@lalena: Ich glaube, dass Bonnie das meinte, sich nur unglücklich ausgedrückt hat.
@Bonnie: Ich weiss auch nicht woher ich meine Interessen, Eigenarten oder ähnliches habe und ich bin nicht adoptiert. Oder wolltest Du damit sagen, dass grade wenn man adoptiert ist ein Problem damit hat? Obwohl das doch die Erklärung ist von allem, im Gegensatz zu leiblichen Kindern, die sich trotz der Leiblichkeit nicht in ihren Eltern wieder finden können...
das anders-sein kannst du nennen wie du willst, lalena. in der a-verwandtschaft mütterlicherseits war bei mir ausgrenzung angesagt. allein das führte schon dazu sich 'anders' zu fühlen. von der a-väterlichen seite wurde ohne anlaß ständig ermahnt schön lieb zu sein (heute weiß ich, damit war anpassung gemeint). eine wesentlich größere gefahr sehe ich darin, wenn die probleme der adoptierten nicht wahrgenommen, erkannt, oder einfach übergangen werden. das kann u. u. adoptionen scheitern lassen. ich glaube, es geht später nicht mehr darum, zu welcher familie man besser gepaßt hätte. das ist ja irgendwann gegessen. es ist einfach das bedürfnis oder das gefühl, irgendwo hergekommen und hingehört zu haben.
conny, dieses anders-sein und abgleichen-können mit leiblichen eltern, die familiengeschichte hinterfragen können, das gibt es (überwiegend) für adoptierte nicht. wenn später noch die leibliche familie mauert, bleibt zumindest bei mir dieses bodenlose gefühl 'wie aus dem nichts gekommen zu sein' irgendwie haften.
Zitat von bonnieconny, dieses anders-sein und abgleichen-können mit leiblichen eltern, die familiengeschichte hinterfragen können, das gibt es (überwiegend) für adoptierte nicht. wenn später noch die leibliche familie mauert, bleibt zumindest bei mir dieses bodenlose gefühl 'wie aus dem nichts gekommen zu sein' irgendwie haften.
Ja ich verstehe was Du meinst und damit sagen willst. Aber das ist ja so nicht, auch Du hast Deine Wurzeln und Charakter Eigenschaften, die Du von jemanden hast, vielleicht auch von Oma oder Opa... oder wem auch immer. Würde gerne die richtigen Worte finden... ich hoffe Du weisst was ich meine?
Zitat von LattitiaLalena, ich glaube, die "Tragik", als Mensch nicht angenommen zu werden wie man ist, trifft Adoptierte härter.
Das kann ich gut verstehen. Wobei es sicherlich auch individuell sehr unterschiedlich ist. Man kann daran auch als leibliches Kind gewaltig zu knabbern haben. Ich wollte letztlich auch nur dem entgegentreten, was m.E. aus dem Artikel sprach, dass man in seiner leiblichen Familie automatisch "dazu gehört".
Zitat von LattitiaLalena, ich glaube, die "Tragik", als Mensch nicht angenommen zu werden wie man ist, trifft Adoptierte härter.
Das kann ich gut verstehen. Wobei es sicherlich auch individuell sehr unterschiedlich ist. Man kann daran auch als leibliches Kind gewaltig zu knabbern haben. Ich wollte letztlich auch nur dem entgegentreten, was m.E. aus dem Artikel sprach, dass man in seiner leiblichen Familie automatisch "dazu gehört".
Das zeigt uns mal wieder, was man als Adoptiveltern - oder auch sonst als Eltern im Allgemeinen - NIEMALS tun sollte. Jeder ist anders und so soll es doch auch sein! Das die beschriebenen Probleme und "Sprüche" uns nicht unbekannt sind, ist wohl klar. Ein wahres "Abschreckbeispiel" für alle (angehenden) Adoptiveltern.
ich glaube, dass häufig leibliche Kinder, die möglicherweise den Beruf des Vaters ergreifen, d.h. meistens die Firma übernehmen müssen, gleichzeitig aufgrund eines dominanten Elternteils, der nicht loslassen kann, u.U. auch noch, dass Kinder völlig andere Neigungen haben, sehr leiden, häufig sogar lebensunfähig sind.
