ich glaube Erfahrungswerte und Austausch sind wirklich das a und o. Eine Arbeitskollegin ist auch Adoptivmutter, leider werden wir nicht so richtig "warm" miteinander. Eine Bekannte von mir ist adoptiert, aber bei ihr ist die Welt immer rosa und glitzert, also nicht repräsentativ.
Zitat von WallaceMeine Trauer beim Ableben mit der leiblichen Mutter zu teilen... das ist mir zu abstrakt, grade bei einer geschlossenen Adoption, ist für uns ja die leibliche Mutter eine Fremde
Vielleicht hab ich auch ein abstraktes Weltbild, keine Ahnung. Es gibt Dinge die ich mir vorstellen kann, die sich aber kein anderer Mensch vorstellen kann. Und mich interessieren viele Dinge wo sich normalerweise kein anderer Mensch interessieren würde. Manchmal ganz primitive und belanglosen Sachen. Meine Neugier ist für viele nicht nachvollziehbar, weil sie Dinge betreffen die sonst keinen interessiert. Das betrifft manchmal auch den emotionalen Bereich. Und mich fasziniert es eben, und ich möchte unbedingt darüber Bescheid wissen...ich zerbreche mir da nicht den Kopf darüber, ich leide auch nicht innerlich weil ich all diese Fragen stelle, ich weiß auch gar nicht warum man mir immer unterstellt das ich etwas ,,verdrängen" würde, nein, tue ich nicht, im Gegenteil, ich hatte viell. vorher Dinge gesagt wie sie andere hören wollten, und genau jetzt fange ich erst an in mich zu gehen und stelle ernüchternd fest das meine Emotionen anders sind als sie sein sollten, sie sind auf einer völlig anderen Ebene, wie aus ner anderen Welt..
Wie ein Kind das Dinge erkunden will die es noch nicht kennt, als Bsp. ..das nur mal am Rande jetzt. Ist zum Glück ja nicht immer so, aber ich frage nie weil mich etwas zu sehr fertig macht, sondern weil ich Infos und Meinungen sammeln möchte, um zum Schluss dann mein eigenes Puzzle zusammenzusetzen wie es in meiner persönlichen Situation sein könnte. Das geht nur mit einer breiten Palette Hintergrundwissen, und eben genau dieses ,,wieso, weshalb, warum"...Fragt mich nicht warum ich genau dieses Puzzle brauche, ich brauche es eben. Für mich muss alles einen Sinn ergeben, einen persönlichen eigenen Sinn. Dann kann ich es zu den Akten legen.
Zitat von LoomiSo, da wir das nun besprochen haben, würde ich aber trotzdem noch ganz gern wissen was für euch ein Grund wäre, einen Kontakt zur Herkunft zu beenden? Wenn die Herkunft das Ausforschungsverbot verletzt? Wenn sie in Briefen ,,zudringlich" werden würde, oder wenn in eurer eigenen Familie alle dagegen sind bzw. etwas passiert, zb. Tod? Die Gründe können ja sehr variieren weil jedem Menschen wohl was anderes angenehm bzw. unangenehm ist. Aber ich sammel gern mal die verschiedenen Eindrücke und Meinungen von euch, einfach auch um mir ein besseres Bild drüber zu verschaffen. Was würdet ihr eigentlich auch machen wenn eurem Adoptivkind mal etwas zustößt? Wenn es unheilbar erkrankt ist, oder gar stirbt? Ok, an sowas will natürlich keiner denken, aber könntet ihr euch vorstellen in so einer Zeit näher zur Herkunft des Kindes zu rücken? Weil sie ja irgendwo ein Teil des Kindes ist und quasi die Erinnerung so lebendig hält? Oder würdet ihr da erst recht einen rießen Bogen drum machen um nicht an das Kind erinnert zu werden oder sonstiges? Vorraussetzung in dem Falle ist natürlich das entweder a) das Kind noch ganz klein ist oder b) das Kind das so gewollt hätte, sofern älter und eine eigene Meinung dazu. Aber soll ja Menschen geben die da denoch nicht über ihren Schatten springen könnten. Was würdet ihr außerdem tun, wenn die Herkunftseltern angenommen eurem Addoptivkind durch Organspende zb. das Leben retten?
Hallo Loomi,
wie schon geschrieben, haben wir nicht vor, den Kontakt zur Herkunftsmutter zu beenden, er ist ihr und uns wichtig. Wenn unserer Tochter etwas zustoßen würde, würden wir ihre Herkunftsmutter informieren und im schlimmsten Fall würden wir auch gemeinsam trauern. Zum Thema Organspende: Muckelchens leibliche Mutter hat irgendwann mal gesagt, dass sie froh ist zu wissen, dass wir sie erreichen könnten, falls einmal wegen einer Erkrankung medizinische Daten aus der Herkunftsfamilie oder gar eine Knochenmarkspende o.ä. erforderlich wären. Das hat mich sehr berührt.
das ist schön, aber scheinen nicht alle Ado-Eltern so zu sehen, bzw. geht man davon aus das die Herkunft auch dann zu einer ,,Organspende" bereit wäre wenn sie sonst keinen Kontakt haben zum Kind, einfach aus Respekt zum Kind, weil es ja nichts für die Adoption konnte. Wäre ja auch übel ,,,Hilfe" fürs Kind zu unterbinden, nur aus gekränktem Stolz weil die Ado-Eltern den Kontakt nicht wollen. Andererseits: wenn nach 20 Jahren plötzlich ein völlig fremdes Kind auftaucht und um ein Spenderorgan bei der H-Mutter bittet, dann schluckt man bestimmt auch erstmal ordentlich...