Oh je, Du arme... Ich fühle mich grade mit Euch allen solidarisch. Hat ja jeder seine Gründe, warum Tränen fließen... Jetzt mußt Du also alle dazu bringen ihr Schicksal anzunehmen... keine leichte Aufgabe, aber bestimmt eine Chance. Mit der Zeit werden sie auch das positive sehen.
Ich finde se so toll, dass ihr beide Mütter besucht habt!
Danke dir. Ja, ich kann auch die Haltung und Gedanken jedes Einzelnen verstehen. Aber die Situation ist trotzdem emotional sehr anstrengend. Jeder muss sich irgendwie neu zurechtfinden.
Ich glaube sogar fast unsere Mutter nimmt die Situation gelassener als die A-Mama. Hätte ich so nicht erwartet. Mal sehen.
Schwesterchen meinte sie würde sich wünschen einmal die ganze Familie an einem Tisch zu haben - mich, ihre A-Eltern, H-Mama und H-Vater, A-Verwandtschaft, H-Verwantdschaft... Ich weiß nicht. Kann sowas überhaupt funktionieren? So eine Situation stelle ich mir wirklich (emotional) ganz extrem vor... kann das überhaupt gut gehen?!
den Wunsch deiner Schwester kann ich als ebenfalls Adoptierte im Moment nicht nachvollziehen, mir wäre das emotional viel zu viel. Aber jeder Mensch ist anders und bei euch scheint ja generell alles gut zu klappen. Ich hab's ja erst noch vor mir, meinen A-Eltern zu erzählen, dass ich mich auf Herkunftssuche gemacht habe. Letzte Nacht nagte schon ein bisschen das schlechte Gewissen an mir und wie ich mich kenne, dauert es dann nicht mehr allzu lange, bis ich es ihnen sage. Ich bin auch sicher, dass sie es verstehen und mich unterstützen würden. Aber ich wüsste zum Beispiel, dass es meiner A-Mama zu viel wäre, meine H-Mutter mal auf einen Kaffee zu uns nach Hause einzuladen.
Nun ja, zunächst wird es auch ein reiner Wunsch bleiben. Ehrlich gesagt grenzt dieser Wunsch für mich momentan auch noch sehr an Utopie, denn ich kann mir beim Besten Willen nicht vorstellen, wie das gehen soll.
Nur mal ein paar Probleme, die ich dabei gerade sehe: Niemand hat Kontakt zu dem H-Vater meiner Schwester, er weiß bisher nicht einmal, dass es sie überhaupt gibt. Die (H-)Großmutter mütterlicherseits weiß nicht, dass ich meine Schwester gefunden habe bzw. überhaupt von ihr weiß. (H-)Mutter und (H-)Großmutter haben seit Jahren auch gar keinen Kontakt mehr. Und A-Mama kämpft ja jetzt schon mit ihren Gefühlen und der Eifersucht gegenüber der H-Mutter.
So schön alles auch ist, ist die Situation emotional sehr anstrengend für alle und in aller nächster Zeit wird so eine "allumfassende" Familienzusammenführung sicher nicht passieren - falls überhaupt.
Ich war über diesen Wünsch meiner Schwester auch sehr erstaunt und frage mich nun eben, ob es anderen Adoptierten vielleicht genauso geht und wie dieser Wunsch zu verstehend/zu bewerten/ zu handhaben ... ist?
Bei dir Riddle löst wahrscheinlich die Vorstellung schon Stress aus momentan. Du bis ja auch noch dabei dich langsam vorzutasten. Darf ich fragen wie alt du bist (hast es sicher mal erwähnt, aber ich habe kein Zahlengedächtnis )? Wenn du deine A-Eltern so einschätzt, dass sie dich verstehen und unterstützen, dann ist das ja schonmal positiv zu werten. Wie sind sie denn mit dem Thema Adoption genrell umgegangen? Offen? Und du kannst ihnen ja auch nochmal erklären, dass du sie keinesfalls verletzten oder austauschen willst und dass du auch gar keine neue/zweite Familie willst, sondern nur deine Wurzel kennen lernen. Das verstehen sie sicher.
ach lumi, das ist ja blöd. die a-eltern wirkten so tolerant, nun eher so als sähen sie die tochter als besitz. na ja, wenn lange genug die h-familie nicht präsent war, müssen sie sich wahrscheinlich erst mal umorientieren..
mensch das war so ein guter anfang. daß nach der ersten euphorie probleme auftauchen (davon gibt's schon in 'normal' familien genug, bei adoptiv/herkunfts-familienzusammenführungen einige mehr) war vorstellbar.
