berlin. das bundesfamilienministerium will babyklappen überflüssig machen und anonyme geburten nicht mehr zulassen. das geht aus einem eckpunktepapier des ministeriums hervor. stattdessen soll es die "vertrauliche geburt" geben. dabei wird die mutter verpflichtet, persönliche daten preiszugeben. die schwangerschaftsberatungsstellen sollen diese geburten organisieren und steuern. ein sprecher des ministeriums nannte gestern als ziel der vertraulichen geburt, die für mütter und kinder riskanten heimlichen geburten außerhalb von medizinischen einrichtungen so unnötig wie nur möglich zu machen. "wenn eine mutter künftig vertraulich gebären kann, hat sie ja direkt im umfeld der geburt eine verlässliche anlaufstelle, falls sie ihr kind in andere hände geben möchte", sagte der sprecher. das ministerium reagierte auf eine studie des deutschen jugendinstituts. danach gibt es große missstände: von 1000 kindern, die seit 1999 anonym in babyklappen oder kliniken abgegeben wurden, sind hunderte den jugendämtern nicht bekannt. ap
ps. erstaunlich, sind bald wahlen? oder sind das wieder nur nebelkerzen? in dem bereich mischt u.a. noch die kirche mit ihren rettern und eigenem (welt- u. rechtsfernen lukrativen) kirchenrecht mit, wie der umgang mit ihren pädophilen (angestellten) tätern zeigt, die nach ihrem recht lediglich versetzt, aber nicht hinausgeworfen werden dürfen, also wieder auf die menschheit losgelassen werden. zudem den schutz der verjährung genießen. das zeigt sich u.a. auch an den unwürdigen entschädigungsversuchen der ehem. heimkindern für tausenfach erlittenes leid! wenn diese entscheidung (babyklappen-aus) in unserer sozialmaroden wirtschafts'demokratie' umgesetzt werden sollte, läßt die begründung 'mangelnde medizinische versorgung' (wer spart sich eigentlich am krankenkassen-abrechnungssystem gesund?) eher andere rückschlüsse zu (kostenkalkulation?), denn die 'nebenwirkungen' für die beteiligten, und die unmenschlichen, jedoch vermeidbaren identitätsprobleme wurden ja nicht angesprochen. wieviel fachkräfte (?) (die inzw. an schulen schon längst fehlen), könnten in neuen beratungsbereichen unterkommen? arbeitslosenquote? komisch, über gewaltvideos, -spiele und -filme, die täglich über die mattscheibe flimmern und zuhauf verkauft werden und jugendliche verrohen, regt sich kein politiker, nicht mal die kirche mit ihrem sitz im rundfunkrat (oder wie diese kommision auch heißt) auf. kommerz.. wieso erst jetzt bemerkt wurde, daß hunderte klappenkinder an jä vorbei im nirwana verschwinden konnten, spricht für das interesse und die achtsamkeit der politiker an zahlen, nicht an den schicksalen der menschen. kappenkinder als testpersonen gegen gewaltsame säuglingstode?
Mich hat die ganze Zeit gewundert, dass das Ergebnis der DJI-Studie, die übrigens komplett im Internet steht, nur ein paar Tage lang in der Presse erwähnt wurde, um danach wieder in der Versenkung zu verschwinden.
Dass einige Klappenkinder nie bei einem Jugandamt aufgetaucht sind, hat vor etlichen jahren schon das JA Hamburg festgestellt. Das führte dann zu einem monatelangen Zwist mit Sternipark. Es ist mir aber nicht bekannt, ob damals in anderen Klappen-Städten die dort zustndigen JÄ ebenfalls Nachforschungen angestellt haben. Tatsache scheint zu sein, dass nur wenige der Klappenkinder je in der Presse auftauchen. Für mich war das schon immer ein Hinweis darauf, dass man die Klappenbenutzer nicht finden will, denn wenn so etwas nicht bekannt wird, kann auch die Öffentlichkeit keine Hinweise geben.
Im letzten spektakulären Fall, wo ein einjähriger Junge samt seinem Baby-Geschwisterchen in der Klappe gelandet war, wurde sofort die Kripo eingeschaltet. Das geschah aber weniger wegen der Kinder, als vielmehr deswegen, weil man annehmen muss, dass der Mutter etwas passiert ist. Vor der Klappe wurden nämlich der Kinderwagen und ihre Hausschlüssel gefunden, während von der jungen Frau bis heute jede Spur fehlt.
