ich persönlich habe damit kein Problem. Ich war 8 Wochen und habe somit keine Erinnerung. Auch wurde mir Adoption seitens meiner Eltern immer als eine "liebevolle Alternative" der L-Mutter dargestellt (sprich, meine Mutter hat mir eine L-Mutter immer als etwas positives vermittelt, sie war bei der Jugendhilfe und war mit Seele "Jugendhelfer") Selber habe ich ja erst mit 19 Jahren offiziel von meiner Adoption erfahren. Meine Kindheit war schön, ich hatte/habe die besten Eltern der Welt.
Zitat von Brigitte
Oder anders ausgedrückt: Ist es möglich, die eigene Adoption soweit zu reflektieren, dass der Schmerz des Weggebenwordenseins verlöscht?
LG Brigitte
Ich habe keinen Schmerz. Ich bin da Tollerant und akzeptiere jede Art von Grund, alleine deswegen, da ich es mit meinen Eltern gut getroffen habe und ich ja bis heute nicht weiß, was wäre gewesen. Sicher ist es zu unterscheiden zwischen den Kindern die schon älter bei der Abgabe waren und Säuglingen.
Ich persönlich hätte wegen der Gründe der Abgabe kein Problem (kenne meine i.M. ja noch nicht). Womit ich persönlich nicht ganz so gut zurecht komme ist, dass man sehr alleine da steht, wenn es um die Suche nach den Wurzeln geht. Das Thema ist einfach zu sensibel und nicht präsent, so dass man es einfach so bereden könnte. Leute die nicht betroffen sind, sind schon gar nicht aufgeklärt. Somit hat man keinen.
Was ich mir eventuell schlimmer vorstelle, wäre wahrscheinlich, wenn meine L-Mutter nach dem Finden keinen Kontakt wünscht. Die Gründe sind nach den Jahren für mich gar nicht relevant. Sie hat ihr Leben ich meins. Man hat ja gegenseitig keine Verpflichtungen oder Forderungen. Jeder ist für sich selbst verantwortlich.Es ist einfach nur die Neugier nach den Wurzel und es würde mir "Schmerzen " bereiten, wenn sie mir das verwehrt.
Mich würde sehr interessieren, inwieweit Adoptierte ihr Adoption verkraften können, wenn sie sehen, dass ihre Mütter sich in einer Art Zwangslage befanden oder unwissentlich glaubten, das Beste für ihr Kind zu tun.
Oder anders ausgedrückt: Ist es möglich, die eigene Adoption soweit zu reflektieren, dass der Schmerz des Weggebenwordenseins verlöscht?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
LG Brigitte
Es geht nicht einfch wegzulöschen! Ein Ding der unmöglichkeit! Man kann es tief verdrängen und nicht mehr dran denken und drüber weggehen und nichts spüren dennoch ist diese Trennung ein Fakt und Realität,den man nicht einfach weglöschen kann. Vieles bricht erst spät auf und entflammt erst richtig dann. Bei manchen ist es nicht so heftig. Und ich hasse heute meinen Hass auf H-Mütter weil ich ihnen in m einem Hass Unrecht tat und ich möchte am liebsten alles rückgängig machen was ich je böses dachte. man schaut halt nicht immer über den tellerand und ist borniert in gefühlslagen,weil man selbst zu tief drin hängt in dem Gedankenkrebs des Pulses Zeit. Aber lieber spät als nie erkannt. Heute ca 2 jahre nach Aufgabe meiner Borniertheit und Einseitigkeit tut mir jede Hmutter aufrichtig leid ,denn niemand gibt sein Kind einfach so her! Es stecken immer!!! schwere Geschichten und Schicksäle dahinter,die man SO niemals ohne Opferkontakt gewahr bekommt.
Oder anders ausgedrückt: Ist es möglich, die eigene Adoption soweit zu reflektieren, dass der Schmerz des Weggebenwordenseins verlöscht?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
LG Brigitte
Hallo liebe Brigitte !
