@ hashimoto, in meiner a-familie gab es auch kein einziges buch, außer familienbuch. ein paar geschenkte bilderbücher sind mir in erinnerung. zum glück gab es eine bücherei, die damals kostenlos verlieh (mit büchereiausweis).
@ cornelia und loomi, einen unterschied seh ich da schon. leibliche kinder können ihre eltern in so einer situation immerhin auf das resultat ihrer 'produzenten' verweisen. adoptierte nicht, tappen da total im dunkeln.
merkwürdig ist, daß meine herkunftsmutter über meine unterbringung offenbar nichts konkretes wußte (sofern meine 'schwester' keinen mist erzählt hat), von der vermittlungsstelle belogen wurde - meine a-eltern jedoch über die herkunftsverhältnisse gut im bilde gewesen sein müssen (den abfälligen unergründlichen bemerkungen zu urteilen). ich war ja dort zunächst nur in pflege (ab wann weiß ich immer noch nicht), und wurde erst mit fast sechs jahren adoptiert. find auch keine akte mehr dazu.
war einseitige anonymität bei inpflegegabe eines säuglings oder kleinkindes eigentlich damals üblich, gängige praxis, oder als gewollt, mangelndes interesse, angst, druck, befürchtungen usw. seitens der herkunftsmutter zu deuten? kann ja keinen mehr fragen.
mir ging es überhaupt nicht um adoptiert/nicht adoptiert, sondern um die Tatsache, dass manche Eltern einfach respektol gegenüber ihren Kindern sind. Zweifellos ist so etwas für Adoptierte doppelt schlimm, da sie sowieso schon einmal das Urvertrauen verloren haben.
Eine Gemeinsamkeit sehe ich aber doch, denn ich bin mir sicher, dass Adoptierte nicht "besser" behandelt werden wollen als leibliche Kinder, sondern einfach nur respektvoll und ehrlich. Wenn das der Fall ist, kann sicher jedes "Kind" Vertrauen zu seinen Erziehungsberechtigten gewinnen.
dem muss ich recht geben. Aber unabhängig von Adoption, ist es für jedes Kind schmerzhaft wenn man permanent von den Eltern und Großeltern kritisiert wird. Immer kamen Sprüche wie ,,red nicht so dummes Zeug" oder ,,du bist ein komisches Mädel" , manchmal wurde es sogar beleidigend wenn meine Mutter einen Ausraster hatte, zb. ,,du blöde hässliche Kuh" und zu guter Letzt wurde manchmal (nicht immer) auch vor Gewalt nicht halt gemacht um mich zu züchtigen. Wenn ich heute mit meiner Mutter über irgendeine Sorge sprechen möchte, weist sich mich zwar nicht ab, aber sie nimmt mich auch nicht ernst. Ein Bsp.: Ich erzählte ihr mein Handy sei kaputt gegangen und würde mir deswegen ein neues kaufen weil mir das alte runtergefallen sei, obwohl es finanziell eng aussieht bei uns. Ihre Meinung war eben ,,dann darf dir das Handy eben nicht runterfallen" - als hätte ich es mit Absicht getan! Erzähle ich ihr welche körperlichen Beschwerden ich habe (ich will keinen Rat sondern einfach nur jemanden zum zuhören), dann sagt sie einfach ,,was erzähst du mir das, geh einfach zum Arzt und gut". Meine Eltern sind einfach wahnsinnig steif und altmodisch obwohl mitte 40 anfang 50. Für alles was ich mache muss ich mich quasi rechtfertigen bei meiner Familie, anstatt das sie die Dinge einfach mal locker sehen. Satt Lob gibts immer kritik..ich bins ja gewohnt. Und sage ich denen das sie vielleicht selber Schuld sind das ich bin wie ich bin, dann kommt nur ,,ach jetzt werd nicht so theatralisch, es lag einfach nur an dir selbst, du hast es uns allen nicht einfach gemacht in der Familie" Es verletzt mich !
