Zitat von mausi51Sehr interessant! Falls Du die genaue Quelle noch einmal findest, würde ich sie gerne erfahren. In meinem fall war ich überzeugt davon, dass das alles anerzogen ist.
Cornelia
Ich suche immer noch nach dem Heft - im Titel stand "das Gottes Gen". Leider habe ich es bis dato nicht gefunden. Aber ich habs nicht vergessen und bin dran *wink*
Danke! Gerade vor zwei Wochen hatte ich mit einem anderen Teil meiner katholischen Familie mütterlicherseits eine Diskussion darüber, weil diese Person ein riesen Problem bei der Heirat mit einem Protestanten hatte (ist schon 40 Jahre her). Diese wurde protestantisch nur deswegen "genehmigt", weil das Paar versprochen hatte, die Kinder katholisch zu erziehen. Das haben sie dann aber nicht gemacht und stattdessen alle drei Kinder zu prima christlichen Protestanten erzogen
Da sie meine Familie und Geschichte sehr gut kennen, behaupten sie, dass so manches katholische Getue nur anerzogen sein kann.
Ich könnte mir auch vorstellen, dass es eine Mischung aus Erziehung und Genen ist. Wenn z.B. Eltern ihren Glauben zwar verbindlich, aber fröhlich und nicht einengend leben, werden sie ihren Kindern Vorbild sein. Das muss noch nicht heißen, dass sich diese Kinder dann entscheiden, zu glauben, aber sie haben immerhin Christen kennengelernt, die ihr Christsein autenthisch leben und nicht verkniffen.
Unsere Kinder sind z.B. jeden Samstag traurig, dass noch nicht Sonntag ist. Sie gehen sehr gern in der Kindergottesdienst der Gemeinde. Und ich denke, dass sie diese Erinnerung an liebevolle Mitarbeiter, offensichtlich interessantes Programm auch als Erwachsene haben werden, selbst wenn sie sich vom Glauben distanzieren. D.h. sie entwickeln u.U. gewisse Vorurteile gegenüber Gott nicht, obwohl Glaube ihnen nichts bedeutet.
Genau so stelle ich mir das auch vor, bzw. ich nehme es, auf mich selbst bezogen, so wahr. Allerdings nicht positiv, sondern sehr negativ vorgelebt und erlebt.
Ich kenne auch viele Leute, deren Eltern ihnen das Christsein dadurch verleidet haben, dass der Glaube irgendwie krampfig transportiert wurde. Für meine Eltern war es z.B. auch OK, wenn wir nicht mit in die Kirche wollten. Ich bin dabeigeblieben, während mein Bruder sich vom Glauben distanziert hat.
Es können also nicht nur die Gene sein. Wir sind beide leiblich von denselben Eltern mit demselben Erziehungsstil (und auch nur 2 Jahre Altersunterschied).
Zitat von ChakimausIch kenne auch viele Leute, deren Eltern ihnen das Christsein dadurch verleidet haben, dass der Glaube irgendwie krampfig transportiert wurde. Für meine Eltern war es z.B. auch OK, wenn wir nicht mit in die Kirche wollten. Ich bin dabeigeblieben, während mein Bruder sich vom Glauben distanziert hat.
Es können also nicht nur die Gene sein. Wir sind beide leiblich von denselben Eltern mit demselben Erziehungsstil (und auch nur 2 Jahre Altersunterschied).
Es hat ja kein Mensch behauptet, dass es nur die Gene sind. Außerdem kann es durchaus sein, dass Dein Bruder dieses Gen gar nicht mitbekommen hat. Ihr seid zwar Vollgeschwister, aber keine Klone voneinander. Bei eineiigen Zwillingen wären solche Unterschiede schon seltsamer.
ich habe gerade zufällig mit einer Userin dieses Forums, die ich gerade erfreulicherweise hier kennengelernt habe, auch ein Stück weit über dieses Problem geschrieben. Und da es auch hier hin paßte, dachte ich, ich teil euch mal meine nächtlichen Gedanken mit die ich ihr eben gemailt habe. Und wäre auch froh über viele Rückmeldung oder Tips von Adoptierten, was Adoptiverltern möglichst vermeiden sollten.