in kontakt bleiben, und das anspechen was drückt (ging in meiner nicht), und klären klären klären was es zu klären gibt, befürchtungen abbauen, zeit geben... das wäre meine vorstellung, was die wogen glätten könnte. m.e.n. gibt es da manchmal reichtlich zu tun...
vermutlich wird sich deine schwester mit 'alle mal an einen tisch' alles in einen aufwasch vorstellen/wünschen, an dem alle beteiligten das mal loswerden, was seit jahren in der/den familie/n rumort, wie ein klärendes gewitter, um die fronten aufzuweichen, und dann ein neues kapitel aufgeschlagen werden kann. wer wünscht sich das nicht. scham-, schuldgefühle, wut o.ä. hindern aber oft daran.
ich hoffe so sehr für euch beide, daß ihr die familien zusammenkriegt!!!!!!!!!
woher wisst ihr, dass es bei der A-Mutter Eifersucht ist? Hat sie das gesagt? Ich könnte mir vorstellen, dass sie einfach ein paar Probleme damit hat, wie sie sich verhalten soll und vor lauter Angst, irgendwas falsch zu machen, diesen Eindruck vermittelt. Vielleicht hat sie auch Angst davor, dass ihre A-Tochter enttäuscht wird, Probleme mit der Situation hat oder was auch immer und macht sich nur Sorgen und ist von ihren Gefühlen "aufgelöst", weil sie eben zwischen Sorge und Freude hin- und hergerissen ist?
ZitatBei dir Riddle löst wahrscheinlich die Vorstellung schon Stress aus momentan. Du bis ja auch noch dabei dich langsam vorzutasten. Darf ich fragen wie alt du bist (hast es sicher mal erwähnt, aber ich habe kein Zahlengedächtnis )? Wenn du deine A-Eltern so einschätzt, dass sie dich verstehen und unterstützen, dann ist das ja schonmal positiv zu werten. Wie sind sie denn mit dem Thema Adoption genrell umgegangen? Offen? Und du kannst ihnen ja auch nochmal erklären, dass du sie keinesfalls verletzten oder austauschen willst und dass du auch gar keine neue/zweite Familie willst, sondern nur deine Wurzel kennen lernen. Das verstehen sie sicher.
Ja eben, bei mir ist alles noch in der Anfangsphase, daher kann ich mir das auch überhaupt nicht vorstellen. Meine Mama war ja auch schon eifersüchtig auf die Mama meiner besten Freundin, weil ich mich mit der so gut verstanden habe und weil diese auch ganz viele Kinder (10) hat, was meiner Mama ja nicht vergönnt war. Aber auch generell...ich würde so ein gemeinsames Essen von A-und H-Familie auch nicht so wollen, glaube ich. Ich halte die Vorstellung, dass wirklich von allen Seiten alle offen sind und niemand auch nur ein bisschen eifersüchtig ist, einfach für Illusion oder - um mal dein Wort zu verwenden - Utopie. Ich halte es auch für ganz normal, dass die A-Mama deiner Schwester bissl eifersüchtig ist oder ein bissl Angst hat. Ich finde auch, dass man ihr das nicht vorwerfen muss und, dass das rein gar nichts damit zu tun hat, dass sie deine Schwester als ihren Besitz ansieht. Mal ehrlich...welcher gesund denkende Menschen sieht einen anderen Menschen schon als Besitz an? Ich weiß nicht, warum das in diesem Forum immer wieder behauptet/befürchtet wird.
Ich bin übrigens 22. Und ich weiß, dass meine Eltern es verstehen würden. Das Problem ist nur, dass die Beziehung zu meinen Eltern während meiner Teenie-Jahre fast komplett zerstört wurde. Warum ist eine lange Geschichte und es sind beide Parteien daran Schuld. Meine Eltern und ich haben erst vor zwei bis drei Jahren angefangen, uns wieder zu nähern und obwohl wir uns heute sehr gut verstehen und uns sehr lieben, ist das Thema Adoption für mich noch immer ein sehr wunder Punkt meinen Eltern gegenüber. Sie wollten schon öfter mal mit mir darüber reden in den letzten Jahren, aber ich blocke dann immer ab. Daher wird das eine riesige Überwindung für mich, mit ihnen darüber zu sprechen, aber das krieg ich schon hin.
Ich würde sagen nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Die A-Eltern meiner Schwester scheinen mir sehr liebe Menschen zu sein, die das Herz am rechten Fleck haben. Soweit man das nach 2 1/2 Treffen sagen kann. Aber sie sind eben auch nicht mehr die Jüngsten, sehr religiös und haben mit meiner Schwester auch einiges durch.
