch heute wieder mit einem Tränchen im Auge DANKE sagt ...
@Annas Mama ein schönes Ritual für dich und deine Adoptivtochter. Das die Sprache verschwindet ist wohl natürlich, wenn sie nicht im Alltag gesprochen wird. Schwierig wird es dann, wenn das Kind erwachsen ist und Kontakt zur Herkunftsfamilie sucht. LG pino
Zitat von melliniaHallo Sherry, vielen Dank für deine Gedanken! Es tut mir sehr leid zu hören, dass du mit deiner Situation nicht glücklich bist. Was hätten denn deine Adoptiveltern besser machen können, was hast du dir gewünscht? oder gebraucht?
Mein Mann und ich sind beide biologisch in der Lage eigene Kinder zu bekommen. Den Weg der Adoption ist keine spontane Entscheidung sondern eine über Jahre gewachsene und aus tiefster Überzeugung. Wir möchten 2 Kindern die Möglichkeit geben, in einer glücklichen Familie aufzuwachsen. (Was jetzt natürlich nicht heißt, dass die leibliche Familie dies nicht ist - nur eben durch bestimmte Umstände nicht in der Lage ect) Und das ganz sicher nicht, um einen Kuschelsklaven zu Hause zu haben.
Wir werden alles dafür tun, diese Entwurzelung „ertragbar“ „besser verständlich“ zu machen. Deshalb auch die Frage nach der Muttersprache des Herkunftslandes - denn wir sind nicht auf der Suche nach dem besten Weg für uns, sondern auf der Suche nach dem besten Weg für das Kind.
Vielleicht bringt uns das auch zu dem Entschluss in Deutschland zu adoptieren. Aber ich bin fest davon überzeugt, dass sich auch ein Kind aus einem anderen Land in Dt zu Hause fühlen kann.
Der Weg zu den eigenen Wurzeln wird von uns nie verschlossen werden. Und ich bin mir durchaus bewußt, dass es vielleicht auch eines Tages zu Ablehnung kommen kann.
Für Tipps sind wir offen und dankbar.
Bezüglich der Sparche ist eine Idee, gemeinsam einen Sparchkurs zu besuchen, oder sie auf eine zweisprachige Schule zu schicken - wenn sie dies wollen.
@pino: vielen Dank für deine Zeilen, ich kann dir nur zustimmen. "Es geht immer um Menschen mit Gefühlen bei Adoptierten, bei Herkunftseltern und bei Adoptiveltern."
LG Mellinia
Ich finde es natuerlich eine tolle Sache, dass ihr versuchen wollt einem Kind eine glueckliche Kindheit zu geben. Allerdings finde ich auch , dass Adoptionen unter diesem Gesichtpunkt problematisch sein kann. Es ist ja ueberhaupt nicht selbstlos sondern eher wie Babyshopping: moechte ich, dass mein Kind so aussieht wie ich oder vielleicht ein bisschen exotischer? Und ueberhaupt besteht ja der Wunsch fuer euch etwas zurueck zu kriegen. Wenn man etwas wohltaetiges machen moechte macht man das ohne etwas dafuer zu erwarten. Zum Beispiel in aermere Laender gehen in versuchen die Lebenssituationen dort so zu verbessern, dass Muetter nicht gezwungen sind ihre Kinder abzugeben. Man profitiert hier von der Armut der Laender, nimmt die Kinder und denkt dann auch noch man tue ewas gutes. Dadurch, dass ihr als Adoptiveltern Vorrang bekommt hat doch einzig damit zu tun, dass ihr aus einem reichen Land kommt. Ich bin mir sicher, dass viele z.B. Ungarn auch gerne adoptieren wuerden und dem Kind auch ein gutes liebevolles wenn auch etwas bescheideneres Zuhause geben koennten. Aber die Deutschen kriegen Vorrang fuer ein ungarisches Kind. Aber selbst Geld kann vieles, wie ein Identitaetsbewusstsein nicht wettmachen. Liebe manchmal auch nicht. Es waere wahrscheinlich sogar viel besser fuer das Kind in seinem Heimatland aufzuwachsen, deshalb ist was ihr macht vielleicht gar nicht so gut und selbstlos. Ich verstehe eure Gruende nicht ganz. Warum wollt ihr adoptieren? Um etwas Gutes zu tun? Um euch einen Wunsch zu erfuellen?