Hallo Pusteblume, Du hast es sehr gut auf den Punkt gebracht. Erstens sind alle zu unterschiedlich um pauschal zu sagen, was sie fühlen oder wollen. Und vor allem der Satz, dass Herkunftseltern diese "Rache" erst einmal nur so für sich empfinden. Es fühlt sich so an, auch wenn es vielleicht gar nicht der Grund ist. Es ist wie eine tiefe Wunde, die immer wieder aufgerissen wird. Und bei dem Versuch zu verstehen warum es so weh tut, geht man alle Möglichkeiten durch. Da kommt man auch auf die Idee, dass es Rache sein könnte. Ich persönlich bin von diesem Gedanken recht schnell wieder weg gewesen, denn mein Sohn hat mir ja nie Vorwürfe gemacht. Daher ergab dieser Gedanke für mich keinen Sinn.
ZitatDazu kommt , das es Momente gibt, wo ich ihre Vertrautheit einfach nicht ertrage.
Bin ich jetzt krank, weil mich diese Zerissenheit , noch beherscht . Ist das Rache, wenn man auf Distanz geht, weil , man einfach in manchen Momenten damit nicht zu recht kommt.
Natürlich bist Du nicht krank und ich kann verstehen, dass es Zeiten der Distanz geben muß. Es wäre aber von Vorteil, wenn man dann ganz klar sagt warum man auf Distanz geht. Weil durch das Schweigen ja erst so blöde Gedanken entstehen, dass es vielleicht Rache sein könnte u.s.w.. Magst Du erzählen, warum Du ihre Vertrautheit nicht ertragen kannst?
Hallo Cornelia, was die Rache betrifft schließe ich mich Dir an! Mit dem begleitenden Erstkontakt kann ich persönlich jedoch nichts anfangen. Ich hätte keine dritte Person dabei haben wollen, als ich meinen Sohn das erste mal wieder getroffen habe. Er übrigens auch nicht. Das ist aber von jedem menschen selbst abhängig. Manchen mag es gut tun jemand unparteiischen dabei zu haben.
Bianka, es geht hier nicht um "Zwang", sondern um Möglichkeiten. Klar muss das jeder selbst entscheiden, aber Tatsache ist nun einmal, dass die meisten Probleme, die sich nach dem "Finden" ergeben, aus Mißverständnissen und "sich nicht persönlich kennen" resultieren! Das kannst Du hier täglich lesen und bei Amazon gibt es dazu reihenweise Bücher. Wäre dem nicht so, müsste man viel öfter an Willkür, Absicht, Hass oder gar Rache denken.
Mit "begleiten" meine ich natürlich nicht so eine Situation wie im Polizeipräsidium oder Knast, wo sich zwei Menschen in einem kahlen Raum gegenüber sitzen oder stehen, und dezent im Hintergrund ein Aufpasser gelangweilt an der Wand lehnt. Ich verstehe darunter, dass man erstens vorher über die gesetzliche Lage und mögliche Reaktionen, Erwartungen aufgeklärt wird, sofern man das nicht bereits ist; soll es ja auch heute noch geben :-) Das eigentliche Treffen kann ja in einer Art Besucherzimmer oder ganz woanders stattfinden. Schon alleine die Tatsache, dass man dann von einer neutralen Person wie ein Gastgeber bekannt gemacht wird, die dann auf Wunsch wieder geht, würde so manches Eis brechen.
Ich persönlich bin überzeugt davon, dass mein ganz privates Scheitern bei meiner Tochter hauptsächlich dadurch entstanden ist, dass das beiderseitige Abschätzen einzig und alleine theoretisch, und dadurch von Mißverständnissen begleitet, geschehen ist, denn es war ja von Anfang nicht so "seelenlos" gewesen; ganz im Gegenteil. Inzwischen habe ich die gesamte Korrespondenz der ersten drei von inzwischen acht Jahren von einer neutralen Person analysieren lassen, weil ich mich schuldig ohne Ende fühlte; nicht zuletzt deswegen, weil ich in "dem anderen" Ado-Forum übelst wegen meiner "Taten" und Argumentation beschimpft wurde - ohne, dass mich dort jemand persönlich kennt. Diese neutrale Person (Sozialpädagoge) hat mir bestätigt, dass ich zu keinem Zeitpunkt gedrängt oder gar beeinflußt, sondern immer meiner Tochter den Vortritt gelassen habe. Mehr als einmal ist zu Lesen, dass ich sie darin bestärkte es so zu machen, wie sie es möchte.
Ich weiß es aus meinem Berufsleben, dass Menschen ganz anders miteinander umgehen, wenn sie sich persönlich kennen. Das aber geht erst einmal schief, wenn man mit völlig falschen Erwartungen in dieses Treffen geht - deswegen die "Begleitung".
Wenn ich mich an jemandem räche dann sind es, die Verantwortlichen für unsere scheiss Adogesetze! An diesem ungerechten Adosystem und allen verantwortlichen in "höheren" Positionen, an diesem wäre es höchstens wert sich zu rächen. Wegen diesen unfairen Personen, die diese scheiss Gesetze verfasst haben, habe ich meinen Vornamen "verloren". Aber irgendwann kommt die Zeit und dann wird es sich möglicherweise sogar von selbst vergelten.
hast Du zwischenzeitlich Deine Krankenhausakte einsehen können? Und was ist aus dem Beglaubigten Auszug aus dem Geburtenregister Deiner leiblichen Mutter (Standesamt) geworden, das ich Dir empfohlen hatte? Hatte alles nichts oder nicht das Erwünschte ergeben?
im beglaubigten Auszug stand leider nichts weiter drin - obwohl ich den mit den Randvermerken angefordert habe.
Die Krankenhausakte habe ich noch nicht. Ich habe sie angefordert, aber die meinte, das kann dauern - falls es sie überhaupt noch gibt Von daher - leider noch nichts positives zu berichten bisher.