@bonnie: ich könnte dir jetzt soooo viel antworten, aber in weiser voraussicht lasse ich das lieber. ich habe wie gesagt nicht vor eine glaubensdiskussion zu starten und dir meine worte zu erklären. ich sehe nämlich, dass es in diesem fall eine ganze menge an worten bedürfte...
Hallo, ich wollte mich für alle Beiträge herzlich bedanken!
Ich bin wirklich verunsichert. Mir geht es tatsächlich so, dass ich einfach unglaublich gern ein oder mehrere Kinder groß ziehen würde, weilich glaube, dass mein mann und ich viel zu geben hätten und natürlich auch weil ich glaube dass es (auch) Freude bringt und nicht zuletzt auch weil ich denke dass Kinder einen mehr als alles andere herausfordern sich mit sich und der Welt immer wieder neu auseinanderzusetzen. Ich glaube nicht dass das bei uns was mit statussymbol zu tun hat. Naja, und wenn ich ehrlich bin, dann wäre mir der natürliche Weg lieber gewesen. Klar wäre ich gern schwanger zum Beispiel. Ich kann das nicht wegreden. Aber muss das automatisch heißen, dass ein Adotivkind ein Ersatzkind wäre oder ein Lückenbüßer...? Ich finde nicht, ich glaube, wenn wir wirklich eines bekommen würden, würde es unsere ganze Liebe und Aufmerksamkeit bekommen. Warum sollte das anders sein? Verdränge ich...? Ich will mich hier auch mit kritischen Äußerungen auseinander setzen, freue mich also über alle Antworten.
Hallo Lotta, es ist doch nur wichtig, dass Du und Dein Mann Euch sicher seid, dass Ihr ein adoptiertes Kind genauso lieben könnt wie ein leibliches. Nur darum geht es doch. Fragt Euch wie wichtig Euch die Gene sind, wie groß der Wunsch nach einer Schwangerschaft? Könnt Ihr damit umgehen, dass das Kind Euch nicht ähnlich sieht, einen anderen Charakter hat? Was denkt Ihr beim Thema leibliche Eltern Eures Kindes? Ich kenne viele Kinder, die ich echt gerne mag. Aber ehrlich gesagt sind mir meine leiblichen wichtiger als alle anderen. In ihnen erkenne ich mich selbst ein Stück weit wieder. Ich weiß, dass ich "fremden" Kindern sehr wohl eine gute Mutter sein könnte. Hier sind fast täglich "fremde" Kinder, die ich sehr wohl genauso behandel wie meine eigenen. Aber ganz tief drin ist doch ein ganz anderes Gefühl für meine leiblichen Kinder. Mit diesem Gefühl wäre ich als Adoptivbewerber wohl durchgefallen.
ich wünsch Euch viel Glück bei der Entscheidungsfindung!
Zitat von willi28mit dem kleinen himmel meinte ich tatsächlich den himmel! ich stelle es mir nämlich so vor (achtung blumig!) dass es einen himmel gibt, in dem die kleinen seelchen leben, die eines tages als babys zu uns auf die erde kommen. wir alle waren dort einmal zuhause. wir haben uns dort für genau dieses leben hier auf erden entschieden und haben uns bereits dort oben unsere eltern hier auf erden in diesem leben ausgewählt...
ich breche hier aber bewusst mit meinen weiteren erzählungen ab, weil ich nicht vorhabe, eine glaubensdiskussion ins leben zu rufen. es ist meine ganz eigene überzeugung, meine eigene lebensanschauung, was aber nichts mit der thematik der adoption an sich zu tun hat und auch nichts mit dem thema dieses beitrages...
Ich stelle mir das mit dem Seelenhimmel ganz ähnlich vor! Nur sind es für mich keine kleinen Seelchen, sondern reife Seelen. Angenommen wir hätten uns tatsächlich schon im Himmel entschieden wer unsere Eltern sein sollen, wie erklärst Du dann Adoption? Kommt das Kind dann durch die Adoption zu den "nicht-selbst-ausgesuchten" Eltern? Oder hat das Kind bereits als Seele geplant von jemand anderem geboren zu werden?
