auf alle Fälle solltet Ihr die Adoptionsakte einsehen. Erkenntnisse, die eigene Herkunft betreffend, kann man für sich nur einordnen, verarbeiten und darauf in geeigneter Weise reagieren, wenn man sie schwarz auf weiß gewonnen hat. Wabern aber nur vage Berichte, nicht dokumentierte bruchstückhafte Erzählungen oder Vermutungen herum, kann man auf keinen Fall zur Ruhe kommen und auch nicht seine Mitte finden, die aber für ein ausgeglichenes Lebensgefühl unabdingbar ist.
Selbst wenn die Akte negativere Berichte als vermutet enthalten sollten (was meistens nicht der Fall ist), ist wohl mit der Wahrheit besser umzugehen, als mit nebulösen Vorstellungen. Als Erwachsener hat man dann, bezogen auf die Quintessenz seines bisherigen Lebens, die Option, die Vergangenheit mit der Zeit zu verarbeiten und sich damit die Möglichkeit zu eröffnen, irgendwann einigermaßen Frieden zu finden.
Viel Mut und Kraft für die Einsichtnahme wünscht Euch Martina
erstmal: ich finde es klasse von dir, deinem mann so zur seite zu stehen! Glückwunsch! danke für deinen ausführlichen bericht, nun blicke ich durch.
jetzt spreche ich deinen mann direkt an: hallo, du hast wirklich einen schatz zur frau, dass du deine a-eltern liebst, finde ich prima und natürlich. du hast aber das recht (leider nur moralisch) deine wurzeln - seien sie wie sie wollen - (ob drogensüchtig oder nicht oder sonstige gesellschafts-rand-geschichten oder lügen darüber) zu suchen und zu finden. deine geschichte zeigt viele parallelen zu dem von mir aus liebe hergegebenen sohn. seine mutter klammert auch und eine gemeinsame bekannte erzählte mir, dass sie ihn noch nie so glücklich erlebt hätte, seit er an einem ziemlich weit entfernten ort seit drei jahren studiert und seine eigene bude und auch eine freundin hat.
ich kann mir gut vorstellen, dass sie, wenn sie morgen meinen eingeschriebenen brief bekommt, ihren sohn vehement vor mir warnen wird. (näheres in meinem faden). ob er sich von ihr beeinflussen lassen wird, wird sich weisen.
dass du dich für deine freundin und jetzige frau entschieden hast als du zu hause ausgezogen bist zeigt, dass die adoptivelterliche gehirnwäsche doch nicht in allen fällen funktioniert, bravo!
ich wünsche dir von herzen, dass deine suche einen positiven erfolg haben möge.
Wow, ich bin wirklich gerührt und werde sobald mein Mann aus der Nachtschicht kommt ihn sofort auf den laufenden Stand bringen. Er war nach unserer Geschichte wirklich ein wenig nervös und lies mich, bis er los musste, ständig überprüfen ob schon jemand geantwortet hat. ^^ Deshalb vielen Dank für die Antworten und die Unterstützung!
Ich glaube auch nicht das meine SchwieMu es bös meint, sie scheint wirklich einfach nur Angst zu haben ihren Liebling zu verlieren. Zudem redet mein Mann grundsätzlich nicht viel, so dass ich manchmal denke das es einfach nur an einem "Ich hab dich lieb, Mama!" hängt welches sie schon beruhigen würde. Aber Männer und über Gefühle sprechen... Heute war mein Schatz seit langen mal wieder allein bei seinen Eltern (ohne mich) und oh Wunder, oh Wunder... bis auf die Empfehlung das wir lieber nicht unsere Konten zusammenlegen sollten (was wir niemals vorhatten^^) soll sie weder über mich gemeckert, noch sich in unsere Zukunftsplanung eingemischt haben, noch M. irgendwie unter Druck gesetzt haben. Seit Weihnachten ist sie erstaunlich zahm und obwohl wir erst mal skeptisch bleiben gibt es uns das Gefühl das noch Hoffnung besteht. Hoffen wir mal das sie Verständnisfür die Akteneinsicht hat und das es das zarte Pflänzchen Frieden nicht gleich wieder zerstörrt, den M. hat es ihr bisher nicht gesagt. Wie habt ihr es euren A-Eltern beigebracht? Hatten sie Verständnis? Machten manche Probleme? Und wie geht Ihr Adomütter damit um?