Ich, für mich, kann und muss sagen, nein, das geht nicht. Da ist bei mir keine Wut, kein Hass, aber ein sehr tiefsitzendes Gefühl, das weder gut noch schlecht ist, was aber, glaube ich, nicht einfach "bearbeitet" werden kann und will. Ich weiß nicht, ob klar ist, wie ich das meine, oder ob das überhaupt erklärbar ist :-) Ich mache für dieses Gefühl keine Gründe oder Umstände meiner Weggabe verantworlich, es ist einfach da, weil mein Lebensweg so war, das kann ich nicht ändern und das ändert nichts an der Tatsache, das ich wegegeben worden bin, selbst wenn ich Verständnis für die Umstände habe. Es ist einfach so geschehen, das kann nicht rückgängig gemacht werden. Das sehe ich nicht negativ, aber sonst müßte man die Zeit zurückdrehen und die Dinge ändern können :-)
Ich habe auch, von Anfang meiner Suche an, gesagt, egal, welche Gründe da waren, es ist in Ordnung so. Und dazu stehe ich auch immer noch, obwohl es bei mir nicht sehr gut gelaufen ist, ich akzeptiere das, ich stecke nicht in der Haut meiner Mutter. Den Schmerz erkläre ich mir so, das "uns" in frühster Kinderheit, oder eventuell später, etwas ganz wertvolles genommen wurde, unter welchen Umständen auch immer : Die Mutter. Das Wichtigste, was ein kleiner Mensch hat. Egal, wer die Mutter versucht hat, zu ersetzen, es bleibt eine Mutter, die genommen wurde / gegangen ist. Für mich bleibt das immer, auch wenn meine Adoptivmama in meinem Herzen ist, das Baby von damals hat das nicht verstanden. Ich wüßte gerne, ob das wieder "heilen" kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie. Ich kann meine Herkunftmutter gerne haben und Verständnis, echtes Verständnis, aufbringen, aber ob der Schmerz, den ich empfinde, wirklich "ruhen" könnte, das weiß ich nicht. Oh, hoffentlich habe ich nicht am Thema vorbei erzählt, liebe brigitte ;-)
Ich, für mich, kann und muss sagen, nein, das geht nicht. Da ist bei mir keine Wut, kein Hass, aber ein sehr tiefsitzendes Gefühl, das weder gut noch schlecht ist, was aber, glaube ich, nicht einfach "bearbeitet" werden kann und will. Ich weiß nicht, ob klar ist, wie ich das meine, oder ob das überhaupt erklärbar ist :-) Ich mache für dieses Gefühl keine Gründe oder Umstände meiner Weggabe verantworlich, es ist einfach da, weil mein Lebensweg so war, das kann ich nicht ändern und das ändert nichts an der Tatsache, das ich wegegeben worden bin, selbst wenn ich Verständnis für die Umstände habe. Es ist einfach so geschehen, das kann nicht rückgängig gemacht werden. Das sehe ich nicht negativ, aber sonst müßte man die Zeit zurückdrehen und die Dinge ändern können :-)
Ich habe auch, von Anfang meiner Suche an, gesagt, egal, welche Gründe da waren, es ist in Ordnung so. Und dazu stehe ich auch immer noch, obwohl es bei mir nicht sehr gut gelaufen ist, ich akzeptiere das, ich stecke nicht in der Haut meiner Mutter. Den Schmerz erkläre ich mir so, das "uns" in frühster Kinderheit, oder eventuell später, etwas ganz wertvolles genommen wurde, unter welchen Umständen auch immer : Die Mutter. Das Wichtigste, was ein kleiner Mensch hat. Egal, wer die Mutter versucht hat, zu ersetzen, es bleibt eine Mutter, die genommen wurde / gegangen ist. Für mich bleibt das immer, auch wenn meine Adoptivmama in meinem Herzen ist, das Baby von damals hat das nicht verstanden. Ich wüßte gerne, ob das wieder "heilen" kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, wie. Ich kann meine Herkunftmutter gerne haben und Verständnis, echtes Verständnis, aufbringen, aber ob der Schmerz, den ich empfinde, wirklich "ruhen" könnte, das weiß ich nicht. Oh, hoffentlich habe ich nicht am Thema vorbei erzählt, liebe brigitte ;-)
Liebe grüße, Diane
Liebe Diane, überhaupt nicht hast du am Thema vorbei erzählt - du hast es ganz genau getroffen! Du sprichst mir aus dem Herzen, abgesehen von dem Punkt, des kleinen Babys von damals. Du kannst es heilen - es ist dein inneres Kind. Versuche mal, es zu fühlen, rauszuhören was es möchte und gib ihm, was es möchte. Es fällt auch mir nicht leicht, die Ohren offen zu haben für "die Kleine" in mir, denn viel lieber bin ich "groß und stark", aber ich weiß das sie es braucht und ich arbeite daran.
Ja, was Du schreibst ist sehr richtig, Eigentlich muss man sich damit beschäftigen, nicht nur um mit diesem Thema besser umgehen zu können, sondern auch vor Allem für uns selbst, im Allgemeinen. Aber es ist schon verdammt schwer..... Jappp, ich bin auch immer "groß und stark" gewesen, und meist blieb mir auch gar nichts Anderes übrig, da wird die kleine Stimme immer leiser.
Mich würde sehr interessieren, inwieweit Adoptierte ihr Adoption verkraften können, wenn sie sehen, dass ihre Mütter sich in einer Art Zwangslage befanden oder unwissentlich glaubten, das Beste für ihr Kind zu tun.
