Zitat von Nicole...PS: Wie paradox und kurzsichtig es doch ist, nur um ein Ehepaar glücklich zu machen, ein anderes bzw. eine andere Mutter ins Unglück zu stürzen.
sorry, aber du zäumst das pferd von der falschen seite her auf!
Zitat von Paula...wenn nur ein einziger Mensch gesagt hätte: „Komm, ich helfe dir.", hätte sie es nie gemacht (...) Man darf gar nicht darüber nachdenken, dass dieses Verhalten der Ämter so einschneidende Auswirkungen auf ein, nein, mindestens zwei Leben hat
huhu,
ich möchte niemandem auf die füße treten, aber diese hilfe anzubieten ist doch wohl in erster linie die aufgabe der eltern oder der familie. von daher ist/war die familie der mutter wohl schon nicht so toll. da kann aber die SA nix dafür. dass diese dann aber wiederum hätte andere wege aufzeigen sollen, möchte ich nicht bestreiten. dennoch kann nicht alles auf die ämter geschoben werden. und - auch das mag jetzt blöd klingen - wenn der vater von der geburt wusste, hätte er doch auch von sich aus fragen können, wie es jetzt weitergeht mit dem kind. wenn dieser nicht nachfragt bzw nicht mit einbezogen wird, dann können solche dinge, wie die übergehung des vaters im JA - passieren. aber das der vater sich zurückhält oder zurückgehalten wird - auch dafür können die SA nichts. (ändert aber nichts an der tatsache, dass diese dennoch auch andere wege aufzeigen sollten)
Ja, Alayana, ich gebe Dir 100% Recht. An meinem Versagen und dem Versagen meiner Mutter und dem Versagen des leiblichen Vaters und dessen Familie, gebe ich der SA ja keine Schuld! Ich gebe ihr die Schuld an ihrem Versagen! Würde ich ihr die Schuld der anderen (einschließlich meiner) aufladen wollen, könnte sie keine Nacht mehr ruhig schlafen.
Zitat von Paula...Ja, das würde ich wohl auch denken. Und die Zeiten haben sich doch auch geändert. Ich glaube, in den 70ern war es besonders schlimm. Ist deine SA denn noch beim JA beschäftigt? Dann wäre es doch schlimm, wenn sie noch heute diese Einstellung hat. Als ich damals meine Akte eingeschaut habe, war die SA sehr nett, hat immer mal wieder angerufen und nachgefragt, wie es mit dem Kontakt denn so läuft. Sie war sehr bemüht und meinte, das wäre eigentlich ihre Hauptbeschäftigung in den letzen Jahren - die Herkunftssuche. Ich kann mir gut vorstellen, dass es dir helfen könnte, dir der Sachbearbeiterin gegenüber einmal Luft zu machen.
LG Paula
PS: Wie paradox und kurzsichtig es doch ist, nur um ein Ehepaar glücklich zu machen, ein anderes bzw. eine andere Mutter ins Unglück zu stürzen.
Ja, meine SA von damals war jetzt noch für mich zuständig. Es hat ca ein Jahr gedauert dieser Kontakt zum JA. Von meinem ersten Anruf bis zu der Mail, dass mein Sohn kein Kontakt wolle. Nun habe ich meinen Sohn aber vor 4 Wochen kennen gelernt. Und er hat nie behauptet keinen Kontakt zu wollen.
Und ja, es ist paradox! Diesen Job möchte ich nicht machen wollen!
Wünschenswerts istes tatsächlich, wenn das soziale Netz so gut funktioniert, dass Notfälle dort aufgefangen werden können. Manchmal ist das aber nicht so und darauf vielleicht auch manchmal gerade die entstandene Notsituation. Vorwürfe helfen nicht weiter. Ratsuchende Frauen wenden sich an die potentiellen Stellen, um sich helfen zu lassen, das ist absolut in Ordnung und va. ebenso wünchenswert, denn unser Staat hat ebenfalls soziale Aufgaben! Dass diese Hilfen nicht immer genügend umfassend ausgelotet werden, nicht genügend Aufklärung erfolgt, sogar vielleicht nach den einfachsten Lösungen gegriffen wird, schildern hier etliche Fallbeispiele. Dies mag nicht immer in böser Absicht geschehen sein, aber vermutlich in Unkenntnis u.ä. Dass H-Väter, wohlwissend um die Geburt auch ihres Kindes sehr häufig nicht zu Wort kommen, liegt sicherlichlich schwerpunktmäßig auch an ihnen selbst. Denn sie könnten es ja tun - zum Beispiel auch gemeinsam mit der H-Mutter. (Mein amtlich bekannter H-Vater hat niemals mehr nach mir gefragt und heute kann er sich nicht einmal mehr daran erinnern, dass er 2 Jahre Unterhalt gezahlt hat.) Auch H-Väter könnten sich des Kindes annehmen, sie müssten, in meinen Augen, ansonsten offizielleine Verzichtserklärung unterschreiben. Wenn heute Frauen bei Nichtnennung des leiblichen Vaters damit gedroht wird, dass sie im Falle von Unterhaltsforderungen leer ausgehen (also auch keinen Unterhaltsvorschuss seitens des Staateserhalten können), dann sollte es doch auch möglich sein, H-Väter stärker in die Pflicht zu nehmen. Darüber hinaus gilt es v.a. das Grundrecht des Kindes auf Kenntnis seiner Herkunft zu sichern, wenn diesem Recht vom leiblichen Vater selbst nicht nachgekommen wird. Insofern halte ich Entscheidungen, die zur Vereinfachung der Adoption dienlich sein sollen, gerade in dieser Hinsicht nicht nur für völlig unangebracht, sondern auch fürverwerflich. Enis
[quote="riddle"] Ja, du hast schon recht, ich muss meine A-Eltern einweihen...aber da ich jetzt noch nichts unternehme, kann das noch warten. Ich bringe es noch nicht übers Herz, ihnen das zu sagen. Ich fühle mich dabei beinahe wie eine Verräterin, auch wenn ich weiß, dass ich das nicht muss.
Riddle, sag' Deinen A-Eltern Bescheid, dann wissen sie, woran sie sind, wie es in Dir aussieht, und ich bin fest überzeugt, daß sie Dich dann unterstützen. Und Du hast jemanden, den Du zulabern kannst, dem Du Deine Gedanken, Ängste anvertrauen kannst. Das ist was ganz anderes, als wenn man hinter dem Rücken der Leute sucht, die man wirklich mag.