Hallo ihr ich bin selbst Mutter geworden und jetzt beschäftigt mich natürlich auch die Frage , wann ich und wie ich das meiner Tochter nahe bringen soll dass ihre Mama als Kind adoptiert wurde und keinen Kontakt zu ihren leiblichen Eltern hat (hab meine Geschichte bei Vorstellunge reingeschrieben). Ich denke sie wird auch Fragen stellen, so wie alle Kinder. Hat jemand so eine Erfahrung schon gemacht? Freu mich über eure Meinung dazu!
Genau das habe ich mich vor ein paar Tagen auch gefragt. Da ich aber zu meiner LM und dem LV keinen Kontakt habe, werde ich es erstmal nicht tun, denn die Adoption hat im Alltag meiner Familie im Moment keine Bedeutung, dass ich es jetzt bewußt thematisieren müsste. Wenn die Kinder älter sind, wird es sich ergeben oder die Sprache wird einmal darauf kommen, dann werde ich mich um eine altersgerechte Erklärung bemühen.
Aber mich würde es auch interessieren, wie andere es machen und auch, wie alt die Kinder waren, als es Thema war.
So wie du Lattitia schon sagst, erfahren müssen sies auf jeden Fall. Ich werde nicht mit Lügen leben . Ich frage mich nur welches Alter am besten wäre oder ungefähr. ich dachte mir schon im kindergarten alter das nahe zu bringen das war auch die zeit wo es meine eltern mir gesagt haben. ich frage mich nur ob sich das auf mein Kind auch negativ auswirkt, nicht dass ich das als hindernis sehe, aber ich würde gerne wissen ob jemand so etwas von sich zu hause kennt und mir das schildern könnte wie kinder auf diese nachricht reagieren. Ich hoffe einfach nur dass sie dieses geschichte nie so belasten wird wie mich..ich hab einfach etwas Angst davor dass mein Kind auch traurig reagiert wenn es hört dass meine leibliche mutter absolut nichts mit mir zu tun haben will wie sie es gesagt hat!
ja wir sind weiterhin eine familie und meine Adoeltern freuen sich über die kleine wie richtige omas und opas, sie kümmern sich rührend um sie und sagen auch immer dass sie oma und opa sind. Ich frage mich halt was genau das richtige alter wäre, meiner meinung nach wäre es nicht richtig es später erst zu sagen im erwachsenenalter sondern so früh wie möglich, so wie es bei mir gelaufen ist damit man es später als "normal" betrachtet ...ich hoffe einfach nur dass mein kind nicht die gleichen gefühle in sich trägt wie ich.
Mich geht es zwar nichts an, weil ich nicht betroffen bin, aber warum willst deine kleine Tochter damit überhaupt belasten, wenn die leibliche Familie für dich selbst keine Rolle spielt, bzw. es keinen unbelasteten aktiven Kontakt zu denen gibt? Die Kleine hat Oma und Opa, vermutlich auch noch die Eltern von deinem Mann, von denen Du aber nichts gesagt hast; sie wird sicher ein drittes Großelternpaar nicht gerade vermissen.
Ich würde mein Kind damit erst belasten, wenn es aus dem Gröbsten heraus ist. Wie willst du der Kleinen das denn alles begreiflich machen, wenn du selbst schon so daran "arbeiten" muss? Nimm es mir nicht übel, aber ich habe den Verdacht, dass du dich damit selbst entlasten willst.
Lass dein Töchterchen bitte ohne diese Adoptions-Last aufwachsen und ihre Eltern und Großeltern erst einmal unbekümmert genießen!
Hallo Cornelia, ja darüber habe ich auch schon nachgedacht. Deinen Verdacht kann ich leider nicht bestätigen denn das würde mich sicher nicht entlasten können wenn ich es ihr erzähle, ganz im gegenteil, ich würde sie anlügen das wäre ja eine last mehr die ich auf mich nehmen würde.würde ich auch in kauf nehmen wenn ich wüsste das es besser für sie wäre. man sollte sich über alle optionen gedanken machen da hast du schon recht. vielleicht ist es doch besser es spät zu sagen. ich habe aber kontakt zu der zwillingsschwester meiner mutter die eine tochter hat und die wiederum auch eine tochter zur gleichen zeit wie ich bekommen hat...dann dürfte ich das nicht erzählen dass es ihre leiblichenverwandten sind? besser später oder?
Inwieweit Du "belastet" bist, weiß ich natürlich nicht, war nur eine Idee, denn ich sehe absolut null Handlungsbedarf, weil diese Information momentan keinen Nutzen für deine Tochter hat. Für wen hätte sie also sonst einen Nutzen?
