Zitat von CassieIch möchte ganz ehrlich sein. Wir haben uns für eine Adoption entschieden und wir wussten nichts darüber! Uns war im ersten Moment egal, was die abgebende Mutter fühlt, wir wollten ein Kind.
Inzwischen schäme ich mich für diese Haltung!
Wir möchte die leibliche Mutter kennenlernen. Sie soll entscheiden, ob ihr Kind bei uns aufwachsen darf. Sie soll uns kennenlernen. Ich möchte möglichst viele Informationen von ihr, um den Kind im passenden Alter die Wahrheit sagen zu können. Es hat ein Recht zu erfahren, wer seine leiblichen Eltern sind!
Ich denke nicht schlecht von diesen Müttern, ich empfinde Mitleid. Für mich wäre es unerträglich ein Kind abgeben zu müssen, weil es die Situation nicht anders zulässt. Diesen Mut sein Kind abzugeben, verdient sehr viel Respekt!
Liebe Cassie, das ist eine sehr gute Einstellung von Dir, dass Du den Kontakt zu den H-Eltern aufrecht erhalten möchtest. Auch dass Du Deinem Kind alle Informationen von seiner leiblichen Mutter übermitteln möchtest und damit es später den Weg zu seinen Wurzeln schneller findet, das ist sehr gut.
Ich bin eine Herkunftsmutter, die vor 35 Jahren ihre Zwillinge zur Adoption freigegeben hat, aber ich brauche Dir nicht leid zu tun. Es ist schon unerträglich daran zu denken, dass Deine Kinder nach einem Wiederfinden niemals solche Gefühle für Dich aufbringen können, die du dir erhoffst. Ich habe es jetzt letztes Wochenende am eigenen Leib verspüren müssen, es ist einfach nicht leicht, aber ich kann jetzt alle A-Kinder verstehen, die sagen ich kann die Gefühle nicht aufbringen. Es kann wirklich nur einen Weg geben und das ist der Weg der vielleicht sehr guten Freundschaft. Denn ich habe erkannt, dass es absolut andere Denk- und Handlungsweisen gibt, mit denen man sich mitunter nicht identifizieren kann. Die abgegebenen Kinder habe sich mit ihren Adoptiveltern eine eigene Welt aufgebaut, die wir als Herkunftsmütter nicht durchdringen können. Natürlich gibt es aber auch andere Fälle, wo das A-Kind sich so zu seinen eigenen Wurzeln hingezogen fühlt, dass es wieder zu den Herkunftsmüttern zurück will. Das wäre natürlich für uns der größte Wunschtraum.
Du brauchst Dich auch für Deine Haltung icht zu schämen, jeder darf seine Meinung haben und auch äußern. Ich finde es trotz allem für Paare auch sehr schlimm, wenn sie Kinder haben möchten und keine bekommen. Aber vielleicht ist eine Pflegschaft eher zu akzeptieren?
Aber es werden Dir sicherlich noch andere Meinungen geschrieben werden.
Zitat von CassieIch möchte ganz ehrlich sein. Wir haben uns für eine Adoption entschieden und wir wussten nichts darüber! Uns war im ersten Moment egal, was die abgebende Mutter fühlt, wir wollten ein Kind. Inzwischen schäme ich mich für diese Haltung! [...] Unsere Meinung haben wir grundlegend geändert. Wenn man sich mit diesem Thema beschäftigt, dann merkt man schnell, dass es Inkognito-Adoptionen überhaupt nicht mehr gebensollte!
Cassie, das ist eine der ehrlichsten Antworten, die ich in diesem Zusammenhang je gehört habe. Meinen größten Respekt dafür Trotzdem darf man aber nicht vergessen, dass es hin und wieder auch gute Gründe für Inkognito geben kann. Außerdem glaube ich nicht, dass es im Fall von offenen Adoptionen ohne das Coaching von Profis geht, denn die Emotionen spielen hier nicht nur momentan eine Rolle, sondern ein ganzes Leben lang. Ob für dieses Coaching aber JA-Mitarbeiter immer die geeigneten Personen sind? Ich würde mich da eher auf neutralere Parteien verlassen wollen.
