Hallo, mir geht es wirklich schlecht und ich muss meine Gedanken und Gefühle irgendwie loswerden. Vor 2 Tagen hab ich erfahren,dass meine Cousine,die mir so nah steht wie eine Schwester adoptiert wurde.Ich habe es selbst herausgefunden bzw.sofort an der Reaktion meiner Eltern gemerkt,dass sie mich anlügen.Wir haben ganz einfache Familienfotos zusammen angeschaut und dann ist mir wie so oft aufgefallen,dass es von meiner Cousine nur 3 Kinderfotos gibt und auf denen ist sie auch ca.2 Jahre alt-Babyfotos gibt es gar nicht-weder bei meinen Eltern,noch bei meiner Tante u.Onkel(die Adoptiveltern).Daraufhin hab ich ganz unernsthaft gefragt in welchem Krankenhaus meine Cousine geboren wurde und warum es kein einziges Babyfoto von ihr gibt.Meine Eltern wurden total nervös und haben irgendwelche verworrenen Sachen geredet . Dann hab ich gemerkt,dass es wirklich so ist.Sie haben es danach zugegeben.Meine Cousine sieht ihren ,,Eltern" überhaupt nicht ähnlich,das war natürlich ein weiteres Merkmal. Tatsache ist,dass alle in unserer Familie es wussten,ausser mir und natürlich meiner Cousine und ich möchte es gar nicht wissen,denn später,wenn sie herausfinden sollte,dass sie adoptiert worden ist,wird sie mich hassen.Sie wird mir Vorwürfe machen,warum ich es ihr nicht gesagt habe.Ich werde es ihr nicht sagen,weil ich der Meinung bin,dass das die Aufgabe der Eltern ist,aber ich fühle mich so schlecht dabei,wenn ich daran denke,dass sie von allen sozusagen belogen wird.Natürliche liebe ich sie immer noch über alles,auch wenn wir nicht blutsverwandt sind ,aber mir kommt das ganze immer noch wie ein Scherz vor.Ich konnte seitdem nicht schlafen,ich weiss nicht wie ich mich verhalten soll.Ich hab Angst ihr vor die Augen zu treten.Was soll ich tun?Bitte helft mir...
du bist in einer äusserst schwierigen situation. darf ich fragen, wie alt du und deine cousine bist. ich frage das deshalb, weil alle adoptierten ab dem 16. lebensjahr einen gesetzlich verbürgten anspruch auf kenntnis ihrer biologischen herkunft haben. leider haben sie keinen gesetzlich verbürgten anspruch darauf, dass es ihnen auch gesagt wird. damit liegt es leider im ermessen, bzw. in der willkür der adoptiveltern ob und wann sie "ihr kind" über die wahrheit informieren. gäbe es für dich die möglichkeit mit den adoptiveltern deiner cousine zu reden? mach ihnen klar, dass wenn du schon jetzt durch zufall auf die wahrheit gestossen bist, es sicherlich nicht lange dauern wird, bis auch deine cousine irgendwie auf die wahrheit stossen, bzw. gestossen wird. du selber darfst genäss dem "offenbarungs- und ausforschungsverbot" deine cousine nicht über die wahrheit informieren.
BGB § 1758 Offenbarungs- und Ausforschungsverbot (1) Tatsachen, die geeignet sind, die Annahme und ihre Umstände aufzudecken, dürfen ohne Zustimmung des Annehmenden und des Kindes nicht offenbart oder ausgeforscht werden, es sei denn, dass besondere Gründe des öffentlichen Interesses dies erfordern.
ich mache hier zunächst schluss. du kannst dich gerne und jederzeit wieder melden und fragen.
Was Dich und Deine Cousine betrifft, ist wirklich schwer zu verstehen, ich gebe unserem Burkhard in seinem Schreiben Recht und wenn Du Fragen hast, versuchen wir sie Dir jederzeit im Rahmen unserer Möglichkeit zu beantworten.
so etwas ist eine bodenlose Frechheit und richtig unverantwortlich, aber wir alle wissen eigentlich, dass es immer wieder vorkommt.
