weißt Du mit Bestimmtheit, dass Deine leibliche Mutter davon wußte, dass es Dir so schlecht ging? Wie hat sie davon erfahren? Magst Du darüber mal mehr berichten, wie es zu diesem Bruch kam?
Du schreibst:
Zitatein adoptierter wird sein ganzes leben niemals zur tagesordnung uebergehen koennen, denn die adoptions-wunde brennt solange irgend ein gefuehl noch am leben ist ...
Als Herkunftsmutter geht es mir genauso. Ich kann niemals im Leben zu einer normalen Tagesordnung übergehen. Ich funktioniere. Manchmal kann ich mich sogar ablenken. Mein Leben verläuft gut. Aber man kann es nicht normal nennen in jeder Sekunde an einen Menschen zu denken, den man einst verloren hat.
Und wie sehr wünscht man sich doch, dass dieser Schmerz, der immer vorhanden ist, bei jedem Atemzug, bei jedem Schritt, bei jedem Wimpernschlag... endlich aufhört. Doch er hört niemals ganz auf.
ich will nicht sagen, dass deine vermutung (!) völliger quatsch ist, aber mit sicherheit ist das alles ziemlich weit her geholt.
komm mal aus deiner opferrolle heraus und bleibe realistisch. ich weiß nicht, für wie blöd du adoptierte hälst - aber das sich adoptierte rächen wollen ?!? mag es geben - aber nicht in der vehemenz, wie du es darzustellen versuchst.
und bei deinen ausführungen:
die h-mutter darf sich also zurück ziehen und sich zeit erbeten - der adoptierte nicht ?!? super einstellung ! zeit brauchen m.s. beide.
ZitatBrigitte schrieb: So, jetzt zu dem Muster, welches ich glaube herausgefunden zu haben.
In der ersten Phase des Wiederfindens, löst dieser Umstand auf beiden Seiten nur Freude und viele Erwartungen aus, sowie ein Gefühl der Erleichterung. Diese Phase dauert ca. bis zum 1. persönlichen Kennenlernen oder bis zu den ersten längeren persönlichen Telfonaten, Mails, etc.
Dann beginnt die 2. Phase und hier habe ich festgestellt, dass es davon zwei Varianten gibt.
1. Die Herkunftsmutter ist überglücklich, möchte den/die Adoptierte/n nur noch in die Arme schließen und glaubt, dass ihre Welt wieder heil sei. Merkt der Adoptierte dies, zieht er sich zurück und gestaltet den Kontakt so minimalistisch aber berechnend, dass die Herkunftsmutter immer wieder in Verzweiflung fällt.
2. Die Herkunftsmutter ist distanziert, bittet um Zeit, reagiert selten, setzt Grenzen. Hier verhält sich der Adoptierte ganz entgegengesetzt zu 1. - belagert die Herkunftsmutter, zieht alle Register von Schuldvorwürfen bis hin zur Andeutung von Suizid.
Beide Verhaltensweisen ergeben unter dem Strich, dass sich die Herkunftsmutter schlecht fühlt und der Adoptierte sein Ziel erreicht - Rache zu nehmen, für das Leid und das Elend, was ihm durch Adoption angetan wurde. Erst wenn die Herkunftsmutter leidet, fühlt er/sie sich befreit.
In den Fällen, wo ich diese Beobachtung gemacht habe, wurden die Adoptiveltern von den Adoptierten völlig geschont, bzw. waren von ihnen materiell und/oder wohnungsmässig abhängig.
In Brigittes Vorstellung mutieren die Adoptierten, äußerst geschickt und in perverser Weise manipuliert durch die A-Eltern, zu Monstern, die ihr Leben lang nur eines im Sinn haben, die Herkunftsmütter / -eltern auf grausame Weise leiden und psychisch verhungern zu lassen!
Liebe Adoptierte, seid Ihr so blöd und bestialisch?
Bei allen Lebensgeschichten konnte ich diese Konstellation kaum feststellen. Die Schattierungsinhalte der hier publik gemachten Berichte sind genau so vielfältig, wie die Abgabegründe und -verfahren. Sie reichen von herzlicher Verbundenheit zwischen H-Müttern und Kind, über gelegentliche Kontakte, ausgehend wechselseitig von beiden Seiten, bis hin zu Ausschluß von irgendeiner Beziehung, auch wechselseitig von beiden Seiten. Dazwischen gibt es noch unzählige Nuancen, die man nicht eindeutig dem einen oder anderen Faktum zuordnen kann. Also, von einheitlichem oder dominierendem Muster kann man in dieser Sache absolut nicht sprechen. Dass in jedem Fall oder in den überwiegenden Fällen eine Bestrafung der H-Mütter angestrebt wird, halte ich auch für nicht haltbar. Auch viele leibliche Kinder wenden sich im Jugend- oder Etwachsenenalter von ihren Eltern ab oder leben eine Beziehung auf Sparflamme. Wer ist daran Schuld? Oma/Opa, Freund/Freundin, Ehepartner?