" Ja, mir tut es auch leid, wenn ich mitbekomme, dass Adoptierten zum Beispiel ihre Herkunft verschwiegen wurde. Menschen die gewollt Kinder bekommen und sie dann den ganzen Tag in fremde Betreuung geben verstehe ich auch nicht wirklich, wobei natürlich viele Eltern arbeiten gehen müssen um für ihre Kinder zu sorgen, aber das ist ja auch ok, da meistens einer halbtags arbeiten kann. Zumindest wenn man zu Zweit ist, für allein Erziehende ist es sicher schwer. Ob Eltern gute oder weniger gute Eltern sind, kann man eher schlecht pauschalisieren. Das liegt sicher auch nicht daran, ob ein Kind ein Wunschkind ist oder nicht. Es gibt alles. Es gibt Wunschkinder die wurden ihrem Empfinden nach durch Liebe erdrückt, zu sehr verwöhnt oder überbehütet. Es gibt ungeplante Kinder, die sich gut angenommen und wohl gefühlt haben. Es gibt ja sogar extrem häufig den Fall, dass ein Geschwisterkind die Erziehung der gemeinsamen Eltern prima fand, während das andere Kind dieser Eltern meint all seine Probleme im Leben seien in der Erziehung der Eltern begründet. Ich denke, dass ist schwierig...nobody is perfect. Und ich denke auf jedes Kind wirkt die Erziehung der Eltern unterschiedlich. Mein Mann und ich würden versuchen ein Kind bestmöglich ins Leben zu begleiten. Es zu bestärken selbestbewußt zu sein und Geheimnisse würden wir keine vor unserem Kind haben. Aber ob es am Ende zufrieden mit uns sein würde, ist völlig offen.
Eine Adoptierte in meinem Alter , 33 Jahre, berichtete mir kürzlich sie sei in einer Familie groß geworden in der es neben ihr noch ein adoptiertes Kind gab, ihr jüngerer Bruder, der ältere Bruder und zwei jüngere Schwestern seien leibliche Kinder der gemeinsamen Eltern. Sie berichtete, mit ihren Eltern zufrieden zu sein, aber sie hätte immer wieder Konflikte mit der Mutter, die teilweise sehr bevormundend sei. Diese Adoptierte habe lange, geglaubt, dass es daran läge, dass sie adoptiert sei und ihr die Mutter weniger zutraue als den anderen Kindern. Da sie sich aber mit den Geschwistern gut verstehe, hätte sie über Gespräche mit diesen rausgefunden, dass alle Kinder, auch die Leiblichen, genau die gleichen Konflikte mit der Mutter hätten, welche bei allen Kindern oft bevormundend sei. Da habe sie erkannt, dass es gar nichts mit ihrer Adoption zu tun gehabt habe.
So denke ich, dass manchmal auch Missverständinisse entstehen, hätte diese Frau keine Geschwister gehabt oder mit denen kein so gutes Verhältnis, wäre sie vielleicht immer noch in dem Glauben die Konflikte lägen an der Adoption und die Mutter traue ihr weniger zu als anderen. Dabei hatte es mit der Adoptierten gar nichts zu tun, sondern scheint eine Schwäche der Mutter zu sein.
Meine Eltern waren auch nicht in jeder Hinsicht perfekt und haben auch so manch fiesen Fehler gemacht. In der Summe sind sie aber immer bemüht gewesen, haben mich geliebt, versucht mich meinen Weg gehen zu lassen und ich bin sehr zufrieden auch wenn nicht alles gut war. Manchmal erlebe ich es auch, dass Menschen extrem viel auf die Eltern schieben, obwohl es irgendwann auch an uns ist für unser Wohl zu sorgen. Zum Beispiel sind meine Eltern auch eher überbehütend, also mußte ich klare Grenzen ziehen und mit einigen Diskussionen und klaren Ansagen bestimmte Regel einfordern. Bei einer 40jährigen, die sich noch beeinflussen läßt durch die Eltern und sich von diesen vorschreiben läßt wohin sie in Urlaub fährt, fehlt auch ein Stück Eigenverantwortung sich dagegen klar zu wehren. Zur Not mit Hilfe von Freunden, die ihr den Rücken stären, oder wenn es gar nicht anders geht z.B. mit einer Psychotherapie. Ich finde es nicht richtig alle Schuld immer nur bei anderen zu suchen, egal ob Eltern, Partner, Freunde, man ist immer Teil davon und trägt irgendwie auch immer zu der unerwünschten Situation mit bei.
