Zitat von Duca ich hätte mir gewünscht niemals diesen weg auf mich genommen zu haben, die packung die ich mir abholen musste hat mir nichts gebracht. So ein Vorhaben ist wirklich ein Risiko und nichts für labile menschen. Aber jetzt , ja Ich bin angekommen..habe meine eigene kleine Familie und meine Adofamilie und gute Freunde.Ich darf mich nicht beklagen, man muss sich nur in dieser groben welt zurecht finden dann ist das leid etwas ertragbarer.
Hallo Duca, auch mein Sohn erlebte seit dem Zeitpunkt der Kontaktaufnahme durch seine H-Familie eine stetige Achterbahnfahrt, so dass er schon des öfteren den Wunsch aussprach, sie hätten ihn nie ausfindig gemacht. Gerade heute erzählte er wieder, sie kannten ihn bereits Jahre früher, ohne sich zu erkennen zu geben, was ihn veranlaßte, sich wiederum an die Stirn zu fassen. Unsere Aufgabe ist es auch, ihn beständig aufzufangen, was auch durch das totale Vertrauen und die tiefe Bindung zu uns gewährleistet ist.
Dass Du jetzt bereits eine Art Schlußstrich ziehen konntest (wenn er auch noch ziemlich krakelig und instabil ist), werte ich schon einmal als Fortschritt in Deiner Lebensplanung. Loslassen ist die einzige Alternative für Dich und einige andere Adoptierte hier im Forum. Was bringt es auch, sich in Enttäuschung und Gram zu verzehren. Es hilft Euch nicht und Eurer eigenen Familie noch weniger. Die HM wissen gar nicht, was ihnen an Lebensfreude entgeht, wenn sie keinen Kontakt zulassen. Schade für sie.
Dir und Deiner Familie wünsche ich alles Gute und die Überwindung auch noch der letzten psychischen Wunden.
Unser Dilemma ist nun folgendes: Wir haben uns immer ein Adoptivkind, neugeboren und gesund gewünscht. Falls wir uns für das Pflegekind entscheiden würden, müssten wir demgegenüber einige Abstriche machen. Zum einen wünscht die leibliche Mutter regelmäßige Besuchskontakte in relativ kurzen Abständen, zum anderen ist das Kind eben "schon" 9 Monate alt. Hinzu kommt natürlich, dass man bei künftigen Entscheidungen immer vom Vormund (in diesem Falle das Jugendamt) abhängig ist.
Wir sind uns nun überhaupt nicht sicher, ob wir das als große Chance sehen sollen oder ob wir evtl. doch lieber auf ein Adoptionsangebot warten sollten, dass unseren Wünschen eher entspricht. Es ist nicht so, dass wir undankbar oder zu fordernd sind, aber wir sind uns eben auch nicht sicher, ob wir - im Falle einer Entscheidung pro Pflegekind - später einmal die fehlenden Momente eines aufwachsenden Säuglings vermissen werden oder unter der psychischen Belastung der häufigen Besuchskontakte leiden werden.
Es würde uns guttun, mal ein paar "fremde", neutrale Meinungen von euch dazu zu hören. DANKE!
Hallo Goldrausch,
herzlichen willkommen im Forum. Ich kann deine Bedenken verstehen. Aber in den meisten Fällen ist es so, dass Kinder die in Dauerpflege genommen werden, dort auch bleiben. Gerade wenn sie noch so jung sind, entstehen sehr schnell Bindungen zu den Pflegeeltern, die eine Rückführung unmöglich machen. Liebe Grüße Martin
Das kenne ich ganz anders. Selbst bei Dauerpflege heißt das Ziel immer Rückführung zu den H- Eltern oder zur H-Familie. Da hat sogar eine H-Oma, die plötzlich auftaucht, mehr "Chancen" als die Pflegeltern auf das Kind.
Das schreibe ich ganz wertungsfrei.
Ich kenne Fälle, die gingen vor Gericht. Und kaum ein Richter war Pro-Pflegeeltern.
Pflege ist nicht Adoption, und nichts ist unmöglich. Wer Sicherheit aufs Kind haben möchte, und das ist bei den meisten Adobewerbern so, sollte von Pflege die Hände lassen.
Hallo, wir sind Pflege- und Adoptiveltern. In Deinem Posting lese ich sehr viele Zweifel, also würde ich Euch eher dazu abraten PE zu werden. Wenn man sich nicht zu 100% sicher ist, sollte man dies auch nicht tun. Wir haben uns für beides beworben und diese Entscheidung auch nie bereut. Wir haben mit der LM und dem LV auch monatliche BKs, die im Großen und Ganzen ganz gut verlaufen. Für unsere PT sind wir Mama und Papa, obwohl sie erst mit fast 3 zu uns kam. Es war aber ein harter und beschwerlicher Weg, da sie total traumatisiert war. Jetzt ist sie aber ein fröhliches und aufgewecktes Lausemädchen. Bei Zweifeln würde ich aber die Finger davon lassen.