Zitat von golfiAdoption ist keine Entwicklungshilfe, leider gibt es aber dort sehr viele Kinder ohne Eltern oder Kinder, deren Mütter es nicht schaffen, die Kinder groß zu ziehen. Dass die Kinder aus ihrem Kulturkreis gerissen werden, ist ein Problem aber zur Zeit kommt jeder Cent wenigstens direkt beim Kind an und die Kinder haben Eltern, wenn auch nur soziale Eltern.
Wenn nur das das Ziel bei solchen Rettungsaktionen ist, bleibt die Frage, wozu man dann nicht einfach im Sinne von "Dauer-Aupair" diesen Kindern hilft, anstatt sie mit Haut und Haar ganz "haben" zu müssen?
dann kann man Adoption an sich in Frage stellen. Auch bei einer Adoption im Inland stellt sich doch die Frage, aus welcher Motivation heraus Menschen Kinder adoptieren.
Aber wir wissen wohl beide, dass das nicht realistisch ist. Deswegen sollten alle Beteigten zumindest dafür sorgen, dass den Adoptierten dabei möglichst wenig Schaden zugefügt wird. Genau das ist bei Auslandsadoptionen erheblich schwierigerals bei Inlandsadoptionen, da kaum einer die Möglichkeit hat, die wahre Geschichte der ins Ausland verfrachteten Kinder zu ergründen. Papier ist geduldig und die Phantsaie der geldgierigen Kinderhändler ist grenzenlos. Ganz davon abgesehen ist die Schwelle zum Kinderhandel sehr niedrig.
Ich glaube Menschen adoptieren aus verschiedenen dingen, Egoismus ist aber bei allen dabei.
Die Menschen die das Stigma Unfruchtbarkeit so verfolgt das sie ein Kind "brauchen" weil sie ihrer Umgebung sonst Gesellschaftlich nicht anerkannt sind. Oder weil ein Kind einfach dazu gehört
Die Menschen die meinen Armen Kinder ein zuhause geben zu müssen eine Altruistisch Handlung aber dennoch aus dem eigen Egoismus heraus.
Die Menschen die Meinen das eine Familie aus mind. 3 Menschlichen Wesen besteht, die iher Situation nicht akzeptieren können.
Menschen die unbedingt Multikulti sein wollen oder es toll finden ein Afrikanisches Kind zu haben, weil es so "süß" ist und Exotisch. (Ohne Witz, ein Bekannter hat seinen späteren Adoptionsplan damit begründet)
dieser Film http://www.youtube.com/watch?v=7oKmD5c5i_E&feature=relmfu (hatte ich woanders auch gepostet) zeigt erschreckende Einblicke in die Adoptionslobby. Ich hätte nie Gedacht, dass ganze Staaten sich in die Adoptionspolitik dritter Länder einmischen. Der Gedanke kam mir wozu?? Wiso ist es für einen westlichen Staat so WICHTIG Kinder aus armen Ländern adoptieren zu können, dass sich sogar wichtige Staatsbeamte einmischen. Einwanderer will man nicht haben, die sind schlecht. Aber ihre Kinder schon oder wie??? Klar Geld ist sicher eine Antwort aber verstehen tu ich es trotzdem nicht.
Ich greife hier nur eines der genannten Argumente auf: die gesellschaftliche Ächtung Kinderloser.
Es ist mir unbegreiflich wie das heute geschehen kann. Ich bekomme das als Alleinstehende ohne (sichtbare) Kinder sogar auch zu spüren. Man gilt als egoistisch. Was für ein Wahnsinn für Menschen, die nicht freiwillig kinderlos sind!
Auf der anderen Seite wird unsere Gesellschaft immer kinderunfreundlicher. Wie passt das zusammen? Bei mir im Haus wohnt die Leiterin eines Kindergartens(!). Wenn auf dem Balkon über ihr während der üblichen Ruhezeiten Kinder quäken, mobbt sie die Bewohner mittels Zettelchen im Briefkasten und maßregelnden Besuchen an der Wohnungstür.