ja loomi, diese emotionale gleichgültigkeit/kälte kenn ich zu genüge, das macht viel kaputt. dabei ist es so einfach verständnis aufzubringen. zum kaputten handy hätten ein paar worte 'ach wie ärgerlich, gerade jetzt' schon genügt, um verständnis zu zeigen. manchmal ist es, wenn nichts anderes mehr geht, nötig, sich ein bißchen weiter abzunabeln, um nicht mehr in den sog alter muster zu geraten. was ich mir auch vorstelle ist, daß, egal wer kindern so am selbstwert 'gesägt' hat, es jungen müttern/eltern aus zerrütteten familienverhältnissen ungleich schwerer haben müssen in dem, was sie sich zutrauen oder nicht. eine abgabe wird dann nicht gerade das selbstwertgefühl stärken. was mir noch dazu einfiel, und mir völlig absurd vorkommt, ist ein ratschlag/einschätzung eines fachmanns (insgesamt ein guter) zum tod des elfjährigen pflegekindes durch methadon (abhängige pflegeeltern), sinngemäß: daß jä weit häufiger unterstützend in pflegefamilien hinein müßten. warum kann eine notwendige hilfe dann nicht direkt der herkunftsfamilie zugute kommen?
na ja, manch einen machen desolate familienverhältnisse stärker, nach dem motto 'es geht auch anders', andere fühlen sich dermaßen gebrochen, da fehlt die kraft andere wege zu gehen. aber: sag niemals nie!
zu Loomi, meine AEltern sind Exakt so wie du sie beschreibst. Anstatt das sie einmal was mitfühlendes sagen Kritisieren sie, anstatt das sie Loben, motzen sie oder wissen es besser, anstatt mir etwas zu gönnen meinen sie es wäre überflüssig und ich hätte doch schon 5 andere von der selben sorte... Bekomme ich etwas teures geschenkt sagen sie etwas billigeres hätte es auch getan. Hatte ich eine 2 kommt die frage wiso es keine eins sei.... ich könnte das ins unendliche fortführen. Sie versuchen nichtmal nett zu sein sie sind immer furchtbar hässlich und gemein. Ich bin so dumm, und erzähle ihnen immer wieder dinge worüber ich mich freue, in der Hoffnung das sie sich mit mir oder für mich freuen, aber pustekuchen.. ich bin ja auch dumm, ich weiß es ja schon vorher das es so endet.... Ich verstehe genau was du meinst.
ich muss dazu aber erwähnen das meine Eltern prinzipiell nicht immer und in jeder Situation so reagieren. Das mit den ,,du bist dumm und hässlich" das sagte meine Mum zb. wenn sie extrem hysterisch wegen irgendwas wurde, wegen was auch immer. Das war aber zum Glück ja nicht immer so. das mit den nörgeln ist aber öfters so! Was mich am meisten erschüttert hat war die ab und an vorkommende ,,Gewalt". Es gab zb. einen Zoff und mein Vater drohte mir zb. mir irgendwas ,,geliebtes" wegzunehmen wenn ich zb. für die Schule nicht lernen wollte (als Bsp.) Das war einmal meine Musikanlage oder ein anderes Mal mein Handy (er wollte zur Kostenkontrolle sogar wissen an wen ich schreibe und was, weil ich eine Zeit lang bissel zu viel sms schrieb, ok ich sah es ein). Er sagte es oft wenn er wütend war und dann drohte er mit härteren Konsequenzen, und wenn ich dann einen Spruch abließ wie ,,jaja mach nur..." oder wenn ich irgend einen anderen kleinlauten Satz abließ, dann verlor er manchmal die Beherrschung und knallte mir eine, und das tat oft auch sehr weh, einmal blutete ich auch. War auch nicht immer so, und heute schon gar nicht mehr, aber oftmals nutzte mein Vater diese ,,Machtposition" für sich aus wenn er nicht weiter wusste mit mir, ich musste dann oft duckend in meinem Zimmer sitzen wenn er reinstürmte und bei meiner Mom war es sogar so das ich mir keine andere Wahl sah als mich dagegen zu wehren indem ich sie dann wegschubbste oder sowas.. einmal schlug sie auch zu als ich ihr nicht sagen wollte das ich mit einem Exfreund wieder Kontakt hatte (obwohl der ganz nett war), ihr gings nur darum das ich mich weigerte mit ihr zu reden... oder einmal flog ein Bausteinkasten nach mir weil sie dachte ich hätte meinen Bruder ein Bein gestellt, sie sah nur das er weinte und gab mir prompt die Schuld dafür. An dem Tag verlor ich sogar ein Ohrring, hatte es gleich gar nicht bemerkt.
wenn ich es mir recht überlege, hätte ich das damals einem Jugendamt geschildert, ich glaub ich hätte meine Jugend in einem Heim weiterverbringen können, allerdings war ich dann schon 17 und eh so gut wie volljährig....mit 18 zog ich dann aus, und seitdem besserte sich das Eltern-Kind-Verhältniss wieder.
