Bianka, übersetzt soll das heissen, dass meine Kinder nicht denken sollen, es wäre immer so, bei der Frau zu leben, in dessen Bauch sie gewachsen sind. Natürlich weiss ich, dass meine Tochter eine andere MUtter hat.
Zu dem Satz: früher hat er mir gefallen, da er den Kindern einen gewissen Stolz vermitteln sollte ("Dich MUSSTEN sie nehmen, mich WOLLTEN sie"). Heute finde ich, dass dieser Satz die Kinder zu etwas besonderen und aussergewöhnlichen macht, das sie vielleicht nicht sein wollen.
LG
Hi Lattitia, ich hab mir schon gedacht, dass Du es so gemeint hast. Nur so, wie der Satz da stand, hörte es sich anders an.
Es kann ja sein, dass solche Sätze die Kinder zu etwas besonderen machen. Ich würde mich aber eher fragen, wo sie mich denn ausgesucht hätten. Oder ob alle anderen (leibliche) Kinder nicht gewollt gewesen wären. Niemand kann sich (zumindest nicht auf legalem Wege) ein Kind aussuchen. Wir alle nehmen das, was wir bekommen!!!
Letztens habe ich ein Video gesehen, in dem die pupertierende Adoptivtochter ihre Eltern direkt fragte, ob sie sie auch adoptiert hätten, wenn es mit leiblichen Kindern geklappt hätte. Die Mutter in dem Film konnte erst mal nicht antworten. Ich frage mich, was man als Adoptiveltern da antwortet.
Mädchen, ich glaube, Jungs mit welcher Herkunft auch immer, sind in dem Lebsnabschnitt pflegeleichter. Schön, dass bei Euch alles so gut läuft. Martina, das glaubst du doch wohl selber nicht! Mein Sohn ist der Ausbund an Frechheit, ich weiß gar nicht mehr, wie man ihm noch beikommen kann, manchmal sage ich auch gar nichts mehr, weil ich keine Lust zum Dauerstreit habe. Eine nachbarin hat uns vor einiger Zeit erzählt, ihr Sohn (leibl.) sei in der Pubertät auch so rotzfrech gewesen und sie hätten sich gefragt, ob sich das wohl noch mal ändert - und heute sei er ein lieber, passabler Kerl. Hoffen wir mal das Beste!!
Bianca, das mit dem "wir haben dich ausgesucht" ist völliger Blödsinn. Diesen Satz finde ich nicht gut. Manchmal fragt mich meine Tochter, wie sie zu uns kam und will die Details vom Tag X genau(er) wissen. Ja, wer hatte die Fäden seinerzeit in der Hand? Der liebe Gott natürlich! Er wollte, daß die beiden zu uns kommen und auch nur diese beiden bleiben durften! Diese Aussage wird akzeptiert - auch heute noch!
Einer von Euch hat geschrieben, die alte Generation (80) kommt mit A. nicht klar - stimmt, meine Mutter ist 73, und die meint auch, Wurzeln ab und gut ist, meine Schwestern haben diesbezüglich auch eine andere Meinung als ich - das einzige, was ich meinen Kindern wärmstens empfehle ist, bei uns dürfen sie sich diesbezüglich den Mund fusselig reden und uns Löcher in den Bauch fragen, aber draußen möchte ich das nicht, weil sie einfach auf Unverständnis stoßen, was es für sie gewiß nicht leicht macht.
Meine Kinder sehen anders aus als wir - unser Sohn hatte damit wohl nie Schwierigkeiten, unserer Tochter tut es immer weh, wenn man sie fragt, woher sie kommt.
Dieser Tage haben wir uns weiterführende Schulen angeschaut. Bei unserer favorisierten war die Direktorin ganz begeistert von ihr, ihrem Namen und ihrem Aussehen (hoffentlich kriegt sie dort einen Platz!), und als sie in der Englisch-Klasse gefragt wurde, woher sie kommt, antwortete sie ganz stolz: aus XX.
Unserem Sohn haben wir erst von einem Geschwisterchen erzählt, als wir Bescheid bekamen, daß wir nun auf der Warteliste stünden, denn von da an meinte er, bei jeder Autofahrt Richtung Süden würden wir sie abholen.
