Zitat von CassieWas ich schade finde ist, dass man als Adoptionsbewerber von einigen Usern verteufelt wird. Wir können nicht verstehen, wie schwer es ist ein Kind abgeben zu müssen. Man sollte sich dafür entscheiden mit der leiblichen Mutter darüber zu reden. Verstehen? Das ist nicht möglich.
Eine Mutter kann auch nicht verstehen, wie schwer und schmerhaft der Weg ist, einzusehen, dass man niemals ein eigenes Kind in die Welt setzen kann. Man darf nicht erleben, wie es ist von einer Schwangerschaft zu erfahren. Es ist einem nicht vergönnt die Entwicklung in der Schwangerschaft zu genießen mit allen "Nebenwirkungen", die dazu gehören. Wie wird das Kind einmal aussehen, war der Vater dominant oder hat man sich selbst durchgesetzt. Welche Charaktereigenschaften hat man ihm mitgegeben? Ist es der gleiche Sturkopf wie der Vater oder eher der überdrehte Typ wie seine Mutter? Als ich endlich verstanden habe, dass ich damit abschließen muss, fingen wir an uns über Alternativen zu unterhalten.
Wir möchten auf jeden Fall ein Kind adoptieren. Einer Mutter das Kind wegnehmen, möchten wir nicht. Die Herkunft ist wichtig, von daher möchten wir auch vorher mit der Mutter reden. Wir werden Berichte schreiben und Fotos schicken. Das Kind soll Bescheid wissen. Wenn es dem Wohle des Kindes dient, können auch Treffen vereinbart werden.
Allerdings werde ich mich nicht dafür entschuldigen, dass ich nicht verstehe, was in einer leiblichen Mutter vorgeht. Wie es ist ungewollt kinderlos zu bleiben, versteht sie ja auch nicht!
Liebe Cassie,
ich bin auch Adoptiert und ich verteufle keine A-Bewerber. Ich kann dich recht gut verstehen. Ich bin selber Mutter. Ich liebe Kinder über alles und meine Kinder waren absolut gewollt und Wunschkinder. Ich kann recht gut nachvollziehen, wie man sich fühlt, kinderlos zu sein, da mir erst recht Bewusst ist, nach dem ich meine Kinder kenne, was mir da entgangen wäre. Ich kann den Wunsch nach einem Kind vollkommen nachvollziehen. Adoption ist da natürlich eine Möglichkeit. Ich finde deine Einstellung richtig und freue mich darüber. Ich hoffe, dass es nicht nur Worte sind, sondern du diesen Worten immer treu bleibst. Es gibt nichts schlimmeres, dem Kind die Wurzeln zu verwehren. Wenn du alles so befolgst, wie du dir das selber schon vorgenommen und geschrieben hast, ist das der richtige Weg. Ehrlichkeit und Offenheit deinem Kind gegenüber muss immer bestehen.
paßt zum thema, ist bekannt, und wird den einen oder anderen sicher interessieren, wie fachleute adoption beurteilen.
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Auszüge aus dem Buch „Ich habe mein Kind fortgegeben“ von Christine Swientek
Der Wunsch, ein Kind anzunehmen, bei sich aufwachsen zu lassen, ist ein sehr egoistischer Wunsch. Und daran ist nichts auszusetzen! Problematisch wird es erst, wenn das Ehepaar sich einerseits die tiefer liegenden Motive nicht selber eingestehen kann und wenn Adoptionsvermittlungsstellen diesen egoistischen Wunsch („wir möchten ein Kind für uns beide“ – „wir möchten ein Kind bei uns aufwachsen lassen, weil wir Freude an Kindern haben“) nur dann gelten lassen, wenn die zusätzlichen sozialen Anteile in der Begründung nicht zu knapp ausfallen. Das oft diffuse „Helfen wollen“ wird sozusagen gefordert. Die Adoptiveltern kommen diesen Anforderungen auch zumindest verbal nach. Häufig sind sie sogar davon überzeugt, nur helfen zu wollen, ohne eigene Wunschanteile deutlich heraus zu spüren.
