Zitat von bonnie... nimm sie doch einfach mal dahin mit, und die oma mal fragen, wer sie ist und dann sehen was passiert....
Das habe ich vor zwei Jahren mit meiner Mutter mal exerziert: Meiner Mutter hatte ich jahrelang verschwiegen, dass ich zu unsem "abservierten" Familienmitglied Kontakt habe. Ich wollt ihr nicht sagen, dass es ihr gut ergangen ist.
Als ich wieder einmal Krach mit ihr hatte, habe ich ein Foto ihrer Enkelin herausgezogen und auf den Tisch gelegt. Dazu muss ich sagen, dass meine Tochter ganz extrem meiner Mutter gleicht! Meine Mutter sah es an und fragte mich, was sie damit soll. Ich forderte sie auf, das Bild doch einmal genauer anzusehen. Darauf stellte sie fest: "Das ist sicher deine Freundin. Ich weiß schon lange, dass Du lesbisch bist!"
Mir blieb die Spucke weg, ich packte das Foto wieder ein und habe mich vom Acker gemacht, denn ich konnte es nicht fassen, was ich da erlebt hatte. Es gibt Menschen, die wollen die Wahrheit nicht erkennen. Lieber reimen sie sich einen Blödsinn zusammen, damit ihre bescheuerte Denke wenigstens irgendwie zusammen passt.
Wenn jemand nicht sehen und begreifen will, kann man nicht viel machen, aber einen Versuch ist es allemal wert! Aber in Lumis Fall würde ich der Schwester so ein Experiment lieber ersparen und der Oma das erst einmal extra sagen.
Ach ja - ich bin nicht lesbisch, aber ich habe seit meiner zweiten Scheidung die Nase voll von einer Partnerschaft
ZitatDas habe ich vor zwei Jahren mit meiner Mutter mal exerziert: Meiner Mutter hatte ich jahrelang verschwiegen, dass ich zu unsem "abservierten" Familienmitglied Kontakt habe. Ich wollt ihr nicht sagen, dass es ihr gut ergangen ist.
Als ich wieder einmal Krach mit ihr hatte, habe ich ein Foto ihrer Enkelin herausgezogen und auf den Tisch gelegt. Dazu muss ich sagen, dass meine Tochter ganz extrem meiner Mutter gleicht! Meine Mutter sah es an und fragte mich, was sie damit soll. Ich forderte sie auf, das Bild doch einmal genauer anzusehen. Darauf stellte sie fest: "Das ist sicher deine Freundin. Ich weiß schon lange, dass Du lesbisch bist!"
Mir blieb die Spucke weg, ich packte das Foto wieder ein und habe mich vom Acker gemacht, denn ich konnte es nicht fassen, was ich da erlebt hatte. Es gibt Menschen, die wollen die Wahrheit nicht erkennen. Lieber reimen sie sich einen Blödsinn zusammen, damit ihre bescheuerte Denke wenigstens irgendwie zusammen passt.
das hätte mich wahrscheinlich sprachlos gemacht. ist bestimmt schwer, sich gerade mit der mutter auseinanderzusetzen oder in dem nötigen maß zu distanzieren. es ist doch nicht wichtig, nach welchen kriterien sie sich ihr leben zurechtzimmert, wenn es um dich und das, was zwischen euch steht, geht, das, was dich bis heute verfolgt, und darum, warum sie das mit dir gemacht hat. sie muß doch irgendwo emotional erreichbar sein als mutter? du bist doch bei ihr aufgewachsen? hast du ihr mal schriftlich (brief) zusammengefaßt, wie du sie als tochter erlebt hast, und ihr klar gemacht, daß dir darauf ihre antworten fehlen?
gespräche machen oftmals so fassungslos, daß man nicht mehr angemessen reagieren kann und flüchtet. in einem brief kann sie dich aber schlecht abweisen, abwürgen und zur not kannst du eine kopie nachschieben, falls sie ihn wegwirft. hast du sie mal gefragt warum sie dir ausweicht, und wieviel ihr an dir liegen muß, bis sie bereit ist sich gedanken über euer gestörtes verhältnis zu machen? einfach schrecklich.