Grundsätzlich bin ich aber auch für die offene Variante, weil die, vernünftig ausgeführt, vermutlich bei den Kinder weniger Schäden hinterlassen würde.
ich wurde auch adoptiert. Bei mir war die Inkognitoado nötig. Aber ich hätte mir trotzdem gewünscht, dass man meinen Eltern mehr Infos und auch in der Akte mehr Infos gehabt hätte. Das war alles nicht der Fall und es war umso mehr ein Schock, jetzt alles zu erfahren, nachdem ich mich nach 33 Jahren entschlossen habe, alleine nach meinen Wurzeln Zu suchen.
Ich finde deine Einsicht und deine gewonne Meinung sehr schön und ich würde mir, dass das noch viele andere Ado-Eltern so sehen würden.
ZitatDie abgegebenen Kinder habe sich mit ihren Adoptiveltern eine eigene Welt aufgebaut, die wir als Herkunftsmütter nicht durchdringen können.
das kling fast, als wären sie freiwillig von dannen gezogen ...
ZitatNatürlich gibt es aber auch andere Fälle, wo das A-Kind sich so zu seinen eigenen Wurzeln hingezogen fühlt, dass es wieder zu den Herkunftsmüttern zurück will. Das wäre natürlich für uns der größte Wunschtraum.
wenn sie die denn früh genug kennen lernen könnten ... außerdem es ist nicht jeder h-mutter wunschtraum, mit der vergangenheit nochmal konfrontiert zu werden.
hi mausi51,
ZitatTrotzdem darf man aber nicht vergessen, dass es hin und wieder auch gute Gründe für Inkognito geben kann.
wie es sie unter der entscheidung seitens der adoptierten, also umgekehrt gerade dann auch geben wird. m. m. gibt es keine gründe, adoptierten die wahrheit vorenthalten zu müssen, es sei denn, dies ist im interesse anderer. sie sind, wenn sie suchen, (fast alle) alt und erwachsen genung, und haben sich dann schon einige jährchen mit div. abgabegründen auseinandergesetzt (herumgequält).
ZitatAußerdem glaube ich nicht, dass es im Fall von offenen Adoptionen ohne ein Coaching von Profis geht, denn die Emotionen spielen hier nicht nur momentan eine Rolle, sondern ein ganzes Leben lang. Ob für dieses Coaching aber JA-Mitarbeiter immer die geeigneten Personen sind? Ich würde mich da eher auf neutralere Parteien verlassen wollen.
der meinung bin ich (aus erfahrung heraus) ebenfalls, denn die kluft ist, je später gesuchet wird umso tiefer und kaum ohne adäquate hilfe wie coaching etc. zu überwinden, aber woher nehmen? denn es rumort da wahrscheinlich bei sämtlichen betroffenen (h-eltern, adoptierte, a-eltern) dann noch so manch unausgesprochenes im inneren weiter ... nach meinen erfahrungen könnte adoption von mir aus ganz abgeschafft werden!
Zitat von bonniehi darky, ....Die abgegebenen Kinder habe sich mit ihren Adoptiveltern eine eigene Welt aufgebaut, die wir als Herkunftsmütter nicht durchdringen können.
