Liebe Freunde des Adoptionsforums, ich habe etwas wirklich total phantastisches entdeckt und möchte Euch daran teilhaben lassen. Ich lese und schreibe hier schon eine Weile mit und ich habe selten soviel über menschliches Leid und Kummer gelesen. Eine Familienaufstellung ist die Lösung für den vergangenen Schmerz und das viele Leid. Es löst viele Verstrickungen egal in welcher Form man nun mit dem Thema Adoption verbunden ist. Es geht einfach nur darum die Ordnung der Liebe wieder herzustellen. DAS klingt eigentlich ganz einfach, ich kann es nur jedem empfehlen einmal daran teilzunehmen. In diesem "geschützten Raum" kann sich jeder öffnen und helfen lassen seinen Platz in seinem System zu finden, nur darum geht es. Jeder Mensch braucht einen sicheren Platz zum Leben. Der wird auf der seelischen Ebene hergestellt und wirkt sich dann auch in der Realität aus. Hilfreich ist u. a. folgendes Buch: http://www.amazon.de/Haltet-Leben-bleibe...e/dp/3896700928 Ich habe ein paar mal als unterstützender Teilnehmer an einer Familienaufstellung teilgenommen, und das war schon sehr hilfreich. Meine eigenes Problem werde ich auch noch aufstellen, aber das hat Zeit, es drängelt mich ja niemand, evtl. nächstes Jahr. Das Tempo etwas zu klären muss eh jeder selber bestimmen. Falls jemand ebenfalls Erfahrungen gesammelt hat über Familienaufstellung würde es mich auch interessieren. Im Internet gibt es auch interessante Teilnehmerberichte darüber zu lesen. Ich möchte Euch allen dieses Thema einfach mal ans Herz legen, probiert es aus! Nur Mut! Es kann eh nur besser werden. Liebe Grüsse Hobbes
die Hellingersche Familienaufstellung wurde hier im Forum bereits diskutiert; sie ist nicht unumstritten, aber für die, denen es geholfen hat sicher eine gute Sache. Was mich an dem Buch stutzig macht ist die Tatsache, dass es seit 2001 auf dem Markt ist und seither nur eine einzige Rezi hat. Für ein Fachbuch etwas dürftig.
auch ich nahm längere Zeit, überwiegend als Stellvertreter, teilweise auch als aktiver Aufsteller an Aufstellungen teil und habe dabei vieles erlebt, hauptsächlich aber, dass sich Verstrickungen lösten und bis dahin familiär Verborgenes oder unter dem Teppich Gehaltenes offenbar wurde, zur großen Überraschung mancher Aufsteller. Dabei kommen alle zu Wort, die "Falschspieler" und die, "die darunter leiden", ob lebend oder bereits verstorben. Die zentralen Begriffe dieses Systems sind "Schuld und Unschuld, Gewissen, Ordnung, Bindung, Demut und das Ehren der Eltern". Zu dieser Art Therapie kann ich nur raten, weil einem die eigene Geschichte, die man meint, in- und auswendig zu kennen, lar aus einer anderen Perspektive vor Augen geführt wird. Der Aufsteller muss aber über eine kompetente Aus- und Weiterbildung verfügen und sein Wunsch, Hilfestellungen zu geben, sollte sehr ausgeprägt sein.
Zwar habe ich mich seit einigen Jahren mit dieser Therapieform nicht mehr befaßt, aber es gibt noch andere, meiner Ansicht nach sehr gute Literatur aus den früheren Jahren darüber. Bertold Ulsamer: "Ohne Wurzeln keine Flügel"; Thomas Schäfer: "Was die Seele krank macht und was sie heilt"; und - hauptsächlich für Adoptierte und deren Familien von Bert Hellinger: "Haltet mich, dass ich am Leben bleibe".
