Heißt das, eine liste wird sozusagen "abgearbeitet"?? Weil du schreibst, ihr wärt die nächsten? Ich dachte immer, dass sozusagen aus dem vorhandenen "Pool" an Adoptivbewerbern die für das Kind geeignetsten ausgesucht werden?
Ja genauso ist es auch, aber da wir uns gezielt für ein Neugeborenes Kind-Säugling beworben haben, ist es halt fraglich welches Kind dann nicht zu bewerbern passt. Bzw. was müssen Adoptiveltern für Chraktere haben, dass sie nicht zu einem Säugling passen. Wenn die leibliche Mutter Wünsche äußert, was sie sich für ihr Kind wünscht, dann wird das selbstverständlich umgesetzt. Aber hier scheint es leider so zu sein, dass die Mütter dann schon nicht mehr im Krankenhaus ist. Der Regelfall (so der Sachbearbeiter heute) ist bedauerlicher Weise so, dass die Mutter nur entbindet und dann das Krankenhaus verlässt ...
Naja, es ist weniger die Charaktersache als Euer Profil bzw.das des Kindes: wer sind die Kindererzeuger? Milieu? Inzest? In der Schwangerschaft Drogen, Alkohol, Zigaretten etc...? Klappenkind? Und darum geht es beim "Passen", was Ihr angegeben habt, was Ihr Euch zutraut.
Gruß
Das ist ja klar, ich dachte eher an Charaktereigenschaften, Interessen, Vorlieben, Abneigungen usw. ...
Wallace, ich verstehe nicht so ganz: Wird das JA erst aktiv, wenn die Mutter nach der Entbindung das KH verlassen hat? Das wäre aber mehr als seltsam. Selbst wenn die Frau nicht tagelang im KH bleibt (warum auch, wenn es ihr gesundheitlich gut geht?), sollte das JA doch intensiv mit ihr im Gespräch sein, oder nicht? Ich weiss nur von unseren beiden Kindern (als Neugeborene vermittelt), dass solche Dinge wie Interessen, Begabungen und Hobbies etc in das sogenannte Matching mit eingeflossen sind. Dann werden nach Möglichkeit noch Dinge berücksichtigt wie Geschwisterfolge (ich meine damit, dass z.B. ein erstgeborenes Kind der leiblichen Mutter auch das erste in einer Adoptivfamilie sein sollte, ein zweitgeborenes auch das zweite in einer A-Familie etc). Dass du dich freust, ist klar. Ich persönlich habe allerdings zweimal in der Wartezeit erlebt, dass sich die SA, was die "Aussicht auf eine baldige Vermittlung" betraf, ziemlich weit aus dem Fenster gelehnt haben und durch ähnlich unvorsichtige Wortwahl wie du sie beschrieben hast, die Erwartungen allzusehr geschürt haben. Ich weiss, wie sich das jetzt für dich anfühlt. Aber versuche daran zu denken, dass die SA nicht wissen können, wie die Zukunft aussieht. Ich schreibe das nicht, um dir die Freude zu vermiesen, sondern weil ich weiss, welchen Druck solch unbedachte Äußerungen bei einem auslösen können. Es wird nach solchen Kommentaren immer schwieriger, "normal" weiter zu planen und sein so Leben zu gestalten, als rechne man nicht damit, ein Kind zu bekommen. Und um eurer selbst willen ist das aber wichtig. Ich bin gespannt, wie es mit euch weiter geht. LG Morgenmuffel
Hallo Morgenmuffel,
also ich verstehe es teilweise selber nicht. Da die Aussagen sehr wiedersprüchlich sind... einmal ist es "nicht üblich" ... Beim ersten Termin der Gesprächsreihe zwecks Bewerbung hieß es auch schon, dass die Warteliste "Abgearbeitet"sei, wir seien die Ersten vs. heute: "Im letzten Jahr wurde ein Kind vermittelt!"... "Dann es muss passen" vs, "wie kann ein Neugeborenes nicht passen!" Dann wiederum: "Ich habe ersteinmal mindestens drei Termine mit der leiblichen Mutter und zeige ihr alternativen auf!" vs. "das Krankenhaus ruft an, sagt bescheid, dass dort ein Kind geboren wurde, welches vermittelt werden soll und ich organisiere dann direkt ein Zimmer nebenan für die Ado Elter, weil die leibliche Mutter in der Regel schon weg ist!" und so zieht sich das eigentlich kontinuierlich durch die Gespräche... das war jetzt nur ein kleiner Auszug...!