Zitat 1. Die Herkunftsmutter ist überglücklich, möchte den/die Adoptierte/n nur noch in die Arme schließen und glaubt, dass ihre Welt wieder heil sei. Merkt der Adoptierte dies, zieht er sich zurück und gestaltet den Kontakt so minimalistisch aber berechnend, dass die Herkunftsmutter immer wieder in Verzweiflung fällt.
2. Die Herkunftsmutter ist distanziert, bittet um Zeit, reagiert selten, setzt Grenzen. Hier verhält sich der Adoptierte ganz entgegengesetzt zu 1. - belagert die Herkunftsmutter, zieht alle Register von Schuldvorwürfen bis hin zur Andeutung von Suizid.
Beide aufgeführten Punkte kenne auch ich aus vielen Wiederfindungsbeiträgen. Es ist zum Verrückt werden. Es hat den Anschein, dass einer nicht will, sobald der andere will! Wie Du aber selbst schon schriebst (auch wenn es manche wieder anders verstehen wollen, bzw wohl nicht alles lesen), denke ich nicht, dass es sich um geplante/bewußte Racheakte handelt.
Steht die leibliche Mutter mit offenen Armen da, und liebt das Kind, so deutet ein Rückzug seitens der Adoptierten auf Unsicherheit. Ich könnte mir vorstellen, dass es die Angst ist von dieser Liebe überfordert zu werden. Und dann noch die tatsache, dass sie ja andere Eltern haben. Und plötzlich ist da eine andere Mutter. Das stell ich mir sehr belastend vor.
Verhält sich die leibliche Mutter distanziert, obwohl die Adoptierten so gerne einen Kontakt wollen, dann denke ich, fühlen sie sich sicher zurückgestoßen. Und dann lässt man sich was einfallen um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.
Sicher gibt es die Fälle, wo die Adoptierten nach einem Schuldigen suchen. Aber viele Reaktionen kommen, glaube ich, aus Befangenheit und Nichtwissen zu stande. Welcher Adoptierte weiß schon wie es seiner leiblichen Mutter wirklich geht? Und welche leibliche Mutter weiß schon wie es ihrem adoptierten Kind geht?
witha, dass du martinas sarkasmus nicht verstanden hast, wundert mich nicht ...
mir sind noch nie gedanken in richtung punkt 1 oder punkt 2 von brigittes ausführungen in den kopf gekommen. und ich anhand dieses threates behaupte ich jetzt mal, dass ich mir schon mehr gedanken über die gefühlswelt von h-müttern gemacht habe als brigitte sich über die gefühlswelt von adoptierten. denn diese sollen ja - nach ihrer ansicht - jedwede entscheidung der h-mutter ohne murren hinnehmen, selbst möglichst keine forderungen stellen (forderungen stellen sollte wahrscheinlich keiner), sich aber aus dem ado-verhältnis schnellstmöglich lösen und die bösen a-eltern bloß nicht fragen oder rat annehmen, wenn sie mit ihren gefühlen im unklaren sind.
da kann ich nur den kopf schütteln ...
(na, mal sehen wie lange es dauert, bis ich wieder zu martina gemacht werde - ich zähle die minuten)
Zitatmir sind noch nie gedanken in richtung punkt 1 oder punkt 2 von brigittes ausführungen in den kopf gekommen. und ich anhand dieses threates behaupte ich jetzt mal, dass ich mir schon mehr gedanken über die gefühlswelt von h-müttern gemacht habe als brigitte sich über die gefühlswelt von adoptierten. denn diese sollen ja - nach ihrer ansicht - jedwede entscheidung der h-mutter ohne murren hinnehmen, selbst möglichst keine forderungen stellen (forderungen stellen sollte wahrscheinlich keiner), sich aber aus dem ado-verhältnis schnellstmöglich lösen und die bösen a-eltern bloß nicht fragen oder rat annehmen, wenn sie mit ihren gefühlen im unklaren sind.