Andererseits glaube ich wirklich, dass Adokinder gerade bei Auslandsados unter einem besonderen Druck stehen. Die Adostelle versucht Wert wie Geduld und bedingungslose Liebe zu vermitteln und auch, dass ein Abitur mit max, 1,2 nicht das Wichtigste sei, die Adoeltern machen Druck, elitäre Privatschule, mehrsprachiger Kindergarten, Berlernen am Nachmittag, das geschieht bei ausländischen Adokindern noch rigider als bei leiblichen Kindern. Die Motivation, die dahinterstecken könnte, ist das Vertuschen von eigenen Komplexen, nach dem Motto, "wir waren zwar nicht in der Lage, eigene Kinder zu bekommen", aber wir haben trotzdem die besseren Kinder, weil sie mehr leisten. Wir haben ein ständig schlechtes Gewissen, dass wir ein deutlich langsameres Tempo vorgelegt haben, zwar mit Kinderturnen, aber auch nur, weil der Bewegungsdrang da ist. Ansonsten gibt es keinen Kindergarten, kein Chinesisch am Nachmittag, keine musikalische Früherziehung,...
Wenn die Kinder größer sind, werden die Kommentare von außen kommen, wie dass die Elltern ein gutes Werk tun, dass die Kinder im Paradies leben und genau das ist nicht der Fall. Zwar haben sie häufig einen gewissen Wohlstand, zahlen aber auch einen hohen Preis, wie eben, dass Dankbarkeit erwartet wird. Tatsächlich steht bei den Adoeltern genauso wie bei lebilichen Eltern auch ein Kinderwunsch dahinter.
Erziehungsmuster wir zu streng, überbesorgt, bevormundend, einengend,.. glaube ich, ist zum einen ein Generationsproblem, wird m.E. auch von leiblichen Kindern ähnlich empfunden, zum anderen ist es ein Problem unserer Zeit, dass die Kinder mit 3 schon ständig Lerntermine haben oder in der 5. Klasse noch von Mama bis in den Klassenraum gebracht werden.
Dass Adokinder mehr leiden, wenn sie das Gefühl haben, dass sie den Erwartungen der Eltern nicht gerecht werden glaube ich dennoch.
auf keinen Fall will ich hier Kritik üben, aber mir juckte es in den Fingern, diesen Faden auf den Status der Beitragschreiber aufzugliedern.
Es waren: 2 Adoptivmütter mit insges. 5 Beiträgen 3 Adoptionsbewerberinnen mit insges. 9 Beiträgen 1 H-Mutter mit insges. 3 Beiträgen 2 Adoptierte mit insges. 4 Beiträgen, davon 3 auf dieses Adoptions-Thema fixiert.
Sicher, jeder hat dazu seine Überlegungen und Vorstellungen (ich natürlich auch), die sicher auch interessant und informativ sind. Aber genaue Analysen und Beschreibungen, wie sich Adoptierte in ihren Ado-Familien fühlen, ob dazugehörig oder nicht, ob verstanden oder nicht, ob punktuell gefördert oder nicht usw., können nur von den Adoptierten persönlich kommen. Gebauso wie die Empfindungen und Ansprüche von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, würden wir auch von den Adoptierten zu diesem Thema verschiedene Beschreibungen lesen können.
Vielleicht trauen sich ja einige Adoptierte noch, uns dazu ihre Ansichten zu schreiben. Das wäre für uns sehr interessant.
auf keinen Fall will ich hier Kritik üben, aber mir juckte es in den Fingern, diesen Faden auf den Status der Beitragschreiber aufzugliedern.
