ich (53) und meine Frau (48) möchten ein Kleinkind aus Russland adoptieren. Russland deswegen, weil meine Frau selbst Russin ist und sie die Not und Armut der Kinder bestens kennt. Trotz Erfüllung aller Eignungskriterien (Gesundheit, Belastbarkeit, optimale Betreuung durch Nichtmehrberufstätigkeit usw.) möchte uns die Adoptionsvermittlungsstelle (Jugendamt) Steine in den Weg legen. Es wird auf unser Alter verwiesen. Wir waren hierüber total perplex, nachdem wir wie gesagt uns absolut fit für diese Aufgabe fühlen. Erkundigungen im Internet haben inzwischen ergeben, dass es im deutschen Adoptionsrecht keine obere Altersgrenze, nur eine untere gibt, d. h. in begründeten Ausnahmefällen - und wir zählen uns dazu - werden Ausnahmen gemacht. Altkanzler Schröder war wohl so eine Ausnahme, obgleich er ja über 60 Jahre ist.
Uns interessiert daher die Frage, wie handhaben es die Jugendämter bei Personen über 50 Jahren, die ein Kind adoptieren möchten ? Und zweitens: Bitte meldet euch bei mir, wer über 50 Jahre bei einer Adoption gewesen ist.
bitte konkretisiere doch mal das Alter welches Ihr gerne hättet.
In den ausführungsvorschriften in Berlin ist die Vorgabe gegeben, bei Erreichen der Volljährigkeit sollten die Pflegeeltern ( ich bin jetzt nicht ganz sicher ob einer oder beide ) das 63. Lebensjahr nicht vollendet haben. Finde ich auch richtig so, denn es soll ein Eltern-Kind und nicht ein Großeltern-Kind Verhältnis entstehen.
Und wenn Ihr z. B. ein Kind von 12 Monaten bei Euch aufnehmt, dann wäre es mit 14 ungefähr im schönsten Pupertätsalter. Dann bist Du 66 Jahre. Hast Du dann noch die Nerven dafür? Ich finde es auch grundlegend falsch wenn Promis in dem Alter noch Kleinkinder adoptieren.
Ich hatte einen Klassenkameraden dessen Eltern bei der Einschulung schon Ende 40 waren. Die Probleme die er dann so mit 10 oder 11 hatte waren, dss es immer hieß da kommen Oma und Opa dich abholen.
Was für Gründe habt ihr, dass Ihr adoptieren wollt? Ach ja und Du schreibst, optimale Betreuung durch Nichtmehrberufstätigkeit. Wovon lebt Ihr denn?
Die untere Altersgrenze für Adoptiveltern ist auf 25 und 21 Jahre für Ehepaare bzw. auf 25 Jahre für Alleinstehende herabgesetzt worden, um zu erreichen, dass Säuglinge und Kleinkinder zu möglichst jungen Eltern vermittelt werden (§1743 BGB). Eine obere Altersgrenze kennt das deutsche Adoptionsrecht im Gegensatz zu vielen ausländischen Rechtsordnungen nicht. Die sozialpädagogische Praxis schließt jedoch aus der Forderung des Gesetzgebers nach einem natürlichen Eltern-Kind-Verhältnis, dass Säuglinge und Kleinkinder nicht an Adoptiveltern vermittelt werden sollten, die wesentlich älter als 35 bis 40 Jahre sind. Das schließt ältere Ehepaare nicht von der Möglichkeit einer Adoption aus, führt jedoch dazu, dass die Vermittlungsstellen solchen Bewerbern nur ältere Kinder im schulpflichtigen Alter oder Jugendliche zur Aufnahme vorschlagen.
--------------------------------------------------------------------------------- Ich meine aber grade Russland hat noch andere Altersgrenzen, die Höher sind!
unser Wunschalter: 3-7 Jahre, denn darüber dürfte die Erziehung schwieriger werden und es gäbe das Problem der Erlernung der deutschen Sprache. Kleinkinder können sie spielend erlernen, Grössere nicht mehr. Du darfst sicher sein, dass wir gewichtige Gründe für eine Adoption haben. Sie ist wohlüberlegt und aus unserer Sicht gibt es keine Hinderungsgründe. Dem annnehmenden Kind würden wir beste Voraussetzungen bieten, das es in Russland so nicht vorfinden würde. Deine Gedanken zu möglichen Altersproblemen sind löblich, treffen aber bei uns nicht zu. Wenn du meine Frau sehen würdest, wärst du überrascht. Sie ist jung in Körper und Geist. Bei mir ist es dasselbe. Du stellst uns die Frage, wovon wir leben. Auch diese Frage ist geklärt und kein Hinderungsgrund. Im Board möchte ich sie nicht beantworten. Ich wiederhole daher: das adoptierte Kind hätte beste Voraussetzungen bei uns, da wir beide zu Hause sind und wir uns deshalb rund um die Uhr darum kümmern könnten.
@ darky
merci für die Links.Auch Brandenburg hat anscheinende keine Probleme mit einer oberen Altersgrenze. Jedenfalls gibt es keine Einschränkungen in Vorschriften etc.
in Russland ist es wesentlich leichter, ein Kind zu adoptieren. Doch niemand möchte dort ein Kind adoptieren. Hierfür gibt es gute Gründe. Auch unser Deutschland und die Herren Volksvertreter müssen diesbezüglich umdenken. Arbeiten soll man noch bis 67, dies haben sie begriffen, aber dann sollte man auch bitteschön den demoskopischen Wandel auf allen Ebenen durchführen.
ich wünsche Euch dann viel Glück in Russland. Vorher würde ich Euch empfehlen Euch über FAS zu informieren. Viele Ado-Eltern berichten von dieser Symptomatik bei Kindern aus dem Ausland.
