Wie ich in der kurzen Zeit hier mitbekommen habe, sind ja doch einige erfolgreich gewesen auf der Suche nach leiblichen Eltern.
Habt ihr dazu auch das JA um Mithilfe bemüht? Mich würde interessieren in wie weit sie dort auch helfen konnten/wollten. Ich bin erst zum JA nachdem ich schon mehr wusste, als das was die mir vielleicht sagen können. Allerdings hat mich das Gefühl nicht losgelassen, dass dort nicht unbedingt kompetente Mitarbeiter sitzen die über Schicksale von Menschen entscheiden dürfen. Das hat mich gestört. Außerdem wurden Unterlagen aus meiner Akte vorher entfernt die mich nichts angehen (O-Ton der Sachbearbeiterin). Wen bitte geht es denn etwas an wenn nicht mich?
Zuerst habe ich es über das JA probiert. Meine Sachbearbeiterin schien auch ganz okey zu sein , aber da der Weg übers JA von Seiten meiner LM nicht so wirklich geklappt hat habe ich andere Wege gesucht und gefunden Soziale Netzwerke haben ja doch irgendwie was positives, findet ihr nicht ?
Also bei mir ging am Anfang alles nur über's JA und ich habe mit meiner SA nur positive Erfahrungen machen dürfen. Mir hat das JA von dem her sehr geholfen, dass sie die Adresse meiner LM ausfindig gemacht und sie angeschrieben haben. Meine LM hat sich daraufhin gleich telefonisch bei meiner SA gemeldet und so kam der Kontakt zwischen ihr und mir dann langsam zustande. Das einzig Negative war, dass jeder Schritt ziemlich lange dauerte....aber das sind eben die Ämter.
Also...mancha JAs scheinen ja echt schlimm und nicht kompetent zu sein, ich hatte da echt riesiges Glück!
ZitatHabt ihr dazu auch das JA um Mithilfe bemüht? Mich würde interessieren in wie weit sie dort auch helfen konnten/wollten. Ich bin erst zum JA nachdem ich schon mehr wusste, als das was die mir vielleicht sagen können. Allerdings hat mich das Gefühl nicht losgelassen, dass dort nicht unbedingt kompetente Mitarbeiter sitzen die über Schicksale von Menschen entscheiden dürfen. Das hat mich gestört. Außerdem wurden Unterlagen aus meiner Akte vorher entfernt die mich nichts angehen (O-Ton der Sachbearbeiterin). Wen bitte geht es denn etwas an wenn nicht mich?
kalona, mir ging es ähnlich, außer daß in jä nie ernsthaft nach einer akte gesucht, bzw. nie eine gefunden werden wollte.. alte akten wären im keller verrottet usw. usf.. so gehen sie mit unseren lebensgeschichten um!
vom skf (sozialdienst kath. frauen), das war die damalige vermittlungsstelle, kam (O-ton der sachbearbeiterin): 'was ich denn eigentlich wolle, ich hätte doch eltern gehabt..', also nix! was an diesen stellen wirklich abging, weiß ich natürlich nicht, darüber schweigen sie sich aus. wenn dazu noch die leibliche familie mütterlicherseits schweigt, komm ich ohne den namen meines leiblichen vaters nirgendwo weiter. netzwerke helfen nur dann, wenn wenigstens name, noch besser, auch geburtsdatum vorhanden ist.
hallo bonnie, das ist richtig. wie sich die geschichte doch ähnelt. die familie mütterlicherseits schweigt bei mir auch, das verstehe wer will. es wurden ein paar brocken hingeworfen und damit war "diese leidige sache" erledigt. angeblich weiß man nichts, weil damals darüber nicht geredet wurde. ja klar
nach meinem besuch beim JA, der übrigens sehr gut vorbereitet war durch die mitarbeiter des JA (man überlässt ja nichts dem zufall) war mir klar, dass von dort keinerlei hilfe bzw. unterstützung zu erwarten ist.
wenn ich darüber nachdenke über welche schicksale die entscheiden dürfen wird mir übel .
Zitat von Kalona... nach meinem besuch beim JA, der übrigens sehr gut vorbereitet war durch die mitarbeiter des JA (man überlässt ja nichts dem zufall) war mir klar, dass von dort keinerlei hilfe bzw. unterstützung zu erwarten ist.
wenn ich darüber nachdenke über welche schicksale die entscheiden dürfen wird mir übel .