nein bei lumi meinte ich eher, lass die oma erst mal neugierig werden, bis sie nachfragt wer sie da des öfteren besucht, oder mitbringt, und stellte mir dabei vor, daß sie ihre schwester solange zu sich einläd, bis auch die oma sie sympatisch findet... und erst dann die katze aus dem sack lassen. die oma so herum von ihrer sturheit, oder was da mit reinspielt 'befreien', daß sie gar nicht mehr anders kann, als sich über die enkelin freuen (vielleicht ist sie ja nicht ganz so krass wie deine mutter). aber lumi wird schon wissen wie sie weiter vorgehen will/kann. stell mir gerade vor, wie das wohl für sie morgen in der a-familie wird
cornelia, dein verhältnis zu deiner mutter ist so bedrückend, tut mir jedesmal leid wenn ich lese, daß sich daran immer noch nichts geändert hat und das so aussichtslos erscheint
Ihr seid ja gut - Ich kann doch meine Schwester nicht unvorbereitet und unangekündigt in die Höhle des Löwen schicken! Da sehe ich sie am Ende nicht mehr lebend wieder
Aber nein, so "schlimm" ist Oma nun auch wieder nicht. Dennoch, sie einfach zu überrumpeln fände ich ihr gegenüber nicht fair. Wir hatten in der Familie einige Schicksalsschläge in der letzten Zeit und das zerrt sehr an Omas Kräften. Nicht dass sie noch einen Herzinfakt kriegt, wenn ich ihr plötzlich ihre älteste Enkelin vor die Nase stelle.Meiner Schwester gegenüber wäre das sicher auch nicht gut. Sie war sogar schon hier, aber das Haus ist so groß, dass wir keinem anderen Mitbewohner - auch nicht de Oma- begegnet sind bzw. man kann sich gut ausweichen, wenn man will. Ich werde jetzt "erstmal" nichts weiter tun auf dem Gebiet... ich möchte erst das "okay" von Mutter und Schwesterchen abwarten, bevor ich hier die Büchse der Pandora platzen lasse Ich kann Oma da auch unglaublich schwer einschätzen. Das Ganze (also die Geburt und Adoption) liegt schon so lange zurück, die Situation war ganz anders damals und naja, wer weiß - vielleicht überrascht Oma uns ja alle und freut sich über ihre "neue" Enkelin. Das wäre durchaus noch im Bereich des Möglichen (wenn die Wahscheinlichkeit auch nicht sooo hoch ist).
@ Cornelia: Das ist wirklich unglaublich wie deine Mutter reagiert hat!! Da wäre mir auch die Kinnlade runtergeklappt. Ich kenne deine Geschichte leider nicht im Detail - wieso sperrt sich denn deine Mutter so gegen dich und deine Tochter? Gibt es jemanden in deiner Familie, der einen besseren Draht zu deiner Mutter hat und der da vielleicht ein Bisschen vermitteln könnte oder dich bei einem klärenden Gespräch mit ihr unterstützen würde?
Zitat von bonnie stell mir gerade vor, wie das wohl für sie morgen in der a-familie wird
DAS wüsste ich gerade auch gerne. Ich muss gleich los - habe gerade mit meiner Schwester telefoniert, die mir sagte, dass wir doch im Haus ihrer Eltern sein werden und nicht bei ihr. Ui ...
Heute bin ich wohl dran mit nervös sein. Ich habe mich heute bestimmt schon fünf Mal umgezogen und verzweifle an meinen Haaren ... meine Bluse und den Rock habe ich auch extra gebügelt... nicht dass die denken ich wohne im Wald...
Aber zumindest ist die andere Seite genauso aufgeregt und wuschig wie ich... Schwesterchen hat berichtet, dass das große Stressen aufgekommen ist, weil es im Supermarkt ja keinen Tofu mehr gab ...ich bin als einzige Vegetarierin und habe noch dazu Nahrungsmittelunverträglichkeiten... was Schwesterchen wohl brühwarm weitergegeben hat und alle sich jetzt verrückt machen. Jetzt proben die da großen Austand. Also DAS wäre jetzt auch nicht notwendig gewesen. Ich hätte auch die Beilagen genommen Aber ist ja eigentlich süß...