Zitat von bonnie]das klingt fast, als wären sie freiwillig von dannen gezogen ... lg bonnie
Liebste Bonnie, das hast Du sicherlich falsch verstanden, ich meinte damit wirklich das Leben unserer Kinder, ich habe es selbst gemerkt, sie haben eine ganz eigene Welt und die haben die A-Eltern und das Kind gemeinsam aufgebaut. Da kann ich z. B. nicht hineinschauen und sie können unsere Welt nicht verstehen, so ergeht es meiner Tochter. Sie sagte mir ganz deutlich, es liegen viel zu viel Jahre dazwischen, um neu anfangen und vergessen zu können. Also werde ich damit leben. Ich werde nicht in ihr Leben eindringen wollen. Ich freue mich, wenn sie mich besucht oder anruft, aber mehr wird nicht geschehen.
verstehe schon aus deiner sicht, was du meinst darky sehe es gefühlsmäßig aber anders und kann es nicht bestätigen, dabei jemals am 'bauen' mit einbezogen oder beteiligt gewesen zu sein. es wurde gebaut!
ZitatIch freue mich, wenn sie mich besucht oder anruft, aber mehr wird nicht geschehen.
_________________ herzliche Grüße von der Darky
Hallo Darky,
worin besteht / oder bestand das "mehr", von dem Du einst geträumt hast?
Liebe Grüsse Burkhard
Ja lieber Burghardt, es stimmt, ich habe geträumt, ich hatte gehofft, dass mehr, als nur das was jetzt besteht, entstehen könnte, da sie einmal sagte, dass sie es sehr vermisst, einmal in den Arm genommen zu werden. Ich weiß aber jetzt, dass es nicht werden wird. Aber danke für die Frage.
Zitat von bonnieverstehe schon aus deiner sicht, was du meinst darky sehe es gefühlsmäßig aber anders und kann es nicht bestätigen, dabei jemals am 'bauen' mit einbezogen oder beteiligt gewesen zu sein. es wurde gebaut!
Liebe Bonnie, stimmt, von der Warte her habe ich es noch gar nicht betrachtet. Natürlich wurde gebaut. Die Kinder werden zu dem gemacht, was sie heute sind, ob sie es wollten oder nicht, danke Bonnie. Aber wie gesagt, ich kann nicht in die gebaute Welt meines Kindes eindringen, das bleibt mir verwehrt.
Zitat von bonnie... m. m. gibt es keine gründe, adoptierten die wahrheit vorenthalten zu müssen, es sei denn, dies ist im interesse anderer. sie sind, wenn sie suchen, (fast alle) alt und erwachsen genung, und haben sich dann schon einige jährchen mit div. abgabegründen auseinandergesetzt (herumgequält).
Hier hast Du mich vielleicht ein wenig missverstanden, denn "inkognito" heißt ja nicht automatisch, dass den A-Kindern Informationen vorenthalten werden müssen. Einige positive Beispiele, auch hier im Forum, zeigen ja, dass es auch anders geht.
Ob A-Kinder frühzeitig aufgeklärt werden, kommt möglicherweise darauf an, aus welcher Motivation A-Eltern ein Kind annehmen. Tun sie es hauptsächlich des Kindes wegen, haben sie sicher auch ein Interesse daran, dass die Seele ihres Kindes nicht verletzt wird und sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihm haben. Nehmen sie das Kind dagegen eher deswegen auf, weil sie damit etwas kompensieren wollen, womit sie ansonsten nicht fertig werden, dann müssen sie zwangsläufig ständig Angst davor haben, ihren Schatz wieder zu verlieren. Dabei ist das ein völliger Blödsinn, denn keine Macht der Welt kann diesen Vertrag auflösen, es sei denn, man wird straffällig o. ä.
ZitatLiebe Bonnie, stimmt, von der Warte her habe ich es noch gar nicht betrachtet. Natürlich wurde gebaut. Die Kinder werden zu dem gemacht, was sie heute sind, ob sie es wollten oder nicht, danke Bonnie. Aber wie gesagt, ich kann nicht in die gebaute Welt meines Kindes eindringen, das bleibt mir verwehrt.