In der Einführung heißt es: "Für Kinder, die von ihren Eltern zur Adoption weggegeben wurden, ist es schwer, sich damit abzufinden. Daher machen sie sich auf die Suche nach ihnen und hoffen, wenn sie sie finden, dass vieilleicht noch etwas rückgängig gemacht werden kann. Obwohl es für diese Kinder eine Erleichterung und eine Bereicherung ist, wenn sie ihre leiblichen Eltern wenigstens gesehen haben, zu trügt die Hoffnung doch, dass das Weggeben rückgängig gemacht werden kann. .......... Diese Suche und diese Hoffnung machen es den Adoptivkindern schwer, sich ihren Adoptiveltern zuzuwenden und sich an sie als ihre Rettung und Sicherheit zu halten. Dazu kommt, dass die inneren Vorwürfe, die das Kind seinen leiblichen Eltern macht, oft auf die Adoptiveltern verschoben werden. Dann kann das Kind weder seine eigenen Eltern noch die Adoptiveltern wirklich annehmen. ......." Ich wünsche Ihnen ...... vertiefte Einsicht in die Ordnungen des Lebens und in die Kraft der Liebe, die uns an unsere Eltern bindet und die Eltern an uns. Diese Einsicht führt auch zu tiefer Achtung vor der Liebe von Menschen, die sich der Kinder annehmen, die sonst niemanden haben.
ich habe vom Thema schon gehört ( im Allgemeinen über die Möglichkeit der Aufstellung ) und habe auch eine gute Freundin, die es gemacht hat, und sehr begeistert ist. Ich kenne mich nicht gut damit aus, auch aus dem Grund, das es mir Angst macht, diese Aufstellung. In unserer Familie sind sämtliche Beziehungen untereinander belastet, in der Herkunftsfamilie, in der Adoptivfamilie, schwere Schicksalsschläge, ich könnte das noch nicht mal alles in ein Buch packen..... Für mich klingt es unglaublich, das so etwas gelöst werden kann, wenn ich zum Beispiel auch daran denke, das bei mir viele Personen schon verstorben sind. Und dann macht mir auch Angst, das ich Dinge, die ich im Moment "ruhen" lassen kann, vielleicht nicht mehr ruhen lassen kann, wisst ihr, wie ich meine ? Hm, ich habe mehr Schiss davor, das mich das total runterziehen könnte, als das es mir nutzt.............vielleicht kann es mir ja einer von Euch erklären:-) Ich habe es sehr oft, das ich Dinge ( gerade auch familiäre Sachen ) zum ersten Mal ausspreche, ich bin erst seit letztem Jahr soweit, das ich Dinge, die mich stören, überhaupt aussprechen kann, naja, und dann bringt mich das aus der Fassung, wenn ich es ausgesprochen habe, oftmals so sehr, das ich anfange, zu weinen. Was macht denn dann eine Aufstellung mit mir ? Ich meine nicht das Ergebnis, das kann ja durchaus gut sein, aber den Weg dahin, wie verkraftet man das.....
Auf jeden Fall ( bitte nicht falsch verstehen ), finde ich es immer schwer, Etwas einer großen Gruppe zu empfehlen, denn nicht alles ist für jeden geeignet !
ja, anfangs weiß man nicht einmal, wo man anfangen soll, und sollte eine aufarbeitung mit dem eigenen tempo angehen, um den boden nicht zu verlieren. mir hatte vor jahren ein JA familienstellen angeboten (natürlich auf eigene kosten), sozusagen als kuhhandel, ersatz.... um den antrag auf akteneinsicht vom tisch zu bekommen. ich hab mich da erst mal informiert, wer diese 'hilfe' erfand, worauf sie sich wissenschaftlich (auf nichts!) stützt, wie seriös (variabel) die ausbildung ist usw. usw., dann noch jede menge haarsträubendes dazu im i-net gefunden. für meine bedürfnisse völlig ungeeignet kam das dann nicht mehr in frage. ich hab das angebot (als hokuspokus) abgelehnt weil es weder tatsachen noch fakten ersetzen, noch lücken in der biographie schließen konnte. ohne fakten ist aufarbeiten nicht möglich.
Also ich als Adoptierte habe vor zwei Jahren begonnen, meine Herkunftsfamilie aufzustellen. Ziel war es, Verstrickungen zu lösen, was auch gelungen ist. Und ich kann versichern: Es funktioniert!!! Ich war skeptisch, hatte auch Bedenken ("Hokuspokus"), aber: Es hat uns allen sehr geholfen!!!
Mit "uns allen" meine ich auch meine Kinder. Die wussten nichts von den Aufstellungen, aber nachdem wir sie gemacht hatten, ging es den Kindern viel besser. Sie sind ausgeglichener, kommen mehr zur Ruhe.
Ob es uns passt, oder nicht: Kinder haben verdammt feine Antennen und spüren intuitiv, wenn in ihrer Familie etwas nicht im Lot ist. So war das jedenfalls bei uns. Eine Adoption ist immer ein schwerer Eingriff in Familienkonstellationen. Wie gesagt: Uns hat es sehr geholfen, wir empfehlen es jedem.
