ich habe nun mehrfach gelesen, dass die JÄ von Adoptionsbewerbern verlangen oder erwarten, dass "die Auseinandersetzung mit der eigenen Unfruchtbarkeit abschließend verarbeitet wurde". Das ist bei uns nun aber bisschen schwierig, weil wir zwar nicht schwanger werden, es dafür aber auch keine medizinischen Gründe gibt. Das heißt, alle Ärzte machen uns immer wieder Mut, "kann ja noch werden" und wir geben die Hoffnung daher auch noch nicht auf. Meine Frage:Haben wir denn überhaupt Chancen, als Adoptiveletern angenommen zu werden, wenn wir gleichzeitig auch noch versuchen, ein Kind zu zeugen...? Weiterhin würden mich dazu auch Meinungen /Erfahrungen von anderen Betroffenen (also Ado-Eltern, Ado-Kinder, leibliche Kinder mit Ado-Geschwistern usw.) interssieren..
wir haben beiden beides, erst kam das AK und dann das LK. Ich hatte mehrere Schwangerschaftsdesaster erlebt und konnte dem JA damals ganz aufrichtig und ehrlich vermittteln, dass mein Bedarf an Schwangerschaften gestillt ist und ich mich nicht kasteien will für ein LK, denn so wichtig waren uns unsere Gene nicht :-)
Wir haben nach der Adoption verhütet und hatten einen "Unfall", und der ist nun 2 Jahre alt.
Das JA hat sich für uns mitgefreut,
Und was Deine FRage angeht: wenn Ihr einfach nicht verhütet, dann denke ich, musst Du das doch nicht extra betonen. Anders denke ich bei künstlicher Befruchtung, denn dort bist Du ja, zumindest stelle ich es mir so vor, doch sehr damit beschäftigt, den leiblichen Kinderwunsch umzusetzen. Das könnten manche JA als grosses Problem sehen.
Moin,moin Lotta, das Thema hatten wir erst vor kurzer Zeit im Forum angesprochen (siehe treat Verhütungsunfälle ab der Seite 2). Uns wurde zumindest bei einem Jugendamt gesagt, dass es darauf besteht, dass wenn die potentielle Möglichkeit zu einer Schwangerschaft besteht während der Bewerbungsphase verhütet wird! Natürlich ist das nicht zu kontrollieren
meine Meinung: Der Wunsch nach leiblichem Nachwuchs muss bei Beginn der "Adoptionslaufbahn" unbedingt abgeschlossen sein. Jedes Kind ist ein Wunder und als solches sollte auch ein Adoptivkind ohne "Wenn" und "Aber" an- und aufgenommen werden, als einmaliges Geschenk, unumstößlich nur für einen selber bestimmt. Kein Kind hat verdient, eine Ersatzrolle zu übernehmen oder als Statussymbol zu fungieren. Daher ist es wichtig, sich mit ganzem Herzen und allen Sinnen nur auf dieses Kind zu konzentrieren und es genau so herzlich zu empfangen, wie ein leibliches Kind - denn dann wird es auch gefühlsmäßig zum eigenen Kind, ohne die Herkunft außer Acht zu lassen.
Hallo Lotta, ich stimme Martina absolut zu. Wenn man hier ein bisschen im Forum die Berichte von Adoptierten liest, die Probleme mit ihren A-Eltern haben oder hatten, dann liegt die Ursache sehr häufig darin, dass die A-Mütter mit ihrer eigenen Geschichte nicht zurechtkommen, weil sie den Wunsch nach einem leiblichen Kind oder die Trauer über Fehlgeburten u.ä. nicht richtig verarbeitet haben und das A-Kind eine Ersatzrolle einnimmt und die A-Eltern dem Kind nicht gerecht werden können, weil sie noch viel zu sehr in ihrer eigenen Geschichte stecken. Man kann zwar das Jugendamt täuschen, aber weder sich selbst noch das Kind. Dann ist die Katastrophe unter Umständen vorprogrammiert, denn Kinder haben sehr feine Antennen für so etwas und spüren Dinge, die die Mütter (oder Väter) selbst gar nicht bewusst wahrnehmen, da sie sie verdrängt haben. Gruß englandfan
ich sehe es so wie martina, zumindest in der aussage "jedes kind ist ein wunder!". denn das ist es wirklich. aber genau aus diesem grund sehe ich auch keinen unterschied, ob mein mann und ich nun ein baby zeugen, das in meinem bauch heranwächst, oder ob wir ein baby bekommen, das von einer anderen mama ausgetragen wurde, aber durch die adoption ganz automatisch zu "unserem kind" wird! ich würde das eine nicht so scharf vom anderen trennen - denn im endeffekt besteht eine familie doch aus menschen, die sich gegenseitig lieben und annehmen. dabei macht es keinen unterschied, wo diese menschen herkommen, oder wie sie gezeugt wurden - es zählt einzig und allein das gefühl, das sie miteinander verbindet. mein mann und ich würden ein leibliches kind mit der gleichen hingabe lieben und wertschätzen, wie ein adoptiertes kind. so gott will werden wir eines tages eine große glückliche familie sein, bestehend aus einem stolzen papa, einer glücklichen mama, und ein zwei drei vier... ganz unterschiedlichen und dabei so unendlich wertvollen und einzigartigen kindern! einen unterschied zwischen adoptiert und leiblich wird es dann für uns nicht geben. und wenn wir die kinder alle mit dem gleichen respekt und der gleichen elternliebe schätzen und durchs leben tragen, werden auch die kinder keinen unterschied in ihrer herkunft sehen oder machen. ich finde, man sollte nicht die eine tür schließen, um eine andere zu öffnen, beide können doch gleichzeitig geöffnet sein. und wer weiß, auf welchen wegen sich dann unsere kinder zu uns begeben werden...