Ich kann mir kaum vorstellen, dass hier Wahlen eine Rolle spielen - im Gegenteil. Eine Schließung der Klappen wird das Volk auf die Barrikaden bringen, denn das ist ja der festen Überzeugung, dass jedes "gerettete" Kind zu Recht das Leid von hunderten anderen aufwiegt, die möglicherweise künstlich zu Findelkindern gemacht wurden und das kostet eher schwarze Wählerstimmem. Vielleicht ist aufgrund der neuesten Zahlen der Druck aus der fachwelt inzwischen zu groß und will nur diese Leute ruhig stellen, aber zu der gesetzlichen regelung komt es dann doch nicht. Ich sehe jedenfalls jetzt schon die Klappenbefürworter auf den Barrikaden.
Mich wundert in diesem Zusammenhang am meisten, dass es in der Bevölkerung immer nur Diskussionen zu Klappen gibt, das mit den anonymen Geburten aber kaum Beachtung findet, obwohl das Ergebnis für die so entsorgten Kinder das Gleiche ist. Der einzige Unterschied ist die medizinisch betreute Geburt.
Was die Lebensrettung mittels Klappe angeht, ist der letzte bekannt gewordene Berliner Fall wieder ein Beweis dafür, dass solche Mütter eben nicht rational handeln und deswegen auch nie eine solche Klappe in Anspruch nehmen würden. Sie ticken anders und scheinen psychisch extrem gestört zu sein:
Wieder bringt eine Mutter in Berlin ihr Baby um (Beispiel). Wenn man liest, muss einem doch ein Licht aufgehen wie es mit der Unterschicht in unserem Land bestellt ist. Da gibt es offenbar eine sehr breite Schicht, die komplett resistent gegenüber jeglicher Hilfestellung ist. Deswegen bin ich auch absolut dagegen, weiterhin Bargeld als Hilfsangebot zu zahlen, denn das kommt in solchen Familien den Kindern eher nicht zugute. Schade, dass dadurch andere, die das Geld verantwortlich einsetzen, ebenfalls stigmatisiert werden.
Also Über eine geplante Neuerung bin ich mir unsicher, was ich davon halte. Im Gegenzug zur Abschaffung der Babyklappen will man der Frau eine vertrauliche Geburt anbieten, d. H. sie kann 10 Jahre anonym bleiben, danach werden die Daten für das Kind zugänglich.
Aber ist es das, was diejenigen Frauen wollen, die sich heute für eine anonyme Geburt bzw. Die Babyklappen entscheiden. Was ist daran der Sinn und Zweck? Darüber, dass es für die Kinder besser ist, ihre Identität erfahren zu können, braucht man denke ich gar nicht zu reden. Aber der Unterschied zwischen einer inkognito- Adoption über das Jugendamt und einer vertraulichen Geburt ist doch dann nicht mehr so groß, wenn man davon ausgeht, dass jemand eine anonyme Geburt will bzw. Die Babyklappe in Anspruch genommen hat? Diejenige will sich doch gar nicht der Verantwortung stellen. Will man damit aber genau das erreichen?
nun ist mein erster beitrag weg, an irgendeine taste gekommen
mag sein cornelia, daß das mit wahlen weniger zu tun hat, waren erste spontane überlegungen. jedenfalls machen die klappenerfahrungen, die es bis in die öffentlichkeit geschafft haben, und dein geschilderter fall klar, daß klappen kriminellen tür und tor öffnen. keine einzelfälle (tote kinder in klappen entsorgt usw.) sind. klappenangebote sind, außer ein rückschritt in die vergangenheit, ein öffentliches angebot. demzufolge müßten betreiber nicht nur jä, auch die öffentlichkeit umfassend darüber informieren? daß sie da bisher ihr eigenes ding drehen konnten ist unfaßbar.
@vantera, ich glaube einfach nicht, daß es in der natur des menschen liegt, dauerhaft gegen hilfe resistent zu sein. menschen in notlagen fehlen oft nur die entsprechenden ansprechparter, denen sie sich anvertrauen können, die ihre not etwas auffangen und möglichkeiten aufzeigen. wer weiß denn schon wie mütter in zehn jahren ticken, ob sie noch hinter dem stehen, was sie einst wollten. später läßt sich an der gewollten anonymisierung kaum noch etwas ändern. von daher finde ich die zehnjahresfrist eine bessere lösung. durch unabhängige beratung und weiteren hilfeangeboten könnte sicher einiges anders laufen.