Ja, das hast du nett formuliert. Kinder sollen zwar da sein (schließlich sichern sie die Rente und sind die Zukunft), aber man soll sie nicht hören, sie sollen nichts kosten und keine Probleme machen. Super! Am Besten man parkt sie viel vor elektronischen Medien (dann sind sie leise) und stopft sie mit Süßigkeiten voll(dann werden sie dick und bewegen sich nicht mehr so viel).
@ Nessa, hast du dich schon informiert über die Länder, aus denen du nach Deutschland adoptieren kannst? Polen und Tschechien finden inzwischen längst Eltern im eigenen Land. Dort kommen hauptsächlich Kinder in die Vermittlung, die älter als 6 Jahre sind oder Beeinträchtigungen haben. Selbst in Bulgarien gehen die Vermittlungen von Kindern unter 6 Jahren deutlich zurück. Im Gegensatz zu Polen kann man Bewerbungen für jüngere Kinder abgeben, muss dann aber mit einer mehr als 3jährigen Wartezeit rechnen.
Und welche Probleme ein Kind mit sich bringt, liegt weniger an dam Herkunftsland, sondern an der Behandlung, Pflege, Förderung, Unterkunft, die es dort erfahren hat. Wir haben vor gut 2 Jahren aus Bulgarien adoptiert und unsere Kinder haben aufgrund ihres Hintergrundes wesentlich mehr Probleme (sozial, emotional und kognitiv) als andere Adoptivkinder, die wir aus asiatischen und afrikanischen Ländern kennen.
Zitat von mausi51Da hast du ja die Erklärung. Die Gebühren hat also eigentlich nicht das Heimatjugendamt für sich erhoben, sondern in Vertretung des privaten Vermittlers (für diesen). Das JA darf definitiv kein Geld dafür verlangen, wenn es das alleine durchzieht. Hier haben die aber für den privaten Vermittler eine Leistung erbracht und diese dann mit dem abgerechnet. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass private Vermittler manchmal die Überprüfung nicht selbst, sondern über das JA machen lassen. Scheint nicht unüblich zu sein.
Cornelia
Hallo Cornelia,
deine Erklärung trifft für uns aber nicht zu. Die Gebühr haben wir beim Heimatjugendamt für die Erstellung des Sozialberichts bezahlt. Bei dem freien Träger haben wir uns erst danach beworben. Möglicherweise sind die Regelungen in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich oder werden von Jugendamt zu Jugendamt unterschiedlich ausgelegt. Es kann auch sein, dass es sich schon wieder geändert hat. Wie gesagt, ist das bei uns jetzt 5 Jahre her.
Mich wundert, dass es zu dem Punkt Kosten einer Inlandsadoption hier keine Rückmeldungen gibt. Eigentlich müsste doch jeder der hier schreibenden Adoptiveltern wissen was hier Sache ist
Zitat: "Die Inlands-Adoptionen sind wesentlich günstiger als Adoptionen aus dem Ausland. Während man außerhalb Deutschlands zwischen 10.000 und 20.000 Euro berappen muss, kostet es in Deutschland selber weit unter 500 Euro. Zwischen 60 und 120 Euro kassiert davon der Notar- und viel mehr kommt an Zahlungen nicht dazu."
Danke, aber wir redeten hier von Kosten, weit über 1.000 Euro, die für die Erstellung des Sozialberichtes anfallen. Kosten für Arztberichte etc. sind keine Gebühren des Jugendamtes.
Als wir unseren Sozialbericht 2004/05 erstellen ließen, war er auch vom Jugendamt kostenlos. Irgendwann später gab es ein neues Gesetz, dass das Jugendamt für einen Sozialbericht für eine Auslandsadoption 1200 Euro einfordern muss. Soweit ich informiert bin, hat unser Jugendamt diese Kosten aber nicht für eine Inlandsadoption gestellt. Diese Info stammt allerdings auch schon aus dem Jahr 2009 und nachdem, was ich in den Foren so über die Jugendämter erfahren habe, kann ich mir vorstellen, dass das bundesweit nicht einheitlich gehandhabt wird.