Die Folge davon können überzogene Dankbarkeitserwartungen sein, die kein Kind später jemals erfüllen kann. In den meisten Fällen hält dieser soziale Anspruch einer näheren Überprüfung auch nicht stand. Wenn es so wäre, blieben nicht die älteren Kinder (ab ca. 3 Jahren) und vor allem die behinderten Kinder bei der Vermittlung übrig.
Ein weiterer Faktor lässt die Wünsche der Adoptiveltern nach einem eigenen Kind manchmal problematisch erscheinen. An das Adoptivkind werden von vorneherein Anforderungen gestellt, die an ein eigenes nie gestellt werden könnten: ein bestimmtes Geschlecht wird gewünscht, auch ein bestimmtes Aussehen und vor allem werden oft sehr hohe Anforderungen an die Gesundheit des Kindes gestellt. In keinem anderen Punkt wird die Selektion so deutlich wie daran: man will ein völlig intaktes, makelloses Kind, ein süßes Herzeige-Baby. Kein leibliches Elternpaar ist davor gefeit, ein Mädchen statt einen Jungen zu bekommen, ein Kind zu gebären, das nicht hellblond ist, sondern den feuerroten Schopf seines Großvaters geerbt hat.
Die Motivation zur Aufnahme eines fremden Kindes ist nicht nur für den Prozess der Vermittlung des Kindes ausschlaggebend. Die Motivation beinhaltet neben den eigenen (bewussten und unbewussten) Wünschen für das eigene Leben auch bestimmte Erwartungen an das Kind, und sie prägt die Einstellung zu dem heranwachsenden Menschen, das Verhalten ihm gegenüber. Die Herkunft des Kindes spielt dabei eine ganz wesentliche Rolle. Es ist dabei weniger wichtig, woher ein Kind kommt, als vielmehr, wie weit sich die Adoptiveltern mit dieser Herkunft einverstanden erklären und sich mit ihr positiv auseinandergesetzt haben. Dabei ist nicht nur die soziale und biologische Herkunft, sondern auch die einfache Tatsache ausschlaggebend, das eine Mutter überhaupt in der Lage ist, ihr Kind „wegzugeben“. Das allein disqualifiziert sie in den Augen vieler bereits in dem Maße, dass kein positives Bild mehr entstehen kann.
Fatale Auswirkungen hat auch die unrealistische – aber sehr häufige Haltung der Adoptiveltern, dass sie sich die Annahme eines „fremden“ Kindes nicht selber und anderen gegenüber eingestehen können. Die Annahme als „eigenes“ Kind, geht dann soweit, dass von der Adoption, von der Herkunft des Kindes und von der leiblichen Mutter in diesen Familien nicht gesprochen werden darf.
Der größte pädagogische Fehler, der daraus resultiert, ist die mangelnde Aufklärung des Kindes über seinen Adoptionsstatus zu einem Zeitpunkt, zu dem das Kind seine Geschichte als „normal“ akzeptieren kann. Diese Eltern müssten sich fragen lassen (leider tut das keiner mehr, wenn die Adoption erst mal abgeschlossen ist) was sie wirklich bewogen hat, ein Kind aufzunehmen und wie sie selber diese ihre Motive verarbeitet haben. Dabei scheint das Problem der Kinderlosigkeit durch Zeugungsunfähigkeit des Mannes oder durch Unfruchtbarkeit der Frau am schwersten zu bewältigen zu sein. Adoptiveltern, die ihre eigene Kinderlosigkeit als Mangel erleben, sie nicht akzeptiert haben, sich unvollständig, minderwertig oder allgemein gehandikapt fühlen, die sich auch nicht der tatsächlichen Einstellung ihres Ehepartners zu diesem „Makel“ bewusst sind, tun sich besonders schwer mit der Tatsache, dass ihr Kind eben „nur“ angenommen und kein biologisches eigenes ist.