ZitatIch kenne viele Kinder, die ich echt gerne mag. Aber ehrlich gesagt sind mir meine leiblichen wichtiger als alle anderen. In ihnen erkenne ich mich selbst ein Stück weit wieder.
Und ich könnte mir nicht vorstellen ein eigenes Kind mehr zu lieben als meinen Sohn (das weiß er auch). Mehr geht bei mir gar nicht. Er ist mein Sohn, er füllt mein Herz auf seine Weise aus. Natürlich wäre auch noch Platz für andere Kinder (eigene oder Adoptiv-).
Ich bin überzeugt davon, dass zumindest manche Eltern sehr wohl einen Unterschied in der Sicht auf ihre Kinder machen. 59,5 Jahre lang habe ich zum Beispiel immer innerlich aufgeregt, dass mein etwas jüngerer Bruder als Kind immer bevorzugt wurde. Jahrelang wurde mir das von allen Seiten ausgeredet. Vor einer Woche habe ich erfahren, dass mein Vater höchstwahrscheinlich nicht mein leiblicher Vater war. Unterstützt wird diese These, dass ich ein "Zweimonatskind" bin. Mein "Vater" hat uns immer gleich behandelt, obwohl er laut meines Informanten wusste, dass er nicht mein Vater ist. Den Unterschied hat ausgerechnet meine Mutter gemacht - im Prinzip bis heute.
Ich bin überzeugt davon, dass Eltern Unterschiede machen, aber sicher nicht alle. Es wird wohl darauf ankommen wie die grundsätzliche Einstellung zu den Kindern ist. Betrachtet man sie nicht als "Besitz" oder "Statussymbol", wird es viel leichter sein, diese für die Kinder verheerenden Unterschiede, nicht zu machen.
@ cornelia, das hat dich bestimmt vom stuhl gehauen. hast du denn eine ahnung wer dein vater war, bzw. ist? du hast ja noch die möglichkeit deine mutter darauf anzusprechen. einige von uns stehen ja vor dem gleichen problem. wie gehst du weiter vor?
ansonsten, wie will man es vergleichen, wenn keine leiblichen kinder da sind?
Zitat von mausi51Ich bin überzeugt davon, dass zumindest manche Eltern sehr wohl einen Unterschied in der Sicht auf ihre Kinder machen. 59,5 Jahre lang habe ich zum Beispiel immer innerlich aufgeregt, dass mein etwas jüngerer Bruder als Kind immer bevorzugt wurde.
Möglich sind aber auch Differenzierungen deiner Eltern bzw. Deiner Mutter auf Grund des Geschlechtes oder der Geschwisterreihenfolge. Und diese Unterschied im Umgang muss nicht eine bewusste wie auch unbewusste Bevorzugung bedeuten, auch wenn es von den den Kindern so wahrgenommen wird. LG Bilyboy
ZitatIch kenne viele Kinder, die ich echt gerne mag. Aber ehrlich gesagt sind mir meine leiblichen wichtiger als alle anderen. In ihnen erkenne ich mich selbst ein Stück weit wieder.
Und ich könnte mir nicht vorstellen ein eigenes Kind mehr zu lieben als meinen Sohn (das weiß er auch). Mehr geht bei mir gar nicht. Er ist mein Sohn, er füllt mein Herz auf seine Weise aus. Natürlich wäre auch noch Platz für andere Kinder (eigene oder Adoptiv-).
Martina-
Ich erkenne mich überhaupt nicht in meinem LK! Es ist komplett anders als ich, äusserlich, charakterlich und interessenmässig. Bianka, ich denke, Kinder "kennen" ist auch etwas anderes als sie gross zu ziehen, mit ihnen zu leben und sie täglich zu begleiten.