Adoptionsvermittlungsstellenanerkennungs- und Kostenverordnung (AdVermiStAnKoV) (Auf Grund des § 9c Abs. 1 Satz 1 und 2 Nr. 4 und Abs. 2 des Adoptionsvermittlungsgesetzes in der Fassung der Bekanntmachung vom 22. Dezember 2001)
§5 Gebühren (ungekürzter Paragraph) Führen staatliche Adoptionsvermittlungsstellen das Adoptionsvermittlungsverfahren durch, sind folgende Gebühren zu erheben: 1. für die Durchführung eines internationalen Adoptionsvermittlungsverfahrens einschließlich der Eignungsprüfung nach § 7 Abs. 3 Satz 1 des Adoptionsvermittlungsgesetzes 2000 Euro 2. für eine Eignungsprüfung nach § 7 Abs. 3 Satz 1 des Adoptionsvermittlungsgesetzes 1200 Euro 3. für die Durchführung eines internationalen Adoptionsvermittlungsverfahrens ohne Eignungsprüfung nach § 7 Abs. 3 Satz 1 des Adoptionsvermittlungsgesetzes 800 Euro.
Adoptionsvermittlungsgesetz - (AdVermiG) in der ab 1.1.2002 geltenden Fassung (BGBl. 2001, I, S. 2950) § 7 Vorbereitung der Vermittlung (3)Auf Antrag prüft die örtliche Adoptionsvermittlungsstelle die allgemeine Eignung der Adoptionsbewerber mit gewöhnlichem Aufenthalt in ihrem Bereich zur Annahme eines Kindes mit gewöhnlichem Aufenthalt im Ausland. Hält die Adoptionsvermittlungsstelle die allgemeine Eignung der Adoptionsbewerber für gegeben, so verfasst sie über das Ergebnis ihrer Prüfung einen Bericht, in dem sie sich über die rechtliche Befähigung und die Eignung der Adoptionsbewerber zur Übernahme der mit einer internationalen Adoption verbundenen Verantwortung sowie über die Eigenschaften der Kinder äußert, für die zu sorgen diese geeignet wären. Der Bericht enthält die zu der Beurteilung nach Satz 2 erforderlichen Angaben über die Person der Adoptionsbewerber, ihre persönlichen und familiären Umstände, ihren Gesundheitsstatus, ihr soziales Umfeld und ihre Beweggründe für die Adoption. Den Adoptionsbewerbern obliegt es, die für die Prüfung und den Bericht benötigten Angaben zu machen und geeignete Nachweise zu erbringen. Absatz 1 Satz 4 gilt entsprechend. Der Bericht wird einer von den Adoptionsbewerbern benannten Empfangsstelle zugeleitet; Empfangsstelle kann nur sein: 1. eine der in § 2 a Abs. 3 und § 15 Abs. 2 genannten Stellen oder 2. eine zuständige Stelle mit Sitz im Heimatstaat." ----------------------------------------
Wie man lesen kann, gilt die Gebührenordnung seit 2001. Wie man auch sehen kann, geht es immer um "internationale" Adoptionen. Es sind demnach für Inlandsadoptionen KEINE Gebühr vorgesehen! Wie an anderen Stellen zu lesen ist, fallen bei Inlandsadoptionen nur die Notargebühren an. Der Rest sind individuell anfallende Gebühren für Gutachten oder Abschriften von Urkunden.
Wenn ein Jugendamt also für Inlandsadoptionen Gebühren verlangt, kann das nicht rechtens sein, denn das sind Bundesgesetze, die hier zum Tragen kommen.
Zitat Rüdiger Hilpert, zentrale Adoptionsstelle des Saarlandes:
"Die Vermittlung ist kostenlos, anders sieht es bei Auslandsadoptionen aus: Hier müssen die Bewerber 1200 Euro für einen Eignungsbericht bezahlen, den die zentrale Adoptionsstelle ausstellt."