darky, so wie ich es sehe, wurde ein (wenn auch prägender) teil des lebens von der abgabe und annahme bestimmt. alles was dann danach kommt, hängt m. m. davon ab, was jeder dadurch erlebt hat und vorfindet. die zeit davor ist verlorene zeit, die nicht aufzuholen ist. meinem gefühl nach muß man beim finden wieder bei null anfangen, und das mit großem einfühlungsvermögen. meine schwester hat sich z.b. bei ihrem besuch wie meine mutter aufgespielt (noch untertrieben), die ich gerade erst vorgestern zuletzt gesehen habe. und das ist wohl nach so einer langen zeit, die sie nicht einmal kannte oder sich dafür interessiert hat, etwas sehr daneben gegangen (sehr oberflächlich). ich erwarte dennoch, daß sie sich wie die ältere von uns beiden, in einem vertrauensvollen familiären erst wieder wachsen müssenden zu/miteinander dann verhält. ist wirklich schwierig alles
ZitatHier hast Du mich vielleicht ein wenig missverstanden, denn "inkognito" heißt ja nicht automatisch, dass den A-Kindern Informationen vorenthalten werden müssen. Einige positive Beispiele, auch hier im Forum, zeigen ja, dass es auch anders geht.
Ob A-Kinder frühzeitig aufgeklärt werden, kommt möglicherweise darauf an, aus welcher Motivation A-Eltern ein Kind annehmen. Tun sie es hauptsächlich des Kindes wegen, haben sie sicher auch ein Interesse daran, dass die Seele ihres Kindes nicht verletzt wird und sie ein vertrauensvolles Verhältnis zu ihm haben. Nehmen sie das Kind dagegen eher deswegen auf, weil sie damit etwas kompensieren wollen, womit sie ansonsten nicht fertig werden, dann müssen sie zwangsläufig ständig Angst davor haben, ihren Schatz wieder zu verlieren. Dabei ist das ein völliger Blödsinn, denn keine Macht der Welt kann diesen Vertrag auflösen, es sei denn, man wird straffällig o. ä.
LG, Cornelia
hi cornelia,
das erhoffe ich mir von den heutigen a-eltern auch, daß sie im interesse dieses kindes adoptiert haben. klar wird das verständnis, wie mit adoption letztlich umgegangen wird, stark von einer ganzen bandbreite an a-motivationen abhängen. ich würde mich heute, durch den damals veranstalteten a-zirkus mehr wie 3.wahl-kinderersatz, eigentum, beute bezeichnen (nach fast sechsjährigem kampf um die adoption), nicht als schatz.
im nachhinein ist es gut, daß so eine gewisse unabhängigkeit in der entwicklung, und abstand zu beiden familien entstehen konnte, der es mir heute erlaubt, mich von beiden weit genug zu distanzieren, wenn mir das nicht gut tut, um nicht in deren mühlen zermahlen zu werden. vor allem, nicht unter der manipulierenden knute dieser 'schwester' aufgewachsen zu sein! da ist mir tatsächlich einiges erspart geblieben.
dennoch bleibt auch heute weiterhin die möglichkeit, nicht über den a-status aufgeklärt werden zu müssen. aufklärung ist lediglich auf verständnis der a-eltern aufgebaut, aber nirgendwo rechtlich verpflichtend, bleibt also empfehlung. es klingt dazu noch plausibel, wenn dann aus 'rücksicht' auf das möglicherweise inzw. schon volljährige kind' eine aufklärung unterlassen wurde ... nach abschluß einer adoption ist kaum mehr kontrollierbar, wie sich das ganze tatsächlich weiter entwickelen wird. ich weiß nicht ob es ausreicht, da nur auf verständnis zu hoffen ...
Zitat von bonnie ... um nicht in deren mühlen zermahlen zu werden.
Liebe Bonnie, ja hier sehe ich auch eine große Gefahr. Auf der einen Seite haben die Adoptiveltern Angst, ihr Kind wieder zu verlieren, auf der anderen Seite stehen die Herkunftseltern, die vielleicht nicht loslassen können, warum auch immer. Dazwischen steht das Kind, von dem alle erwarten, dass es richtig "funktioniert".