Es ist nett das Du Dich sorgst... ich/wir bin mir bewusst, dass das es noch dauern kann, ich bin aber froh, dass wir bei ihm im Hinterkopf sind... wir planen ganz normal mit unserer jetzigen Lebenssituation... nicht wie es sein könnte... und wenn ich daran denke, dass DER Anruf kommen könnte... kribbelt es überall vor freudiger Erwartung... wäre auch komisch wenn nicht... aber ich sitze jetzt hier nicht und laufe rund vor euphorie... wirklich nicht... aber ich bin guter Dinge kann man sagen Aber ich finde es gut dass Du den Boden der Tatsachen auf eine wirklich sehr nette Art zur Sprache bringst... !!!
Zitat von MaggieMaeWallace, hast du inzwischen die Antworten in Maus Posting gelesen? Insbesondere die von snow ist zu empfehlen.
Freuen darfst du dich dennoch :-)
Aber mal zu der Liste, offiziell sucht man doch Eltern für Kinder. Und ich denke schon dass auch bei Säuglingen geprüft wird inwieweit man für das spezielle Kind geeignet ist. Das Baby einer blonden sportlichen, intelligenten 1,70m-Frau wird sicher nicht einem dunkelhaarigen 1,50m-Couchpotato-Paar vorgeschlagen. Das klingt jetzt oberflächlich, aber sowohl Optik der Eltern als auch Charaktere und Hobbies/Vorlieben werden einbezogen. Ein kurzbeiniges, herzschwaches Kind wird sicherlich nicht bei passionierten Bergradsportlern glücklich. Die Beispiele sind bewusst überspitzt, aber ich denke und hoffe dass das JA nicht nach Liste vorgeht sondern bewusst abwägt wer am geeignetsten ist. Und im "Notfall" andere JA einbezieht.
Hallo Wallace,
Unser Kind hat sich schon bei der Abholung als das Gegenteil herausgestellt als in den ersten Sozialberichten. Wir haben uns auf das kind, das so beschrieben worden war, gefreut, das Kind ist aber so wie es tatsächlich ist aber irgendwie das Beste was uns passieren konnte. Ich vermute, dass wir genauso empfunden hätten, wenn das Kind wie im Sozialbericht gewesen wäre. Ich glaube nicht, dass man im Vorfeld klären kann, ob ein Kind zu 100% mit den Eltern zusammenpasst. Wenn man ein leibliches Kind bekommt, muss man auch mit dem leben, was das Kind an Genen mitbringt.
Ich glaube, wenn die Grundsympathie beim Kindervorschlag stimmt, dass du das Kind wirst lieben können. Die Eltern, die ich kenne, lieben alle ihr/e Kind/er heiß und innig. Mach dir also bezüglich des Zusammenpassens nicht allzu viele Sorgen.
Zitat von MarleenNatürlich darfst Du Dich freuen! Ich finds schon schlimm, dass Du überhaupt gezögert hast, das zu schreiben
Naja... das erste worauf mein Blick gefallen ist, war der Threat vom Maus und wie ich oben schon schrieb, ist meine Lebenssituation jetzt grade genau die, die Maus beispielsweise so verurteilt... also sehr starkes Kontrastprogramm... Aber Snow hat es sehr anschaulich beschrieben und erklärt...! Ist manchmal schwierig hier als Adoptivbewerber oder Eltern... Aber die meiste Zeit lerne ich hier und schöpfe aus Euren Erfahrungen!
unsere Tochter war 2 als der Kindervorschlag kam. Ich war fassungslos vor Freude. Die meisten Kinder mochte ich sofort (ca.95%) bei den anderen Kindern habe ich mich tatsächlich schwerer getan. Aber wahrscheinlich wird wirklich ein Kind vorgeschlagen, das irgendwie zu einem passt.
Bezüglich Maus bin ich mir nicht sicher, ob es in ihrem Sinne wäre, wenn die Adoeltern nicht nur ans Kind sondern auch an sich denken würden.
