Von den Adoptiveltern habe ich keine Liebe bekommen. Dafür habe ich die Gewaltbereitschaft meines Adoptivvaters kennengelernt. Seit ich mich erinnern kann, flüchte ich in Phantastereien und verharre dort. Wahrscheinlich ist das bedingt, mit der fehlenden Identifikation meiner leiblichen Mutter†. Mit großer Scheu begegne ich anderen. Es fällt mir schwer Bindungen und Verbindungen zu halten. Häufig zerstöre ich Verbindungen und bin mir selbst am nächsten, aber nicht im klaren, wie sehr ich mein Gegenüber damit weh tue. Vertrauen und Zutrauen besitze ich nicht. Eigentlich möchte ich Zuwendung und Liebe erleben, doch dann fliehe ich wieder. Ich habe, wie ich es nennen mag ein verschwommenes Realitätserleben/empfinden. Frustration ertrage ich nicht. Ausdauernd bin ich, aber nicht durchaltend, so schmeiss ich bei nicht sofortigem Erfolg alles hin.
Joa, was meint ihr, kommt euch das bekannt vor oder bin ich einfach durch? Die Entwurzelung und der fehlende Schutz in meiner Kindheit, sorgen für ne Menge Probleme. Ich denke, meine Störungen sind durch die Gewalt des Adoptivvaters heute noch erheblicher. Ich bin Mitte 20.
Zitat von Moonshine1990Die Störungen können schon durch den Vater kommen.
Gut möglich. Andernfalls, wurden sie zumindest durch ihn verstärkt. Menschen, die mir potenziell helfen können, stoße ich von mir. In diesem Moment aktiviert sich mein Schutzmechanismus, der meint, dass mir jeder etwas böses will. Welche meiner genannten Symptome sind der Natur eines Adoptierten eigentümlich? Und welche hängen möglicherweise mit den Misshandlungen zusammen,- inwieweit wurden diese dadurch vergößert?
das von Dir durchlebte Martyrium tut mir unendlich leid. Wenn das Geschilderte keine Störungen bei Dir verursacht hätte, wärst Du mit Sicherheit kein normaler Mensch. Viele Adoptierte hier berichteten schon von ähnlichen Auswirkungen, wie Du sie beschreibst, sie waren hier schon des Öfteren ein leidvolles Thema.
Hast Du schon mal an eine Psychotherapie gedacht oder eine solche Behandlung erfahren? Das wäre in Deinem Fall ausgesprochen wichtig! Bei Dir muss viel umgepolt werden, damit Du einigermaßen normal funktionieren kannst. Das ist durchaus möglich, aber vermutlich langwierig und je älter Du wirst, desto schwieriger wird es für Dich, aus dem eingefahrenen Fahrwasser wieder herauszukommen. Vermutlich wäre ein Therapeut mit Kenntnissen der Adoptionsproblematik für Dich der richtige Ansprechpartner.
Hast Du irgendwelche Verbindungen zu Deiner leiblichen Familie? Vielleicht wäre auch die eine zusätzliche Option zu Deiner Gesundung, wenn sich das bewerkstelligen lässt.
Die Adoptierten hier im Forum scheinen größtenteils im Urlaub zu sein, daher antwortet im Moment keiner von ihnen.
P.S. Dein Avatar kommt nicht hier nicht sehr vertrauenerweckend und sympathisch an, was willst Du uns damit sagen? Auch Dein Nickname wirkt nicht gerade ansprechend. Aber wir akzeptieren Dich trotzdem und wollen versuchen, Dir zu helfen.
Zitat von MartinaHast Du schon mal an eine Psychotherapie gedacht oder eine solche Behandlung erfahren?
Psychotherapie ist eine komplizierte Sache. Die Therapeuten wissen nicht, wie man mich "erreichen" kann. Mein mangelndes Vertrauen hat dabei ein großes Gewicht. Ein Vorankommen ist knifflig, deshalb wende ich mich das erste Mal an Gleichgesinnte, mit der Hoffnung ein Gefühl des Verständnisses für mich zu gewinnen. Um eventuell klarer zu werden.
Zitat von MartinaHast Du irgendwelche Verbindungen zu Deiner leiblichen Familie?
Könnte ich. Meine leibliche Mutter litt an einer tödlichen Krankheit, was auch der Grund gewesen ist, mich und meine Schwester wegzugeben. Über den leiblichen Vater gibt es keine Anhaltspunkte, ist mir auch wurscht. Schwester und Bruder gibt es auch, nur mäßigen Kontakt. Aber meine Wurzeln interessieren mich nicht. Das ist etwas, was leider keiner verstehen will. Vielleicht kann das hier trotzdem einer nachempfinden? Ist das in meiner Situation verständlich?
Die Entwurzelung, der Verlust der biologischen Mutter, welche zusammen die Säulen der Sicherheit bilden habe ich verloren. Die Erschütterungen in das Vertrauen machten mich zu einer unsicheren Persönlichkeit. Welche Techniken bieten sich in meiner Situation an? Teilweise habe ich die Familie in meinem Heimatland kennengelernt, das hat mir aber nichts gebracht. Emotional spielt sich bei mir nichts ab.
freundliche Grüße
PS: Darf ich meinen Nicknamen nachträglich ändern?