Je weniger die eigene Kinderlosigkeit verarbeitet und bejaht wird, umso problematischer gestaltet sich das (immerhin künstliche!) Eltern-Kind-Verhältnis. Das Kind ist unter Umständen dem einen Ehepartner ein beständiges Indiz seiner eigenen Unfähigkeit, dem anderen eine permanente Erinnerung an den „Mangel“ des Partners. So erhält das Kind eine Ersatz-Funktion, die sich bei Schwierigkeiten in Ehe und Erziehung später zu einer ausgeprägten Sündenbockrolle entwickeln kann.
Adoptiveltern beklagen sich bundesweit über jahrelange Wartezeiten. Viele sind kinderlos, viele haben gar keine realen Vorstellungen von der Pflege und Erziehung eines Kindes. Das Kind soll die Familie vervollständigen, es soll die Frau in ihren fraulich-mütterlichen Bedürfnissen ausfüllen, es dient dem sozialen Status („Was Ihr habt immer noch kein Kind? - Ihr seid doch schon seit sechs Jahren verheiratet.) Ein Adoptivkind komplettiert nicht nur die Familie, sondern bringt auch noch das besondere Prestige, sich sozial engagiert zu haben.
Viele Ehepaare, die schon jahrelang auf ein eigenes Kind gewartet haben und dann jahrelang auf die Vermittlung eines fremden Kindes warten, haben völlig diffuse Vorstellungen davon, was es heißt, ein Kind aufzuziehen. Sie haben im Laufe der Jahre einen stark eingeengten Blickwinkel bekommen – der nur noch darauf gerichtet ist, auf alle Fälle und mit allen Mitteln nun endlich ein Kind zu bekommen. Diese Bestrebungen werden bei manchen im Laufe der Jahre zum wesentlichen Lebensinhalt, sie werden zur „fixen Idee“, bei der die Realitäten nicht mehr gesehen werden. Entsprechend überhöht sind die Erwartungen an das Kind und an ein Zusammenleben mit dem Kind: von süßlicher Mutter-Kind-Werbung für Babyprodukte betört – die ewig glückliche Mutter – die Frau, die erst durch ein Kind „Verwirklichung“ erfährt – das Baby zum Knuddeln und Präsentieren – und später das hochintelligente Vorzeige-Kind, das Produkt der eigenen Investitionen: seht her, was wir aus diesem fremden Kind gemacht haben!
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Auszüge aus dem Buch: „Adoption – warum nicht offen?“ von Haro Schreiner
Die Motivation, Kinder zu adoptieren, wird fast immer geprägt von der Tatsache der Kinderlosigkeit. Das Adoptivkind konstituiert sozusagen die „Familie“. Die medizinische Tatsache, dass die Frau oder der Mann oder beide zusammen beteiligt sind an der Unfruchtbarkeit wird oft unverarbeitet verdrängt und mit dem Adoptivkind wird eine „normale Familie“ gespielt. In unserer Kultur leidet aus rollenspezifischen Gründen die Frau mehr unter Kinderlosigkeit als der Mann, der sich im Beruf verwirklichen kann. In meinen Untersuchungen habe ich festgestellt, dass dieses Bild auch heute noch durchaus realistisch ist. Dies geht so weit, dass der Mann sich ein Kind wünscht, damit seine Ehefrau beschäftigt und nicht mehr so „hysterisch“ ist wegen der Kinderlosigkeit. Kommt ein Kind in eine solche Familie, dann besteht die Gefahr, dass diese sich nach außen hin abschließt.
Die Tatsache der Adoption wird evtl. nur widerwillig dem Kind vermittelt. Oft wird die Ausrede benutzt, dass man nur antwortet, wenn das Kind fragt. Die Geburtsmutter wird neutral bzw. negativ dargestellt und es entsteht der Eindruck, dass eigentlich das Adoptivkind dankbar sein müsste, dass es Eltern gefunden hat und aus schlechten Verhältnissen („Slums“) geholt und gerettet wurde. Unbewusst kommen Ängste auf, ob nicht schlechte Erbanlagen so mächtig sind, dass auch eine sehr gute Erziehung nichts dagegen ausrichten könnte.
