Bonnie, ich könnte immer schreien, wenn ich lese, was Du miterlebt hast. Das sind solche Geschichten, die mich wütend machen. Ich finde es so unglaublich wichtig, wie die Familie damit umgeht. Und ja, ich stelle auch fest, dass unsere Eltern manchmal die Realität wegblenden. Anmerkung: meine A-Tochter ist eher das Lieblingsenkelkind, mein L-Sohn ist etwas schwierig.
Beispiel: meine Eltern haben nicht eine Adolektüre gelesen, und wenn ich mit ihnen über das Thema spreche, merke ich, wie unreflektiert sie denken. Das mag am Alter liegen, 80. Aber ich stelle fest, dass die ältere Generation tatsächlich mehr Berührungsängste hat. Und was das teilweise anrichtet, kann man hier immer wieder lesen.
Bisher sind wir zu 98 % auf freundliche und ernsthaft-interessierte Ohren gestossen. Meine Kinder sollen so aufwachsen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass alle Kinder aus dem Bauch der Mutter kommen. Und dass es auch viele KInder gibt, die nicht bei beiden LE- Teilen leben. Und eben noch andere Lebens- und Familienmodelle, also Homobeziehungen und allgemein Beziehungen mit mehreren Müttern/ Vätern. Und das genau das alles ganz normal ist.
Was ich hier aus dem Forum gelernt habe, ist, dass Liebe nicht alles schaffen kann und dass wir AE nichts gegen diese innere Zerissenheit tun können. Sicherlich werden wir uns immer bemühen, zumindest schätze ich die hier schreibenden AE ein (alle kenne ich nicht), aber wir müssen akzeptieren, dass wir nicht alles auffangen und kitten können.
ach ich denke, eure kinder, ob leiblich oder adoptiert, haben es wirklich gut mit euch getroffen
jaaa ado-lektüre, die idee hatte ich vor jahren schon, meiner schwester evtl. etwas über den aktuellen stand der dinge zu schenken. nach ihrem besuch und mit der tatsache, daß sie mir nicht einen brief beantwortet hat, hab ich das gleich wieder verworfen. sie hat sich zu sehr auf ihre offenbar beruhigendere vorstellung von adoption eingeschossen und würde einen großen bogen um so ein buch machen. in ihrem alter wird sie wohl kaum noch davon abrücken, in ihrer tonne wird noch genug platz sein... das würd mich ärgern.
Zitat von LattitiaBorn, vielen Dank auch für Deinen Bericht! Da sind für mich gute Anhaltspunkte dabei, auf die ich achten werde. Was ich aber auch bei den anderen rauslese, ist diese Unsicherheit seitens der AE. Die empfinde ich als viel ausgeprägter als bei LE. Bei uns wird es mit der Wurzelsuche schwieriger, da die H- Mutter gestorben ist und das Geheimnis um den H- Vater mit ins Grab genommen hat. Aber es gibt Geschwister, die verstreut leben. Dass es zu Problemen kommen kann, ist mir bewusst. Deswegen finde ich ein Forum wie dieses sehr hilfreich und hoffe, dass sich viele AE hier informieren und auseinandersetzen, den die reinen KiWu- Foren sind zwar hilfreich, aber einseitig.
Martina, ich war auch ein ganz schwieriger pubertierendes Mädchen, ich glaube, Jungs mit welcher Herkunft auch immer, sind in dem Lebsnabschnitt pflegeleichter. Schön, dass bei Euch alles so gut läuft.
Sherry, bei Dir ist tatsächlcih alles schiefgelaufen, und ich kann Deinen Hass auf AE nachempfinden. Es würde mir nicht anders gehen, wenn ich Dinge wie Du erlebt hätte. Wie konnten solche Menschen ein Kind adoptieren????? Schön, dass Du Dich wenigstens mit den H- Müttern aussöhnen konntest, mehr kann man sicher nicht erwarten bei dne jahrelangen Quälereien.