ich wünsche euch allen viel glück und freude mit euren kindern! mit denen, die bereits mit euch leben, sowohl auch mit denen, die eines tages zu euch kommen werden und heute schon in ihrem kleinen himmel auf diesen wundervollen tag warten!
willi, eine neugierige frage: was oder wo ist für dich der kleine himmel? wie meinst du das? ich habe das nicht verstanden. das hört sich ja sehr rosig an. du kannst aber davon ausgehen, daß kinder sich über die jahre zu allem und jedem ihre eigene meinung bilden, auch zu ihrer adoption.
damit ich nicht falsch verstanden werde, mit meinem Statement zum Abschluss des Wunsches nach einem leiblichen Kind meinte ich absolut nicht den absoluten Ausschluss eines leiblichen Kindes. Wenn sich das auch noch einstellt, ist es phantastisch und höchst willkommen, auch für mich wäre das ein unbeschreiblicher Glücksfall gewesen. Es darf nur nicht dahin ausarten, dass ein Adoptivkind mangels eigenem Nachwuchs als Ausputzer herangezogen wird nach dem Motto - lieber ein angenommenes als kein Kind. Man muss sein Herz für eine Adoption ganz frei und weit offen haben. Ansonsten läuft man Gefahr bei jeder nervigen Situation - die sich beim Aufziehen eines jeden Kindes nicht nur einmal einstellt - diesen Schritt wieder in Zweifel zu ziehen und das darf absolut nicht sein.
und was kinder angeht, muß es nicht weiter hinderlich sein, von beiden ein 'exemplar' zu haben, wenn sich keines dabei benachteiligt fühlt o. wird. das hängt dann mehr von der einstellung der einzelnen eltern und des gleichwertigen annehmen-könnens ab.
oh da hat sich ja einiges getan hier... ich konnte das kleingedruckte übrigens sofort lesen und musste dabei schmunzeln. ja, ich bin eben mehr so der blumige typ
mit dem kleinen himmel meinte ich tatsächlich den himmel! ich stelle es mir nämlich so vor (achtung blumig!) dass es einen himmel gibt, in dem die kleinen seelchen leben, die eines tages als babys zu uns auf die erde kommen. wir alle waren dort einmal zuhause. wir haben uns dort für genau dieses leben hier auf erden entschieden und haben uns bereits dort oben unsere eltern hier auf erden in diesem leben ausgewählt...
ich breche hier aber bewusst mit meinen weiteren erzählungen ab, weil ich nicht vorhabe, eine glaubensdiskussion ins leben zu rufen. es ist meine ganz eigene überzeugung, meine eigene lebensanschauung, was aber nichts mit der thematik der adoption an sich zu tun hat und auch nichts mit dem thema dieses beitrages...
ich denke es gibt hier kein richtig und kein falsch. dass ein adoptivkind kein ersatz oder "lückenbüßer" für ein leibliches kind sein darf, ist hoffentlich für jedes forumsmitglied hier selbstverständlich und die grundlage dessen, dass man sich für den weg der adoption bewusst entschieden hat.
na willi, wenn sie nicht von den bäumen fallen, dann vom himmel? jaaa dann gibt es auch eine hölle, die im moment wegen überfüllung geschlossen haben dürfe wegen der grauenvollen heimkinder-skandale kirchlicher einrichtungen
machst du dir da nicht etwas vor? es wird immer kinder geben, die ungewollt zur welt kommen. mit der vorstellung klammerst du den hintergrund des kindes samt eltern und das drama ihrer abgabe aus. oder glaubst du wirklich, sie trennen sich alle leicht von ihnen? ich nicht! sorry, mit dieser weltanschauung hätte ich als adoptiertes kind wenig anfangen können.