Neben Wohlstand, Reichtum und Konsum stellt sich zunehmend die Lebenssinnfrage in unserer Kultur. Kinder bedeuten Zukunft, Adoptivkinder helfen somit auch eine Lebenssinnfrage der Adoptiveltern zu klären. Diese investieren viel Zeit, Gefühle und Geld in ihr Adoptivkind.
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Auszüge aus dem Buch „Gekaufte Kinder – Babyhandel mit der Dritten Welt“ von Rolf P. Bach
In der Bundesrepublik gibt es ca. 800.000 kinderlose Ehepaare, denen eigene leibliche Nachkommen versagt bleiben. Schätzungen sagen, dass etwa 15 % aller – verheirateten – Paare ein solches Schicksal erleiden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurden erstmals ausführliche adoptionsrechtliche Regelungen in das Bürgerliche Gesetzbuch des Deutschen Reiches aufgenommen. Die damalige Begründung ist auch heute noch aktuell: „Die Annahme (Adoption) ist namentlich für wohlhabende, edel denkende Personen, welche in kinderloser Ehe leben, ein erwünschtes Mittel, diesen Mangel zu ersetzen. Wird dadurch Gelegenheit geboten, insbesondere mittellosen, von Natur begaben Kindern eine große Wohltat in materieller wie in geistiger Beziehung zu erweisen und dazu beizutragen, die natürlichen Anlagen derselben zum Besten der Gesellschaft zu vollkommener Entwicklung zu bringen, so wird andererseits durch die Annahme von Kindern sehr häufig ein tief empfundenes, geistiges Bedürfnis der Adoptiveltern befriedigt und das Glück ihrer Ehe gefestigt …
Die Zahl der Adoptionsvermittlungen pro Jahr, ca. 8.000, blieb nach dem Krieg bis Mitte der siebziger Jahre konstant. In demselben Zeitraum aber stieg die Zahl der Adoptionsbewerber, denen kein Kind vermittelt werden konnte, von 2.500 auf mehr als 15.000 jährlich. Die Adoptionsvermittlungsstellen hatten lediglich noch Schwierigkeiten, Adoptiveltern für ältere Kinder, die einen längeren Heimaufenthalt hinter sich hatten, oder solche Kleinkinder zu finden, die körperlich, vor allem aber geistig behindert waren. An dieser Situation hat sich bis heute nichts geändert.
Zwar ist die Zahl der Adoptionen – vor allem nach Schaffung eines neuen Adoptionsrechtes 1977 – für einige Jahre auf mehr als 10.000 angestiegen, die der unberücksichtigten Adoptionsbewerber aber liegt seit Jahren bei mehr als 20.000. Durch das neue Adoptionsgesetz wurden die Voraussetzungen und Wirkungen einer Adoption grundlegend verändert. Das adoptierte Kind wird juristisch wie ein leibliches in die Adoptivfamilie integriert, alle rechtlichen Bindungen zur Herkunftsfamilie werden gelöst. Die Entscheidung über die Adoption ist weitgehend dem Bereich privater Willenserklärungen entzogen und stärker der staatlichen Kontrolle durch Vormundschaftsgerichte und Jugendämter überantwortet. Die rechtlichen Voraussetzungen, Kinder auch gegen den Willen ihrer leiblichen Eltern adoptieren zu lassen, wenn diese ihre Pflichten vernachlässigen, wurden erleichtert.
Wenn dies auch nicht ausdrücklich ausgesprochen wurde, so sollte durch die Adoptionsreform auch ein Ventil für die drängende Ungeduld jener Zehntausende wartender Adoptionsbewerber geschaffen werden, die verbittert vor den Türen der Vermittlungsstellen standen.