Zitat von bonnie dennoch bleibt auch heute weiterhin die möglichkeit, nicht über den a-status aufgeklärt werden zu müssen. aufklärung ist lediglich auf verständnis der a-eltern aufgebaut, aber nirgendwo rechtlich verpflichtend, bleibt also empfehlung. ... nach abschluß einer adoption ist kaum mehr kontrollierbar, wie sich das ganze tatsächlich weiter entwickelen wird.
Auch diese Willkür ist für ein Gelingen nur hinderlich. Hier wird zum zweiten Mal im Leben eines Adoptivkindes über dessen Kopf hinweg entschieden und dieses Mal völlig unnötig, denn nun kann das Kind eigentlich selbst entscheiden. Wenn in diesem Moment selbstherrlich eingegriffen (gebremst) wird, ist dies höchst verwerflich, weil egoistisch. Mit dem Wohle des Kindes hat das wenig zu tun.
Natürlich möchten wir gern ein Kind adoptieren. Trotzdem haben wir uns gefragt, ob eine Adoption überhaupt der beste Weg ist. Unser Jugendamt sucht inzwischen ganz verzweifelt nach Pflegefamilien, die ein Baby bei sich aufnehmen möchten. Das ist schwer! Ohne Adoption würden viele Kinder in Kindereinrichtungen aufwachsen, in denen kein normales Familienleben möglich wäre. Das wäre für das Kindeswohl eher negativ. Junge Leute möchten ein Kind adoptieren, weil sie auch rechtlich gesehen auf einer sicheren Seite stehen wollen. Sie möchten nicht mit der Angst leben, dass das Kind irgendwann wieder weggenommen wird. Wäre es wirklich gut, wenn ein Kind überhaupt nicht in einer Familie aufwachsen kann?
In dem Adoptionsbewerber-Seminar war auch die Mehrheit dafür, dass die leiblichen Eltern kein Mitbestimmungsrecht hätten. Sie waren schlecht informiert und das kann ich nicht nachvollziehen. Warum spricht man nicht offener mit den Adoptiveltern und sicher gibt es auch Herkunftsmütter, die in einem Seminar über ihre Erfahrungen und Ängste sprechen würden. Wir haben uns selbst informiert und konnten uns auf der Basis unseres Wissen eine Meinung bilden. Einige Adoptivbewerber scheinen nicht die Lust und die Zeit zu haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Von daher würde ich sie zwingen!
Diese Seminare sind sicher nicht schlecht, schließlich geht es um die Eignung der Bewerber. Allerdings reicht das nicht aus!
Zitat von CassieNatürlich möchten wir gern ein Kind adoptieren. Trotzdem haben wir uns gefragt, ob eine Adoption überhaupt der beste Weg ist. Unser Jugendamt sucht inzwischen ganz verzweifelt nach Pflegefamilien, die ein Baby bei sich aufnehmen möchten. Das ist schwer! Ohne Adoption würden viele Kinder in Kindereinrichtungen aufwachsen, in denen kein normales Familienleben möglich wäre. Und so würden die ohnehin schon geschundenen Kínderseelen weiterhin geschunden.
Das wäre für das Kindeswohl eher negativ. Junge Leute möchten ein Kind adoptieren, weil sie auch rechtlich gesehen auf einer sicheren Seite stehen wollen. Sie möchten nicht mit der Angst leben, dass das Kind irgendwann wieder weggenommen wird. Wäre es wirklich gut, wenn ein Kind überhaupt nicht in einer Familie aufwachsen kann?"