Denkt ihr das Richtung Zwangsadoption in DDR gehen könnte? Der Gedanke kam uns auch schon, wir sind uns aber nicht sicher. Zudem hätten denn die das in der Jugendamtakte geschrieben? ..."Wegen radikalen Denkens der Eltern zur Adoption freigegeben"...
Zudem macht mir Sorgen was passiert falls etwas belastendes über seine A-Mutter drinnen stehen würde, im Sinne von: Sie hat die H-Eltern kennengelernt und hat M. bewusst angelogen und abgeschreckt um ihn an der Wurzelsuche zu hindern? Ich weiß nicht wie M. darauf reagieren würde. Ihre Aussage der offnen Ado worauf sich die Eltern nie gemeldet hätten, wurde ja nun schon von offizieller Seite wiederlegt. In seinen Geb.register ist ein Sperrvermerk für seine Eltern vermerkt und uns wurde erklärt das damit eine Kontaktaufnahme oder auch nur eine Info über M's heutigen Namen, Adresse oder Lebensumstände verhindert werden soll(te), so dass diese früher wohl gar nicht und heute nur von seiner Seite stattfinden könne.
Zitat von Arkanaut... kann es eigentlich sein, dass Adoptionseltern zumindest besonders häufig klarmmern?
Ich glaube das nicht. Klammern tun vermutlich besonders die Eltern, die ihr Kind grundsätzlich als "Eigentum" betrachten und dazu womöglich noch ewig auf diese(s) Kind(er) haben warten mussten. Zumindest trifft letzteres auf Adoptiveltern in besonders hohem Maß zu, weswegen manche von ihnen wohl auch diese (angenommenen) Kinder besonders betüteln, lenken oder gar beherrschen wollen. Inzwischen habe ich fast alle auf dem Markt verfügbaren Biografien von Adoptierten gelesen und da bestätigt sich diese Beobachtung. Allerdings muss man auch beachten, dass kaum einer ein solches Buch schreibt, wenn er total zufrieden ist Die wahre Quote "zufrieden/unzufrieden" wird mangels Daten im Dunkeln bleiben.
Beeindruckend ist jedenfalls die größtenteils vorhandene bedingungslose Loyalität zu den Adoptiveltern, egal wie diese sich verhalten. Da scheint doch eine gehörige Portion Enttäuschung über die Menschen vorhanden zu sein, die einen einst nicht gewollt hatten. Das deckt sich wiederum mit der allgemeinen Meinung in der Bevölkerung über abgebende Eltern (und hier besonders bio-Mütter).
ZitatIch glaube das nicht. Klammern tun vermutlich besonders die Eltern, die ihr Kind grundsätzlich als "Eigentum" betrachten und dazu womöglich noch ewig auf diese(s) Kind(er) haben warten mussten. Zumindest trifft letzteres auf Adoptiveltern in besonders hohem Maß zu, weswegen manche von ihnen wohl auch diese (angenommenen) Kinder besonders betüteln, lenken oder gar beherrschen wollen. Inzwischen habe ich fast alle auf dem Markt verfügbaren Biografien von Adoptierten gelesen und da bestätigt sich diese Beobachtung. Allerdings muss man auch beachten, dass kaum einer ein solches Buch schreibt, wenn er total zufrieden ist Die wahre Quote "zufrieden/unzufrieden" wird mangels Daten im Dunkeln bleiben.