Gewalt war bei mir auch im Spiel, allerdings von meiner Mutter ausgehend... eigentlich sogar an der Tagesordnung. Mein Vater hat mir 2x eine geklebt, so richtig. Er hat sich entschuldigt, dass kann er sonst gar nicht, ich habe aber gemerkt das er es ernst meint und das er ein schlechtes gewissen hat. Das Gegenteil bei meiner Mutter, ich weis nicht in was für einer Welt sie lebt aber sie hatte weder jemals ein schlechtes Gewissen noch hat sie sich entschuldigt, sie nahm mir infolgedessen dann auch Sachen weg, weil ich mich nicht bei ihr entschuldigen wollte... ich hatte ja immer angefangen. is klar! Ich hatte einmal sogar keine Weihnachtsgeschenke bekommen... als Strafe.
Ich habe ihr immer gedroht sie anzuzeigen wegen den Schlägen, freiwillig ins Heim zu gehen, zum Jugendamt... ich wäre sicher auch im Heim groß geworden. Ich wollte aus dem Fenster springen, und war mit allen dingen Recht Leichtsinnig, weil ich damals dachte wenn du tot bist hast du endlich deine Ruhe und sie kann dir nichtmehr wehtun. Ich habe es nicht getan, weil ich immer dachte, mein Gott, sie sind deine Eltern, anderen geht es noch schlechter.... Ich habe mich irgendwann gewehrt und zurückgeschlagen, sie wurde nur noch brutaler. Unser Umfeld, Nachbarn oder so haben das alles komplett Ignoriert, ich habe geschrien ohne Ende! Niemand hat jemals auch nur Nachgefragt. Heute lächeln sie mir nett ins Gesicht und grüßen mich wenn ich bei meinen Eltern bin, ich ignoriere sie. Meine Mutter wird sich niemals Entschuldigen, sie wird niemals zugeben das sie einen Fehler gemacht hat, das passt einfach nicht zu ihr, sie ist so gefrustet mit ihrem Leben, ihrer Kinderlosigkeit . Ich war der letzte Ausweg ein Kind, ein Kind das so viel anders ist, als sie es sich es gewünscht hätte. In ihren Augen bin ich nicht so, wie ihr Kind geworden wäre und deswegen muss ich das ertragen. Ihre Enttäuschung am Leben lässt sie an mir aus. Ich bin ein starkes Mädchen und kann viel aushalten. Das verdanke ich ihr, es klingt makaber aber niemand hätte mir das besser beibringen können als sie. Ich wünschte sie hätte mir gezeigt wie es sich anfühlt nähe zulassen zu können. Das kann ich nicht, ich krieg sofort die Kreise. Ich bin immer der Annahme wenn jemand mir was gutes tut, dass er es nur tut weil er etwas dafür haben möchte. Ich wünschte ich würde es kennen wie sich Bedingungslosigkeit anfühlt.
