jetzt habe ich doch noch mal eine frage hierzu auch wenn es etwas offen ist
hatte gestern wieder so ein schlüsselerlebniss..
wo ich mich frage, ob ich nicht vielleicht doch bindungsunfähig bin.. und woran das liegt
aufgewachsen in einem doch eher ruhigen (biederen?) elternhaus > übergestülpte identität?
weiß ich, daß ich und meine geschwister (auch die leiblichen eltern) doch eher sehr leidenschaftliche menschen sind
aber im gegensatz zu mir, leben sie es aus mit dem jeweiligen (ehe)partner bin ich nicht so?
wo ich mich bisher immer auf dinge bezog wie, die "suche" nach dem richtigen partner m. dem man einfach alles anstellen kann schöne stoffe/musik, theater/konzerte/literatur
genügen tut das nicht aber wie komme ich da raus? was kann ich da machen? so richtig glücklich bin ich nicht
im rückblick gab es (zumindest in meiner a-familie) kaum momente, wo ich mich wirklich angenommen fühlte und spiegelte sich später in beziehungen wider.. vertrauen können. unbewußt hab ich es manchmal fast vorausgesetzt. spontanitätserstickend, nie frei und ungezwungen.
eine zeit lang ging es mir später besser mit verdrängen. aber letzlich kein zustand. mit dem kontakt zur h-familie kroch wieder das gefühl hoch, eigentlich nicht sein zu dürfen. das warf zurück, bremste ungemein aus.. da arbeite ich mich momentan noch heraus.
verlustsängste sind geblieben, und dieses (durch viele viele a-lügen in jeglicher form) vertrauenswürdigkeit antesten. das braucht sehr lange, bis ich das kann. dieses in hobby und interessen stürzen ist erholsam, hatte für mich oft genug mehr ablenkungscharakter, an den eigentlichen problemen vorbei.
die ständige angst als kind (wo ich sonst bleiben würde, es gab ja verpackte drohungen), hat mit sicherheit da mithineingespielt. die dankbarkeitshaltung/erwartungen der a-eltern/familie waren erstickend, und hat das seine zur kindlichen entwicklung beigetragen.
die innere mitte zu finden und gegen diese innere zerrissenheit ankämpfen zu müssen, ist bis heute, mal mehr oder weniger stark, geblieben. mit dem bemühen um bewältigung und aufarbeitung, die adoptierten nicht gerade leicht gemacht wird (sich von daher zu lange hinzieht und belastet, zu energieraubend werden kann) liess sich mit dem wenigen was ich finden konnte, schon mal einiges frei- oder als gelöst beiseite legen. ich sehe fast schon darin einen fortschritt, a-probleme gezielt ansprechen zu können.
Deine Zerrissenheit kann ich gut nachvollziehen, die erlebte ich auch bei meinem Sohn, obwohl unser Verhältnis immer gut war. Erst jetzt, nachdem er seine Herkunft kennt, erlebe ich einen Sohn, der seiner inneren Mitte schon sehr nahe gekommen ist. Dabei spielt die zur Zeit unbefriedigende Beziehung zu seiner Herkunft keine allzu große Rolle, was mich sehr erstaunt. Langsam wird das z. T. vernehmbare Grübeln über das 'Warum' und 'Wieso' weniger; aber er hat nun verstanden, dass ihm das Schicksal nicht den schlechtesten Part zugeschoben hat und das macht ihn innerlich zufriedener. (Obwohl ich ihm von Herzen Harmonie mit seiner Herkunft wünsche).
Vielleicht solltest Du Deinen Fokus jetzt auch erst einmal auf Deine Herkunftsfamilie richten, Dir die Möglichkeit verschaffen, sie näher kennenzulernen und damit auch die Gründe auszuloten, die zu Deiner Freigabe führten. Damit erlangst Du sehr wahrscheinlich Erkenntnisse über Deinen momentanen inneren Status und kannst für Dich Entscheidungen treffen, die Dein Denken und Fühlen in eine für Dich richtige und förderliche Richtung lenken. (Innere Mitte finden). Dann wird sich auch Deine manchmal deprimierende Stimmung aufhellen, die Dich anderen Menschen gegenüber offener und ausgeglichener wirken läßt. Wie gesagt, erklimme erst einmal den vor Dir liegenden Berg und genieße dann die wunderbare Aussicht auf Dein weiteres Leben.