Als Ado-Bewerber darf man sich kein Kind vom Äußeren und von der Persönlichkeit her vorstellen. Man sollte offen sein, für das was kommt und dann davon überzeugt sein, dass man sich gerade dieses Kind vorgestellt und auch bekommen hat. Als unser Sohn zu uns kam hatte er pechschwarze Haare und einen ganz dunklen Teint. Keinem unserer Bekannten konnte ich ausreden, dass das ein Ausländerkind sei. Sie dachten, ich verkohle sie. Nach einigen Monaten fielen die Haare aus und hellblonde kamen nach. Auch der dunkte Teint, der von einer nicht richtig arbeitenden Leber hervorgerufen war, verschwand zugunsten von ganz heller Haut.
Ich hatte ihn bekommen und er war von Anfang an mit Haut und Haaren mein Sohn!
Zitat von Wallace@Golfi: Wie alt war Euer Kind als ihr es bekommen habt?
Ich denke, dass es schwierig sein wird, für einen Säugling keine Grundsympathie zu empfinden, da mach ich mir eigentlich gar keine Sorgen
LG
Ich kann mir das auch schwer vorstellen, habe aber in einem anderen Adoptionsforum von einem Adoptivelternpaar gelesen, das ein Kind vermittelt bekommen hat, wo "eigentlich alles gepasst hat" (neugeborenes Baby), die aber merkten, dass sie für das Kind keine wirkliche Zuneigung empfinden konnten. Offensichtlich gibt es so etwas, auch bei Babys.
Zur Vermittlungspraxis, wie die "geeigneten Bewerber" für ein bestimmtes Kind ausgewählt werden, das scheint sehr unterschiedlich zu sein. Eine Sozialarbeiterin, mit der wir zu tun hatten, ist sehr von der Idee überzeugt, die genau passenden Eltern und Kinder zusammenbringen zu wollen. Sie begrüßt deshalb z.B. auch Fremdbewerbungen, weil so die Wahrscheinlichkeit, dass die passenden zusammen kommen, erhöht wird. Sie äußerte uns gegenüber, dass sie z.B. darauf achtet, dass die Adoptivmutter ein ähnliches Alter hat wie die Herkunftsmutter.
Wir waren damals nicht "die nächsten auf der Liste", sondern wurden gezielt für unsere Tochter ausgesucht - und wir waren total von den Socken, denn wir hatten unsere Bereitschaft nicht auf Säuglinge eingegrenzt und mit einem neugeborenen Baby hätten wir im Leben nicht gerechnet ...
Conny, was du über die Praktiken eures JA erzählst, kommt mir merkwürdig vor. Wenn ihr euch eine offene Adoption gut vorstellen könnt, könnt ihr auch von euch aus danach fragen, die leiblichen Eltern kennen zu lernen. Wenn es sich nicht um eine anonyme Geburt handelt, hat das JA ja Kontaktdaten der Mutter/Eltern und kann Kontakt mit ihnen aufnehmen und eure Anfrage übermitteln. Alles Gute für euch!
Zitat von MartinaAls Ado-Bewerber darf man sich kein Kind vom Äußeren und von der Persönlichkeit her vorstellen.
Ich kann nur von mir sprechen, aber was sowas angeht da ich bin ich weit entfernt von! Es ist für mich noch zu weg... aber ich bin gespannt und freudig aufgeregt, wenn daran denke... ein "Gesicht" habe ich nicht vor Augen!
Zitat von Martina Ich hatte ihn bekommen und er war von Anfang an mit Haut und Haaren mein Sohn!
Zitat von Donata Ich kann mir das auch schwer vorstellen, habe aber in einem anderen Adoptionsforum von einem Adoptivelternpaar gelesen, das ein Kind vermittelt bekommen hat, wo "eigentlich alles gepasst hat" (neugeborenes Baby), die aber merkten, dass sie für das Kind keine wirkliche Zuneigung empfinden konnten. Offensichtlich gibt es so etwas, auch bei Babys.
Gelesen hab ich das tatsächlich auch schon, aber für mich schwer nachzuvollziehen... aber es ist ein Gefühl, von dem ich mich nicht freisprechen werde... auch wenn es für mich derzeit unvorstellbar ist!
Zitat von Donata Zur Vermittlungspraxis, wie die "geeigneten Bewerber" für ein bestimmtes Kind ausgewählt werden, das scheint sehr unterschiedlich zu sein. Eine Sozialarbeiterin, mit der wir zu tun hatten, ist sehr von der Idee überzeugt, die genau passenden Eltern und Kinder zusammenbringen zu wollen. Sie begrüßt deshalb z.B. auch Fremdbewerbungen, weil so die Wahrscheinlichkeit, dass die passenden zusammen kommen, erhöht wird. Sie äußerte uns gegenüber, dass sie z.B. darauf achtet, dass die Adoptivmutter ein ähnliches Alter hat wie die Herkunftsmutter.