so schlimm wie bei dir war es bei mir nicht, aber einiges kam auch so vor wie bei dir. Meine Eltern reagierten nur dann immer so wenn ein Streit eskalierte oder wie oben beschrieben. Meist ,,fügte" ich mich aber ohnehin, so das es deswegen nicht oft vorkam.............aber es kam vor! Und das an sich ist trotzdem schlimm genug! :-( Bei dir @kenza war aber die Situation um einiges härter, so wie ich das sehe! Und bei dir hängt es auch von dem ab was du beschreibst: das du angeblich nicht so bist wie sie es sich gewünscht hat! Weil entweder man möchte ein Kind, dann liebt man es auch wie es das verdient, oder man hat meiner Meinung kein Recht auf ein Kind! Woher will sie wissen ob ihr leibliches Kind anders geworden wäre? Und außerdem: Ein Kind wird immer so wie es die Eltern prägen! Du bist vielleicht nicht so geworden wie sie es gern hätte, weil sie dich ihren Frust spüren lassen hat! Andererseits kann jedes Kind ,,anders" werden als wie es die Eltern gern hätten, aber eine liebende Mutter würde dies denoch akzeptieren und hinter dem Kind stehen! Ich bin zwar nicht adoptiert, aber meine Eltern hatten ja auch an allem was auszusetzen und bezeichneten mich als ,,komisch" und das man das ja nicht ändern könne bei mir, ich sei eben wie ich bin! Quasi war ich also schuld dran! Schuld das ich war wie ich war! Hätten meine Eltern mit mir andere Wege eingeschlagen in Punkto Erziehung, wer weiß wie dann alles gekommen wäre. Meine Eltern waren unzufrieden mit mir, weigerten sich aber auch mich einem Kinderpsychologen vorzustellen oder einem anderen Therapeuten. Ratschläge von Ärzten wurden ignoriert mit Aussagen wie ,,ach wir wollten diesen Stress nicht.." Das alles haben sie mir so erzählt, aber auch erst als ich selber Mutter wurde und vor den selben Aufgaben stand. Und sie meinen ich solle es besser auch so machen mit meiner Tochter.
ich misch mich jetzt als neues Mitglied auch mal ein. Also wenn das Jugendamt einer leiblichen "Mutter" das Kind weg nimmt, wird es wohl gravierende Gründe geben! Und von heute auf morgen wird so eine Entscheidung wohl nicht fallen, da muss schon einiges zusammen kommen.
Die Wut in Deinem Beitrag geht doch in allererster Linie gegen Dich selber.
Mama und Papa sagt man zu denen, die mit Leib und Seele für einen da sind und nicht zu denen, die einen nur leichtsinnig in die Welt gesetzt haben ohne über die Konsequenzen nachzudenken. Kinder machen ist leicht....das kann jeder ach so primitive Mensch!
Und dann auch noch so eine Erwartungshaltung an den Tag legen, dass man liebevoll "Mama" genannt wird. Sei froh, wenn Dich "Dein Kind" bestenfalls mit dem Vornamen anspricht.
Ihr tut der Roswitha unrecht. Ihr Familienverhältnisse damals waren sehr verworren. Sie war noch verheiratet, arbeitete im Ausland als sie das 2. Kind erwartete. Musste wieder nach Hause wo keiner sie auffing, weil sie selbst als Pflegekind aufgewachsen war. Heiraten ging aus den o. a. Gründen noch nicht. Der Vater des Kindes und dessen Mutter wollten sich um das Kind kümmern, was sie auch gegenüber dem Jugendamt äußerten. Aber das Jugendamt spielte nicht mit und setzten sie mit der Drohung unter Druck, wenn sie das Kind, um das sie und der Vater sehr kämpften, nicht herausgäbe, nähme man ihr auch noch das eheliche Kind weg. Dieses zog sie auf und erzog es zu einem vernünftigen, alltagstauglichen Menschen. Das wäre ihr mit der weggenommenen Tochter vermutlich auch gelungen.
Man sollte nicht so pauschal urteilen. Viele Jugendämter greifen oder griffen mit ihren Maßnahmen nicht selten daneben, in der einen wie in der anderen Beziehung.
(Roswitha, ich hoffe, ich durfte diese Sache klarstellen, will Dir damit nur helfen, Dich nicht diffamieren). Martina
Mich juckt das schon gar nicht mehr, denn das, was die beiden Damen kund tun, ist doch genau die Meinung, die vorrangig da "draußen" über unsereins herrscht: Asoziale, Nutten oder Drogensüchtige - nicht der Rede wert ...
Oh ja, hatte ich ganz vergessen meine HM ist ne asozialecracknutte!
es macht mich verdammt wütend wenn mir unterstellt wird, dass ich so eine Meinung über euch habe, denn das ist FALSCH!
wenn ich adoptionsgegnerin damit unrecht getan habe, entschuldige ich mich dafür. Jeder Fall ist anders, es gibt gerechtfertigte und ungerechte, dass möchte ich gar nicht bestreiten.
Ich habe nicht gesagt, dass Du so über deine H-Mutter denkst, aber besonders viel scheinst Du nicht von ihr zu halten. Das, was ich bisher von Dir gelesen habe, klingt jedenfalls nicht besonders verständnisvoll.