Liebe Cornelia, ich hoffe du bist nicht böse wenn ich für mich zu einer anderen Erklärung für dieses Verhalten gekommen bin. Erstens denke ich das du und Martina recht habt, und das dies nicht nur auf A-Mütter zutrifft. Und ich glaube auch das es bei A-Müttern einfach gehäufter auftritt als bei leiblichen. Der Grund liegt für mich einfach im Selbstvertrauen der jeweilen H- und A-Eltern. Ich versuch es mal zu erklären. Ich könnte mir vorstellen das wenn man sich selbst nicht als richtige Mutter sieht (was ja aus verscheidenen Gründen passieren kann) hat man natürlich mehr Angst sein Kind welches man liebt zu verlieren. Um dies zu verhindern wird dann eben oft geklammert um zu beweißen wie sehr das Kind die Mutter braucht, wie sehr die Mutter das Kind braucht. Werden Kinder älter brauchen sie ihre Eltern anders als Kleinkinder und damit denke ich kommt nicht jede Mami zurecht, oftmals weil sie gar nicht sehen das sie immer noch gebraucht werden, nur weil man ihnen nicht mehr die Windeln wechselt oder die Klamotten wäscht. Und wenn dann noch einer Mami immer der winzige Geist im Hinterkopf herumspukt das es ja gar nicht das leibliche Kind ist, kann das nur noch mehr verunsichern und diesen Effekt verstärken. Ich denke da an Unsicherheiten wie: "Was ist wenn dieses besondere Band welches zwischen leiblichen Eltern und ihren Kindern besteht bei uns nicht gibt?" "Kann ich für mein Kind genug sein, wenn ich nur seine Adoptivmama bin?" ... (wie gesagt das fehlende Selbstvertrauen)
Zudem denke ich das Kinder diese Ängste spüren oder erahnen und deshalb so sehr loyal zu ihren A-Eltern sind. Sie wollen beweisen das diese Ängste unbegründet sind. Zudem sind wir fast alle in dem Sinne erzogen wurden, das man für erhaltenes dankbar zu sein hat. Und das spielt bei, denke ich nur, A-kindern eine stärkere Rolle den Eltern gegenüber als bei den leiblichen Kindern, welche die gleichen Sachen vielleicht als selbstverständlicher wahrnehmen.
Wie gesagt, das sind nur meine persönlichen Gedanken darüber...
Zitat von mausi51 Beeindruckend ist jedenfalls die größtenteils vorhandene bedingungslose Loyalität zu den Adoptiveltern, egal wie diese sich verhalten. ... Da scheint doch eine gehörige Portion Enttäuschung über die Menschen vorhanden zu sein, die einen einst nicht gewollt hatten. Cornelia
Hallo Cornelia,
Ist es aber nicht immer so, dass Kinder ihren Eltern gegenüber sehr loyal sind, und das bedingungslos? Manche bis zu einem gewissen alter, andere lebenslang. Das hat meiner Ansicht nicht viel mit dem Status Adoptiveltern zu tun. Ich selbst kenne Erwachsene Kinder, die so uneingeschränkt loyal ihren Eltern gegenüber sind, obwohl deren Kindheit nicht besonders gut lief, andere distanzieren sich später. Wie gesagt, für mich hängt das einfach mit dem Status "Eltern" zusammen.
Ich glaube des weiteren, dass diese Loyalität nicht unbedingt viel mit der Enttäuschung über das nicht gewollt sein zu tun hat. Das ist in meinen Augen wieder ein eigenes Thema, mit welchem sich jeder Aoptierte mit unterschiedlichem Ergebnis auseinandersetzen muss. Der Grad der Loyalität gegenüber den Adoptiveltern hat aber nichts zu tun mit dem Ausmaß der Enttäuschung, wenn man nicht gewollt war (was m. E. Bei den wenigsten adoptierten tatsächlich der fall ist).
@Nanubya, Cornelia, Vantera: Vielen Dank für euer Feedback, für mich macht das eine Menge Sinn, auch soweit es durchaus verschiedene Gesichtspunkte sind. Es gibt ja nicht nur eine Antwort und dass es immer nur um Tendenzen gehen kann und nicht um "Adoptiveltern sind immer so oder so, etc" ist ja klar.
Auch das mit der, ich sage mal, anders gearteten Loyalität seitens des Adoptivkindes ist exakt meine Erfahrung.
Zitat von NanubyaZudem denke ich das Kinder diese Ängste spüren oder erahnen und deshalb so sehr loyal zu ihren A-Eltern sind. Sie wollen beweisen das diese Ängste unbegründet sind. Zudem sind wir fast alle in dem Sinne erzogen wurden, das man für erhaltenes dankbar zu sein hat. Und das spielt bei, denke ich nur, A-kindern eine stärkere Rolle den Eltern gegenüber als bei den leiblichen Kindern, welche die gleichen Sachen vielleicht als selbstverständlicher wahrnehmen.