ZitatPS: Darf ich meinen Nicknamen nachträglich ändern?
Aber natürlich, jederzeit, nur nicht täglich und bei jedem neuen Beitrag. Das Avatar zu ändern geht auch einfach.
Ich schreibe jetzt mal ganz ehrlich meine Gefühle Deinem Beitrag gegenüber. Ist aber wirklich nicht polemisch gemeint, nur zu Deiner Orientierung und evtl. zum Nachdenken:
"Von mir aus habe ich keinen Bock, mich zu ändern, vielleicht macht Ihr mir ja ein Angebot, mit dem ich ohne Aufwand auf eine andere Schiene komme".
Auch wenn Du für Deine Traumen nicht verantwortlich bist, so stehst Du jetzt aber in der Verantwortung, daran zu arbeiten, dass Du sie überwinden kannst. Du hast den Intellekt dazu und die äußeren Möglichkeiten. Das sind zwei ganz wesentliche Kriterien. Keiner wird behaupten, dass das ein Spaziergang ist, sondern es ist wirklich harte Arbeit und ein großer Kampf. Wenn Du das durchstehen solltest, weißt Du, was Du geleistet hast und bist wesentlich glücklicher, zufriedener und ein wirklich umgänglicher und angenehmer Zeitgenosse, mit dem jeder gerne zusammen ist und austauscht. Das sind doch großartige Ziele, für die es sich zu kämpfen lohnt. Dazu musst Du Dich aber vorher mit festem Willen entschließen, sonst wird das nichts und Du kannst es gleich bleiben lassen. Das wäre jedoch sehr schade um Dich, denn eigentlich hast Du viel zu bieten.
Überlege es Dir und nimm Deinen ganzen Mut zusammen, von dem Du noch ausreichend zur Verfügung hast.
Zitat von Martina"Von mir aus habe ich keinen Bock, mich zu ändern, vielleicht macht Ihr mir ja ein Angebot, mit dem ich ohne Aufwand auf eine andere Schiene komme".
Stimmt! Sehr schön gesagt.
Hi Martina,
danke für die kräftigen Worte. Unter der Berücksichtigung, dass ich mir selbst nicht im klaren bin, kann ich keinen Entschluss fassen. Wie steige ich aus meiner dauernden Phantasiewelt aus? Ich stehe geistig immer neben dem Geschehen. Das alles ist mir nicht im Ansatz klar/bewusst! Das ist eine Blockade und ich weiß sie nicht zu lösen Ich habe keinen Schimmer, so dunkel ist es in meinem Kopf. Ich brauche einen Impuls der mich wachrüttelt. Ist hier einer, der diesen Zustand kennt und Strategien parat hat ? Was mich angeht, habe ich das Gefühl seit klein auf mit der Last zu leben, passiv anwesend zu sein. Ich gebe offen zu, ich habe kaum Disziplin und packe das ohne Hilfe nicht.
Edit: Zwar neige ich in gewisser Weise zur Katastrophisierung und doch ist dies alles für mich eine schlimme Bürde.
ZitatPS: Darf ich meinen Nicknamen nachträglich ändern?
Aber natürlich, jederzeit, nur nicht täglich und bei jedem neuen Beitrag. Das Avatar zu ändern geht auch einfach.
Vielleicht sollten auf solche technische Fragen doch lieber die antworten, die damit vertraut sind
Nein, den Nickname kann man NICHT ändern und das ist auch gut so. Wenn der erste Name, z.B. aus einer Laune heraus, zu ungeschickt gewählt wurde, muss man sich mit einem anderen Namen neu anmelden, was gelegentlich auch vorkommt.
Ich selbst finde das in diesem Fall nicht nötig, denn ich finde deinen Nicknamen lustig, zumal es mich oft in meinem Arm juckt eine blöde Antwort zu schreiben, wenn ich hier so manche überflüssige Diskussion miterlebe Aber wie Martina schon schrieb, in Verbindung mit dem Avatar war das noch einmal etwas anders. Freut mich, dass Du den geändert hast
Deine Geschichte ist sehr traurig, besonders für Frauen wie mich, die auch eine Adoption auf dem Gewissen haben, wenn auch nicht freiwillig. Man hofft, dass es seinem Kind in der neuen, unbekannten Familie gut geht und wenn man Glück hat, erfährt man das dann auch irgendwann einmal.
Dass Du keinen Kontakt zu deiner Herkunftsfamilie haben magst, kann ich sehr gut nachvollziehen, aber ich würde Dir auch raten einmal eine Therapie zu machen. Vielleicht kommt dabei heraus, dass die Ursache für deine Probleme vielleicht genau drin liegt, dass Du dich gegen einen (ersten?) Kontakt wehrst. Mir geht es jedenfalls so, dass ich dem Übel in die Augen sehen muss, wenn ich es akzeptieren oder damit leben soll; aber jeder ist und fühlt eben anders.