das hört sich ja wirklich lustig an. Ich habe den Eindruck, dass die Eltern Deiner Schwester ein großes Interesse daran haben, ihrer Tochter das so angenehm wie möglich zu machen. Dafür gibt es einen Sonderpunkt
lumi, diese unschlüssigen griffe in den kleiderschrank, so aufgekratzt wie man dann ist für so einen termin, kamen mir irgendwie bekannt vor ... wie aus dem wald und diese tofu-aktion *grins* na hoffentlich wird das treffen genau so locker
So, da bin ich wieder. Alles ist "überstanden". Bei den A-Eltern meiner Schwester waren außer uns dann noch weitere Verwandte, aber alle waren sehr nett und offen und ich war daher nicht total überfordert mit so vielen neuen Menschen auf einen Haufen (ich bin eigentlich ein extrem schüchterner Mensch). Ich war auch länger da, als ich gedacht hätte - bis in den sehr späten Abend hinein. Das mögen wirklich fast 9 oder 10 Stunden gewesen sein Habe schon immer vorsichtig gefragt, ob sie mich nicht bald leid sind
Zitat von mausi51 Ich habe den Eindruck, dass die Eltern Deiner Schwester ein großes Interesse daran haben, ihrer Tochter das so angenehm wie möglich zu machen. Dafür gibt es einen Sonderpunkt
Ja, davon gehe ich ganz stark aus. Ich weiß nicht, ob die Eltern selbst sooo angetan sind von der ganzen Sache ... vermutlich machen sie das alles eher meiner Schwester zu Liebe. Ich kann mich einfach immer noch nicht entscheiden, ob die Gatsfreundschaft und Freundlichkeit nun Höflichkeit waren, oder ob sie mich wirklich gerne als Gast wiedersehen wollen (ich bin nicht nur schüchtern, sondern auch sehr unsicher Fremden gegenüber - vielleicht liegt es also auch nur an mir ). Zwischenzeitlich kam ich mir leicht fehl am Platze vor... die Familie ist so ganz anders (vom Zusammenhalt und auch der "sozialen Schicht") als das was ich gewohnt bin. Mhm. Meine Schwester hätte es in dieser Hinsicht also nicht besser treffen können zum "Aufwachsen"
So alles in alem war es ein sehr schöner Tag. Meine Schwester ist rumgelaufen wie ein Honigkuchenpferd und hat mich stolz rumgezeigt im Dorf und auch der Onkel meiner Schwester meinte zu mir, dass "das" ja wirklich eine wahnsinns Geschichte sei mit uns und dass er sich total freue und wie gut ich meinem Schwesterchen täte und so ...
Also eine Fortsetzung wird es sicherlich nochmal geben... vielleicht legt sich dann auch meine leichte Skepsis
da hat Deine Schwester aber wirklich tolle und moderne Eltern bekommen! Ich wünsche euch, dass es auch so ähnlich anhält, auch wenn Du nicht dor "Mitglied" wirst
Nachdem was man von anderen Adoptierten und deren Eltern manchmal so hört, gerade wenn sie noch zur "älteren Generation" gehören, hat meine Schwester da wohl wirklich einen Glücksgriff gelandet. Ich hätte auch - nach dem ersten Eindruck - niemals gedacht, dass ihre A-Eltern eine so offene, "moderne" Haltung an den Tag legen.
Eigentlich ist es ja auch egal, ob sie selbst "so" sind oder es für ihr Kind tun. Jedenfalls spielen keinerlei Vorurteile oder Ablehnung gegen uns, also die H-Seite, bisher eine Rolle bei den A-Eltern und das ist schonmal super für meine Schwester.
Gut, sie haben ihr als Kind nicht gesagt, dass sie adoptiert ist (die Sache mit dem "richtigen Zeitpunkt") und haben auch mit meiner Kontaktanfrage zunächst hinterm Berg gehalten, aber zumindest letzteres hat mit der A-Vater beim Treffen nochmal erklärt - und im Grunde genommen haben sie auch die Entscheidung zu warten nur meiner Schwester zu Liebe getroffen und nicht aus Ablehnung mir/meiner Mutter gegenüber.
Vermutlich ist es aber für die A-Eltern auch einfacher mit mir als Schwester umzugehen als es z.B. mit meiner Mutter der Fall wäre... da läge die Sache sicherlich nochmal anders. Aber die "Rolle" kleine Schwester ist ja in der Familie noch nicht "vergeben", d.h. ich "bedrohe" durch mein Auftauchen ja auch keine bestehende Familienordnung
Habe jetzt auch von meiner Schwester erfahren, dass sie ihre Eltern schon bremsen muss - wenn es nach denen ginge, könnte ich bei der nächsten Gelegenheit gleich nochmal kommen
lumi, na so wie es sich liest hast du alles bestens überstanden
ich find deine eindrücke total interessant, auch mal von herkunfts-seitigen geschwistern begegnungen erfahren zu können. kontakte unter geschwister sind total normal, sofern sie miteinander können. a-hintergründe verkomplizieren alles. ich weiß nicht warum, vielleicht weil meine a-eltern niemals, so wie ich sie heute noch einschätze, h-kontakte gefördert noch geduldet hätten, lösen gedanken zu kontaktförder-motiven gemischte gefühle in mir aus. wäre es einzig weil ihr geschwister seid, wär das für mich in ordnung.... wohnt deine große schwester denn noch bei den a-eltern?