Konflikte der Adoptionsbewerber mit den Adoptionsvermittlungsstellen, deren Arbeit als bürokratisch schwerfällig, inkompetent und anmaßend kritisiert wird, sind unausweichlich. Die Vorwürfe werden häufig daraus abgeleitet, dass man – vor allem aufgrund einschlägiger Berichterstattung in den Medien – zu wissen glaubt, das sich noch zahlreiche Kleinkinder in den Heimen befinden, die vermittelt werden könnten, wenn sich die zuständigen Behörden nur intensiver ihrer annehmen würden. Übersehen wird dabei, dass viele Kinder sich nur vorübergehend wegen familiärer Schwierigkeiten in einem Heim befinden und dass deren Eltern keinesfalls bereit sind, sie zur Adoption freizugeben. Seit Jahren schon leben weniger als 1.000 Kleinkinder in der gesamten Bundesrepublik länger als einige Monate in Heimen. Fast alle leiden sie unter schweren körperlichen oder geistigen Behinderungen.
Mehr als 95% aller adoptionswilligen Ehepaare aber wollen ausschließlich einen gesunden Säugling oder ein gesundes Kleinkind, allenfalls bis zum Alter von zwei bis vier Jahren.
Galten Kinder über lange Perioden der westdeutschen Nachkriegsgeschichte hinweg eher als hinderlich auf dem Weg zu einem selbst bestimmten, an materiellem Wohlstand und der Konsumbefriedigung orientierten Dasein, hat sich dies mittlerweile in Teilen der Gesellschaft ins Gegenteil verkehrt.
Das Alter der meisten Adoptionsbewerber liegt zwischen 30 und 40 Jahren. Oft sind es Ehepaare, die nach einer qualifizierten Ausbildung und Jahren des sie vollständig absorbierenden Einstiegs in eine gesellschaftlich angesehene berufliche Karriere, einschließlich aller dazugehöriger materiellen Statussymbole, erst recht spät nach der Eheschließung dem Wunsch nach eigenen Kindern Raum gegeben haben. Ihr Kinder- und damit oftmals unfreiwillig auch Adoptionswunsch konkretisiert sich meist zwischen dem fünften und zehnten Ehejahr. Materiell gesättigt, beruflich zufrieden oder – auch das nicht selten – frustriert, suchen sie nun nach einer neuen Sinngebung für ihr weiteres Leben.
Das oft überduchschnittliche Familieneinkommen, das sie im übrigen von solchen Ehepaaren unterscheidet, die ein Pflegekind aufnehmen und dabei auf die Pflegegeldleistungen des Staates angewiesen sind, erlaubt es ihnen, ohne Einschränkung der eigenen Bedürfnisbefriedigung an die Adoption eines Kindes zu denken. Weit überrepräsentiert sind dabei Angehörige der gehobenen Mittelschicht, wie Ärzte, Juristen, Apotheker, Ingenieure, Kaufleute, Pfarrer und Journalisten. An der Spitze aber stehen mit nahezu 25 % aller Adoptionsinteressierten die Lehrer.
vieles scheitert an familiärer armut, perspektivelosigkeit, und auch an macht und mutwilligkeit ... es gibt keine patentrezepte oder antworten auf alles. wie jeder weiß, sind ursachen und probleme bei jeder ado anders.
Zitat von CassieWas ich schade finde ist, dass man als Adoptionsbewerber von einigen Usern verteufelt wird. Wir können nicht verstehen, wie schwer es ist ein Kind abgeben zu müssen. Man sollte sich dafür entscheiden mit der leiblichen Mutter darüber zu reden. Verstehen? Das ist nicht möglich.