Dann haben wir verschiedene Bilderbücher gekauft: erzähl mal, wie wir eine Familie wurden und Bruder Jakob, schwester Jana - ein sehr gut gemachtes Buch, das immer wieder gerne anggeschaut / vorgelesen und besprochen wurde. Wir haben auch den Findefuchs.
für Sohnemann stand fest, daß er die Schwester mitabholt, und - das ist wichtig - das ist gut für die Beziehung untereinander. Eifersucht kommt natürlich schon mal auf, wenn z.B. er jetzt zu Weihnachten ein Handy kriegt und das Frl. noch warten muß. Oder wenn der eine auf meinem Schoß sitzt und für den anderen kein Platz ist. Aber im Großen und Ganzen mögen sie sich, und wenn sie beisammen sind, dann toben sie immer ausgelassen (was ganz schön nervig ist), aber mein Sohn malt sich heute schon aus ,daß er seine Schwester dann von der Schule abholt etc.
Das ist meine Sicht - ich weiß natürlich nicht, was in den Kindern vorgeht.
Aber ich bemühe mich, sie nicht gegenseitig auszuspielen, einen immer dem anderen vorzuziehen, und ich arbeite jeden Tag mit ihnen , nachmittags mit der tochter, abends mit Sohnemann. Keiner soll später sagen können, der Mama war egal, was ich gemacht habe, sie hatte ja sowieso nie zeit für mich (für mich selber habe ich keine Zeit mehr).
Also, ich glaube, das ganze ist eine Gratwanderung, und wenn man es auf der einen Seite richtig macht, dann macht man es auf der anderen verkehrt.
Eure Beiträge finde ich klasse - und sie ermöglichen unsereinem eine andere und gute sichtweise!
Bianka, übersetzt soll das heissen, dass meine Kinder nicht denken sollen, es wäre immer so, bei der Frau zu leben, in dessen Bauch sie gewachsen sind. Natürlich weiss ich, dass meine Tochter eine andere MUtter hat.
Zu dem Satz: früher hat er mir gefallen, da er den Kindern einen gewissen Stolz vermitteln sollte ("Dich MUSSTEN sie nehmen, mich WOLLTEN sie"). Heute finde ich, dass dieser Satz die Kinder zu etwas besonderen und aussergewöhnlichen macht, das sie vielleicht nicht sein wollen.
LG
Hi Lattitia, ich hab mir schon gedacht, dass Du es so gemeint hast. Nur so, wie der Satz da stand, hörte es sich anders an.
Es kann ja sein, dass solche Sätze die Kinder zu etwas besonderen machen. Ich würde mich aber eher fragen, wo sie mich denn ausgesucht hätten. Oder ob alle anderen (leibliche) Kinder nicht gewollt gewesen wären. Niemand kann sich (zumindest nicht auf legalem Wege) ein Kind aussuchen. Wir alle nehmen das, was wir bekommen!!!
Letztens habe ich ein Video gesehen, in dem die pupertierende Adoptivtochter ihre Eltern direkt fragte, ob sie sie auch adoptiert hätten, wenn es mit leiblichen Kindern geklappt hätte. Die Mutter in dem Film konnte erst mal nicht antworten. Ich frage mich, was man als Adoptiveltern da antwortet.
Liebe Grüße, Bianka
...liebe Bianka, als A- Eltern kann man sich schon ein Kind "aussuchen", zumindest in dem Sinne, dass man einen KiVo ablehnt und auf den nächsten oder übernächsten wartet. Viele A- Eltern berichten, dass sie, als sie "ihr Kind" zum 1. Mal sahen, gemerkt haben, das wird nichts, die Chemie stimmt nicht. Ich zitiere das absichtlich so, bei uns war es definitiv ganz anders
Zu dem Film: wir haben schnell den leiblichen KiWu begraben und haben keine medizinische Hilfe in Anspruch genommen, insofern können wir sagen, dass wir relativ schnell ein Kind adoptieren wollten, auch wenn Ärzte uns ja eine Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von 85 % voraussagen wollten durch künstliche Befruchtung.
Nein, das war nicht unser Weg. Und wir wollten auch nicht das Paar sein, dass dann doch als gescheitertes ICSI- Paar beim JA landet.