@Bonnie: ich arbeite im sozialen Bereich. Leider gibt es aber wirklich Menschen, die resistent sind gegen jede Hilfe. Die Gründe sind vielfältig;Drogen-, alkoholprobleme, andere Suchtprobleme, Scham, Resignation usw. Das ist sehr Komplex, manchmal ist es ein bisschen von allem, aber es gibt solche Menschen. Und darunter auch junge Mütter, die es nicht schaffen, überhaupt mal zu einer Beratungsstelle zu gehen, Anträge abzugeben oder Sonstiges. Und ich empfinde das so, dass das leider nicht nur Einzelfälle sind. Jeden aber wie ein Kind an die Hand zu nehmen, übersteigt aber doch die Möglichkeiten derjenigen, die Hilfeleistungen anbieten.
So. Bevor ich noch weiter abschweife in deinem Beitrag
vantera, so drastisch wie von dir beschrieben hab ich die gesamtgesellschaftlichen und familiären mißstände, die tatsächlich nur realistisch angegangen werden können um gezielt etwas zu bewirken, beim schreiben nicht vor augen gehabt. machmal bleibt da sicher nur mildern, oder ohnmächtiges zusehen-müssen. diese zustände sind aber nicht ohne weiteres auf mütter/eltern oder andere personen die die klappen nutzen, übertragbar, da anonyme keine angaben über ihre persönlichen hintergründe hinterlassen, angaben dazu nicht existieren werden. an der öffentlich genannten anzahl bisheriger klappenkinder (im verhältnis zu nichtklappennutzer und anderen mißständen) bräuchte also hilfe und betreuung, zumindest an der fallmenge gemessen, nicht scheitern. warum soll man menschen, die es alleine nicht packen, keine hilfe und anstöße geben da wieder herauszukommen? klar ist das mit rückschlägen und frust verbunden, aber sicher auch mit erfolgen.
Ob die vertrauliche Geburt irgendetwas an der Situation mit den Babyklappen ändert, kann ich mir ehrlich gestanden nicht vorstellen. Im Bereich der anonymen Entbindungen denke ich aber, dass die vertrauliche Geburt eine echte Verbesserung darstellt. Ich glaube ehrlich gesagt nicht so recht daran, dass eine anonyme Geburt gewünscht wird, weil die Frau sich so ihrer Verantwortung entziehen will. Wer anonym entbindet, hat oder empfindet einen echten Grund seine Identität zu verheimlichen. Bei einem unserer Kinder war die Mutter familienversichert und wollte auf jeden Fall verhindern, dass über die Krankenkasse ihre Schwangerschaft ihren Angehörigen bekannt wurde. Wie uns gesagt wurde, ist dies ein sehr häufiger Grund für eine anonyme Geburt (oder das Fehlen einer Krankenversicherung oder ähnliches). Wer solche Ängste hat, geht auch nicht zu Vorsorgeuntersuchungen, gefährdet gegebenenfalls dadurch die Gesundheit des Kindes und bringt sich selbst um die Chance einer unabhängigen und hilfreichen Begleitung durch Schwangerschaft und Entscheidungsfindung, wie es denn mit Kind weitergehen könnte. In unserem Fall war die leibliche Mutter bereit ihre Identität preis zu geben, als ihr zugesichert wurde, dass wir als annehmende Eltern ab Geburt für die Krankenversicherung des Kindes zuständig sein würden (und nicht wie normal ab dem Tag der Aufnahme). Es geht also um Ängste, mit denen Frauen alleine gelassen sind. Wenn sie aber unter der Zusicherung der Datenvertraulichkeit von Schwangerschaftsberatungsstellen Begleitung erfahren, wollen und brauchen sie die Anonymität möglicherweise gar nicht mehr. (und bevor das jetzt falsch verstanden wird: die Sache mit der Krankenkasse war nicht der Abgabegrund, sondern "nur" der Grund für die anonyme Entbindung...)