Wir leben einfach in einem komischen Zeitalter. Im Mittelalter glaubten die Menschen an alles Mögliche. In unserer Zeit ist alles technisiert, verwissenschaftlicht und entspiritualisiert. Vielleicht liegt da ein Mittelweg auf der Hand. Sich auf Fakten verlassen, die Vorteile der Wissenschaft nutzen (Medizin), aber auch der Seele einen Raum geben. Mir persönlich hat die Kombination aus beidem geholfen. Und dazu zählte auch das Familienstellen. Wenn es gelingt, einen verantwortungsvollen Systemtherapeuten zu finden, dann sollte man sich ruhig darauf einlassen.
@ bonnie : Das denke ich auch, die Lücken in der Biografie fehlen. Und Dinge, die mir nie gesagt wurden, werden nun auch nicht mehr gesagt, das könnte man ja endlos weiter führen.
Ich denke mal, der zweck heiligt da die Mittel, wem das hilft, oder sagen wir mal, wer bei seiner Entscheidung, so etwas zu machen, schon ein gutes Gefühl hat, weil es ihn vielleicht sehr anspricht, dann ist das ja gut und richtig. Ich bin da nicht so, das alles fundiert und erklärbar sein muss, weißt Du. Aber es ist ja zum Beispiel auch nicht gerade ein Schnäppchen, und ich hätte sehr, sehr viel Angst, mit Allem, was danach kommt, alleine fertig werden zu müssen.
@kleiner kaempfer: Sehr toll, zu hören, das es da richtig viel gebracht hat ! Darf ich Dich einmal fragen, was Deine Kinder betrifft, habe ich das richtig verstanden, das die Kinder quasi die " neue, gelöste Atmosphäre" gespürt haben, oder hast Du ihnen das alles dann erklärt ? Ich meine, ist ja ein ganz logischer Gedanke, wenn es mir gut geht, kann es meinen Kindern auch gut gehen. Merkt man ja schon, wenn man mal schlecht 'drauf ist, das "färbt" auch auf die Umgebung ab....
Ja, hm, ich weiß oft nicht, wie ich erklären soll ( lach), aber dieses "Bildlichmachen" der Personen, schon damit alleine verbinde ich riesige Ängste, ist nicht so einfach.....
Obwohl ich nicht glaube, das es etwas für mich sein könnte ( auf jeden Fall nicht in der nächsten Zeit ), informiere ich mich einmal näher darüber, denn interessant finde ich es. Aber trotzdem, nicht ohne, denke ich !
Auf die Gefahr hin dass ich mich wieder unbeliebt machen. Ich halte Familienaufstellungen für sehr gefährlich, kein Humbug eben sondern eine Form von Okkultismus mit allen denkbaren Nebenwirkungen. Gruß P.F.
Es hat überhaupt nichts mit Okkultismus zu tun!!!! Das sind Vorurteile, die ich nicht bestätigen kann. Ich habe beispielsweise eine Patentante, die blind ist. Sie erklärte mir mal, dass man seine Sinne schärfen kann, wenn ein Organ nicht funktioniert. Sie spürt daher die Energie von Gegenständen. Dadurch kann sie sich durch Räume bewegen, ohne irgendwo vor zu laufen. Und diese Energie haben auch Menschen. Sogar Physiker bestätigen inzwischen Energiefelder. Und in so einem Feld funktioniert auch das Stellen. Machen übrigens inzwischen auch namhafte Unternehmen in der Wirtschaft, um Konflikte innerhalb des Managements aufzudecken und zu lösen. Ebenso arbeiten auch psychosomatische Kliniken mit Aufstellungen. Die Krankenkassen würde sowas doch nicht bezahlen, wenn es Hokuspokus wäre, oder. Ich habe die Aufstellungen mit meiner Diplom-Psychologin nachbereitet. Sie hatte da auch nichts gegen und ist eine rein schulmedizinisch ausgebildete Therapeutin. Sie sagte immer, dass Familienstellen nur in Verruf gekommen ist, weil sich auf dem Markt viele schwarze Schafe tummeln. Okkultismus ist meiner Ansicht eher, wenn sich irgendwelche Leute in dunklen Kammern treffen, um Gläser zu rücken oder mit Verstorbenen zu reden. Das ist sicher gefährlich für die Teilnehmer, weil diese Angst bekommen. (Nicht dass du mich für abgedreht hälst: An sowas glaube ich nicht!!!! ;-))