Oder anders ausgedrückt: Ist es möglich, die eigene Adoption soweit zu reflektieren, dass der Schmerz des Weggebenwordenseins verlöscht?
Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
LG Brigitte
Hi Brigitte,
ganz klar nein. Dieses Forum hat mir sehr geholfen. Es ist einfacher geworden. Aber verkraften werd ich das wohl nie. Ich bin wohl auch ein Härte Fall. Für mich war lange Zeit der Haß beherrschend. Seid dem Ich den Haß kaum noch verspüre ist alles sehr einfach geworden.
Meine Ado Eltern waren nie und sind nie an meinem Haß schuld. Es ist so schwierig damit umzugehen. Vielleicht sollte ich mich wirklich mal mit meiner H-Mutter zusammensetzten. Vielleicht mach ich das auch bevor ich nach Berlin gehe. Ich bin so durcheinander.
Hallo Notice, wann wirst Du denn nach Berlin gehen? Und denkst Du, dass Deine H.Mutter jetzt bereit sein wird sich ohne Umschweife mit der Adoption auseinander zu setzen?
Zitat von BibiBlocksteinHallo Notice, wann wirst Du denn nach Berlin gehen? Und denkst Du, dass Deine H.Mutter jetzt bereit sein wird sich ohne Umschweife mit der Adoption auseinander zu setzen?
Liebe Grüße, Bianka
Hi Bianka,
am 1. September werde ich nach Berlin umziehen. Nach ihrer Reaktion nach dem das raus kam zu urteilen, denke ich nicht das sie sich damit jemals auseinandersetzen will. Ich weiß wirklich nicht was ich tun soll.
Hallo, ich persönlich kann es nicht direkt verkraften. Ich war früher wütend auf meine Herkunftseltern. Aber mit der Zeit merkte ich, dass wir nichts dafür können. Ich ärgere mich und bin traurig wegen diesem System und die Gesetze in dieser Gesellschaft! Ich bin wirklich sehr fest traurig und ich finds gemein das Adoption ausgenützt wird und das ich und meine H-Eltern so fies hintergangen worden sind!
Zitat von MausHallo, ich persönlich kann es nicht direkt verkraften. Ich war früher wütend auf meine Herkunftseltern. Aber mit der Zeit merkte ich, dass wir nichts dafür können. Ich ärgere mich und bin traurig wegen diesem System und die Gesetze in dieser Gesellschaft! Ich bin wirklich sehr fest traurig und ich finds gemein das Adoption ausgenützt wird und das ich und meine H-Eltern so fies hintergangen worden sind!
Lass dich mal knuddeln! GENAU DAS fühle und empfinde ich auch!!!!!! Du hast meine Gefühle genannt und ich fühl mich verbunden mit dir durch die Worte!
In solchen Momenten fühle ich mich so niedergeschlagen. Wenn ich an die Gesetze denke, denke ich manchmal: "Jetzt dreh' ich gleich durch" Ich habe dann auch das Gefühl, ich muss jetzt handeln. Einfach mich wehren, das letzte von mir, was von mir noch übrig ist, das was ich noch habe, zu verteidigen.
38 Jahre hat mich meine Adoption kaum beschäftigt.Habe jetzt begonnen meine Vergangenheit aufzuarbeiten.Es geht mir jeden Tag mehr nach.Habe von jetzt auf nachher ein Problem damit.Die Adresse meiner H-Mutter ist mir zwischenzeitlich bekannt.Möchte mit ihr auch Kontakt aufnehmen.Ist gar nicht so einfach die richtigen Worte für einen Brief zu finden.Ich glaube nur Adoptierte können wirklich verstehen was in mir vorgeht. Liebe Grüsse Alex
Als ich ein Kind war, habe ich oft wenn es mir schlecht ging meine leibl. Mutter dafür gehasst das sie mich weg gab, gleichzeitig war sie für mich immer ein Hoffnungsschimmer weil ich fest daran glaubt, das mein Leben gar nicht echt ist und irgendwann meine leibl. Mutter kommen wird und ich mein wahres Leben leben kann. Heute habe ich wenn ich an meine leibl. Mutter denke keine Gefühle mehr, weder Hass noch Liebe. Ich habe weder eine Vorstellung wie sie sein könnte noch wie sie aussehen könnte. Ich fühle einfach keinerlei Verbindung mit der Frau die mich einst geboren hat. Wenn ich heute meine Mutter suche dann weil ich meine Geschwister kennenlernen möchte,meine Mutter ist mir eigentlich egal, sie hat ihr Leben. Ichweiß nicht ob sich dieses Gefühl einmal ändern würde wenn sie plötzlich real werden würde und die Möglichkeit für einen Kontakt besteht, aber eigentlich bin ich auf der Suche nach mir und nicht nach meiner Mutter.