"Unsere" Herkunftsmutter hat sich ebenfalls an eine Anlaufstelle für anonyme Entbindungen gewandt und hatte triftige Gründe dafür. Eigentlich wollte sie aber vor allem, dass bestimmte Personen und Ämter nichts von ihrer Schwangerschaft und Entbindung erfahren und hatte triftige Gründe. Unter Zusicherung von Vertraulichkeit, war sie bereit, ihre Daten standesamtlich eintragen zu lassen und war sogar zum Kennenlernen der Adoptiveltern bereit. Mittlerweile ist aus der ursprünglich beabsichtigten anonymen Geburt sogar eine offene Adoption geworden!
Vor diesem Hintergrund bin ich absolut dafür, dass es Anlaufstellen für anonyme/vertrauliche Geburten gibt, an die sich Mütter in einer Notlage wenden können. In solchen Fällen wäre dann sowohl die medizinische Versorgung/Begleitung als auch eine fundierte Beratung gesichert. Und selbst, wenn die Mutter beim Wunsch nach Anonymität bleibt (was nur bei einem Teil der Anfragenden der Fall ist), gibt es die Möglichkeit, Informationen für das Kind irgendwo zu hinterlegen. Bei Babyklappen bin ich auch eher skeptisch. Es erinnert sehr an "Entsorgung". Es nimmt dem Kind für immer die Möglichkeit, seine Herkunftseltern zu finden. Es ist nicht gesichert, ob es überhaupt die Mutter war, die das Kind in der Klappe abgelegt hat oder ob das Kind der Mutter vielleicht gegen ihren Willen weggenommen worden ist.
Das mit der vertraulichen Geburt sehe ich ähnlich und für mich ist es die beste Lösung, denn es wird immer vorkommen, dass Mütter die Geburt nicht öffentlich zugeben können (siehe Türkinnen oder illegal Eingewanderte). Es ist bekannt, dass viele junge Mütter von anonymen Geburten unten an der Krankenhaustür von der ganzen (türkischen) Verwnadtschaft empfangen werden. Ob die allerdings zu einer vertraulichen geburt bereit wären, darf man auch bezweifeln.
Bei Babyklappen finde ich das Schlimmste, dass keiner weiß was die annehmende Organisation mit den geschenkten Kindern macht. Was das mit humanitärem Handeln zu tun hat, habe ich mich schon gefragt, als vor Jahren bei SP in HH festgetsellt wurde, dass manche abgegebenen Kinder nie aktenkundig wurden. Wenn das kein Handel ist, verstehe ich die Welt nicht mehr. Die glücklichen, annehmenden Eltern haben garantiert einen Obulus gespendet - für die Auslagen, die die Organisation für das verklappte Kind hatte.
das ministerium reagierte auf eine studie des deutschen jugendinstituts. danach gibt es große missstände: von 1000 kindern, die seit 1999 anonym in babyklappen oder kliniken abgegeben wurden, sind hunderte den jugendämtern nicht bekannt. ap
bonnie[/quote]
Erst einmal besagt das Ergebnis der Studie ja nur, dass die Jugendämter nicht in allen Fällen über den Verbleib von Babyklappenkindern informiert sind. Daraus den Umkehrschluss zu ziehen, dass hunderte Kinder unter der Hand vermittelt wurden, ist allerdings Spekulation. Der Skandal um Sternipark ist der einzige in dieser Richtung, der mir zumindest bekannt ist (und definitiv einer zuviel, das ist klar). Da es aber neben den JÄ auch andere (legale, genauso seriös arbeitende und staatlich legitimierte) Vermittlungsstellen wie die von Caritas, Diakonie, AWO etc gibt, die vermutlich schon Daten und Statistiken über ihre eigenen Vermittlungen haben, bedeutet diese Erkenntnis der Studie des deutschen Jugendinstituts erst einmal nur, dass die Daten der einzelnen Vermittlungsstellen nicht zentral zusammengeführt werden. Mag vielleicht seltsam und verbesserungswürdig sein, erscheint mir aber nicht per se besorgniserregend und ein Nährboden für illegale Geschäfte zu sein. Erst wenn eine weitere Instanz den Aufwand betreiben würde, jeder Vermittlung bei den einzelnen Vermittlungsstellen nachzugehen (dann aber auch denen der JÄ, denn warum sollten andere Organisationen von vorneherein mehr Argwohn verdienen?) könnte man von mehr Kontrolle sprechen. LG und
Zitat von Morgenmuffel Mag vielleicht seltsam und verbesserungswürdig sein, erscheint mir aber nicht per se besorgniserregend und ein Nährboden für illegale Geschäfte zu sein. Erst wenn eine weitere Instanz den Aufwand betreiben würde, jeder Vermittlung bei den einzelnen Vermittlungsstellen nachzugehen (dann aber auch denen der JÄ, denn warum sollten andere Organisationen von vorneherein mehr Argwohn verdienen?) könnte man von mehr Kontrolle sprechen.