Ich wünsche Dir jedenfalls einen nützlichen Austausch hier und hoffe, dass Du noch viele Gedankenanstösse von anderen Betroffenen bekommst.
Hallo, Ich hatte früher selbst immer das Gefühl ein unnormales Innenleben zu haben und habe viel recherchiert. Psychotherapie kann ich auch nicht empfehlen, aber es gab etwas, das mir geholfen hat. Das Kennenlernen von Aspies und ihren Strategien. Du beschreibst deine Mutter einerseits als Säule der Sicherheit und andererseits sagst du, dass du dich nicht dafür interessierst und keine Emotionen damit verbindest. Könntest du das weiter ausführen?
PS: Das Problem mit dem Nick kannst du eindämmen, indem du mit einem Vorname signierst. Dann wirst du hier meistens bei diesem Name genannt.
Ich persönlich finde das schwülstige, manipulative, offensichtlich dahergelogene Geschriebene von Martina ekelhaft. Gegen Psychotherapien will ich nicht wettern, für den einen ist es was, der andere möchte lieber nicht "umgepolt" werden. Autismus hat mit dem Thema nichts zu tun. Ich bin damit kurz in Berührung gekommen und das hatte eine positive Wirkung, insofern als dass es mein Selbstbild und meinen Umgang mit mir selbst positiv geändert hat. Ich breche mal kurz herunter was mein erster Eindruck als Laie von der Aspieszene und einzelnen Betroffenen war: 1. Sie lehnen Autosuggestionen ab. 2. Sie bemühen sich nicht um Anpassung, sondern ihre Strategien sollen ihnen Unangenehmes fern halten. 3. Sie haben einen eigentümlichen Humor und lachen oft nicht mit. 4. Sie schämen sich nicht für sich selbst und sprechen nie schlecht über Angehörige; sie erkennen problemlos echte Freunde, wahrscheinlich indem sie sich selbst nicht verbiegen. Ich habe versucht, mir ein bisschen davon anzueignen, weil es mir gefallen hat, wie authentisch sie gewirkt haben.
ZitatNancy schrieb: Ich persönlich finde das schwülstige, manipulative, offensichtlich dahergelogene Geschriebene von Martina ekelhaft.
Gehört es auch zu Deinem autistischen Krankheitsbild, in Beiträgen von anderen Dinge hinein zu interpretieren, die gar nicht Grundlage waren? Ich hatte doch in diesem Thread gar nichts auf Dein Posting geantwortet. Bringst Du da wieder etwas durcheinander? Wie oft haben Dir User in letzter Zeit bescheinigt, wie sehr Du mit Deinen komischen Auswürfen neben der Spur agierst, fast täglich. Du hast Dich jetzt total auf mich eingeschossen, weiß der Kuckuck warum.
Hiermit möchte ich mir ausbedingen, dass Du mich in Ruhe lässt. Deinen Beitrag habe ich übrigens gemeldet, so etwas lasse ich mir am wenigsten von Dir bieten!!!
Zitat von MartinaIch schreibe jetzt mal ganz ehrlich meine Gefühle Deinem Beitrag gegenüber. Ist aber wirklich nicht polemisch gemeint, nur zu Deiner Orientierung und evtl. zum Nachdenken:
"Von mir aus habe ich keinen Bock, mich zu ändern, vielleicht macht Ihr mir ja ein Angebot, mit dem ich ohne Aufwand auf eine andere Schiene komme".
Auch wenn Du für Deine Traumen nicht verantwortlich bist, so stehst Du jetzt aber in der Verantwortung, daran zu arbeiten, dass Du sie überwinden kannst. Du hast den Intellekt dazu und die äußeren Möglichkeiten. Das sind zwei ganz wesentliche Kriterien. Keiner wird behaupten, dass das ein Spaziergang ist, sondern es ist wirklich harte Arbeit und ein großer Kampf. Wenn Du das durchstehen solltest, weißt Du, was Du geleistet hast und bist wesentlich glücklicher, zufriedener und ein wirklich umgänglicher und angenehmer Zeitgenosse, mit dem jeder gerne zusammen ist und austauscht. Das sind doch großartige Ziele, für die es sich zu kämpfen lohnt. Dazu musst Du Dich aber vorher mit festem Willen entschließen, sonst wird das nichts und Du kannst es gleich bleiben lassen. Das wäre jedoch sehr schade um Dich, denn eigentlich hast Du viel zu bieten.
Überlege es Dir und nimm Deinen ganzen Mut zusammen, von dem Du noch ausreichend zur Verfügung hast.
Die Rede war von diesem Quark, den ich erst später gelesen habe. Bist du vielleicht professionell als Seelenklempner berufstätig, dass du kein Gegenüber auslässt, wenn du versuchst neue Geldesel zu finden und Menschen einredest, dass sie wertloser und kranker sind als sie sind? Oder hast du selbst ausnahmslos gute Erfahrungen mit Psychotherapie gemacht, was du im oberen Textabschnitt ja suggerierst, sodass du einen völlig Fremden so intensiv bedrängst, nachdem er geäußert hat, dass er mit Psychotherapie nicht weiter kommt?