Hallo nun möcht ich auch mal drauf antworten. Also ich hab schon relativ früh Interesse an Jungs gehabt(so ab 12 jahre) aber immer an Älteren ( :-( ) Und es war immer so das es da irgendwie eine Sperre in meinem Kopf gab,Tja wie soll ich das jetzt sagen, kuscheln etc war okay aber vor dem anderen hatte ich IMMER extrem Angst!!!! Das ging gar nicht, deshalb hat es auch EWIG gedauert bis ich das "erste Mal" hatte (sorry für die offenheit jetzt) Und mir fällt es generell sehr schwer einer Person 100% zu vertrauen bzw mich 100 % zu öffnen. ich kann das einfach nicht. Jetzt wo ich meine Herkunfsfamilie gefunden habe weiß ich auch WARUM ich damals so gehandelt habe. jetzt macht das auch alles einen Sinn.Ich habe schon viele Partner verloren weil ich mich nicht so öffnen konnte. Seid 8 Jahren hab ich jetzt einen partner und eine kleine Tochter.ich bin froh das mein freund so viel verständnis hat. Ich habe es ihm schon sehr früh erzählt das ich adoptiert bin. Er war ersteinmal "geschockt" weil er es nicht gedacht hätte.Er wollte viel wissen wie ich damit umgehe usw.Im Endeffekt hat er mir geholfen meine LM zu finden bzw hat mir die Angst genommen diesen schritt endlich zu wagen.
ich habe schwierigkeiten damit, daß mit einem mann überhaupt etwas beginnen kann manchmal bin ich kurz davor, aber dann scheue ich zurück auch die steckenpferde helfen mir da nicht drüber weg/weiter
meinen ersten wesentlich älteren partner hatte ich auch erst sehr spät das hätte doch meinen a-eltern auffallen müssen.. er hat sich größte mühe gegeben, aber ich hatte mich sehr verletzt gefühlt..
die sehnsucht ist da also manchmal widersprüchliche gefühle die sehr einsam machen
um glücklich und frei lieben zu können müsst ich meine kontrolle aufgeben, die ich lange brauchte der schmerz und die verletztheit liegen wohl tief aber die phase des selbstmitleids ist lang vorbei
nicht zum ersten mal denk ich dran, meinen koffer zu packen und mir ein neues zu hause zu suchen für einen neuanfang, ohne die alten stempel ob mir da die leibliche familie weiter helfen kann, weiß ich noch nicht
Zitat von bonnie .. da arbeite ich mich momentan noch heraus
dafür alles liebe
@martina in den letzten tagen halt ich mich von meinen a-eltern etwas fern hab angst in meine alte rolle zu fallen sie kommen kein stück auf mich zu, was ihre aufgabe wäre
@mariposa das mit deinem freund ist schön herzlichen glückwunsch
Zitatnicht zum ersten mal denk ich dran, meinen koffer zu packen und mir ein neues zu hause zu suchen für einen neuanfang, ohne die alten stempel ob mir da die leibliche familie weiter helfen kann, weiß ich noch nicht
@martina in den letzten tagen halt ich mich von meinen a-eltern etwas fern hab angst in meine alte rolle zu fallen sie kommen kein stück auf mich zu, was ihre aufgabe wäre
wohnst Du noch bei Deinen A-Eltern? Wenn das Bedürfnis, Abstand zu ihnen herzustellen sehr groß ist, würde ich es tun, allerdings nicht ohne mir eine Aufgstellung zu machen, welche Vorteile das hätte und welche Nachteile.
Ob Dir da Deine leibliche Familie real weiter helfen kann, weiß ich natürlich auch nicht. Aber es ist gut möglich, dass Du im Umgang mit ihnen an innerer Stärke gewinnst, weil Du dadurch erfährst, wer Du wirklich bist, woher Du kommst und kannst die Möglichkeit des Aufwachsens bei ihnen zu Deiner Zeit bei Deinen A-Eltern in Relation setzen (in Form von abwägen). Wahrscheinlich siehst Du dann alles sehr viel klarer, kannst selbst entscheiden, was besser für Dich gewesen wäre und Dich danach ausrichten. Das wird Dir inneren Halt und die Stärke geben, die Du für weitere Entscheidungen brauchst. Deine jetzige Unentschlossenheit ist vermutlich auf mangelnde (Er)Kenntnisse zu Deinem eigenen Werdegang zurückzuführen, die Deinen eigenen Werdegang betreffen. Ich würde es mal ausprobieren. Verlieren kannst Du dabei gar nichts, sondern nur gewinnen; entweder eine Familie, zu der Du Dich hingezogen fühlst oder auch eine Definiition Deiner eigenen Persönlichkeit, mit der Du weiterarbeiten kannst.