Liebe Alayana, ich behaupte jetzt einfach mal, dass ich Brigitte schon recht gut kenne. Mit keinem Menschen hatte ich so viele intensive Gespräche über Adoption. Und ganz ehrlich: Was Du da schreibst ist totaler Humbug! Aber vielleicht kannst du als Adoptierte uns über die Gefühlswelt von Adoptierten aufklären? Oder wenigstens über Deine eigene?
Liebe Brigitte, das man seine Eltern nicht realistisch sieht, kenne ich aber auch von leiblichen Familien. Es ist immer schwer Menschen die man liebt zu hinterfragen. Und grade bei Eltern kommt da noch diese Dankbarkeit dazu. Auch wenn sie oftmals nicht angebracht ist.
Meine Mutter hat z.B. jede Menge falsch gemacht, was mir das Leben erschwerte. Und doch konnte ich ihr verzeihen. Sie ist doch meine Mutter
Dennoch finde ich die Frage sehr berechtigt, warum mehr Adoptierte die "Schuld" bei ihrer leiblichen Mutter suchen, und dabei nie fragen, welche "Schuld" die A.Eltern haben. Denn ich sehe es schon so, dass es weniger Adoptionen geben würde, wenn die Nachfrage nicht so groß wäre!
ich habe m.s. ein wenig übertrieben, was brigitte angeht. allerdings mag ich es nicht, wenn irgendwelche theorien über eine breite masse von menschen geworfen werden. es wird bestimmt auch die menschen geben, auf die diese 2 punkte zutreffen. aber bestimmt nicht bei der mehrheit. die welt ist mehr als scharz und weiß.
und meine gefühle hierbei sind ebenso nicht vergleichbar, da es sich nicht um eine "normale" ado handelte ... allerdings denke ich, dass ich meine meinung in bezug auf adoption und h-mütter oft genug gesagt habe. das wichtigste ist der respekt vor dem anderen. respekt vor dem leben, den entscheidungen, den fehlern, den wünschen, den meinungen oder den erfahrungen des anderen. auf beiden seiten. (auf allen 3 seiten)
Zitat von BrigitteIch verfolge nun seit geraumer Zeit die Internet-Adoptionsszene und kenne etliche Wiederfindungsgeschichten sowie eine Reihe von Herkunftsmüttern und Adoptierten persönlich. Mir ist da jetzt etwas aufgefallen, was ich im folgenden beschreiben möchte. Vorausschicken muss ich, dass es dieses "Muster" nicht bei allen Geschichten gibt, aber bei vielen. Und ebenfalls vorausschicken muss ich noch, dass es sich auf Herkunftsseite nur um Mütter handelt.
Zu den Vätern vorab folgendes. Wiedergefundene Väter haben m.E. einen Männer-Bonus, d.h. sie werden anders und zwar nachsichtiger behandelt als Mütter. Ich selbst kenne allerdings keinen wiedergefundenen Vater persönlich oder habe per Internet Kontakt mit welchen, so dass ich nur aus den Erzählungen der Betroffenen Rückschlüsse ziehen kann.
So, jetzt zu dem Muster, welches ich glaube herausgefunden zu haben.
In der ersten Phase des Wiederfindens, löst dieser Umstand auf beiden Seiten nur Freude und viele Erwartungen aus, sowie ein Gefühl der Erleichterung. Diese Phase dauert ca. bis zum 1. persönlichen Kennenlernen oder bis zu den ersten längeren persönlichen Telfonaten, Mails, etc.
Dann beginnt die 2. Phase und hier habe ich festgestellt, dass es davon zwei Varianten gibt.
1. Die Herkunftsmutter ist überglücklich, möchte den/die Adoptierte/n nur noch in die Arme schließen und glaubt, dass ihre Welt wieder heil sei. Merkt der Adoptierte dies, zieht er sich zurück und gestaltet den Kontakt so minimalistisch aber berechnend, dass die Herkunftsmutter immer wieder in Verzweiflung fällt.
2. Die Herkunftsmutter ist distanziert, bittet um Zeit, reagiert selten, setzt Grenzen. Hier verhält sich der Adoptierte ganz entgegengesetzt zu 1. - belagert die Herkunftsmutter, zieht alle Register von Schuldvorwürfen bis hin zur Andeutung von Suizid.
Beide Verhaltensweisen ergeben unter dem Strich, dass sich die Herkunftsmutter schlecht fühlt und der Adoptierte sein Ziel erreicht - Rache zu nehmen, für das Leid und das Elend, was ihm durch Adoption angetan wurde. Erst wenn die Herkunftsmutter leidet, fühlt er/sie sich befreit.