was mich brennend interessiert, wie kommst du mit dem unterschiedlichen aufwachsen und familienverhältnissen (nicht so ein zusammenhalt wie, etc...) klar? jedenfalls macht deine einstellung, der umgang mit schwester und gegebenheiten deutlich, daß sozialverhalten keine perfekten familienverhältnisse voraussetzt.
was geht dir nach der begegnung alles durch den kopf? vergleichst du? welche gefühle kommen auf? was bedeutet das alles für dich? ....wenn ich das überhaupt fragen darf?
ich hab so oft versucht mich in meine hineinzuversetzen...
lg bonnie
*seh gerade, unsere beiträge haben sich überschnitten hört sich wirklich gut an, paß bloß auf, am ende peilen sie noch eine erwachsenen-ado an
Nein, meine Schwester wohnt nicht mehr bei ihren Eltern, aber inzwischen wieder im gleichen "Dorf", also fußläufige Entfernung.
Zitat von bonniewäre es einzig weil ihr geschwister seid, wär das für mich in ordnung....
Das verstehe ich jetzt gerade nicht ganz. Was genau meinst du?
Zitat von bonnie was mich brennend interessiert, wie kommst du mit dem unterschiedlichen aufwachsen und familienverhältnissen (nicht so ein zusammenhalt wie, etc...) klar? jedenfalls macht deine einstellung, der umgang mit schwester und gegebenheiten deutlich, daß sozialverhalten keine perfekten familienverhältnisse voraussetzt.
was geht dir nach der begegnung alles durch den kopf? vergleichst du? welche gefühle kommen auf? was bedeutet das alles für dich? ....wenn ich das überhaupt fragen darf?
ich hab so oft versucht mich in meine hineinzuversetzen...
Natürlich darfst du fragen. Ich weiß nur nicht, ob ich das gerade wirklich gut beantworten kann. Ich weiß selbst nicht so ganz was ich momentan so alles fühle und denke. Da schlagen gerade ziemlich viele Herzen in meiner Brust.
Einerseits denke ich so bei mir, dass es schon ganz gut so war. Ich weiß nicht, bzw. möchte mir nicht ausmalen, was alles hätte sein können, wenn meine Schwester bei uns geblieben wäre. Ich weiß nicht, ob sie so nicht besser aufwachsen konnte und gefördert wurde. Vielleicht hätte meine Mutter das trotz ihres Alters und der schwierigen Familiensituation genauso gut hinbekommen, vielleicht schlechter, vielleicht besser ... wer weiß das schon? Ich versuche es aus dem Blickwinkel zu sehen, was für meine Schwester wohl am besten war/ist. Wenn sie bei uns geblieben wäre, hätte sie sicher einige Probleme heute nicht - dafür hätte sie aber eben jetzt andere. Konflikte gibt es unter jedem Dach und keine Kindheit/Jugend läuft ohne Probleme ab.
Aus egoistischer Sicht, nur für mich, geht bei allem momentan aber auch so ein Tropfen Wehmut mit. Zum einen hat meine Schwester viele Möglichkeiten und viel Förderung, Zuneigung, Unterstützung und Rückhalt bekommen (und vieles davon wohl auch nicht genutzt), was ich mir oft gewünscht hätte. Eben diese Zugehörigkeit und Sicherheit. Zum anderen war ich als Kind früh selbstverantwortlich und viel allein und ein Wunsch hat sich wirklich durch meine ganze Kindheit gezogen: Ich wollte (explizit) eine große Schwester (unwissend und nicht mal ahnend, dass ich schon eine hatte) und frage mich natürlich heute, was es für mich bedeutet hätte, wenn wir hätten zusammen aufwachsen können. Das macht mich manchmal ein Bisschen traurig.