@mini1979
Deine Frage nach den Kindern möchte ich hier im Detail nicht beantworten. Ich kann nur sagen, dass wir das Phänomen haben, dass unser Sohn an meiner leiblichen Mutter hängt und sie vermisst. Er will ihr helfen und das schon bevor er wusste, dass es sie überhaupt gibt. Erklären kann ich das nicht. Es ist aber so. Und es ist auch keine Spinnerei, dieses Phänomen haben bei uns auch Außenstehende (Freunde, meine A-Eltern, Kindergarten) damals beobachtet. Das war ein Horrortrip, ich dachte immer, das Kind dreht durch und ich mit ihm. Er war es auch, der mich dazu brachte, sie zu suchen. Leider war der Kontakt zu ihr nicht aufrecht zu erhalten, worunter unser Kleiner sehr leidet. Wir waren mit unserem Latein am Ende. Die Schulmedizin gibt in so einem Fall eine Einweisung in die Kinderpsychiatrie (keine ambulante Therapie - das sollte direkt in eine geschlossene Kinderklinik für Psychiatrie gehen!). Das wollten wir nicht und so suchten wir nach dem berühmten Strohhalm und kamen zum Familiestellen. Inzwischen haben wir vier Aufstellungen gemacht und jedesmal ging es mit dem Kind steil bergauf. Bei keinem Termin wusste er, wo wir waren. Wir haben ihn bei meinen A-Eltern geparkt und gesagt, wir würden ein Seminar besuchen. Das war ja nicht gelogen. Er hat es aber irgendwie gespürt. Wir haben nicht mit ihm darüber gesprochen. Unsere Tochter profitierte dann auch. Bei ihr allerdings denke ich, dass sie einfach besser drauf war, weil wir alle zur Ruhe kamen. Aber wie gesagt: Erklären kann ich das nicht!!!
Zu deiner anderen Frage: Ja, es ist nicht ohne. Es muss aber auch nicht schlimm sein. Die erste Aufstellung ging so, die dritte und vierte waren überhaupt nicht spektakulär. Die zweite Aufstellung war schlimm für mich, denn da kamen so einige "Leichen" aus der Herkunftsfamilie ans Licht. Aber man steht ja nicht alleine da! Ich habe die Erlebnisse nachbereitet. In der Psychotherapie (die lief damals noch wegen meiner Traumatisierung) und auch mit Hilfe der Systemaufsteller. Außerdem war mein Mann ja bei der Aufstellung dabei und gab Halt. Seriöse Systemaufstelle kümmern sich in den Tagen nach der Aufstellung auch um die Klienten und sind immer erreichbar, um noch Fragen zu klären. Und noch mal : Ich würd es wieder tun!!!!!!!!!! Konflikte können nicht gelöst werden, indem man sie ignoriert. Man muss sich stellen, um sie irgendwann zu lösen. Übrigens: Der Kinderarzt kann überhaupt nicht verstehen, warum unser Kind nun schon ein Jahr lang total unauffällig ist ;-) Wir haben in zwei Jahren diese vier Aufstellungen gemacht. Da es nun allen gut geht, steht auch keine weitere an. Würden allerdings wieder Probleme auftreten, würden wir es wiederholen.
Sicher, Probleme müssen bearbeitet werden, nicht ignoriert, da hast Du auf jeden Fall recht. Ich habe aber meine ganz eigene Art dazu gefunden, bzw. finden müssen, deshalb bin ich bei solchen Sachen auch sehr unsicher :-)
Es ist auf jeden Fall auch interessant, zu hören, wo und wie es geklappt hat !
@ Pater Familias, warum Okkultismus ? Ich weiß nur, das mein Bauch mir sagt, das ist nichts für mich. Interessant finde ich es aber dennoch.