Pingsdorf, sehr interessant, was Du schreibst, und ja, vor der Pubertät grauselst mir auch schon, zumal ich selber so ein Biest war
ZitatZu dem Film: wir haben schnell den leiblichen KiWu begraben und haben keine medizinische Hilfe in Anspruch genommen, insofern können wir sagen, dass wir relativ schnell ein Kind adoptieren wollten, auch wenn Ärzte uns ja eine Schwangerschaftswahrscheinlichkeit von 85 % voraussagen wollten durch künstliche Befruchtung.
Nein, das war nicht unser Weg. Und wir wollten auch nicht das Paar sein, dass dann doch als gescheitertes ICSI- Paar beim JA landet.
lattitia, das kling natürlich und unverkrampft, und hat es bestimmt einfacher gemacht, sich so einem fremden kind zuwenden zu können. als adoptierte würden mich z.b. im oder um's haus drapierte symbolische gedenkmale an verlorene eigene kinder ständig daran erinnern, ersatz zu sein, sie allesamt ersetzen zu müssen. grauenvoll.
Bonnie, ich hatte ein paar frühe Fehlgeburten, und um die habe ich auch getrauert. Aber ich habe nicht eine einzige Kerze angezündet noch irgendwelche Gedenkstunden o.Ä. gehabt. Soviel Bezug hatte ich dazu noch nicht.
Was ich mich aber manchmal frage, wie ich mit den Ultraschallbildern unseres LK umgehen soll, es sind schöne Erinnerungen, aber ich fühle mich nicht gut damit, sie eines Tages mal meinen Kindern zu zeigen. Denn natürlich haben wir von unserer Tochter kein einziges.
das klang, als wäre es bei dir vor der adoption etwas anders gewesen. das war bestimmt nicht einfach. die ultraschall-bilder sind für dich eine schöne erinnerung, für andere vielleicht eine schmerzlich, man weiß es nie. find ich auch etwas schwierig wie damit umgehen, willst deiner kleinen sicher nicht weh tun. andererseits besteht bei beiden doch schon jetzt klarheit über ihre herkunft. ich würd die bilder auf jeden fall aufheben, sie gehören zum leben dazu.
ich kann nur ein paar gedanken aus meiner sicht beisteuern. je trauriger und düsterer diese vorherigen kapitel waren, um so bedrückendere vorstellungen verbind ich damit, über wert, unwert, ersetzbarkeit, ansprüche, angepaßtheit, der ersetzbarkeit nicht gewachsen sein oder erfüllen können, ja auch ob wollen, das außer der indentität noch die individualität schlucken könnte. ein anderer trauriger gedanke, die verlorenen kinder, also 'geschwister' (anderes kann ich mir sie nicht vorstellen, klar war das nicht möglich) hätte ich nie kennengelernt weil sie eine adoption überflüssig gemacht hätten. hört sich fast eifersüchtig an ist aber nicht.
vor ein paar Jahren habe ich meinen Mutterpaß mitsamt Ultraschallbildern weggeschmissen. Erst da war ich dazu in der Lage, und da konnte ich auch erst einigermaßen unbefangen davon reden. Das ist schon ein Teil von einem selber, das gebe ich zu, aber man muß das ja nicht immer an die große Glocke hängen.
Insofern kam mir einiges, was Du geschrieben hast, Lattitia, seeeeeehr bekannt vor. Ich lehne es nach wie vor ab, Kinder im Reagenzglas zu zeugen - sie sollten nach wie vor das Produkt innig(st)er Liebe sein und nicht das Ergebnis höchster Laborkunst. Somit konnten auch wir ganz frei und unbefangen eine A. starten. Von den beiden FGs habe ich nichts als die Erinnerung, die mit der Zeit aufgehört hat, schmerzlich zu sein - es hat nicht sollen sein, unser Weg war anders vorgesehen, nun denn, wenn man ihn dann so annimmt und geht, dann ist doch alles okay, oder? Ich glaube sowieso, daß alles Vorsehung ist, und man irgendwie doch selber Einfluß auf die Wendungen in seinem Leben hat. Und wenn von oben vorgesehen ist, daß man besser auf verschlungenen Wegen nach rechts geht, dann hat das wohl seinen Sinn, denn es gibt nichts Schlechtes, das nicht doch auch noch sein Gutes hat.
Lattitia, von A.-Eltern habe ich noch nie gehört, sie lehnen ein Kind ab, weil die Chemie nicht stimmt. Ich kenne es nur andersrum, als sie (incl. wir) ihr Kind zum ersten Mal sahen, wußten sie, das ist unser Kind - so war es übrigens auch bei uns.