In den Fällen, wo ich diese Beobachtung gemacht habe, wurden die Adoptiveltern von den Adoptierten völlig geschont, bzw. waren von ihnen materiell und/oder wohnungsmässig abhängig.
ich kann da in keinerlei Hinsicht einen Rachegedanken oder ähnliches Entdecken. Meinst du etwa das alle Adoptierte nur und allein den "Rachegedanken" haben.
Um der H-Mutter zu schaden!? Das ist lächerlich!! Wer hat denn den Schaden ihr oder eure Kinder?????
Du weißt selbst ich hab einige Zeit gebraucht um meinen Schmerz zu verarbeiten. Meine H-Mutter hat meinen Vater als "unbekannt" angegeben. Somit ist mir jegliche art der Kontaktaufnahme genommen worden. (zumindest die leichteste) Daran ist der Vater Schuld oder etwa ich?? Was kann der Vater dafür wenn er unbekannt ist!?
Ich hab mittlerweile eins gelernt, wer am lautesten schreit hat immer unrecht oder was zu verbergen. Demut das ist das Heilmittel!!
Ich geh lieber in die Hölle als mein Kind herzugeben!!
ich kann da in keinerlei Hinsicht einen Rachegedanken oder ähnliches Entdecken. Meinst du etwa das alle Adoptierte nur und allein den "Rachegedanken" haben.
Hallo Notice,
es geht hier um Adoptierte die suchten bzw. die gefunden wurden, die also Kontakt zu ihren Müttern hatten.
Also nicht um mich?? denn ich hab sie ja noch nicht kennengelernt??
ZitatUm der H-Mutter zu schaden!? Das ist lächerlich!! Wer hat denn den Schaden ihr oder eure Kinder?????
Ich interpretiere Deine Frage dahingehend, dass Du glaubst nur Adoptierte hätten Schäden aus der Adoption davongetragen. Das ist eine falsche Annahme.
Ein erwachsener Mensch kann immer entscheiden.
ZitatDu weißt selbst ich hab einige Zeit gebraucht um meinen Schmerz zu verarbeiten. Meine H-Mutter hat meinen Vater als "unbekannt" angegeben. Somit ist mir jegliche art der Kontaktaufnahme genommen worden. (zumindest die leichteste) Daran ist der Vater Schuld oder etwa ich?? Was kann der Vater dafür wenn er unbekannt ist!?
Die "Väter" werden allgemein geschont. Dass in den Akten "Vater unbekannt" steht ist zumeist das Werk der Adoptionsvermittler. Sofern Du an näheren Informationen interessiert bist, kannst Du hier nachlesen, unter "Das Märchen vom unbekannten Vater":
ja sicher!! Also es liegt doch immer an der Mutter!! Die bösen Erpresser vom Jugendamt. Ihr wisst selbst ein Vertrag der unter Zwang geschlossen wurde ist nicht rechtswirksam. Es zwingt einen keiner Vater "unbekannt". einzutragen.
ZitatIch hab mittlerweile eins gelernt, wer am lautesten schreit hat immer unrecht oder was zu verbergen. Demut das ist das Heilmittel!!
Das ist ein billiger Allgemeinplatz, der dafür gut ist, Opfer zum verstummen zu bringen. Was bin ich etwa Täter??? Welches Opfer?? Ach ja billig und Allgemeinplatz. Ich als geschädigter hab ja wohl mehr als alles recht der Welt ein Urteil zu fällen!!
ZitatIch geh lieber in die Hölle als mein Kind herzugeben!!
Ich merke, dass Du keine Ahnung hast. Ach ja keine Ahnung, gut, verstümmelt hat mich meine H-Mutter. Ich hab keinerlei Wurzeln. Ich hab keine Ahnung?? Wisst ihr was dann löscht mich gleich!! Wenn ihr hier ein heul Forum haben wollt dann bitte. "die ganze welt ist so ungerecht" nur wir h-mütter haben alles richtig gemacht. Da könnt ich en!!
LG Brigitte
P.S: Ich find es echt abartig das ich ich mich für meine Adoption verantwortlich fühlen soll. Ich konnte nicht entscheiden. Es wurde entschieden auch durchs Jugendamt aber nur durch die Leistung einer Unterschrift meiner H-Mutter!!! Das kann man nicht leugnen.
Also war ich wohl der Täter!? denn ich hab als kleines Kind meine Hand nach oben gestreckt "ja ich will abgegeben werden". Soll ich etwa noch dankbar sein??? Was soll das?