Hallo Martina und Lattitia, ich will Euch Eure Gefühle nicht absprechen! Die zweifel ich nicht an. Ich wollte nur darauf Aufmerksam machen, dass jeder Mensch eben anders denkt und fühlt. Es gibt nun mal auch Menschen, die nicht wirklich in der Lage sind fremde Kinder so zu lieben und anzunehmen wie leibliche. Und man sollte sich gut überlegen ob man dazu in der Lage ist. Wer Zweifel hat, sollte vielleicht lieber nicht adoptieren. Wie gesagt würde ich z.B. trotzdem einem fremden Kind eine gute "Mutter" sein können. Aber mein Gefühl wäre anders.
ZitatBianka, ich denke, Kinder "kennen" ist auch etwas anderes als sie gross zu ziehen, mit ihnen zu leben und sie täglich zu begleiten.
Als ich das schrieb meinte ich auch nicht Kinder, die man eben so kennt, sondern ich machte mir meine Gedanken dazu schon mit Kindern, die ich "begleitet" habe.
Zitat von Mausi51Ich bin überzeugt davon, dass zumindest manche Eltern sehr wohl einen Unterschied in der Sicht auf ihre Kinder machen. ... Mein "Vater" hat uns immer gleich behandelt, obwohl er laut meines Informanten wusste, dass er nicht mein Vater ist. Den Unterschied hat ausgerechnet meine Mutter gemacht - im Prinzip bis heute.
Dieses Phänomen habe ich schon sehr oft beobachtet. Da gibt es einige, die ihre Kinder aus aktueller Beziehung besser/liebevoller behandeln, als die Kinder aus einer Exbeziehung.
Zitat von Bonnieansonsten, wie will man es vergleichen, wenn keine leiblichen kinder da sind?
Vergleichen kann man das ja so nicht. Grade deshalb finde ich wichtig sich sicher zu sein, dass man das adoptierte Kind wirklich annehmen kann. Wäre schlimm, wenn man das Kind ansehen würde und sich denken würde, dass man doch lieber ein leibliches gehabt hätte.
einer meiner Brüder wurde auch vorgezogen, forderte und bekam immer das Meiste und fühlte sich doch noch übers Ohr gehauen. Heutzutage belustigt er uns (meine anderen Geschwister und mich) mit stark ausgeprägten egoistischen Zügen. Dadurch haben wir am Telefon immer viel zu erzählen und zu lachen. Bei unseren Treffen geht das nicht, weil wir dann meist alle zusammen sind, denn wir wohnen ziemlich weit auseinander. Aber dann am Telefon ..........
Hi, Guten Morgen, ich verfolge die Gespräche hier und muß mich nun auch zu Wort melden. Hat das Vorziehen eines Kindes wirklich was mit leiblich oder nicht zu tun ? Ich denke nicht! Ich kenne viele (Mutter, Arbeitskollegen,Freunde) die mehrere leibliche Kinder haben und alle geben zu das sie ein "Lieblingskind" haben,zwar alle lieben, aber eines eben mehr bzw. anders. Ich als Adomama, sage auch, dass ich mir nicht vorstellen kann ein leibliches Kind lieber zu haben ,bzw. mehr zu lieben,als "mein Kind", ich habe noch nie ... und werde es wahrscheinlich auch nicht unser Kind als ein "fremdes Kind" bezeichnet,oder so gesehen, es ist nicht fremd, es ist vom 1. Tag an unser Kind und das es nicht aus meinem Bauch ist, ist das wichtig ? für uns nicht ! Allerdings kann ich persönlich keinen Vergleich machen,da ich eben nur das eine Kind habe, aber wir haben ja auch Schreiber die von beiden etwas haben leiblich und adoptierte Kinder, vielleicht können die einen Unterschied feststellen. Wer ein Adokind als "fremd" bezeichnet sollte liebe die Finger von Adoption lassen, dann wird sich das Kind sicher auch immer fremd fühlen. "Blut ist nicht dicker als Wasser" und auch in einem Adokind kann man sich "wiederfinden", sogar zum Teil im Aussehen, und Verhaltensweisen lernt es ja da wo es lebt und bekommt es nicht vererbt, also macht das beste draus.