Aber die Dinge sind jetzt wie sie sind, also gehen wir jetzt von hier aus weiter. Ich bin oft auch einfach nur dankbar, dass es meine Schwester gibt und dass sie so ein Herzchen von einem Menschen ist Alleine dadurch, dass ich von ihr erfahren habe, hat sich für mich viel geklärt - was das Verhalten meiner Mutter (und meiner Oma) angeht, die ganze Familiengeschichte, meine eigene Kindheit... Meine Schwester ist sozusagen das riesen Puzzleteil, das gefehlt hat, damit mancher "Unsinn" wieder Sinn macht.
Zitat von bonnie hört sich wirklich gut an, paß bloß auf, am ende peilen sie noch eine erwachsenen-ado an
Zitatbonnie hat geschrieben: wäre es einzig weil ihr geschwister seid, wär das für mich in ordnung....
ja da fehlte was, war wohl schon beim nächsten gedanken das motiv der a-eltern wäre für mich in ordnung, wenn es aus dem verständnis, der selbstverständlichkeit heraus, geschwister kennenlernen zu wollen/können, kommt, ohne sonstige hintergedanken. das wollte ich ausdrücken.
ZitatNatürlich darfst du fragen. Ich weiß nur nicht, ob ich das gerade wirklich gut beantworten kann. Ich weiß selbst nicht so ganz was ich momentan so alles fühle und denke. Da schlagen gerade ziemlich viele Herzen in meiner Brust.
das kann ich dir total gut nachfühlen.
ZitatEinerseits denke ich so bei mir, dass es schon ganz gut so war. Ich weiß nicht, bzw. möchte mir nicht ausmalen, was alles hätte sein können, wenn meine Schwester bei uns geblieben wäre. Ich weiß nicht, ob sie so nicht besser aufwachsen konnte und gefördert wurde. Vielleicht hätte meine Mutter das trotz ihres Alters und der schwierigen Familiensituation genauso gut hinbekommen, vielleicht schlechter, vielleicht besser ... wer weiß das schon? Ich versuche es aus dem Blickwinkel zu sehen, was für meine Schwester wohl am besten war/ist. Wenn sie bei uns geblieben wäre, hätte sie sicher einige Probleme heute nicht - dafür hätte sie aber eben jetzt andere. Konflikte gibt es unter jedem Dach und keine Kindheit/Jugend läuft ohne Probleme ab.
eine realistische einschätzung, und eine interessante. ich hab mir nämlich auch zigmal vorgestellt, wie das wohl geworden wäre, wenn.... und genau so oft wieder verworfen. es war ja nicht. auch was das aufwachsen dort evtl. (kenn den hintergrund nicht gut genug) für schwierigkeiten nach sich gezogen hätte. geschwister hab ich mir immer gewünscht (hat inzw. nachgelassen ) aber irgendwie gespürt, daß es da eine größere familie gab (vielleicht während meine mutter schwanger mit mir war unbewußt gespeichert?). mit der a-familie scheint deine schwester ebenfalls ein riesenglück zu haben. in meiner fühlte ich mich total abgeschnitten und isoliert, díe verwandtschaft war überaltert, kontakte wurden immer dürftiger, und konflikte gab es reichlich. deinen blickwinkel find ich sehr gut, das hört sich so herzlich und nach gegenseitigem abholen und aufnehmen in die jeweilige familie an. fängt ja ansonsten (bis auf genetische tatsachen) tatsächlich fast bei null an.
ZitatAus egoistischer Sicht, nur für mich, geht bei allem momentan aber auch so ein Tropfen Wehmut mit. Zum einen hat meine Schwester viele Möglichkeiten und viel Förderung, Zuneigung, Unterstützung und Rückhalt bekommen (und vieles davon wohl auch nicht genutzt), was ich mir oft gewünscht hätte. Eben diese Zugehörigkeit und Sicherheit.
ich hab meine sehr darum beneidet, zusammen aufgewachsen zu sein, weiß aber zuwenig darüber um mir das konkreter vorstellen zu können. zuneigung, förderung und rückhalt kann einem kind allerdings auch in einer anderen familie fehlen.
ZitatZum anderen war ich als Kind früh selbstverantwortlich und viel allein und ein Wunsch hat sich wirklich durch meine ganze Kindheit gezogen: Ich wollte (explizit) eine große Schwester (unwissend und nicht mal ahnend, dass ich schon eine hatte) und frage mich natürlich heute, was es für mich bedeutet hätte, wenn wir hätten zusammen aufwachsen können. Das macht mich manchmal ein Bisschen traurig.
das macht auch traurig! mein erster gedanke war eben auch dieses selbständig/verantwortlich geworden sein, werden müssen. das wirft ganz schön ins leben, da sieht man etwas gründlicher hin und einfach mehr.