Ich finde es daher nur verständlich, dass sie jetzt Zeit brauchen. Ich war schon erstaunt, dass sie mich so herzlich empfangen haben und überhaupt für irgendeine Art des Kontaktes offen waren. Dass das nicht gleich für die gesamte H-Familie gilt ist auch klar.
Ich glaube nicht, dass die A-Eltern, bzw. vor allem die A-Mama, meine Schwester als Besitz sehen. Aber für die A-Mama ist Schwesterchen ihre Tochter und ihre Familienordnung wackelt eben gerade jetzt durch das Auftauchen der H-Seite. Das kann sicherlich viel Angst machen...
Wenn ich mir vorstelle, dass ich jahrelang keine Kinder bekommen kann, all die Enttäuschung und der Schmerz, und dann nach langem Vorlauf schlussendlich ein A-Baby in die Familie bekomme - von mir wird erwartet das Kind mit Haut und Haaren anzunehmen wie es ist, es als mein eigenes zu betrachten und aufzuziehen, eine gute Bindung aufzubauen - aber gleichzeitig wird einem ja auch bewusst sein, dass dieses Kind NIE zu 100% das eigene ist. Aus sozialer und rechtlicher Sicht ja, aber nie aus biologischer/genetischer. Und wenn man das irgendwie wegschiebt... diesen Gedanken ... um sich nicht verrückt zu machen... und dann taucht nach JAHRZEHNTEN die H-Seite plötzlich auf... und man wird schmerzlich daran erinnert, dass dieses Kind eigene Wurzel hat und nie GANZ das eigene war/sein wird...
klar ist das eine egoistische Sicht aus A-Seite, aber dass das emotionale Reaktionen, Angst, Wut, Eifersucht, Unsicherheit auslösen kann... obwohl man dem Kind alles erdenklich Gute wünscht und es auch nicht als "Besitz" sieht... ist das nicht logisch?
Mir tut es nur leid für meine Schwester, die jetzt Bisschen zwischen den Stühlen sitzt und abwägen muss. Und für beide Mütter, die fix und foxi sind. Und so ganz gut geht es mir dabei auch nicht - schließlich habe ich den Stein erst ins Rollen gebracht.
Wahrscheinlich wünscht sich meine Schwester einen runden "Aussprache"-Tisch und dann "Friede, Freude, Eierkuchen" ... will beide Puzzelteile ins selbe Puzzle einpassen. Vielleicht geht es irgendwann... momentan ist das für mich alles noch Utopie...
@ Englandfan: Die Formulierung "eifersüchtig" hat meine Schwester so gebraucht. Im Zusammenhang, dass ihre A-Mutter bei ihr emotionalen Druck macht und so das "Ausmaß" des Kontaktes, insbesondere zur H-Mutter, regulieren/bestimmen/beschränken will. Ob das jetzt bewusst so passiert, ob aus Angst/Sorge/Überforderung... oder was auch immer ... ich weiß es nicht. Das weiß letzten Endes nur die A-Mama. Und es zeichnet sich ja ab, dass der Kontakt zu uns meiner Schwester nicht schadet. Sie sagt selbst, dass es zwar emotional viel ist manchmal, aber dass es ihr auch hilft, ihr etwas gibt, was gefehlt hat... und das sollte die A-Mama nicht ausbremsen (wollen). Denn meine Schwester ist ein Erwachsener Mensch und darf bestimmen wie, wann und wie oft sie mit wem "Umgang" hat. Sie selbst ist dafür zuständig Grenzen zu ziehen, wenn ihr etwas nicht gut tut. Das sollten A-Eltern bei aller Liebe und Fürsorge nicht vergessen. Das "Kind" ist ein mündiger, erwachsener Mensch mit eigenem Willen.
@ Riddle: Ich glaube auch nicht so daran, dass sich beide Familien komplett wertfrei begegenen können. Vielleicht können sie sich mal für ein Treffen "zusammen reißen"... aber ob das anhält? Und ob das nicht eher schädlich als nützlich wäre...?
Wenn sich das Verhältnis zwischen dir und deinen A-Eltern gerade erst wieder aufgebaut hat, verbessert hat, ist es klar, dass du das nicht ins Wanken bringen willst. Aber ich finde ein gutes (A-)Eltern-Kind-Verhältnis sollte die Wurzelsuche aushalten können. Du bleibst ja ihr Kind. Es wird sicher nicht ganz ohne Probleme laufen. Gerade emotionale Reaktionen sind nicht logisch... aber ich glaube ganz fest daran, dass du das mit dem Gespräch schon hinkriegen wirst!!!