LG
Liebe Letitia , sie waren nie Adoptionsbewerber.. Sie waren immer hochfruchtbar und allzeit bereit für neue Kinder.. Ich habe 2 Adoptionsbrüder , die ihre leiblichen waren. Bei mir war es eine ganz andere Storys , wie bei allen anderen im Forum.. Ich war auch nie ein Wunschkind, oder grossartig hereigesehnt. Ich wurde sozusagen moralisch aufs Auge gedrückt , aus Mitleid... Meine Adoptivmutter und die Machenschaften des Staates waren eins! Sie war in einem Schwererziehbarenheim für extrem psychich gestörte Kinder meine Erzieherin gewesen, und als auch die 6 Pflegefamilie mich endgültig aus dem Verkehr gezogen hatte, wurde sie gefagt, ob sie es nicht "haben" wollen dieses "Kind". Und weil sie Mitleid hatte ( ihre eigenen Worte , nicht meine) haben sie es halt "genommen". Ich hatte alle Heime, und Pflegeeltern inclusive ein Adoptionspflege schon hinter mir , und alle knallten mich auf den Tisch und verschwanden empört über mein Verhalten.. Immer wechselnd zwischen Heim, Pflegefamilie, Heim , Pflegefamilie , Heim für schwer kranke... Dauernde wechselnde Bezugspersonen, nie die selben ... Nach dieser Odysee wurde dann sozusagen einer Frau vom Fach mich aufs Auge gedrückt... Ohne das man mich wirklich so haben wollte ( wie mir bestätigt wurde ) einfache böse Sätze O-Ton mit 22 (" sei doch froh , dass wir dich genommen haben , sonst wärst du in der Gosse gelandet bei deinem Leben) .. Nie ein Wort der Liebe, nie eine Geste von Zärtlichkeit, und Sanftheit oder körperliche Berührungen.. Ich lebte alleine da mein Leben... eingepferscht in religiöse Zeremonien fast 13 Jahre lang. Auch erst mit 4 getauft zusammen mit meinem Adoptivbruder . DER war ein Wunschkind , und wir wurden gemeinsam geboren in diese Familie . Er wurde geboren , und ich 2 Monate später adoptiert. 10 Jahre später folgte dann der andere Adoptivbruder, auch ein Wunschkind. Verwandten wussten alles . Ich wurde vor 1 ganzen Jahr darüber informiert von meiner bis dahin unbekannten Adoptivcousine , dass es alle wussten ,welch Leben ich da hatte, nur jeder hat geschwiegen.. Tja..
War ein blondes, blauäugiges sehr lebhaftes kuschelbedürftiges Kind .... Liebe aber bekam ich nur von den Verwandten, und meiner Adoptivtante, die dermaßen Mitleid hatte , dass sie mich über 13 Jahre jedes Jahr bis 6 mal aufnahm, mir Liebe, Halt und Geborgenheit schenkte , und einen Kakao + Quark jeden Morgen. Wir haben viiiel gekuschelt und ich durfte sogar im Bett schlafen, was ich sonst bei meiner Zwangserzieherhäuslichkeit nie durfte. Da war körperliche Nähge tabu und nicht machbar. Ich fühle mich nicht , wie als wäre ich in einer Familie gewesen. eher in einer heilpädagogischen Pflegeeinrichtung!
Essen , schlafen , freunde und Freizeit + sonderbehandlung bei Sonderpädagogen hatte ich gehabt! alles draussen.. Weit weg von denen.
Wäre mein Adoptivbruder nicht gewesen hätte ich mich umgebracht, und würde seid 20 Jahren nicht mehr leben!! Aber er war da , und wir waren EIN Team , ich liebte ihn , obwohl wir nie körperlich nah waren ,. nur emotional seelisch ; ) .. Aber egal, er war da, und ich konnte LEBEN in dieser "Familie"...
Auch wenn sämtliche Leute mir rieten doch endlich mal zum JA zu gehen , um endlich da raus zu kommen, und endlich nicht mehr Selbstmordgefährdet zu sein , oder nachts mir die Seele aus dem Leib zu brüllen usw und sofort!
Mit 22 fragte ich sie all diese Fragen..doch nur negativ! Mitleid, Gosse und Erwartungshaltung STOLZ und EHRE der katholischen Spießer, was sie nur für Helden sind, dass sie einen solchen amerikanischen Bastard aufgenommen haben( nicht ihre Worte , mein Gefühl)
Mannmann Sherry, wenn man das liest, wird einem übel, wie einem kleinen unschuldigem Kind, welches sich nicht wehren kann, das Leben dermaßen versaut wird. Wie sieht Dein Leben heute aus? Lebst Du allein? In einer Stadt oder Dorf? Hast Du noch Kontakt zum A- Bruder?
Zitat von Lattitia Wir AE lernen in Gesprächen mit den JÄ, dass wir in entscheidenen Situationen sagen sollen, " andere müssen ihr KInd nehmen, und wir haben Dich ausgesucht..." Früher fand ich den Satz ganz gut.