(Nur jetzt frage ich mich hin und wieder, ob alles immer noch seine Richtigkeit hat). Und ich wünsche mir nichts sehnlicher, als daß die Pubertät bald (am besten morgen) wieder rum ist - wie ein Spuk!
Also ich wurde als Kleinkind adoptiert und wuchs recht gut in dem Wissen auf.
Was lief gut? - die Art, wie man mir beibrachte, dass ich adoptiert bin: Meine A-Eltern gratulierten mir an einem Sonntag plötzlich zum Geburtstag. Das hab ich nicht recht verstanden, denn ich wusste, dass ich Geburtstag habe, wenn es schneit. Und jetzt war Sommer und es stand ein kleines Geschenk auf dem Tisch. Sie erklärten mir, dass ich zwar im Winter geboren sei, sie mich aber an jenem Tag vor fünf Jahren bekommen hätten. Fand ich ok. Ich kann mich gut daran erinnern. Ich hatte zu dem Zeitpunkt einfach die kindliche Vorstellung: "Wenn ein Mann und eine Frau sich lieb haben, heiraten sie und wenn sie Kinder wollen, gehen sie in ein Kinderheim und holen eines." Ja, so dachte ich damals. Dann zogen die Jahre ins Land, natürlich erkannte ich, dass Kinder anders entstehen, aber ich hatte mich an den Gedanken Kinderheim gewöhnt - die Offenheit nach außen. Es war nie ein Geheimnis, dass ich adoptiert bin. Das fand ich ok.
Was lief nicht gut, was hätte ich mir gewünscht? - Dass ich trotz der herrschenden Offenheit EHRLICHE Antworten bekommen hätte. Ich weiß, dass ich immer nach meinen "richtigen" Eltern gefragt habe. Ich habe auch Antworten bekommen, aber keine passte zur anderen. Die A-Eltern verstrickten sich in Lügen oder taten meine Fragen ab. Nach dem Motto "ach, die leben nicht mehr". Das hat mich schon als Kind verletzt und das Vertrauen wurde dadurch nicht gerade gestärkt. Das nehme ich ihnen wirklich übel und das wissen sie auch. Sie sagten mir (als ich meine H-Eltern gefunden hatte), sie hätten nicht gewollt, dass ich alles weiß, um mich zu schützen. Diese Haltung ist meiner Meinung nach falsch und zerstört viel in einem A-Kind! Ich jedenfalls habe für mich gespeichert: Der ersten Mutter kannst du nicht vertrauen, der zweiten auch nicht. - Ebenfalls hätte ich mir gewünscht, dass sie sensibler mit mir umgegangen wären, was den psychischen Knacks durch die Adoption angeht. Ich zeigte schon früh Verhaltensauffälligkeiten (weglaufen, Alptärume, Schlaflosigkeit, Essensverweigerung, Probleme mit körperlicher Nähe). Aber anstatt Hilfe in Anspruh zu nehmen, wurde dies ignoriert und unter den Tisch gekehrt. Auch als ich massiv krank wurde. Es war zwar eine andere Zeit (heute scheinen mir Eltern wachsamer), aber dennoch hätte eine Warnlampe bei den A-Eltern angehen müssen. Für mich hatte das zur Konsequenz, dass ich im Erwachsenenalter mühsam alles aufarbeiten musste. Als Kind hätte ich das einfach leichter gehabt. - Was auch nicht gut lief, war die Vorstellung meiner A-Elten, wie ich zu sein hatte. Dieses Phänomen, dass Eltern Träume haben, in welche Richtung sich ihr Kind entwickeln möge, ist sicher auch bei leiblichen Eltern vorhanden. Aber bei einem A-Kind sehe ich das drastischer. Wir A-Kinder tragen nunmal fremde Gene in uns. Das prägt Interessen, Charakterzüge, Vorlieben etc. Bei mir war/ist der Unterschied zwischen leiblichen und genetischen Eltern enorm. Ich hätte mir da mehr Toleranz gewünscht oder vielleicht auch die Einsicht "sie kann ja nicht auf uns kommen! Sie geht ihren (!) Weg und das ist gut so".