Eine Mutter kann auch nicht verstehen, wie schwer und schmerhaft der Weg ist, einzusehen, dass man niemals ein eigenes Kind in die Welt setzen kann. Man darf nicht erleben, wie es ist von einer Schwangerschaft zu erfahren. Es ist einem nicht vergönnt die Entwicklung in der Schwangerschaft zu genießen mit allen "Nebenwirkungen", die dazu gehören. Wie wird das Kind einmal aussehen, war der Vater dominant oder hat man sich selbst durchgesetzt. Welche Charaktereigenschaften hat man ihm mitgegeben? Ist es der gleiche Sturkopf wie der Vater oder eher der überdrehte Typ wie seine Mutter? Als ich endlich verstanden habe, dass ich damit abschließen muss, fingen wir an uns über Alternativen zu unterhalten.
Wir möchten auf jeden Fall ein Kind adoptieren. Einer Mutter das Kind wegnehmen, möchten wir nicht. Die Herkunft ist wichtig, von daher möchten wir auch vorher mit der Mutter reden. Wir werden Berichte schreiben und Fotos schicken. Das Kind soll Bescheid wissen. Wenn es dem Wohle des Kindes dient, können auch Treffen vereinbart werden.
Allerdings werde ich mich nicht dafür entschuldigen, dass ich nicht verstehe, was in einer leiblichen Mutter vorgeht. Wie es ist ungewollt kinderlos zu bleiben, versteht sie ja auch nicht!
Hallo cassie, genau das wollen wir verstehen.wir wollen verstehen wie es ist wenn eine frau keine leiblichen kinder haben kann und wie es ist wenn diese frau eines von unseren im arm hält und besonders wie es ist wenn genau diese frau nicht mehr bereit ist, dieses kind mit uns zu teilen. bitte fühle dich hier nicht persönlich angesprochen. es geht sich nicht um deine person. hier versucht jeder irgendetwas zu verstehen aber immer auf seine eigene geschichte bezogen. wenn du adoptieren möchtest tue es. es ist deine entscheidung. niemand kann es dir verwehren und ich verurteile niemanden weil es mir nicht zu steht. ich würde nie wieder so einen schritt gehen aber das weiss ich auch nur durch die vielen negativen situationen, die ich mit dem thema adoption erleben musste.
warum lebst du nicht kinderlos so wie es die natur für dich vorgesehen hat? wir haben fehler gemacht und daraus gelernt und einen hohen preis zu zahlen aber warum willst du nur weil du es willst ein kind welches nicht deines ist bei dir haben? warum? den schmerzhaften weg den du gegangen bist wird eine andere mutter erleiden sobald du ihr kind bei dir hast. willst du das?
Ich glaube nicht daran, dass die Natur die Kinderlosigkeit für mich vorgesehen hat. Es hat nichts mit der Natur zu tun, sondern mit mangelnden Möglichkeiten der Ärzte bzw. die mangelnde Bereitschaft der Krankenkassen kinderlosen Paaren zu helfen.
Trotzdem mal die Frage! Wenn Adoptionen verboten werden, deswegen wird es noch immer Mütter geben, die ihre Kinder abgeben müssen. Wo sollen diese Kinder dann leben? In irgendwelchen Einrichtungen, wo es nur ein Kind unter vielen ist? Wollt ihr das für eure Kinder oder habt ihr Alternativen, wie das Leben für die Kleinen dann aussehen soll.
Zitat von CassieIch glaube nicht daran, dass die Natur die Kinderlosigkeit für mich vorgesehen hat. Es hat nichts mit der Natur zu tun, sondern mit mangelnden Möglichkeiten der Ärzte bzw. die mangelnde Bereitschaft der Krankenkassen kinderlosen Paaren zu helfen.
Trotzdem mal die Frage! Wenn Adoptionen verboten werden, deswegen wird es noch immer Mütter geben, die ihre Kinder abgeben müssen. Wo sollen diese Kinder dann leben? In irgendwelchen Einrichtungen, wo es nur ein Kind unter vielen ist? Wollt ihr das für eure Kinder oder habt ihr Alternativen, wie das Leben für die Kleinen dann aussehen soll.