Es waren: 2 Adoptivmütter mit insges. 5 Beiträgen 3 Adoptionsbewerberinnen mit insges. 9 Beiträgen 1 H-Mutter mit insges. 3 Beiträgen 2 Adoptierte mit insges. 4 Beiträgen, davon 3 auf dieses Adoptions-Thema fixiert.
Sicher, jeder hat dazu seine Überlegungen und Vorstellungen (ich natürlich auch), die sicher auch interessant und informativ sind. Aber genaue Analysen und Beschreibungen, wie sich Adoptierte in ihren Ado-Familien fühlen, ob dazugehörig oder nicht, ob verstanden oder nicht, ob punktuell gefördert oder nicht usw., können nur von den Adoptierten persönlich kommen. Gebauso wie die Empfindungen und Ansprüche von Mensch zu Mensch unterschiedlich sind, würden wir auch von den Adoptierten zu diesem Thema verschiedene Beschreibungen lesen können.
Vielleicht trauen sich ja einige Adoptierte noch, uns dazu ihre Ansichten zu schreiben. Das wäre für uns sehr interessant.
LG Martina
Also ich habe ganz klar die Perspektive des leiblichen Kindes eingenommen mit dem Hinweis, dass man sich auch als solches fühlen kann, wie als adotionsspezifisch beschrieben wurde. Daher verstehe ich den Einwurf in diesem Zusammenhang nicht wirklich.
ich habe in dem Eröffnungspost nichts davon lesen können, dass Cornelia nur Adoptierte ansprechen wollten, sonden ich habe Cornelia so verstanden, dass sie allgemein die Diskussion eröffnen wollte.
Ich habe früher auch immer argumentiert, dass es leiblichen Kindern oft ähnlich geht. Hat sich nicht jeder in der Pupertät gefragt ob das seine leiblichen Eltern sind, oder ob sie noch adoptiert sind? Ich kenne viele! Der Unterschied ist aber, dass sich leibliche Kinder im Unterbewußtsein sicher sind! Man weiß also schon automatisch, dass man dazu gehört. Sei es durch die Ähnlichkeiten des Aussehens oder der Charaktereigenschaften, oder sei es weil man Babyfotos kennt oder die Geschichten und Anekdoten. Man spürt es. Wenn wärend der Pubertät Zweifel kommen, ob es die leiblichen Eltern sind, dient das nur dem Abnabelungsprozeß. Die Adoptierten wissen aber, dass sie nicht automatisch/natürlich dazu gehören. Was nichts mit der Liebe und Fürsorge der Adoptiveltern oder einem glücklichen, familieren Zusammenleben zu tun hat. Es ist eben ein anderes Gefühl, was leibliche Kinder nicht so nachempfinden können. Das ist meine Meinung, die ich mir in vielen Gesprächen gebildet habe.
Mein Sohn z.B. liebt seine Adoptiveltern sehr und hat ein gutes Verhältnis zu ihnen. Sie sind seine Eltern! Auch wenn nicht immer alles glatt lief (eben wie in leiblichen Familien auch), so ließen sie ihm die Freiheiten dass zu werden, was er ist. Und wenn ich sehe was er ist, dann ist klar, dass er mein Sohn ist, denn er ist wie ich wäre, wenn meine Eltern mir die Freiheiten erlaubt hätten.
Zitat von BibiBlocksteinIch habe früher auch immer argumentiert, dass es leiblichen Kindern oft ähnlich geht. Hat sich nicht jeder in der Pupertät gefragt ob das seine leiblichen Eltern sind, oder ob sie noch adoptiert sind? Ich kenne viele! Der Unterschied ist aber, dass sich leibliche Kinder im Unterbewußtsein sicher sind! Man weiß also schon automatisch, dass man dazu gehört. Sei es durch die Ähnlichkeiten des Aussehens oder der Charaktereigenschaften, oder sei es weil man Babyfotos kennt oder die Geschichten und Anekdoten. Man spürt es. Wenn wärend der Pubertät Zweifel kommen, ob es die leiblichen Eltern sind, dient das nur dem Abnabelungsprozeß. Die Adoptierten wissen aber, dass sie nicht automatisch/natürlich dazu gehören. Was nichts mit der Liebe und Fürsorge der Adoptiveltern oder einem glücklichen, familieren Zusammenleben zu tun hat. Es ist eben ein anderes Gefühl, was leibliche Kinder nicht so nachempfinden können. Das ist meine Meinung, die ich mir in vielen Gesprächen gebildet habe.