So geht es mir auch, seit ich mich mit dem Thema befasse! Seitens JA wird Adoption offenbar sehr "individuell" behandelt - sprich, der persönlichen Note der jeweiligen Sachbearbeiter wird ein erstaunlich hoher Stellenwert eingeräumt. Das fängt bei der Beratung der Spendermütter/-eltern an und hört bei der Unterstützung der Suche noch lange nicht auf und den Gesetzgeber interessiert das alles offenbar nicht.
kalona, cornelia, ja da kann einem wirklich übel werden, scheint so individuell zu sein, dass keiner mehr den durchblickt hat. ich nenne es menschenverachtend wie sie nach der ado mit uns umgehen, den randgruppenstatus immer wieder auffrischen und fortsetzen..
die zeit, die sie zum aktenfleddern und den wirbel darum aufwenden (wenn überhaupt), könnten sie besser nutzen. warum stellen sie uns den schnee von gestern nicht einfach mal ohne machtgehabe, ohne theater zur verfügung, es sind doch unsere lebensgeschichten!
es ist längst an der zeit, diese sehr arg individuellen spielräume einzugrenzen und einheitliche regelungen für die betroffenen zu schaffen. fürchterlich, wie das gehandhabt wird! bei allen sparzwängen und stellenkürzungen (plus nebenjobs..) bliebe dann mehr zeit für akuteres. im kosmos der jeweiligen leiter/innen und landräte (m. e. über jahre) kocht offenbar jeder sein eigenes süppchen. möglich ist das auch nur weil es über jä keine übergeordneten kontroll-instanzen gibt.
das machte gestern ein artikel in der tageszeitung sehr deutlich:
haftstrafe für "spatzennest"- pädagogen urteil: 44jähriger missbrauchte kinder ap/dpa
kaiserslautern. der ehemalige leiter es kinderheims 'spatzennest' im pfälzischen ramsen ist zu fünf jahren und acht monaten gefängnis verurteilt worden. die richter des LG kaiserslautern sahen es gestern als erwiesen an, dass der 44 jahre alte psychologe und familientherapeut zwischen 1994 und 2006 sechs mädchen in dem von ihm begründeten und geführten kinderheim sexuell missbraucht hat. der pädagoge muss zudem rund 9000 euro schadenersatz an zwei nebenklägerinnen zahlen. ein berufsverbot wurde nicht verhängt. die verteidigung kündigte an, in revision gehen zu wollen. der prozess fand vor dem hintergrund der sogenannten wormser prozesse statt, einem der grössten justizskandale der 90er jahre. 25 männer und frauen wurde damals vorgeworfen, sich an ihren eigenen kindern vergangen zu haben. am ende wurden alle freigesprochen, doch einige kinder kehrten nie wieder zu ihren eltern zurück. (der hammer) sie blieben auf weisung des jugendamtes im kinderheim "spatzennest". der leiter war damals auch einer der hauptbelastungszeugen.
Wir werden versuchen, das zu verhindern, indem wir als A- Eltern den Kontakt zum JA pflegen bzw. uns auch nicht scheuen davor, anzurufen und Fragen zu stellen, die uns im Laufe der Jahre beschäftigen (werden).
Ich bin in regelmäßigen Abständen dabei, die Zuständigkeiten beim JA ausfindig zu machen.
Dieses Vorgehen hat uns immerhin so "weit gebracht", daß wir eigenständig angerufen wurden, als es um Details zum Ableben der H- Muttter ging. Ist auch nicht sebstverständlich und wäre doch unvorstellbar, wenn uns diese neue Situation hinsichtlich Aufklärungsarbeit verschwiegen worden wäre.
Daher ist es unverständlich für mich, daß A- Eltern ihren Kindern nicht auch dieses leidige Thema JA durch guten Kontakt zu erleichtern bemühen, um ihnen später den Schritt dahin zu vereinfachen.
Zitat von LattitiaDaher ist es unverständlich für mich, daß A- Eltern ihren Kindern nicht auch dieses leidige Thema JA durch guten Kontakt zu erleichtern bemühen, ....
Wirklich?
Ansonsten gebe ich Dir völlig recht, denn nur so lässt sich die Situation dauerhaft und nachhaltig ändern.
Zitat von bonniehaftstrafe für "spatzennest"- pädagogen urteil: 44jähriger missbrauchte kinder [...]der pädagoge muss zudem rund 9000 euro schadenersatz an zwei nebenklägerinnen zahlen. ein berufsverbot wurde nicht verhängt. die verteidigung kündigte an, in revision gehen zu wollen. [...] am ende wurden alle freigesprochen, doch einige kinder kehrten nie wieder zu ihren eltern zurück. (der hammer) sie blieben auf weisung des jugendamtes im kinderheim "spatzennest". der leiter war damals auch einer der hauptbelastungszeugen.
Kein Berufsverbot und 9.000 Euro Schmerzensgeld für zwei Opfer! Das muss man sich einmal auf der Zunge zergehen lassen.