Liebe Cassie, bitte fühle dich nicht von mir verletzt denn das ist nicht meine Absicht. Schau mal, ich Urteile wie mit mir verfahren wurde. Sicherlich muss es Wege für diese Kinder geben. Das finde ich auch aber in erster Linie muss den schwangeren Müttern geholfen werden. Dann müssen die Gesetze für Kinder, Bauchmamas und Adoptieveltern so geregelt werden, dass alle miteinander zufrieden sein können. Feste Regeln sollten ebenfalls eingehalten werden. Das wichtigste ist, dass verstanden werden muss, das die Kinder nur sich selbst gehören und von Mutter und Annehmender Mutter geliebt werden dürfen. Das ist doch fair und für das Kind wunderbar oder meinst du nicht? Wenn du es besser machen möchtest, dann freue ich mich, denn dieses Umdenken benötigen wir. Das Kind wird eine schöne Kindheit haben wenn es zwei Mütter in seinem Leben hat. (Wollen wir die Väter der Gerechtigkeit wegen auch mit einbeziehen). Manchmal ist es aber auch so, dass sich die Bauchmama erst Jahre später meldet weil sie vieleicht Angst hat oder Unsicher ist. Manchmal meldet sie sich nie weil sie nicht weiss wo sie sich melden soll und manchmal will eine Bauchmama ganz viel wissen. Wenn Du es schaffst, die Bauchmama mit einzubeziehen wird dir sicherlich vieles leichter gelingen und aus diesem Kind kann ein reifer Erwachsener werden. Wenn wir hier alle Adoptievbewerber schlecht reden, ändern wir nichts weil alle Adoptievbewerber im Kopf schon adoptieren. Verhindern werden wir es nicht aber wir Bauchmamas können ihnen beistehen und Ratschläge geben, die sie noch nicht kennen weil ihnen die Erfahrungen fehlen. Was ich dir hoch Anrechne ist, dass du hier bist um dich mit uns austauschst. Ich finde das richtig weil du dir ja viele Gedanken machst. Was ist wenn du kein Kind vermittelst bekommst? Würdest du auch ein Kind zur Pflege zu dir nehmen oder ein älteres Kind annehmen? LG
Zitat von schwubiduWir könnten uns alle vor dem Bundestag treffen und mal so richtig auf den Putz hauen! Das wäre doch was! Was meinst du?
Daraus wird ja doch nix. Wir beide stehen dann verloren vor der Bannmeile in Berlin, während die anderen sich durch ein Missverständnis auf der Zuschauertribüne des alten Bonner Wasserwerkes versammelt haben und dort ihre Spruchbänder herunterlassen.
Wer weiss, wer weiss. Geht es dir denn ansonsten gut in deinem Leben? Ich wünsche es dir sehr. Wie ist das denn jetzt mit deiner Geschichte? Kommst du weiter?
ZitatIch glaube nicht daran, dass die Natur die Kinderlosigkeit für mich vorgesehen hat. Es hat nichts mit der Natur zu tun, sondern mit mangelnden Möglichkeiten der Ärzte bzw. die mangelnde Bereitschaft der Krankenkassen kinderlosen Paaren zu helfen.
Trotzdem mal die Frage! Wenn Adoptionen verboten werden, deswegen wird es noch immer Mütter geben, die ihre Kinder abgeben müssen. Wo sollen diese Kinder dann leben? In irgendwelchen Einrichtungen, wo es nur ein Kind unter vielen ist? Wollt ihr das für eure Kinder oder habt ihr Alternativen, wie das Leben für die Kleinen dann aussehen soll.
hi cassie,
anders herum gefragt, was machst du, angesichts der hohen a-bewerberquote, und den offenbar weniger gewordenen familiären zwangslagen, bzw. familienkatastrophen, um diese decken zu können, wenn dir aus diesem grund kein kind vermittelt werden kann?