ZitatAber die Dinge sind jetzt wie sie sind, also gehen wir jetzt von hier aus weiter. Ich bin oft auch einfach nur dankbar, dass es meine Schwester gibt und dass sie so ein Herzchen von einem Menschen ist Alleine dadurch, dass ich von ihr erfahren habe, hat sich für mich viel geklärt - was das Verhalten meiner Mutter (und meiner Oma) angeht, die ganze Familiengeschichte, meine eigene Kindheit... Meine Schwester ist sozusagen das riesen Puzzleteil, das gefehlt hat, damit mancher "Unsinn" wieder Sinn macht.
das hast du sooo treffend beschrieben, euer 'von da aus weitergehen', und eben auch die erleichterung, wenn alles verständlicher wird und sich klärt. das tut dir bestimmt sehr gut.
das es auch anders geht, wie bei euch beiden, tut allein schon beim lesen ungemein gut!!! ihr macht das schon
Zitatja da fehlte was, war wohl schon beim nächsten gedanken das motiv der a-eltern wäre für mich in ordnung, wenn es aus dem verständnis, der selbstverständlichkeit heraus, geschwister kennenlernen zu wollen/können, kommt, ohne sonstige hintergedanken. das wollte ich ausdrücken.
Mhm. Ich wüsste nicht welche anderen Motive/Hintergedanken die A-Eltern überhaupt haben könnten. Ich denke mal, die wollen auch "nur" das beste aus der Situation machen.
Zitateine realistische einschätzung, und eine interessante. ich hab mir nämlich auch zigmal vorgestellt, wie das wohl geworden wäre, wenn.... und genau so oft wieder verworfen. es war ja nicht. auch was das aufwachsen dort evtl. (kenn den hintergrund nicht gut genug) für schwierigkeiten nach sich gezogen hätte. geschwister hab ich mir immer gewünscht (hat inzw. nachgelassen ) aber irgendwie gespürt, daß es da eine größere familie gab (vielleicht während meine mutter schwanger mit mir war unbewußt gespeichert?). mit der a-familie scheint deine schwester ebenfalls ein riesenglück zu haben. in meiner fühlte ich mich total abgeschnitten und isoliert, díe verwandtschaft war überaltert, kontakte wurden immer dürftiger, und konflikte gab es reichlich. deinen blickwinkel find ich sehr gut, das hört sich so herzlich und nach gegenseitigem abholen und aufnehmen in die jeweilige familie an. fängt ja ansonsten (bis auf genetische tatsachen) tatsächlich fast bei null an.
Und wieder kann ich nur sagen wie schade und traurig ich es finde, dass du weder mit deiner A-Familie noch mit der H-Seite so wirklich Glück gehabt zu haben scheinst. Ich verstehe einfach eine H-Seite nicht, die allen Beteiligten das Leben mit Lügerei noch schwerer macht... und eine A-Seite, bei der sich das Kind dann doch als "Außenseiter" fühlt ist sicher auch nicht im "Interesse des Kindes", wie es doch immer so schön heißt.
Von dem was ich bisher weiß hat meine Schwester mit ihrer A-Familie auch einiges durch, aber zumindest schien sie mir voll dazu zu gehören. Ohne wenn und aber. Das finde ich schön.
Du hast schon Recht, wir fangen tatsächlich nicht nur fast bei null an, sondern wirklich komplett bei null. Eigentlich sind meine Schwester und ich füreinander komplett fremde Menschen. Aber eben nur eigentlich. Denn diese Vertrautheit, die sich einfach so -schwupp- bei uns einstellte muss ja auch irgendeinen Grund haben. Vielleicht die viel zitierten "Gene" - Vielleicht ist es aber auch nur, dass wir beide immer eine Schwester haben wollten, dass wir also vom Gefühl her einander mit so viel positiven Emotionen begegnen, dass man gar nicht anders kann als sich mit dem anderen wohlzufühlen.
