"Zunächst hatte der Lebensgefährte unter Verdacht gestanden, da er durch mehrere Gewalttaten polizeibekannt ist. Wegen seiner Vergangenheit hatte die Polizei die Wohnung der Familie durch das SEK stürmen lassen. [...]
Die Mutter hat zwei Töchter im Alter von 15 und 17 Jahren. Die ältere lebt nicht mehr zu Hause, berichtete die Jugendstadträtin des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, Elfi Jantzen. Die Familie sei wegen der Schulprobleme der 17-Jährigen dem Amt bekannt gewesen. „Es gab keinen Grund für eine engmaschige Betreuung der Familie“, sagte Jantzen. [...] (Hierzu zusätzliche Info aus anderen Quellen: "Getötetes Baby – die Suche nach einer Erklärung" und "Mutter bleibt in Untersuchungshaft" Es gibt also (mindestens) zwei weitere Kinder, die wegadoptiert wurden.)[/size]
In den vergangenen Jahren hat die Frau zwei Kinder zur Adoption freigegeben.[...]
Inwieweit der Mann Druck innerhalb der Familie ausgeübt hat, ist unklar. [...]
Bei der Polizei hieß es, dass sich die Familie auf das Kind vorbereitet habe, zum Beispiel Windeln gekauft habe. Anwohner berichteten dagegen, dass die Frau ihre Schwangerschaft verbergen wollte.[...]
Der 44-Jährige ist mehrfach verurteilt worden. 2000 und 2001 verbüßte er in Berlin eine in Bayern erhaltene Strafe. Anfang 2003 hatte er in Spandau seine damalige Lebensgefährtin zu Tode geprügelt und ihr das Gesicht zertrümmert. [...] Wegen Körperverletzung mit Todesfolge wurde er zu sieben Jahren verurteilt [...]
Im Oktober 2008 wurde er vorzeitig entlassen, als Auflage erhielt er eine Bewährungszeit von fünf Jahren. In dieser Zeit schlug er seiner neuen Lebensgefährtin mit der Hand ins Gesicht. Die heute 15-jährige Tochter ging dazwischen und wurde gegen einen Tisch gestoßen. [...]
Das Urteil von Juni 2010 für diese Taten: 270 Tagessätze zu 30 Euro, aber keine Haft. Laut Polizei soll es zudem Anzeigen wegen Kindesmisshandlung gegeben haben." [size=85]Quelle zu diesen Zitaten: Potsdamer Neueste Nachrichten
Ich wiederhole: „Es gab keinen Grund für eine engmaschige Betreuung der Familie“, sagte Jantzen, Jugendstadträtin des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf
Ganz davon abgesehen, wie die Staatsanwaltschaft hier von Fluchtgefahr ausgehen kann, ist der Artikel sehr aufschlussreich und bringt etwas mehr Licht in die Vorgeschichte zu diesem entsetzlichen Neugeborenen-Tötungsdelikt.
Zitat: "FAKT hat als erste Fernsehsendung die Babyklappen öffentlich kritisiert. Das ist genau zehn Jahre her. Eine neue Studie kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass die Babyklappen keinen Nutzen bringen. Die Zahl der Kindstötung ist weiter konstant. Schlimmer noch: Von über 200 Kindern ist unklar, wo sie geblieben sind."
Zitate: "Das Deutsche Jugendinstitut (DJI) in München hatte die Diskussion um die 1999 eingerichteten Babyklappen mit einer Anfang Februar veröffentlichten Studie erneut angeheizt. Demnach war bei rund 200 Kindern unklar, was mit ihnen geschehen ist, nachdem sie anonym geboren oder in einer Babyklappe abgegeben worden waren. Die Träger konnten laut der Studie nicht sagen, ob sich die Mütter zu ihren Babys bekannt hatten und ob die Kinder in eine Adoptivfamilie oder doch zu ihren leiblichen Eltern gekommen waren.
Das DJI hatte für die Studie mit dem Bundesfamilienministerium von Juli 2009 bis Oktober 2011 insgesamt 466 Jugendämter und 272 Träger von Hilfsangeboten aus ganz Deutschland befragt. Die Teilnehmer meldeten seit 1999 insgesamt 652 anonyme Geburten. 278 Kinder wurden in eine Babyklappe gelegt, weitere 43 Kinder wurden von den Müttern anonym in die Obhut von Fachkräften gegeben." (Hervorhebung von mir)