Pingsdorf, das hast Du gut geschrieben. Vermutlich war Dir Schwangerschaft und Geburt auch nieee soooo wichtig, um all dieses Prozedere auf sich zu nehmen. Mir haben schon all die medizinisch notwendigen Bauchspiegelungen gereicht.
Natürlich, liebe Bonnie, würde meine Tochter nicht bei uns leben, wenn ich keine Fehlgeburten gehabt hätte. Ganz ehrlich: früher habe ich Menschen nicht verstanden, die schwere Lebenkrisen noch positiv sehen konnten. Heute weiss ich, warum und wofür ich die Fehlgeburten hatte. Ich möchte sie nicht wieder erleben, aber es hat sich für uns "gelohnt" hinsichtlich unserer Tochter.
Vielleicht kann ich ihr eines Tages vermitteln, dass mir ein LK nie so wichtig war und dass Liebe nichts damit zu tun hat, in welchem Bauch ein Kind wächst.
Bonnie, danke für Dein Verständnis mit den US- Bildern. Du hast Recht, auch unser LK hat ein Recht auf seine Herkunft. Ich werde sehen, wie sich das eines Tages gestalten wird.
Pingsdorf, ich kenne 2 Paare, die ein Kind abgelehnt hatten. Einmal stimmte das Profil der Bewerbung nicht so recht, ein anderes Mal war es einfach nur der kurze Blick. Ich mag das nicht einschätzen und bewerten wollen, mir ging es nämlich genauso wie Dir
danke auch für Deine Geschichte. Schade, denn es hatte ja doch so gut angefangen mit der Aufklärung, ich werde nie verstehen, wie man sein Kind anlügen kann. Es kommt sowieso alles raus. Das ist im normalen Leben fernab von Adoption und Co doch auch so.
Ich hoffe, dass die heutigen A- Eltern aufgeklärter sind und sich auch nicht scheuen, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Eigentlich ist doch nichts dabei.
Was Du mit den Vorstellungen an ein Kind meinst, gibt mir zu denken, aber anders. Wir wurden vom JA gefragt, was wir unserem A- Kind wünschen. Für uns war es kein Thema von Schulbildung, Beruf und Hobbies. Letztendlich antworteten wir, dass wir dem Kind wünschen, dass es ein überwiegend gesundes, glückliches und nach Möglichkeit selbständiges Leben führen kann, also eine Arbeit, von der es leben kann, welche auch immer.
Nun beobachte ich mich, wie fasziniert ich von meiner Tochter bin, die sich so völlig kreativ und geschickt entwickelt.
Überhaupt erlebe ich mich dabei, wie ich ihr sehr viele Freiräume zugestehe als meinem L-Sohn. An ihn habe ich, und nun komme ich mal zum Punkt, schon eine gewisse Erwartungshaltung an sein Leben. Bei meiner A-Tochter ist es mehr der Wunsch für sie und ihr Leben.
@kk, das was bei dir nicht so gut lief u. einiges mehr, hab ich ebenfalls durch, incl. vertrauenzerstörender ausweich-antworten und einengender vorstellungen. nur zu erfahren adoptiert zu sein ist nicht mal die halbe wahrheit, bestenfalls ein anfang der aufklärung, die erst dann unzählige fragen aufwirft und um so belastender erlebt wird, wenn danach nichts mehr kommt. bei mir war dadurch das verhältnis dahin...
@lattitia, pingsdorf, im zusammenhang gesehen baut sich das 'glück' (eltern verloren) der adoptierten nicht nur auf dem unglück (o. glück in totaler ausweglosigkeit) der leiblichen eltern auf, auch auf dem der a-eltern, die ihre verloren haben o. keine bekommen konnten. klingt, als könne man ein loch mit dem anderen stopfen, im weitesten sinne ist es ja so. ich weiß, es gibt noch genug andere, aber durch die a-bedingten lebenskrisen müssen hinterher wohl alle beteiligten durch.
Nein Bonnie, so kannst Du das nicht sagen - ich würde sagen, ansatzweise ist es so. Man kommt vielleicht besser mit dem Verlust klar - aber wenn ich ehrlich bin, es tut schon weh. Doch sich immer dran festhalten und aufhängen bringt's auch nicht. Das Leben geht weiter.
Viel schlimmer wäre es, wenn man gar keinen Sinn in seinem Leben mehr sehen würde.