Wir haben uns auf kein bestimmtes Alter festgelegt. Da wir mit zu den jüngsten Adoptionsbewerbern gehören, die in den letzten Jahren speziell in diesem Jugendamt vorstellig geworden sind, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass wir ein sehr kleines Kind bekommen können. Die Mitarbeiter haben gesagt, dass sie Babys und Kleinkinder lieber zu jungen Eltern geben.
Uns ist auch eine Vollzeitpflege vorgeschlagen worden. Lange haben wir darüber gesprochen und wir sind uns einig, dass wir dafür bereit sind. Beim letzten Seminar wurde erzählt, dass inzwischen viele Babys in Einrichtungen leben müssen, weil man keine Pflegefamilien findet. Das Schlimme ist, dass einige der Kinder nicht in absehbarer Zeit wieder in ihre Familien zurückkehren können. Wir haben bald das nächste Seminar und dann wollen wir noch einmal in Ruhe mit den JA-Mitarbeiterinnen darüber sprechen.
In unserem Gebiet steigt die Zahl der Mütter, die ein Kind zur Adoption freigeben, jährlich an! Es ist schön, dass es insgesamt weniger Zwangslagen gibt, aber anscheinend nicht überall.
Es ist uns durchaus bewusst, dass es selbst bei einem positiven Sozialbericht keine Garantie auf eine Adoption gibt. Im Moment können wir nur abwarten, was sich ergibt.
Zitat von Cassie Trotzdem mal die Frage! Wenn Adoptionen verboten werden, deswegen wird es noch immer Mütter geben, die ihre Kinder abgeben müssen. Wo sollen diese Kinder dann leben? In irgendwelchen Einrichtungen, wo es nur ein Kind unter vielen ist? Wollt ihr das für eure Kinder oder habt ihr Alternativen, wie das Leben für die Kleinen dann aussehen soll.
Hallo Cassie, ich glaube nicht, dass Adoptionen irgendwann einmal verboten werden würden, und als leibliche Mutter eines adoptierten Kindes frage ich mich, wie Du auf so einen Gedanken kommst, dass "wir" wollten, dass unsere Kinder in irgendwelchen Einrichtungen untergebracht werden.
Aber Alternativen zur Inkognitoadoption, wie sie noch heute gesetzlich verankert ist, gibt es durchaus! Die beste Alternative ist sicherlich die Mutter so weit zu unterstützen, dass sie selbst für ihr Kind sorgen kann. ( Ich rede hier über zur Frage stehenden Säuglingsadoptionen, nicht etwa über Adoptionen aus einem Heim heraus wo die Kinder den Eltern wegen Missbrauch entzogen wurden!) Da könnten Mutter-Kind-Heime, Familienpfleger, Tagesmütter, Kitas, Hilfe durch Verwandschaft, vor allem aber eine gute Aufklärung von Vorteil sein!
Dann gäbe es die Kurzzeitpflege. Wenn die Mutter in voraussehbarer Zeit ihre Lebensumstände in den Griff bekommt, so dass ein Leben mit Kind gesichert wäre, wäre dieses vielleicht eine mögliche Übergangslösung!
Auch die Vollzeitpflege wäre eine Alternative!
Und wenn es schon Adoption sein muß, warum dann nicht eine offene Form? Und meine persönliche Meinung ist, dass Adoptionen einfach nur mit dem Einverständnis des Kindes vonstatten gehen sollten. Sei es, dass dem Kind das Recht eingeräumt wird, die Adoption aufheben zu lassen, oder dass man aus einer leichten Adoption (ohne sofortiger Ausradierung der Herkunft) erst ab dem 18. Lebensjahr des Kindes eine Volladoption macht. Das Kind soll bitte selbst entscheiden mit wem es verwandt sein will! Und ich frage mich, welches Problem so viele Adoptiveltern damit haben dem Kind dieses Recht einzuräumen.
Ich für mich denke, dass mein Sohn seine Adoption nicht aufheben lassen würde! Seine Adoptiveltern sind seine Eltern! Aber für alle Adoptierte, die das anders sehen, wünsche ich mir dieses mitspracherecht!!!