Einen Unterschied in diesen zwischenmenschlichen Beziehung sehe ich zwischen Adoptiveltern und leiblichen Eltern nicht. Die Interaktion zwischen Menschen birgt immer die Gefahr von Fehltritten, Fehlverhalten, Fehlinterpretationen und fehlgeleiteten Reaktionen. Was aber ein MUß ist, dass man sich immer bemüht, den Anderen in seiner Situation möglichst genau zu sehen und zu verstehen. Ich würde meinem Adoptivkind, sollten wir mal die Chance bekommen als Eltern mal etwas richtig oder falsch zu machen, immer alles was ich über seine Herkunft weiß wissen lassen. Wir würden es respektieren, wenn es sich der Herkunftsfamilie zu wenden möchte und es so gut es geht begleiten und unterstützen. Ich würde ihm den Respekt schenken, den jeder bekommen sollte. nämlich ganz individuell sein zu dürfen, wie gut das alles dann letztlich ankommt, wird nur das evtl. Kind uns vielleicht einmal sagen können.
Eltern tragen viel Verantwortung. Bin bemüht, dass nie zu vergessen, aber auch nachsichtig zu sein mit allen Menschen, die nicht perfekt sind."
Meine Eltern waren auch nicht in jeder Hinsicht perfekt und haben auch so manch fiesen Fehler gemacht.
Manchmal erlebe ich es auch, dass Menschen extrem viel auf die Eltern schieben, obwohl es irgendwann auch an uns ist für unser Wohl zu sorgen.
Ich finde es nicht richtig alle Schuld immer nur bei anderen zu suchen, egal ob Eltern, Partner, Freunde, man ist immer Teil davon und trägt irgendwie auch immer zu der unerwünschten Situation mit bei.
Zitat von InsaniaEinen Unterschied in diesen zwischenmenschlichen Beziehung sehe ich zwischen Adoptiveltern und leiblichen Eltern nicht. Die Interaktion zwischen Menschen birgt immer die Gefahr von Fehltritten, Fehlverhalten, Fehlinterpretationen und fehlgeleiteten Reaktionen.
Vielleicht ist das in vielen Fällen so. Aber sicher nicht in allen. Es kommt vollkommen auf die Konstellation und die Gründe der Adoption an. In meinem Fall weiß ich sicher, dass mein Stiefvater mich nie als sein Kind, sondern von Anfang an als ein Stück Sch... ansah. Er hat sogar mehrfach ganz offiziell etwas in der Richtung geschrieben.
ZitatInsania schrieb: Ob Eltern gute oder weniger gute Eltern sind, kann man eher schlecht pauschalisieren. Das liegt sicher auch nicht daran, ob ein Kind ein Wunschkind ist oder nicht. Es gibt alles.
Die Krux für Eltern besteht ja immer darin, etappenweise erst im Rückblick zu analysieren, was man hätte besser oder anders handhaben könne, was man gut gemacht hat oder auch was man nie wieder so tun würde (vielleicht tappt man aber bei einem nachfolgenden Kind doch wieder in dieselbe Falle). Mein Sohn ist eigentlich ganz zufrieden mit seiner "Erziehung", nur ich weiss, was von meiner Seite aus nicht so gut gelaufen ist. Aber es ist ja auch so, jedes Kind ist anders, auf jedes muss man sich irgendwie anders einstellen, so ein 08/15 Erziehungsschema gibt es nicht. Manche Kinder sind sehr pflegeleicht, manche extrem schwierig zu lenken. Aber alle haben die gleiche Daseinsberechtigung, den gleichen Anspruch auf Liebe, Geborgenheit und Zuwendung, obwohl es für die Eltern kräfte- und zeitmäßig schon einen großen Unterschied macht.