Ich bin mir inzwischen sicher, dass in den nächsten Jahren noch eine Flut von Mißhandlungsfällen ans Tageslicht kommt, denn die Geschädigten werden zum großen Glück immer stärker und scheuen sich nicht mehr so "verlässlich wie früher" die Täter anzuzeigen. Solche Urteile sind allerdings ein Rückschlag, denn als Opfer muss man sich da veräppelt vorkommen.
Zitat von LattitiaDaher ist es unverständlich für mich, daß A- Eltern ihren Kindern nicht auch dieses leidige Thema JA durch guten Kontakt zu erleichtern bemühen, ....
Wirklich?
Ansonsten gebe ich Dir völlig recht, denn nur so lässt sich die Situation dauerhaft und nachhaltig ändern.
Cornelia
Wenn ich mir als Eltern wünsche, daß mein Kind mit möglichst wenig Hürden durchs Leben kommt und ich ihm dabei helfen kann, dann tue ich es doch auch.
Daher unverständlich, wenn es Eltern gibt, die ihr eigenes Ego über die Bedürfnisse ihres Kindes setzen und ihm damit das Leben erschweren.
ganz ähnlich verläuft seit langem die geschichte der kleinen anna, für die öffentlichkeit. fest steht, daß beide pflegeelternteile daran beteiligt waren dieses pflegekind umzubringen, inzw. geht es nur, oder immer noch darum, wer sie mit klebebänder fixierte, und wer sie in der wanne so lange unter wasser gedrückt hat bis sie tot war. die mitarbeiter der zuständigen jä, die, wie man annehmen wird, die pflegeeltern auf ihre tauglichkeit geprüft haben müssten, sind inzwischen fast ganz 'aus dem schneider'..! und die mutter (alkoholprobleme) der kleinen wird, davon ist auszugehen, im vertrauen auf diese ämter gehandelt haben, denn die pflegeeltern wurden ihr ja von diesen empfohlen. zudem wurde deutlich, die pflegeeltern hätten von sich aus das pflegeverhältnis (wegen überforderung, wurde als grund genannt) jederzeit auflösen können. unglaublich, wo jä doch so gründlich arbeiten.. z.b. aktenverbuddeln, auskünfte etc..
lattitia,
aber das ist doch skandalös und wird immer nur eine einzelfalllösung bleiben. wie diskriminierend ist das denn für adoptierte und a-eltern, wenn diese für sie bis zur volljährigkeit den draht zum ja halten müssen (wobei die sa dazu noch wechseln können), um sie später vor menschenverachtender schäbiger behandlung zu schützen. es wird eine hilfe sein, ist aber auch abhängigkeit.
ich weiß, daß es dir wichtig ist und du das für dein kind machst, aber das kann doch nicht aufgabe der a-eltern sein das desinteresse und die gleichgültigkeit der ämter auszubügeln? das müssen doch andere eltern auch nicht, wenn erwachsenen kinder irgendwann mit ämter zu tun haben.
wer sonst sollte denn für durchgeführte adoptionen und adoptierte später zuständig sein, wenn nicht die ämter und stellen, die sie durchgeführt haben? und dies sollte auf augenhöhe mit dem nötigen respekt geschehen, kein herunterlassen oder als gnade oder glück angesehen werden müssen akteneinsicht zu erhalten! ist es nicht deren job später weiterzuhelfen?
oder alles nur weichspülgerede? muß davon ausgegangen werden, daß diesbezüglich adoptierte tatsächlich in einen rechtsfreien raum gestellt wurden/werden und ihnen von 'oben' identität und a-geschichte nicht zugestanden, bzw. abgesprochen wird, nach adoptionen weder vermittlungsstellen noch jä für sie zuständig sind? ich find nach wie vor skandalös wie das läuft!
das glaub ich dir gerne lattitia, die große wahl hast du da nicht, das stimmt. aber gerade jüngere a-eltern mit deiner einstellung sollten sich da zusammenschließen und für ihre kinder auf die barrikaden gehen, und diese mißstände an die öffentlichkeit bringen. das wäre noch eine möglichkeit.
in diesen ämtern hat sich zu lange zu viel eingeschliffen und halten können, ist die besetzung, die ihre erfahrungen an jüngere sa weitergibt, größtenteils so überaltert wie das ganze a-system.. damit werden sich wie in allen berufen, wenn es um veränderungen geht, viele schwer tun. nur haben sie es hier mit menschen und ihren biographien zu tun, ein 'kleiner' unterschied wie ich finde.
adoptierte werden dort oftmals gar nicht erst ernst genommen mit ihren berechtigten bedürfnissen und anliegen. es gibt sie ja, die umdenken wollen/können, in diesen ämtern, aber sie sind eher noch die ausnahme.