Hallo Hobbes, mir persönlich hat die Auseinandersetzung mit der Methode der Familienaufstellung sehr geholfen. Ich habe damit zwei Themen bearbeitet, das Thema Adoption war das eine. Es ist hart, was Hellinger dazu schreibt, aber ich habe auch erlebt, dass es wahr ist. Als Herkunftsmutter hast du mit der Freigabe jeden Anspruch auf die Mutterschaft des Kindes verwirkt. Und nur das Kind kann dann darüber entscheiden, welche Stellung es dir später einräumt, oder ob keine. Das zweite Thema war Trennung vom Vater meiner Kinder und das Erhalten seines Platzes in der Familie. @Martina, diese beiden Bücher waren auch meine Begleiter und ich kann sie nur sehr empfehlen, besonders den Bertold Ulsamer. @Pater, was sagtest du, bist du, ein Domini Canes, ein Hund des Herrn? Einer von denen, die Ketzer verbrennen? Es gibt mehr Dinge zwischen Himmel und Erde, als eure Schulweisheit sich erträumt. Hamlet, immer wieder schön. LG pino
Auch ich hatte, wie bereits angemerkt, einige Jahre als Stellvertreter bei Aufstellungen fungiert, einige Male auch in eigener Sache als Aufsteller. Was ich dort erlebte, hat meine Überzeugung von diesem System sehr geprägt, es kamen unbekannte unheilvolle Dinge zum Vorschein, die zum Teil die vorangegangenen Generationen betrafen, aber unter dem Teppich gehalten wurden. Die nachfolgenden Generationen litten unterschwellig unter diesem "Erbe" - das sich durch vielfältige Disharmonien äußert - ohne eine Ahnung von den Ursachen zu haben. Diese Ursachen kamen dann durch das Familienstellen zutage und wurden anschließend so gut wie immer durch Nachfragen in der Familie und der Verwandtschaft bestätigt. Indem bei dieser Therapie an den "Wurzeln dieses Übels" gearbeitet wird, sie mit Hilfe aller Beteiligten (als Stellvertreter) in Ordnung gebracht werden, wird dieser Knoten gelöst und mit Hilfe eines unsichtbaren geistigen Bandes unmerklich alle real Beteiligten, auch wenn sie bereits verstorben sind, von diesem Konflikt befreit.
Die Beschreibung des Erlebten von 'kleiner Kämpfer' durch ihren Sohn ist ein gutes Beispiel für die Wirkung des Systemstellens. Es ist bekannt, dass Kinder und/oder Kindeskinder bestimmte Muster erben, ohne je bewußt mit ihnen in Berührung gekommen zu sein. Sie folgen diesem Muster unterschwellig, auch wenn es ihnen große Probleme einbringt, sie befinden sich wie in einer Zwangsjacke, aus der sie allein nicht wieder herauskommen. Durch das Systemstellen wird aufgeklärt, was die Ursache ist (z. B. ist einer der Vorfahren mit einem Schicksalsschlag nicht fertiggeworden und ein Nachkomme fühlt sich unbewußt dazu berufen, dieses Schicksal auf sich zu nehmen und es zu tragen. - Das ist nur ein Beispiel von ganz vielen Ursachen) Durch das Offenlegen, ganz genaue Hinsehen und der Einsicht des 'Stellvertreters', dass der Problembehaftete ja absolut nichts mit diesem Schicksalsschlag zu tun hat, kann er diese Ursache der Person zuordnen, der er sie abnehmen wollte und fühlt sich befreit. Durch das verbindende geistige Band wirkt die Befreiung auch auf den eigentlichen Patienten, auch wenn er von der Aufstellung überhaupt nichts weiß.
Bei gleicher Aufstellung kann auch der ursprüngliche Schicksalsschlag aufgelöst werden, oder es wird dafür eine eigene Aufstellung anberaumt.
Aufstellen kann man auch Krankheiten, Berufs- oder sonstige Probleme, eigentlich alles, was einen stört, hemmt, oder vermeintlich im Wege steht.
Mein Mann, der diesem Verfahren zunächst äußerst Kritisch gegenüberstand, konnte ich mittels seiner Teilnahme an einigen Aufstellungen überzeugen, dass es eine große Wirkung und damit unbedingte Berechtigung hat. Sein Familiensystem selbst aufstellen wollte und will er nicht, weil er von vielen gravierenden Verstrickungen in seiner Herkunftsfamilie weiß und sich nicht zutraut, das ganze Ausmaß vor Augen zu haben. Bei einer Sache bin ich zur Zeit dabei, Ordnung zu schaffen, wobei mein Mann und seine Schwester mir schon vor einiger Zeit grünes Licht dafür gaben. Weil es nicht meine Familie ist, möchte ich nicht ungefragt agieren.
Hoffentlich konnte ich die Funktion und Wirkungsweise des Familienstellens einigermaßen verständlich 'rüberbringen'.