Klingt wirklich gut! Wird nur schwierig, wenn die leibliche Mutter noch minderjährig ist...
Zitat von Donata Wir waren damals nicht "die nächsten auf der Liste", sondern wurden gezielt für unsere Tochter ausgesucht - und wir waren total von den Socken, denn wir hatten unsere Bereitschaft nicht auf Säuglinge eingegrenzt und mit einem neugeborenen Baby hätten wir im Leben nicht gerechnet ...
Es scheint bei uns so zu sein, dass ältere Kinder eher Pflegekinder werden. Uns wurde gesagt, dass in der Regel nur Säuglinge zur Adoption frei gegeben werden (direkt) und ältere Kleinkinder erstmal in Pflegefamilien (Dauerpflege) aufgenommen werden... also wenn ich das richtig verstanden habe...
Zitat von Donata Conny, was du über die Praktiken eures JA erzählst, kommt mir merkwürdig vor. Wenn ihr euch eine offene Adoption gut vorstellen könnt, könnt ihr auch von euch aus danach fragen, die leiblichen Eltern kennen zu lernen. Wenn es sich nicht um eine anonyme Geburt handelt, hat das JA ja Kontaktdaten der Mutter/Eltern und kann Kontakt mit ihnen aufnehmen und eure Anfrage übermitteln. Alles Gute für euch!
Das ist auch der Plan... wir werden es wenigstens versuchen, sofern es auch der Wunsch, der leiblichen Mutter ist. Unterm Strich entscheiden wir das (meinte auch der Sachbearbeiter, aber er empfiehlt es nicht!) Der SB redetet immer davon, dass ihn das Krh. anruft und er dann die potentiellen Eltern kontaktiert. Ich habe dann nachgefragt, ob es nicht auch Fälle geben würde, in denen sich die Mutter das schon vorher überlegt und die potentiellen Eltern kennenlernt (VORHER)... weil das fände ich vom Gefühl her am schönsten... Wir lernen die Mutter die kennen und die sucht uns quasi gezielt aus, also entscheidet sich gezielt für uns oder gegen uns... das gab wohl auch schonmal irgendwann...
Ich bin eigentlich zufällig hier gelandet, lese aber mittlerweile ganz interessiert mit. Wir bekamen DEN Anruf vor etwa 18 Monaten und mit einem Male waren wir die glücklichen Eltern von einem kleinen süßen neugeborenen Mädchen! Es ist ein gigantisches Gefühl und mit Worten kaum zu beschreiben... Ich wünsche dir viel Glück auf eurem weiteren Adoptionsweg liebe Conny und dass deine Vorfreude bald zu einer "richtigen" Freude werden kann!
@Donata: Du schreibst von einem Jugendamt, das gezielt nach den passenden Eltern für ein Kind sucht und das von daher auch gerne Fremdbewerbungen annimmt. Ich bin momentan darüber, eine Bewerbungsmappe für Fremdjugendämter zu erstellen, da wir unsere Familie gerne um ein weiteres Familienmitglied vergrößern wollen. Möchtest du mir vielleicht sagen, um welches Jugendamt es sich hier handelt? Du kannst mir gerne auch eine PN schreiben. Ich würde mich freuen!
Zitat von willi28Ich bin eigentlich zufällig hier gelandet, lese aber mittlerweile ganz interessiert mit. Wir bekamen DEN Anruf vor etwa 18 Monaten und mit einem Male waren wir die glücklichen Eltern von einem kleinen süßen neugeborenen Mädchen! Es ist ein gigantisches Gefühl und mit Worten kaum zu beschreiben... Ich wünsche dir viel Glück auf eurem weiteren Adoptionsweg liebe Conny und dass deine Vorfreude bald zu einer "richtigen" Freude werden kann!
LG
Liebe Willi28!
Vielen lieben Dank für Deinen Zuspruch und das Du Deine Erfahrungen mit Eurer Maus mitgeteilt hast! - Gändehautalarm
Zitat von Maxi89Hallo Conny, was ist ein Gändehautalarm?
Aaalso da hat sich doch glatt auf meiner Tastatur das "d" direkt neben das "s" verirrt, sodass ich mich vertippt habe. Das sollte ursprünglich GänSehautalarm heissen!