So eine richtige Vorstellung machen wie es wohl gewesen wäre, wenn wir zusammen aufgewachsen wären, kann ich mir auch nicht. Das ist die Sache mit dem "Flügelschlag eines Schmetterlings": Wenn man ein kleines Detail ändert, verändert sich auch alles andere in der Folge mit. Wenn meine Schwester geblieben wäre, vielleicht hätte es mich dann gar nicht gegeben. Und selbst wenn doch, vielleicht wäre unsere Mutter uns beiden eine ganz andere Mutter gewesen als sie mir war. Vielleicht wäre meine Schwester dann heute eine ganz andere Persönlichkeit, vielleicht würden wir uns nichtmal mögen. usw.
Ich kann mir vorstellen, dass man sich als Adoptierte(r) noch viel häufiger ausmalt, wie es wohl gewesen wäre... aber man kann es ja weder genau wissen, noch die Zeit zurückdrehen und es anders laufen lassen... ich glaube man muss aufpassen, dass man sich mit solchen "Phantasien" über die H-Familie/das Aufwachsen in der H-Familie nicht noch unglücklich(er) macht...
Daher auch mein Credo, dass man nur von dem hier und heute ausgehend versuchen kann weiter - und dem anderen vieleicht ein Stückchen entgegen - zu gehen. Natürlich geht das nur, wenn beide Seiten an einem Strang ziehen. Da haben wir wohl einfach Glück gehabt. Ich denke auch nicht, dass es ewig so locker flockig weitergehen muss. Vielleicht kommt auch bei uns irgendwann eine Art "Alltag" in den Kontakt und damit genauso Probleme, Konflikte und Co. wie bei allen anderen zwischenmenschlichen Beziehungen auch. Wir sind ja beide auch nur Menschen, da mache ich mir nichts vor (und ich weiß, dass ich z.B. furchtbar anstrengend sein kann... )
Familienzusamenführung Part II heute. Schwesterchen und ich werden dann heute gemeinsam die Mamas "abklappern". Erst zu "meiner" Mama, dann zu "ihrer" zum Grillen. Stellt sich nur wieder die Frage: Was ziehe ich eigentlich an? Diesmal werde ich wenigstens die Mitbringsel nicht vergessen
Wenn man mal innehält und drüber nachdenkt ist es schön verrückt wie gut das momentan alles klappt zwischen uns allen. Hätte ich alles so niemals erwartet. Wenn alles klappt, dann wollen Schwesterchen und ich sogar in ein paar Wochem zum ersten gemeinsamen Urlaub aufbrechen. Ist alles echt schon ein Bisschen verrückt.
Danke, den Spaß hatten wir ... besonders das Gesicht "meiner" Mama war gut als Schwesterchen und ich überraschend vor der Tür standen. Die hatte wohl allenernstes geglaubt dass keiner kommen könnte am Muttertag
Ansonsten zeichnen sich gerade auch die ersten Probleme am Horizont ab. Die A-Mama meiner Schwester ist "eifersüchtig" auf die H-Mama, obwohl sich das Verhältnis/verhalten meiner Schwester gegenüber ihren H-Eltern nicht geändert hat. Meiner Schwester setzt dass natürlich zu, wenn ihre Mama dann so traurig ist und weint und sie ihr nicht begreiflich machen kann, dass alles okay ist und alles zwischen ihnen so bleiben wird wie es war. Aber zu unserer Mutter wollte sie trotzdem auch am Muttertag und hat es ihren Eltern dann nicht so explizit gesagt...
Die Situation geht allen so langsam an die Nieren. A-Mama ist aufgelöst und Schwesterchen erzählte mir, dass auch sie manchmal echt fertig ist und abwechselnd um sich (Weggabe etc.), um mich (die ich viel widriger aufwachsen musste) und um unsere Mutter (und was sie damals alles durchmachen musste etc. pp.) weint... Ich bin so ein Mensch, ich will immer dass es allen gut geht und kann den Gedanken kaum ertragen, dass meine Schwester, Mama und Schwesterchens Mama jetzt alle fix und fertig sind - da fange ich dann das Heulen gleich auch noch an. Und ich fühle mich so hin und her gerissen... ich will ja immer alle "beschützen" die mir nahestehen... nur das geht hier nicht... und wem "gehört" jetzt meine "Solidarität"?
Aber das war wohl zu erwarten... Ist ja emotional auch keine einfache Situation für alle.
Kann man (bzw. ich) denn jetzt irgendwas tun um die Situation zu "entspannen"? Habt ihr vielleicht da einen Rat für mich?