das habe ich mich schon immer gefragt. Denken die H-Eltern jedes Jahr an den Geburtstag des Kindes? Denken sie an das Kind an Weihnachten, Ostern, Muttertag,......?
Ausnahmen bestätigen die Regel und ich bin überzeugt, dass diejenigen H-Mütter, die NICHT zu den von dir genannten Anlässen an ihr Kind denken, die Ausnahmen sind.
Ich denke täglich, manchmal oft nur für Augenblicke an den Sohn, den ich hergegeben habe, genauso wie an die beiden Söhne, die bei mir aufgewachsen sind und ihr selbständiges Leben führen.
Kennst Du eine Frau die ein Kind verloren hat - sei des durch Früh-, Totgeburt, Tod (egal in welchem Alter) oder Freigabe zur Adoption es jemals vergessen hat? - Ich nicht.
Also meine LM hat mir gesagt, sie hat an meinem Geburtstag immer an mich gedacht. Eine meiner Schwestern erzählte mir, dass auffallend war, wie sich die Stimmung unserer Mutter kurz vor meinem Geburtstag änderte. Da wurde sie anscheinend ruhiger und auch ein bissl traurig.
@Max89: Ich kenne eine Frau, die ein Kind zur Welt brachte, welches kurz nach der Geburt starb. Wieso fragst du?
Kennst Du eine Frau die ein Kind verloren hat - sei des durch Früh-, Totgeburt, Tod (egal in welchem Alter) oder Freigabe zur Adoption es jemals vergessen hat? - Ich nicht.
An riddle: meine Frage war nicht, sondern ob sie eine Frau kennt, die ein Kind verloren hat, sondern ob sie eine kennt, die eines verloren und danach vergessen hat.
An marleen: Ich kenne viele, aber keine konnte es jemals vergessen. Kann es nicht auch sein, dass es scheint als hätte die, die du kennst, es vergessen, weil sie den Schmerz ins Unterbewusstsein verdrängt hat, weil ihre Seele sonst zerbrochen wäre? LG Maxi89
An marleen: Ich kenne viele, aber keine konnte es jemals vergessen. Kann es nicht auch sein, dass es scheint als hätte die, die du kennst, es vergessen, weil sie den Schmerz ins Unterbewusstsein verdrängt hat, weil ihre Seele sonst zerbrochen wäre? LG Maxi89
Meinst Du mich? Also ich "kenne" schon Fälle, da bekam die Frau ein Kind nach dem anderen, keins lebte bei ihr, und am Ende konnte sie sich nicht mal mehr an die Anzahl der Kinde erinnern. Sowas gibt es.
Aber ich denke, Du hast mich vielleicht auch nicht verstanden. Es ging nicht ums Vergessen, sondern es geht um das bewußte Denken an das Kind an seinem Geburtstag etc...Ist dieser Tag tief im Gedächtnis? Denkt man jedes Jahr an die Geburt?
Ich bin stillschweigend immer davon ausgegangen und gar nicht auf die Idee gekommen, dass es anders sein könnte. Von daher bin ich auch gespannt auf die Antworten.
Na, ich könnte mir vorstellen, daß man sich gewisse Gedanken auch "verbietet", weil sie schmerzen. Aber interessant fände ich zu erfahren, wie es sich über all die Jahre verhält.
Sicher weiß man, am Tag X ist der Geburtstag. Aber wenn es dann soweit ist, zählt man innerlich die Tage bis dahin? Was fühlen H-Eltern an so einem Tag? Haben sie Einfluß auf den Alltag? Oder gibt es mittendrin auch ein Jahr, an dem man nicht bewußt daran gedacht hat und im Nachhinein fällt es einem auf!?