Eigenartige Ansichten.
Immerhin handelt es sich erstens bei allen Klappen, egal von welchem Träger, um illegale Einrichtungen, die bisher gesetzlich nur geduldet sind. Zweitens besteht in Deutschland eine Pflicht zum Melden einer Geburt. Genau das geschieht bei vielen Klappenkindern aber nicht.
Zitat von Michael Heuer, Terre des Hommes"Sich einen Überblick über die Anzahl der Angebote zur anonymen Kindesabgabe zu verschaffen, war bislang nicht möglich. Es gibt weder offizielle Zahlen noch eine staatliche Instanz, die die zum Teil kirchlichen, zum Teil freien Träger von Babyklappen kontrolliert. Dass diese Vorgänge nicht dokumentiert werden, hat für Michael Heuer einen Grund: "Eigentlich sind Babyklappen illegal, aber sie werden staatlich geduldet."
Zitat von Anja Likusa, WDR"Für die Studie, die von Juli 2009 bis Oktober 2011 vom DJI durchgeführt wurde und deren Ergebnisse nun als Zwischenbericht vorliegen, wurden 344 Träger anonymer Kindesabgabe angeschrieben. 272 beteiligten sich an der Befragung."
Wer nichts zu verbergen hat, wird auch Auskunft geben!
Zitat von Anja Likusa, WDR... ein erst wenige Stunden altes Mädchen, das ein Unbekannter im Oktober 2011 einem 76-jährigen Rentner auf einem Parkplatz in Hürth in den Arm gelegt hatte.
Dieses Kind wäre sicher nie getötet worden. Wer sagt, dass die Babies, die in Klappen landen, von ihren verzweifelten und völlig ratlosen Müttern dort rein gelegt wurden?
Es als nicht besorgniserregend zu finden, dass manche dieser Einrichtungen, die sich auch noch als human bezeichnen, nicht sagen können wo die Kinder geblieben sind, die ihnen anonym anvertraut wurden, stösst bei mir auf völliges Unverständnis, denn ich empfinde diese Tatsache als skandalös; immerhin sind wir hier in Deutschland, nicht in einem der Länder, wo dunkle Machenschaften mit Kindern Usus sind.
Also wir haben in unserer Stadt Babyklappen und anonyme Geburten. Das läuft zwar meist über kirchliche Träger, die Vermittlung der Kinder erfolgt aber über das Jugendamt. Alles andere halte ich für wenig seriös.
Anonyme Geburten gab es schon lange vor ihrer öffentlichen Duldung und wird es vermutlich auch immer geben. Wenn eine verzweifelte Mutter hochschwanger ins Krankenhaus kommt und die Gründe, warum sie ihre Identität nicht preisgeben kann, glaubwürdig dargelegt, dann wird es immer Krankenhäuser geben, die das dann decken/mittragen und von ihrer Schweigepflicht Gebrauch machen. Trotzdem bleibt aber etwas, was den Kindern mitgegeben werden kann, zumindest haben Menschen die Mutter gesehen und mit ihr gesprochen und können das für die Kinder für später festhalten. Anders bei Babyklappen. Hier ist meiner Ansicht nach einer illegalen "Entsorgung" Tür und Tor geöffnet und die Kinder leiden viel mehr, weil sie unter Umständen ihr Leben lang wirklich überhaupt nicht wissen, woher sie kommen und was mit ihnen ist passiert ist. Ich würde daher nicht beides über einen Kamm scheren - anynomye Geburten haben meiner Ansicht nach ihre Daseinsberechtigung, Babyklappen nicht.
Aber wenn es dir um sprachliche Korrektheit geht: Ein Arzt kann sich auf seine Schweigepflicht berufen. Genau das tun Krankenhäuser bei anonymen Geburten. Juristisch ist das eine Grauzone, aber gelebte Praxis. Ich habe über einige Fälle gelesen, einige kenne ich auch aus persönlicher Anschauung, wo die Idenität der Mutter dem Krankenhaus durchaus bekannt war, für die Behörden waren es aber anonyme Geburten.