Zitat von mausi51Keiner hat behauptet, dass es diese Phönomene bei leiblichen Kindern nicht auch gibt, aber sie leiden vermutlich nicht so unter dem "Verbiegen" wie angenommene Kinder...
Interessante Idee. Oder aber: Leibliche Kinder leiden mehr unter dem "Verbiegen" als angenommene Kinder, weil sie eben keine objektive Legitimation für ihr Anderssein finden. Sind leibliche Kinder anders als die anderen Familienmitglieder, so sind sie eben das "hässliche Entlein" der Familie. Sich als "hässliches Entlein" zu fühlen, kann am Selbstbewusstsein erheblich kratzen. Es kann da bestimmt hilfreich sein, das eigene "Aus-dem-Rahmen-Fallen" für sich durch einen biographischen Fakt begründen zu können. Sind Adoptivkinder anders als die anderen Familienmitglieder, so liegt das eben daran, dass sie "als Schwanenbaby bei einer Entenfamilie leben". Sich als "Schwanenbaby" zu erleben, kann für das Selbstbewusstsein okay sein.
Wenn ich mir leibliche Eltern in unserer Umgebung ansehe, finde ich bei ihnen eine viel größere Erwartungshaltung an ihre Kinder hinsichtlich ihrer Eigenschaften, Talente und Erfolge. Sie meinen oft sehr viel über ihre Kinder und deren Lebenswege im Voraus zu wissen. Wahrscheinlich wäre ich genauso, aber man liegt damit nicht immer richtig. Die Adoptiv- und Pflegefamilien in unserem Umfeld begegnen den Besonderheiten ihrer Kinder hingegen mit mehr Offenheit und reagieren auf überraschende Entwicklungen eher gelassen und annehmend.
ich weiß, ich wollte mich eigentlich nicht mehr "zu Wort melden", aber ich hatte meine Gründe und diese Gründe haben sich sozusagen in Wohlgefallen aufgelöst
Aber jetzt mal ernsthaft: ich habe mich auch immer "anders" als z.B. meine Cousinen gefühlt, ich kann nicht sagen, warum - einfach nur so ein Gefühl! Und ich wusste bis ich 15 Jahre alt war nicht, dass ich adoptiert bin. Ich weiß auch nicht, ob es Zufall war, dass ich wahnsinnig gerne gelesen habe (bzw. es immer noch tue), meine Adoptiveltern aber nicht ein Buch im Hause hatten. Ich konnte schon lesen, bevor ich zur Schule kam, weil ein Nachbarskind ein Jahr älter war als ich und ich mir ihr zusammen gelernt habe. Als meine A-Eltern das bemerkten, haben sie mir sofort Bücher gekauft, sind in den Buchclub (Bertel....., war ca. 1958/59 etwas ganz besonderes) eingetreten und haben auch als ich schon erwachsen war, ganz stolz davon erzählt, auch dass ich wohl die 2. Schulklasse überspringen sollte, weil ich so "schlau" war .
Das hört sich jetzt vielleicht eingebildet oder blasiert an, aber meine A-Eltern waren einfache Leute, die mir alles gaben, was sie ermöglichen konnten - trotzdem war ich immer anders als der Rest der Familie,.
Als ich vor 3 Jahren meine leibliche Mutter gefunden und besucht habe, fiel mir als erstes der riesig große Bücherschrank auf......