Ich versuche nur, mich in deine Gedanken zu versetzen ...
ommmmmm :-) ja gut gemacht Danke cornelia! ne ehrlich das hat mir jetzt aber auch die augen geöffnet...wem bringt das eigentlich was? niemanden. Ich will ihr diese Schmach ersparen eigentlich und wenn ich es jetzt sage, dann würde ich sie wirklich früh belasten. Es hat nur so einen unehrlichen Beigeschmack das ist alles.. lg Duska
eine frühe Aufklärung ist bei dir sicher nicht so wichtig wie bei adoptieren Kindern. Trotzdem würde ich es dem Kind sagen, wenn sich eine Gelegenheit dazu ergibt. Vielleicht kennt ihr ja adoptierte Kinder, da könntest du sagen, dass du auch so ein Kind warst. Dann würde ich warten, bis Fragen von deinem Kind aus kommen und es nicht überfordern oder Ängste wecken, denn es könnte fürchten, auch von seiner Mama weg zu müssen, wenn es hört, dass es dir so ergangen ist. Auch wenn du das vielleicht im Moment anders siehst, für dein Kind ist das ja rein etwas Negatives, nicht bei der Mama sein zu dürfen. Weitere Umstände kann es noch nicht verstehen. Offenheit ist aber trotzdem wichtig und ein Kind fragt häufig bei den Großeltern, wie das so war als Mama und Papa klein waren, von daher könnten sogar eher deine Adoptiveltern in die Situation gebracht werden, dass sie nicht wissen, wie sie reagieren sollen. So etwas sollte man vermeiden, denn Kinder merken, wenn Erwachsene nicht offen sind oder einem Thema aus dem Weg gehen. Eine Freundin von mir hat eine adoptierte Oma und fand diese Geschichte als Kind immer sehr spannend und wollte sie immer wieder erzählt bekommen.
Zitat von Duca Ich will ihr diese Schmach ersparen ...
Ich glaube, genau hier musst du für dich selbst ansetzen. Du bist doch eine prima Person, hast prima Eltern, einen Mann, ein Kind und alle sind doch eigentlich zufrieden, oder etwa nicht?
Wenn du deine Adoption als "Schmach" empfindest, machst du dich selbst irgendwie schlecht, wozu es m. M. nach keinen Anlaß gibt. So "schlecht" deine leibliche Mutter auch für dich sein mag, immerhin hat sie dich geboren und du existierst. Versuche doch einmal, nur daran zu denken und lasse die Gedanken an sie einfach links liegen, denn sie tun dir offenbar nicht gut.
Du schaffst das ganz bestimmt und eines Tages wirst du deiner Tochter eine spannende Geschichte erzählen, der sie sicher mit viel Interesse lauschen wird
Meine Kids sind mit dem Wissen aufgewachsen. Mein Großer war gerade vier Wochen auf der Welt als ich meine leibliche Mutter kennenlernte, und als ich 2009 meinen Dad fand war der Große 4 und der kleine gerade 2. Ich habe mit ihnen die gleichen Bilderbücher angeguckt wie meine Eltern damals mit mir und insofern ist es für sie ganz normal ein paar mehr großeltern und ein paar mehr Onkel und Tanten zu haben als andere Kinder. Ich habe damals auch im Kiga Bescheid gesagt, damit sie Bescheid wussten woher der neue Opa auf einmal kommt und evtl auch mein Kind unterstützen können wenn er Hilfe braucht mit dem Konstrukt umzugehen. Meine Kinder unterscheiden zwischen "neuen" und "alten" Großeltern, wobei mein Großer zu meinem Papa nicht Opa sagt sondern ihn mit seinem Vornamen anredet. Das hat er ganz alleine für sich entschieden und es ist auch völlig okay für alle Beteiligten (mein Dad ist auch erst 51 und irgendwie nicht so richtig Opa wie die anderen Großeltern, die ihrer Rolle der verwöhnenden Omas und Opas da deutlich eher gerecht werden )
Ich weiß, dass ich damals in der zweiten Klasse einen Familienstammbaum erstellen sollte, und dabei wurde mir meine Adoptionsrealität das erste mal so wirklich richtig bewusst. Ich habe mit der Lehrerin meines Großen gesprochen, und die werden das auch machen...und da wird er dann vermutlich auch das erste mal begreifen was es wirklich heißt, dass Mama eben zwei Eltern hat.
Bei Dir ist das mit dem Aufklären auch verständlich und nötig, denn es gibt einen sehr intensiven Kontakt zwischen Dir und deinem leiblichen Vater. Wenn das aber nicht ist, weckt man dann nicht eher eine Neugier bei den Kleinen, die eventuell nie befriedigt werden kann? Noch viel schlimmer fände ich es, wenn das Kind/die Kinder dann sogar etwas von der negativen Meinung über die unbekannte "Herkunft" mitbekommen. Da frage ich mich wirklich, wo der Vorteil für Kinder liegen soll.