Hallo Cassie, das war auch der Grund, warum wir uns nie mit Pflege anfreunden konnten. Ich denke aber auch, daß wenn es das 1. Kind ist, daß es einem umso schwerer fällt, wenn es dann wieder gehen muß; auch weil man eben eine Beziehung zu diesem Kind aufgebaut hat und das Kind genauso. Bei einer Pflege ist die Position der Beteiligten Kind/Eltern zu schwach. Andererseits ist es für das Kind auch nicht gut, von einer zur nächsten Familie zu wechseln. Das Kind knüpft immer wieder neue Beziehungen und nach einer best. Zeit muß es wieder einen Beziehungsabbruch verkraften. Und dann sehe ich (für mich) Noch ein Problem: wenn die Kinder zu jung sind und die Tragweite noch nicht verstehen, halte ich es nicht für gut, wenn sie regelmäßig ihre leibl. Familien treffen, weil es immer wieder ein ringen um den "richtigen" Weg ist, wer ist besser? udn es treffen unterschiedliche Einstellungen aufeinander. Da ist es besser, die Kinder erst mit ihrer leibl. Fam. zu konfrontieren ,wenn sie älter sind und manches besser/eher verstehen.
In dem Adoptionsbewerber-Seminar war auch die Mehrheit dafür, dass die leiblichen Eltern kein Mitbestimmungsrecht hätten. Sie waren schlecht informiert und das kann ich nicht nachvollziehen. Warum soll die leibl. Familie nicht bestimmen können, wo das Kind aufwachsen soll? Vielleicht haben die potentiellen A-Eltern ja Angst, den Anforderungen nicht zu genügen. Ich persönblich fände es überhaupt gut, wenn sich H- und A-Eltern persönlich kennen lernen würden und den Kontakt (auch hinter den Kulissen) aufrecht erhalten würden, um dem Kind eine mühsame Wurzelsuche zu ersparen. Problematisch fände ich für mich allerdings, wenn sich beide Elternpaare immer wieder sehen würden, und die H-Familie meint, sich in die erziehung einmischen zu müssen.
Warum spricht man nicht offener mit den Adoptiveltern und sicher gibt es auch Herkunftsmütter, die in einem Seminar über ihre Erfahrungen und Ängste sprechen würden. Wir haben uns selbst informiert und konnten uns auf der Basis unseres Wissen eine Meinung bilden. Einige Adoptivbewerber scheinen nicht die Lust und die Zeit zu haben, sich mit dem Thema zu beschäftigen. Von daher würde ich sie zwingen! Cassie, ich weiß nicht, ob sich a-Familien dazu zwingen lassen! Aus eigeneer Erfahrung weiß ich aber, daß die Fragen bei den A-Eltern später doch kommen, und dann informiert man sich und freut sich über Infos und Austausch. Hier in diesem Forum ging es mir vor allem um die H-Mütter, warum haben sie ihr Kind abgegeben und wie ging/geht es ihnen dabei und danach - und jetzt verstehe ich für mich vieles besser und hoffe, das kann ich meinen Kindern so weitergeben.
Zumal diese ja auch Fragen. Aber ich sehe eben auch, daß das ein Generationen problem ist. meine Mutter z.B. ist der Ansicht, so wenig Infos über die Herkunft wie es geht, und ich sehe das ganz anders. Warum darf man sich nicht über (s)ein land informieren? Auswandern kann ich mit einem deutshcen Paß und Aussehen genauso wie mit einem fremdländischen!
Ich denke schon - und wir wurden auf die Wurzelsuche in den Seminaren shcon hingewiesen - daß die A-Eltern, die heute adoptieren, anders damit umgehen und ihren Kindern ihre Geschichte nicht vorenthalten. Zumal die ja auch fragen, unser Sohn hat ja schon mit gferademal 2 nachgefragt, ob er bei mir im bauch war.
Ich halte es für wesentlich schwieriger, sein Leben lang nur zu lügen als einmal die Wahrheit zu sagen und dabei zu bleiben, die Kinder wachsen damit auf, und ihre Länder sitzen immer bei uns mit am Tisch, und sie sind ja auch schön.
Diese Seminare sind sicher nicht schlecht, schließlich geht es um die Eignung der Bewerber. Allerdings reicht das nicht aus!