Und heute? Findest Du den Satz immer noch gut? Ich persönlich finde ihn nicht gut. Er vermittelt mir, dass man sich irgendwo Kinder aussuchen kann. Aus einem Katalog, oder einem Kinderheim. Das entspricht ja nicht der Wahrheit. Gab es noch andere Sätze, zu denen euch vom JA geraten wurde?
ZitatMeine Kinder sollen so aufwachsen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass alle Kinder aus dem Bauch der Mutter kommen.
Bianka, übersetzt soll das heissen, dass meine Kinder nicht denken sollen, es wäre immer so, bei der Frau zu leben, in dessen Bauch sie gewachsen sind. Natürlich weiss ich, dass meine Tochter eine andere MUtter hat.
Zu dem Satz: früher hat er mir gefallen, da er den Kindern einen gewissen Stolz vermitteln sollte ("Dich MUSSTEN sie nehmen, mich WOLLTEN sie"). Heute finde ich, dass dieser Satz die Kinder zu etwas besonderen und aussergewöhnlichen macht, das sie vielleicht nicht sein wollen.
Dieser Satz vermittelt eher , dass man eine Ware ist , die freiverkäuflich dahervegetiert .. Von jedem Käufer, der den besten Preis zahlt. Und man als Kind ein Sklave des Staates + Adoptiveltern ist ...
Zitat von LattitiaMannmann Sherry, wenn man das liest, wird einem übel, wie einem kleinen unschuldigem Kind, welches sich nicht wehren kann, das Leben dermaßen versaut wird. Wie sieht Dein Leben heute aus? Lebst Du allein? In einer Stadt oder Dorf? Hast Du noch Kontakt zum A- Bruder?
LG,
Latti
Liebe Latti , ich lebe mein Leben. Bin in einer Art "Widerstandsorganisation gegen staatliche Organe" tätig. Schreibe Skandalliteratur indem ich die Machenschaften des Staates offerieren + Strukturen der Hinterschergen "verrate" Geheime Dokumente veröffentliche, und überhaupt im Widerstand tätig bin gegen alles , was mit Faschismus zu tun hat. Das ist mein "Beruf" und grösste Leidenschaft, die ich bis zum Tode ausüben werde....
Sonst hab ich mich damit abgefunden , dass man Dinge nicht ändern kann , die gewesen sind, und man halt damit leben muss. Bei einem selbst ist es schrecklich gelaufen ... aber ich kämpfe auch dagegen an , dass es weitere Opfer gibt, die auch in solche Gefängnisse gesperrt werden .. Aufklärung ist das A, und O in dieser Zeit , bei all den Lügenpropagandas, die so vorherrschen. Auch über das Pflegewesen + Adoptionswesen.
Sonst habe ich mit meinen A-"Eltern" abgeschlossen , und habe nur noc Kontakt zu meiner Herkunft, die mir 100 mal sagt ,wie sehr sie mich liebt... eines Tages möchte ich auch nach USA auswandern und dann gänzlich richtig reuniert zu haben .. Also ich bin wieder zurück zu meinen Wurzeln ! Da bekomm ich das , was ich brauche für meine Seele. Meine gesamte US-Familie sind Soldaten gewesen, und ich habe deren Gene geerbt, dasss heisst , dass ich halt diese "Kampfgene" geerbt habe,und auch danach lebe. In Treue zur Wahrheit , Gerechtigkeit und Realität. Das ist mein Schwur fürimmer . egal wer gegen mich ist , ich fahre mein Ding , egal ob es mich das Leben kostet. Das hätte ich auch gemachtt, hätte ich nicht diese leidvolle Geschichte erlebt,wie sie ist... Es ist eine Frage der Ehre der Wahrheit Platz einzuräumen , und sie zu verteidigen. Gegen jede Widerstände und Widersacher. Also alles ist gut, und easy .. Mach dir keene Sorgen Ich bin ein Einzelkämpfer und überlebe immer..
ZU dem Satz: für mich war Adoption nicht nur ein Weg, sondern auch ein innerer Reifeprozess.
Dieses Forum hat meinen Horizont auch sehr erweitert, und ich hoffe, dass meine A- Tochter irgendwann feststellt, dass sie es nicht mit egoistischen A-Eltern zu tun hat, die unbedingt ein Kind haben wollten, sondern mit Menschen, die sich sehr viele Gedanken um sie machen und die trotz dieses Adoptionsstatus ihr ein möglichst schönes Leben ermöglichen möchten.