Hobbes. Anstelle uns in Vertretermanier Bücher anzupreisen, erkläre bitte hier und jetzt in aller Kürze, auf welche Weise Deiner Meinung nach adoptionsbedingte Probleme durch Familienaufstellung erkannt und gelöst werden können.
zwar bin ich leider nicht Hobbes, aber wenn Du mir für kurze Zeit ein Auge leihst, werde ich versuchen, auf Deine Frage eine Antwort zu formulieren (natürlich nur so gut ich kann).
Beim Familienstellen stellt ein jeder 'Steller' die für ihn relevanten Personen (alles Stellvertreter, die natürlichen Personen ahnen meist nichts davon) nach seinen Vorstellungen auf, d. h., jeder bekommt nach dessen Gefühl einen Platz zugewiesen. Z. B. werden bei Adoptionen die Herkunftseltern (auch die leiblichen Geschwister) und die Adoptiveltern (evtl. weitere Kinder dieser Ehe) und der Adoptierte selbst (meist ebenf. durch Stellvertreter) aufgestellt. Dieses gestellte Bild zeigt bereits, wie der Stellerzu den einzelnen Personen steht, ob Distanz oder Nähe oder auch andere Kriterien berücksichtigt wurden.
Jeder dieser einzelnen Person wird dann gefragt, wie er sich an seinem jeweiligen Platz fühlt und gibt ehrlich darauf Antwort u. U. auch, wo er lieber stände. (Ich erfuhr bei meiner Mitwirkung immer, dass man tatsächlich in die Rolle dessen schlüpft, den man vertritt, übernimmt seine Gefühle, Eigenschaften, Denkweisen usw.) Da diese Aufstellung ein dynamischer Prozess ist, bei dem sich das Bild ständig ändert, erhält der zunächst zuschauende Aufsteller ein klares Bild von den einzelnen Personen, deren Rollen und dem Zusammenspiel in das er ja auch involviert ist und erkennt dabei auch seinen eigenen realen Part aus dem Blickwinkel der anderen Familienangehörigen und seine eigene Beziehung zu jeder einzelnen Person. Das ist in der Realität meist nicht in dieser Deutlichkeit möglich, wie wir hier bereits des öfteren erlebten, fühlen sich die Angenommenen doch ziemlich zerrissen. Der Aufsteller kann später gegen seinen Stellvertreter ausgewechselt werden, so dass er selbst in "seinem Kreis" mitmischt und selbst gegenüber allen, mit denen er irgendwie verbunden ist, agiert, was ihm das ganze Zusammenspiel in direkter Weise erfahrbar macht.
Das Schlußbild ist meist stimmig, jeder hat seine Stellung und Rolle in diesem Kreis gefunden, mit der er zufrieden ist und die er künftig annehmen will (je nachdem, entweder in Liebe näher heranrücken, unterstützen oder sich, ebenfalls in Liebe, mehr oder ganz aus dieser Bindung heraushalten - ganz grob formuliert). Eine solche Systemstellung kann bei großen Verstrickungen auch über etliche Stunden gehen, ehe eine harmonische Lösung gefunden wird und darauf sollte es immer hinauslaufen.
Es ist zwar ziemlich verwirrend beschrieben, aber leider kann ich es nicht besser. Man sollte sich vielleicht das Buch "Haltet mich, dass ich am Leben bleibe" von Bert Hellinger zulegen (ausleihen oder kaufen); darin werden die einzelnen in dieser Angelegenheit aufgestellten Problematiken wortwörtlich wiedergegeben und sind dadurch sehr plastisch. Und - weil Du vom Fach bist, wird es Dir nicht schwerfallen, so eine Dokumentation aufzutreiben.
Du bist davon ehrlich überzeugt und hattest mir diese Methode schon vor vielen Jahren auseinandergesetzt.
Soweit will ich gar nichts sagen, außer dass ich mich mit dieser Methode nicht anfreunden kann. Wie bei allem, was mit der menschlichen Psyche zu tun hat, lautet auch hier mein Grundsatz: Im Zweifelsfall die Finger davon lassen.
Der Grund, dass ich Hobbes gefragt hatte, war in der Hauptsache der, dass die Einträge verdächtige Spam-Merkmale aufweisen. Vergleiche hierzu den von Do 1. Jul 2010, 22:41 (Hobbes war damals noch keine zwei Wochen registriert) mit obigem. In beiden Fällen Süßholzgeraspel ohne Ende, praktisch kein Inhalt, aber ungefragterweise gleich ein Link zu einer Verkaufsplattform zur Hand.