Das kann ich jedenfalls voll unterschreiben. Mir fällt heute auf, dass ich mich erstaunlich/verdächtig schlecht erinnern kann, was ich als Kind in Hinblick auf meine leibliche Mutter so gedacht habe, aber ich weiß schon, dass das in die Richtung ging: "hat mich nicht gewollt", ich weiß, dass ich die längste Zeit von der "Frau, die mich geboren hat" gesprochen, also das M-Wort ganz absichtlich verweigert habe. Und dass ich es erst einer ganz, ganz tollen Therapeutin zu verdanken habe, dass ich fähig war, einzugestehen, dass ich mich nach dieser Mutter sehne, sie vermisse, obwohl das natürlich in Wahrheit schon immer so war.
@Nanubya: Deshalb verstehe ich auch die Sorge Deines Mannes, durch die Erkenntnisse aus der Adoptionsakte in weitere/tiefere Konflikte mit seinen Adoptiveltern zu geraten. Ich würde sagen: Fast mit Sicherheit wird das geschehen. Selbst bei mir war das der Fall, und dabei gibt es bei mir keine obskuren Besonderheiten, Zwangsadoption o.ä. Aber letztlich kann das ja kein Grund sein, die Nachforschungen zu lassen, das schafft ja die Fragen nicht aus der Welt. Ich denke, das Wichtigste ist, sich selbst zu kennen. Dann kann man auch besser die eigene Position zu anderen nahestehenden Menschen bestimmen und entsprechend handeln.
Zitat von Arkanaut... Deshalb verstehe ich auch die Sorge Deines Mannes, durch die Erkenntnisse aus der Adoptionsakte in weitere/tiefere Konflikte mit seinen Adoptiveltern zu geraten. Ich würde sagen: Fast mit Sicherheit wird das geschehen. Selbst bei mir war das der Fall, und dabei gibt es bei mir keine obskuren Besonderheiten, Zwangsadoption o.ä. Aber letztlich kann das ja kein Grund sein, die Nachforschungen zu lassen, das schafft ja die Fragen nicht aus der Welt. Ich denke, das Wichtigste ist, sich selbst zu kennen. Dann kann man auch besser die eigene Position zu anderen nahestehenden Menschen bestimmen und entsprechend handeln.
Hallo arkanaut,
Ich glaube aber, diese Konflikte bieten auch eine große Chance. Nicht in dem Sinne, den Kontakt zu den Adoptiveltern zu verbessern, aber mit sich selbst, der eigenen Lebensgeschichte, den eigenen Sehnsüchten und Wünschen und letztlich der Wut und der Vorurteile gegenüber den leibl. Eltern ins reine zu kommen. Und das ist es, was letztlich zählt.
Wie dann bestehende oder neu aufgetane Konflikte mit Adoptiveltern gelöst werden, liegt u. A. Ja auch wesentlich an diesen.
Die suche nach den eigenen Wurzeln und damit auch die Beschäftigung mit der eigenen Adoption und aller dazugehörenden Facetten birgt aber eine Chance, die man nutzen sollte und die einen selbst weiterbringt - in welche Richtung auch immer.
Hallo, eure Geschichte klingt echt spannend, bitte dringend erzählen, wie es weiterging.
Ich habe meine Akte bis heute nicht eingesehen, hatte aber die Möglichkeit, meine Mutter mit 17 Jahren kennen zu lernen. Nur vieles traut man sich ja doch nicht zu fragen, man will ja niemanden verletzen... Da wäre die Akteneinsicht leichter. Ich wünsche euch eine ganze Portion Mut und Nerven, kann mich noch gut erinnern, wie ich geschlottert hab auf dem Weg ins Jugendamt...
Zitat von minniemausHallo, eure Geschichte klingt echt spannend, bitte dringend erzählen, wie es weiterging.
Ich habe meine Akte bis heute nicht eingesehen, hatte aber die Möglichkeit, meine Mutter mit 17 Jahren kennen zu lernen. Nur vieles traut man sich ja doch nicht zu fragen, man will ja niemanden verletzen... Da wäre die Akteneinsicht leichter. Ich wünsche euch eine ganze Portion Mut und Nerven, kann mich noch gut erinnern, wie ich geschlottert hab auf dem Weg ins Jugendamt...
