RE: ist es Euch peinlich, adoptiert zu sein? - 3

Danke, dass Du mir geantwortet hast, Bianka
ich hab lange nach ner Formulierung gesucht, die eine Grenze aufzeigt, aber den andern nicht so sehr vor den Kopf stößt und noch nett ist und diese Formulierung klingt total nett; denke die kann ich mal ausprobieren, kann dann ja vom ersten Einsatz berichten

Darf ich mal fragen, was denn peinlich ist, adoptiert zu sein???
Die "falschen Eltern"? Das Gefühl, nicht gewollt gewesen zu sein?????

Vielleicht verstehe ich das Wort "peinlich" auch nicht in dem Zusammenhang

LG

nein, peinlich ist es, ausländisch auszusehen, obwohl ich mich Deutsch fühle, und Deutscher bin als jedes Migrantenkind z.B.

peinlich ist, dass mich alle auf dem ersten Blick hierdrauf reduzieren und mich immer so persönliche Sachen fragen

und peinlich ist, dass das so offensichtlich ist, egal wo ich hingeh, auf den ersten Blick sieht man nen Ausländer

@ juliana

Hallo Juliana!

Also ich sage dann ganz klar das die Person das nichts angeht... Hmh, ka wie ich das sagen soll

Juliana, es ist nicht peinlich, ausländisch auszusehen, sondern es muss denen peinlich sein, die ein Problem damit haben, wenn andere anders aussehen, als sie und vielleicht noch in einem merkwürdigen "deutsch" mit dir sprechen, weil sie denken, du bist ein Ausländer, verstehst die Sprache nicht = bist doof.
Ansonsten müsste es uns allen ja fast überall peinlich sein, wie wir aussehen, weil wir ja in fast jedem Land anders aussehen, als die dortigen Inländer.
Ich kann mir aber denken, dass es schon doof ist, wenn man oft auffällt und nicht einfach "in der Masse" verschwindet, zumindest, wenn einem danach ist.
Halte den Kopf hoch und sei stolz auf dein Aussehen. Manche sind wahrscheinlich einfach nur neidisch mit ihrem mitteleuropäischen Durchschnittsaussehen.
Lena

Danke für die Erklärung, Juliana. Aber "peinlich"? Eher unangenehm?

Ich schliesse mich Lena an, ich kann an ausländischem Aussehen nichts Peinliches finden. Zumindest habe ich darüber auch noch nicht so nachgedacht.

Da finde ich doch eher im Ausland die typisch deutschen Touristen peinlich: kurze Hose, dicker Bauch, Baseball- Cap und Strümpfe in den Sandalen

Juliana, dann meintest Du mit Deiner Frage nur die Adoptierten aus dem Ausland???

LG

ja, bei mir ist es so

aber ich hab die Frage offen gestellt, weil es ja hätte sein können, dass nicht anderes aussehende Adoptierte auch mit ähnlichen Dingen zu kämpfen haben

die Sache ist, dass ich gewisse Vorurteile von anderen Deutschen sogar verstehen kann, auch ich mag nicht die Sorte Ausländer, die kommen und sich von unseren Steuergeldern durchfüttern lassen, nur glauben tut mir das keiner, alle denken, entweder ich bin selbst so ein Schmarotzer (wäre durch meinen Job schon mal widerlegt) und dann denken die meisten, ich würde zumindest mit dieser Gruppe Ausländer sympathisieren

naja, was solls, das hat jetzt nichts mehr mit Adoption zu tun, oder vielleicht doch entfernt, weil ich durch meine Adoption mit solchen Problemen konfrontiert werde

insgesamt, auch weil das jetzt alles negativ klingt, was ich hier so von mir gebe, insgesamt sehe ich auch die positiven Seiten an meiner Ado

bei mir war durch die adoption die unbefangenheit weg, spontan über familie, eltern usw. reden zu können. da hatte ich ständig das gefühl, andere anlügen zu müssen, weil das alles nicht den tatsachen entsprach.

bonnie

Hallo Juliana , ich kann dir nur meine Seite berichten.

Ich schäme mich nicht dafür das ich Adoptiert wurde , im gegenteil! Es ist das beste was mir jemals passieren konnte.

Liebe Grüße.

Ich schäme mich definitiv nicht dafür. Ich bin stolz drauf!
Klar kommen manchmal dumme Kommentare, doch meine Antwort lautet dann immer nur "Ich konnte mir meine Eltern wenigstens aussuchen!"

Zitat von jane.doe

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"Ich konnte mir meine Eltern wenigstens aussuchen!"

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Dieser Spruch hat sich allmählich verbraucht und ist zudem Kindergartenniveau. Des Weiteren lautet er eigentlich umgekehrt, weil das "Aussuchen" ja von Seiten der Adoptiveltern kam. Es folgt dann noch die Gegenbeleidigung: "Eure Eltern mussten nehmen, was sie bekamen."

Wenn ich sage, dass ich mich nicht schäme, adoptiert zu sein, dann liegt das daran, dass mir mit diesem Zivilisationsbruch schweres Unrecht geschah und es andere Leute als ich sind, die sich für dieses furchtbare Verbrechen schämen sollten.

Ne, ist nichts peinlich. Warum auch ? Ist doch alles in Butter ...