ich glaube das hier passt ganz gut hier her: das habe ich an der Taufe unseres Kleinen vorgelesen
Manchmal denken wir an euch, wie ihr euch wohl fühlt? Denkt auch ihr manchmal an sie? Wir wünschten wir könnten euch zeigen wie glücklich sie sind... Ihr würdet stolz auf sie sein, denn sie sind wunderbar. Ein Teil von euch wird immer in ihren Herzen leben, ... und in ihren Augen erkennen wir euch wieder.... Es tut weh dass euer Leid unser Glück ist, dass unsere Hoffnungslosigkeit durch die eure ein Ende hatte. Aber wir geben unser Bestes euren Wunsch zu erfüllen ihnen Liebe und Geborgenheit zu schenken ihnen Trost zu spenden in der Not mit ihnen zu Lachen zu Toben , zu Spielen... sie zu behüten wie ein kostbarer Schatz Dies ist alles was wir euch geben können und die Gewissheit, dass sie auch euch lieben dürfen ohne Bitterkeit und Wehmut zurückdenken an euch denn ihr seid das Samenkorn, und die Saat war gut wir sind der Boden auf dem sie gedeihen. Und was wären wir ohne einander?
ich weiß nicht mehr wo ich das her habe, aber ich finde es sehr schön.
Wir haben die LM auch in die Fürbitten einbezogen, das war für mich ein bisschen wie sie "teilhaben zu lassen"
hallo march: das klingt ganz toll. Wir wollen unsere Mädels nämlich dieses Jahr taufen lassen und ich beschäftige mich schon damit wie das vonstatten gehen soll. Ich denke wir werden das mit einbeziehen...
Meine HMutter hat mir ins Gesicht gesagt, dass sie nicht mehr weiß wann ich geboren bin...noch nichtmal ob es Winter, Frühling, Sommer oder Herbst war. Kann man bei der Menge Kinder ja auch schonmal vergessen
Ich denke, dass vieles daran Verdrändung ist, vieles ist Alkohol. Verzeihen werde ich ihr diesen Satz niemals!!! Ich hab ihr davor alle Chancen der Welt gegeben, seitdem ist sie für mich ziemlich unten durch. Was auch immer sie erlebt hat, dass sie so wurde wie sie ist, das berechtigt sie noch lange nicht dazu mich wieder und wieder mit Füßen zu treten.
diesen Menschen den ich auf die Welt gebracht habe vergessen? Niemals. Aber für mich ist es sehr schmerzhaft. Ich denke nicht nur an seinem Geburtstag an ihn. Und ja ich zähle die Tage davor und danach. Ich denke oft und in großer Trauer an ihn. Ich fühle mich sehr oft falsch im Leben, unvollständig und gespalten. Ich bin Mutter und doch nicht. Mein Körper trägt die Spuren einer Schwangerschaft und das erinnert mich jeden Tag, dass in meinem Leben was total schief gegangen ist. Das ich eigentlich ein Kind habe, wir aber nicht zusammen sind. Ich kann manchmal fast nicht ertragen wie übel sich das anfühlt. Manchmal versuche ich mich zu trösten damit, dass andere Eltern auch Kinder verloren haben. Aber ihn mir tot vorzustellen ist ja noch grausiger.
Also ich hab 1977 einen Sohn zur Welt gebracht. Ich damals 13 Jahre alt, schwanger in Folge von sexuellem Missbrauch. Lange Jahre hab ich versucht das zu verdrängen, abzuspalten, verleugnen. Meine seelischen Schäden sind gigantisch. Das hat mein ganzes Leben geprägt. Ich habe keine weiteren Kinder.
Ich hab eine Riesenangst dass es ihm nicht gut geht. Und falls ich ihn jemals treffe, Angst dass er mich nicht mag, versteht und mich verurteilt.
Vor kurzem habe ich Fotos von uns gefunden an die ich mich echt nicht erinnern konnte. Das hat mich ziemlich erschüttert und mir ist klar geworden wie sehr die getrennte Verbindung schmerzt.
@March, das ist wirklich ein schöner Text, ein schöner Gedanke trotz allem den Anfang von etwas Gutem zu sehen und für mich ganz berührend dass eure Wertschätzung und "Teilhabe" für die Herkunftsmutter wahrzunehmen. Danke dafür.