Mals sehen, wie sich unser Jugendamt offiziell zur Altersgrenze stellt. Eine förmliche Bewerbung haben wir ja noch nicht eingereicht. Notfalls müssen wir halt klagen.
gestern habe ich ein Schreiben des KVJE BW erhalten, welches ich euch zur Kenntnis geben möchte:
Sehr geehrter Herr Wagner,
die Empfehlungen der BAGLJÄ kennen Sie ja offenbar und damit auch die ausgesprochene Empfehlung des maximalen Altersabstands von 40 Jahren. Insofern hat Sie das Jugendamt des Ortenaukreises zutreffend informiert. Inwieweit bei Ihnen ein "begründeter Ausnahmefall" vorliegt, der mit dem des Ehepaars Schröder/Schröder-Kröpf vergleichbar wäre, kann ich nicht beurteilen. Da das Landesjugendamt Baden-Württemberg keine Vermittlungen aus der Russischen Föderation durchführt (die russische Administration verlangt eine Akkreditierung in der russ. Föderation, die wir nicht haben), sende ich Ihnen in der Anlage eine Liste der dort akkreditiereten Adoptionsvermittlungsstellen zu. Bitte erörtern Sie die Aussichten einer Vermittlung mit diesen Stellen direkt. Erfahrungsgemäß werden Bewerberpaaren in Ihrem Alter von russischer Seite Kinder im Alter von 9 - 14 Jahren zur Vermittlung vorgeschlagen.
Dies wird wohl noch ein heißer Tanz mit dem Jugendamt unseres Kreises werden, denn unsere Vorstellungen weichen von deren Vorstellungen ab, aber ich sehe gute Chancen den begründeten Ausnahmefall à la Schröder hin zu bekommen.
Lese nun schon seit 2 Tagen mit..wollte eigentlich nicht dazu schreiben.
Erst einmal möchte ich dich hier auch begrüßen. Bin H-Mutter eines 25 Jährigen Sohnes. Zu dem ich keinen Kontakt habe da er sich diesen leider nicht wünscht.
Ich will ehrlich sein auch bei mir sträuben sich die Haare wenn ich mitbekomme das in solch einem Alter noch von einem Kind geträumt wird.
Ich selber bin in einer Pflegefamilie aufgewachsen die selber schon vier Erwachsene Kinder hatten. Mit mir als Kind wessen man ja aus einem Heim bei sich aufgenommen hat konnte man sich nur schmücken. Liebe, Vertrauen und auch verständnis durfte ich nicht einen Tag erhalten.
Damals habe ich das natürlich nicht verstehen können. Heute weiß ich das sie einfach zu alt waren. Wenn man bedenkt das der Altersunterschied eine ganze Generation beträgt. Was soll da sinnvolles bei rauskommen?
Für mich selber stelle ich doch immer wieder aufs neue fest, das ich was das Wohl meiner anderen drei Kinder belangt auch ich schon in vielen Weichen für mich umdenken muß.
So ist meine Tochter mit 21 Jahren(ich bin 41Jahre) momentan in einem Selbstfindungsprozess wo Sie mich als Mutter und auch beraterin ganz schön fordert. Ich tue es gern.
Mein mittlerer mit 18 macht gerade seine Ausbildung und ist in einem typischen Partyalter...
Und mein kleiner mit 12 ist gerade in den Anfängen der Pubertät.
Was ich eigenlich zum Ausdruck bringen möchte ist das, das ich mit 41 Jahren oft schon an meine Grenzen stosse was toleranz und Verständniss anbelangt.
Ich wüßte nicht ob ich das mit 60 auch noch so hinbekommen könnte.Da zweifel ich sehr.
Die Schröders sich da als Vorbild zu nehmen finde ich total Absurd... Da wird das Kind in 90 Prozent der Zeit von einer Tagesmutter erzogen.Die werden sich einem natürlichen Alltagsstress was ein Kind nun mal mit sich bringt nicht aussetzen müßen. Die brauchen sich keine Gedanken darüber machen wo lasse ich mein Kind wenn ich mal ausgehen möchte.
Nunja ich werde euch von euren Wunsch wahrscheinlich nicht abbringen können, das was ich dazu geschrieben habe ist nur meine Sichtweise meine Meinung. Hoffe mal nicht damit euch zu nahe getreten zu sein.
Zitat von StanLibuda. Erfahrungsgemäß werden Bewerberpaaren in Ihrem Alter von russischer Seite Kinder im Alter von 9 - 14 Jahren zur Vermittlung vorgeschlagen.
Dies wird wohl noch ein heißer Tanz mit dem Jugendamt unseres Kreises werden, denn unsere Vorstellungen weichen von deren Vorstellungen ab, aber ich sehe gute Chancen den begründeten Ausnahmefall à la Schröder hin zu bekommen.
Hallo stanLibuda,
also so wie ich das verstehe, ist das garnicht die Entscheidung des JA ( auch wenn diese die Meinugn teilt ), sondern das die Vermittlungsstelle in Russland Euch nur Kinder in diesem Alter vorschlagen wird.
Und sich nun den Ex Kanzler Schröder zum Vorbild nehmen. Tja materiell wird es den Kindern an nichts mangeln. Das Ehepaar wird die Kinder sicher auch nicht schlecht behandeln. Aber aufgrund Ihrer Prominenz kann man davon ausgehen, dass diese Kinder viel an Betreuungspersonal haben werden. Ob das ein Kinderleben bereichert? Und dann muss auch mal ganz klar gesagt werden. Das Schröders diese Kinder bekommen haben lag sicher auch an den guten Kontakten zur russischen Regierung. Diese Ausnahmeregelung wirst Du wahrscheinlich nicht bekommen, es sei denn Du bist ebenfalls prominent und per Du mit der russischen Regierung.