Hallo Minniemaus, danke für dein feedback! Ich hoffe, du wirst nicht enttäuscht, wenn du später die Akte einsiehst. So extrem viel Information ist da ja nicht drin, besonders keine persönliche. Umso mehr, wenn du deine Mutter schon persönlich kennengelernt hast. Das meiste sind schlicht Daten. Name, Geburtsort, yada, yada. Vieles ist natürlich interessant und was z.B. sehr berührend sein kann, dass man z.B. erfährt, dass man Geschwister hat, von denen man nichts wusste, etc. (oder dass Deine Mutter Dir einen wunderschönen Namen gegeben hat, der Dir dann von Deinen Adoptiveltern und dem treusorgenden Staat gleich wieder weggenommen und ersetzt wurde ) Ich habe natürlich bisher nur eine Adoptionsakte je gesehen, aber ich bin recht sicher, dass jedenfalls ein solches Dokument wie der lange Brief meiner Mutter an das JA aus meinem Geburtsjahr eher ein sehr seltener Glücksfall ist. Denn normalerweise käme die Mutter auf das Amt, würde dort ihr Einverständnis zu Protokoll geben und es blieben wieder nur karge Daten. Meine Mama war halt schon wieder in der nächsten Stadt. Ich weiß ja nicht, welche Fragen dich beschäftigen. Aber wenn du sagst, du befürchtest, deine Mom könnte sich dadurch verletzt fühlen, dann klingt das eher nach Dingen, die du in der JA-Akte i.Zw. auch nicht unbedingt finden wirst. Dessen ungeachtet aber viel Glück und vor allem Freude! lG, arkanaut
Zitat von Arkanaut... (oder dass Deine Mutter Dir einen wunderschönen Namen gegeben hat, der Dir dann von Deinen Adoptiveltern und dem treusorgenden Staat gleich wieder weggenommen und ersetzt wurde )
Naja, der Staat tauscht normalerweise keine Vornamen aus. Das geschieht in der Regel nur auf ausdrücklichen Wunsch der neuen Eltern und die müssen das zum Ende der Adoptionspflegezeit extra beantragen und begründen.
Bei dieser Begründung allerdings, hilft Väterchen Staat offensichtlich gehörig mit, denn die gesetzliche Vorgabe, dass der Vornamenswechsel nur in begründeten Fällen genehmigt werden darf, scheint ein Witz zu sein. Offenbar wird jeder noch so lapidare Grund akzeptiert. Mir ist jedenfalls noch keine Klage annehmender Eltern bekannt geworden, dass der Vornamenswechsel abgelehnt worden wäre
Zitat von Arkanaut... (oder dass Deine Mutter Dir einen wunderschönen Namen gegeben hat, der Dir dann von Deinen Adoptiveltern und dem treusorgenden Staat gleich wieder weggenommen und ersetzt wurde )
Naja, der Staat tauscht normalerweise keine Vornamen aus. Das geschieht in der Regel nur auf ausdrücklichen Wunsch der neuen Eltern und die müssen das zum Ende der Adoptionspflegezeit extra beantragen und begründen.
Bei dieser Begründung allerdings, hilft Väterchen Staat offensichtlich gehörig mit, denn die gesetzliche Vorgabe, dass der Vornamenswechsel nur in begründeten Fällen genehmigt werden darf, scheint ein Witz zu sein. Offenbar wird jeder noch so lapidare Grund akzeptiert. Mir ist jedenfalls noch keine Klage annehmender Eltern bekannt geworden, dass der Vornamenswechsel abgelehnt worden wäre
Cornelia
Naja, zumindest nach dem was ich von der Dame beim JA gehört habe, hat sich da über die letzten Jahrzehnte auch viel bewegt. Zu "meiner Zeit", also Anfang der 1970er, war es wohl wirklich so, dass das den Eltern z.T. regelrecht nahegelegt/empfohlen hat, es war eben quasi "herrschende Meinung", dass es das Beste auch für das Kind ( ) sei, alle Verbindungen zu Herkunft zu kappen. Heute geht die Tendenz genau in die andere Richtung (was ja gut ist, wenn's stimmt).
Ja , da hast Du natürlich auch recht. Erstaunlich ist, dass das Adoptionsrecht das eigentlich so gar nicht vorsieht. Eine Vornamensänderung ist demnach eine Ausnahme. Nichtsdestotrotz hat man es früher genauso gemacht wie Du es schilderst - man hat es empfohlen bzw. gleich mit angeboten. Wie konnten die Fachleute früher nur so blind und taub sein, was die Bedürfnisse Adoptierter betrifft?