Ein Bruder von mir war schon von Kind an sehr anspruchsvoll und meinte, ihm gebühre die größere Aufmerksamkeit, die größeren Stücke vom Kuchen und anderen leckeren Dingen und an materiellen Zuwendungen, was er auch bekam. Trotzdem fühlt er sich heute hintenangestellt und betrogen, ist sauer und manchmal auch unversöhnlich. Mein anderer Bruder und ich stehen nur kopfschüttelnd daneben und können nicht begreifen, dass er derjenige war, dem seine Forderungen meist erfüllt wurden, während wir anderen Geschwister sehr bescheiden waren. Er ist recht wohlhabend, in seinen Augen aber arm und würde auch von uns 'wesentlich Ärmeren' jederzeit Unerstützungen annehmen, weil er meint, es stände ihm zu, weil er 'ER' ist.
So sind die Menschen unterschiedlich in ihrem Wesen und auch in der Wahrnehmung, auch wenn es Voll-Geschwister sind.
Mh, muss einmal nachdenken. 1. ist es wichtig, dass du die Herkunft liebst und annimmst. Sie ist die zweite Familie , die man dazu bekommen wird. 2. Ist es wichtig, dass du dir im klaren bist die zweite Wahl zu sein , die ein fremdes Kind als Notlösung aufnimmt und ein schönes Heim gibt. 3. ist es wichtig, dass man das neu angekommene Kind nicht verhätschelt , oder zuviel erwartet. Ein einfaches ankommen und erstmal eingewöhnen lassen reicht, ohne viel Drücken und Nähe. 4. ist es wichtig, dass du dem Kind schon sehr früh mitteilst , dass es echte Eltern hat und es nicht aus deinem Bauch kommt
Zitat von SherrySt 4. ist es wichtig, dass du dem Kind schon sehr früh mitteilst , dass es echte Eltern hat und es nicht aus deinem Bauch kommt Dann kann nichts schiefgehen
Naja, "echte" Eltern ist keine gute Beschreibung. Das Kind hat zwei Elternpaare aber keine ist unechter als das andere. Verheimlichen soll man die Herkunft nicht, aber auch nicht auf- oder abwerten. Das Kind braucht neutrale Informationen um sich selbst eine Meinung zu bilden. Das betrifft aber nicht nur das Thema Adoption. Ich glaube aber nicht, das du es so gemeint hast.
Ich hätte zu meiner leiblichen Familie , wie die Arsch auf Eimerchen gepasst. Mutter + Vater alleine haben schon massiv viele Gemeinsamkeiten gehabt + auch das Aussehen. Sie hätten Geschwister sein können Daher blieb es auch nicht aus , dass ich sehr viel geerbt habe , allerrdings von VATER am meisten Was auf den ersten Blick sich gut anhört ist eigentlich naja lustiger Natur und ironischer Natur . Wir sind fast eins und das nicht nur im Guten. Mit meiner toten Mutti verbindet mich wenig außer die Liebe zur Kunst der Worte und die Wangenknochen , und die 100 Prozentige STIMMENGEWALT! ( Ey ich habe damals gedacht , ich rede mit mir . Das war nicht witzig ) Das wiederrum führt heute zu schwersten zwischenmenschlichen Problemen ( ey was kann ich dafür , dass ich der überall verhaßten Dame ähnliche sehe , und die Stimme identisch ist , kann ich was für hasserfüllte Gefühle gegenüber ihr ? -hä ? )
Außer mein DAD, der diese Stimme überalles liebte und durchdrehte deswegen .. ( Versuchter Suizid weil sein große Liebe starb ) Ich darf nun ganz ehrlich unter den ambivalenten Hass- Liebegefühle, die alle zu ihr hatten ernsthaft leiden ... Aber ich bin nicht die Mutter !! Ich bin nur ein Ableger von dieser Dame aber das versteht niemand . Ergo. Die Gleichheiten sind fulminant , mächtig und die Ähnlichkeiten auch. Ich glaube ich wäre da untergegangen in diesem Wust des Chaos. Beides waren Chaosqueens und durchgeknallte Wesen, aber sehr in Liebe und da wurde ich gezeugt in einer liebesnacht