sorry, dass ich jetzt erst auf deine Frage antworte: Nein, ich habe keine Probleme mit einer Partnerschaft (ich bin schon 40 Jahre verheiratet . Ich bin allerdings sehr "harmoniebedürftig", mag es nicht, wenn so eine schlechte Stimmung im Raum ist oder man nicht mit mir spricht (meine Adoptivmutter hat immer nicht mit mir gesprochen, wenn ich nicht so funktioniert habe, wie sie wollte) - vielleicht kommt es daher. Ich möchte auch immer, dass mich alle mögen, ob das "typisch für Adoptierte" ist
@Hashimoto: du hast geschrieben: "Ich möchte auch immer, dass mich alle mögen, ob das "typisch für Adoptierte" ist " So gehts mir leider auch. Ich will es am liebsten jedem Recht machen, auch wenn ich genau weiß das es NICHT geht. Aber ob es typisch für Adoptierte ist,keine Ahnung!
Zitat von Martina wohnst Du noch bei Deinen A-Eltern? ...deine jetzige Unentschlossenheit...
liebe martina! ich bin nicht unentschlossen weiß was ich will und vertragen kann
partnerschaft ist für mich ein wichtiges thema siehe liebe und so
ich wohn schon lang nicht mehr bei meinen a-eltern aber wenn ich jetzt bei ihnen am tisch sitze, werden nur "normale" gespräche geführt ich möcht das so aber im moment nicht, in meine "alte" rolle schlüpfen sie wissen, daß ich mich jetzt wieder auf den weg zu meiner leiblichen familie begebe aber sie gehen von sich aus nicht darauf ein ein bißchen abstand täte mir da gut? sonst bin ich zu sehr abgelenkt versuche ein paar liebe telefonate zu führen über den alltag
und wie gesagt auf meine leibliche familie zu zu gehen aber alles in langsamen schritten und wenn es mir GUT tut, das ist ganz wichtig für mich die arbeit in den letzten jahren, hat mir viel kraft gekostet meine kondition hat da nachgelassen etc. danke für deine ratschläge
Zitat von Mariposa07@Hashimoto: du hast geschrieben: "Ich möchte auch immer, dass mich alle mögen, ob das "typisch für Adoptierte" ist " So gehts mir leider auch. Ich will es am liebsten jedem Recht machen, auch wenn ich genau weiß das es NICHT geht. Aber ob es typisch für Adoptierte ist,keine Ahnung!
LG
Hm, glaube ich nicht ausschliesslich. Ich habe einen Freund (nicht adoptiert) der sich auch lieber zerreisst, anstatt mal auf seine eigenen Bedürfnisse einzugehen ... Hauptsache er hats allen anderen Recht gemacht.
ging mir lange so. liegt nahe, daß adoptierte mit dem 'es allen recht machen wollen' durch das verlassen-worden-sein vermeiden wollen, sich abgelehnt zu fühlen. aus dieser angst heraus. eigene bedürfnisse unterdrücken hat wenig mit wesenszüge, charaktereigenschaften oder rücksichtnahme zu tun. mit dem was dabei heraus kommt (kann nicht zufriedenstellend sein), fragt man sich irgendwann, wozu das gut sein soll. u.a. hing es noch mit verhaltensmuster (anpassungszwang) der a-kindheit zusammen.
Komisch, das mit den älteren Männern hatte ich auch ne ganze Zeitlang...aber ich wusste ja nicht, dass ich adoptiert bin.
Wie hängt denn das zusammen?
Mein erster Freund war 14 Jahre älter. Der zweite dann gleich mal 19 Jahre. Mittlerweile hat sich das relativiert. Aber zwischen 16 und 25 hatte ich ausschliesslich deutlich ältere Männer.