An Deiner Stelle würde ich es nicht so machen wie alle anderen, sondern dafür sorgen, dass Deine Cousine es erfährt, allerdings nicht von Dir, denn das ist nun wirklich nicht Dein Job. Ich würde zu Deiner Tante und Deinem Onkel gehen, denen sagen, was Du weiß, und sie auffordern, ihrer Tochter reinen Wein einzuschenken. Du musst das ja nicht persönlich tun, es reicht auch ein Brief. Wenn daraufhin nichts passiert, würde ich einen eingeschriebenen Brief schicken. Das klingt jetzt sicher total blöd, aber es ist für Dich der sauberste Weg. Meiner Meinung nach, hast Du keine andere Chance, denn Du wirst ewig darunter leiden, dass Du das weißt und das darf auch nicht sein!
ob sowas funktioniert cornelia? wer weiß, ob die a-cousine nicht schon längst informiert ist (es gibt keine ähnlichkeiten usw. ...) und es nur nicht breit treten wollte? adoptierte kennen genug hemmschwellen und ängst, jemand zu verlieren usw.. oder wer weiß, wenn die offenlegung durch einen brief angestoßen wird, ob sie dann darüber reden möchte? es ist schwierig.
sun87, deine cousinengeschichte macht mich richtig traurig und auch wütend, weil ich ähnliches als ca. vier/fünfjährige erlebt habe. da blaffte mich meine a-cousine beim spielen/ streiten an: 'du brauchst gar nicht so nach deiner mama zu schreien, das ist sowieso nicht deine richtige mama!' ...und danach wurde weiter belogen. irgendwann wurde klar, im a-familienkreis wußten also alle von der adoption - nur ich nicht. was dies für probleme aufwarf, kann ich kaum beschreiben! es hat jedenfalls mein 'verhältnis' zur gesamten a-familie unglaublich geprägt! wem konnte ich denn da noch vertrauen? sie haben schließlich alle die klappe gehalten! ok, nach recht und gesetz steht offenlegung unter strafe - das paßt wunderbar zur allseits propagierten offenheit! aber es gibt für a-eltern keinerlei verbindliche gesetze, die zur wahrheit verpflichten, das bedeutet nichts andere: es ist einzig ihnen überlassen, wie sie nach der ado mit der wahrheit verfahren, ob eigene-kind-variante und vertrauensbrüche riskieren, oder mensch mitsamt problemen ernst nehmen und aufrichtig behandeln. daran werden sich a-eltern messen lassen müssen. streng genommen sind demnach sämtliche empfehlungen, wie ab 16 j. akteneinsicht usw. allesamt zufallstreffer und unterstehen dem grünen licht der a-eltern ... es ist unglaublich, wie wir künstlich doof gehalten werden dürfen!!!!!
man stelle sich das aus sicht von adoptierten vor, da wendet sich plötzlich die lieblingscousine aus unerklärlichen gründen ab, verhält sich merkwürdig und adoptierte/r wird ohne erkenntlichen grund vielleicht gemieden - wie das verunsichert ... und spürt, da stimmt etwas nicht, kann es aber nicht zuordnen. wenn wir nicht aufpassen, wird uns das dann als wahrnehmungsstörungen verkauft!!! wie beschämend und verletzend ist das denn, wenn uns vorenthalten wird (werden darf!) WER wir sind, WARUM wir uns in einer anderen familie befindet? das zerstört jegliches vertrauen und sind illusionen, die nicht aufgegeben werden wollen, und angst vor verlust, vor konfrontation mit den leiblichen eltern, wenn hartnäckig die wahrheit verschwiegen und kind-besitz-gefühl so lange wie möglich aufrecht erhalten wird, da wird der realität ausgewichen!
diese scheinwelt hat mir nie geholfen, ich hab sie auch nie als schutz oder dergleichen empfunden, sie war beklemmend und verlogen und hat mich jahrzehnte daran gehindert, mit realität und wirklichkeit auseinandersetzen zu können! was sind das für vertrauensbildende maßnahmen, wenn mensch so einschneidende veränderungen im leben erst durch andere zufällig erfährt? haben wir durch die abgabe (egal aus welchen gründen) nicht schon genug fremdbestimmung erfahren? muß sie sich dann auch noch in der a-familie fortsetzen?
legalisierte auslöschung von identitäten wehrloser menschen (bis auf notdürftige reste), bewußte vernichtung ihrer lebensgeschichten und hintergründe der fremdunterbringung - sind menschenrechtsverletzungen und entwürdigende maßnahmen zugunsten familienplaner!!!
adoption erlebe ich durch den unbeschreiblichen aufwand an datenschutz, sperrvermerken, a-gesetze, blockierende zuständige stellen, offenbarungsstrafen usw. usf. wie einem hochsicherheitstrakt, wie verschleppung, sklavenhandel, sklavenhaltung!!!! freiheit kann ich darin nicht erkennen!
(a-eltern, die ihre a-kinder mitsamt herkunft achten, verbindungen nach möglichkeit halten, sie auffangen und unterstützen, sie als die annehmen die sie sind, brauchen sich nicht angesprochen fühlen!).
jetzt brennt mir was auf der Seele. Du machst den A-Eltern ja schwere Vorwürfe.
Ich möchte mal auch einen Einwand für A-Eltern schreiben. Es soll sich aber niemand angegriffen fühlen. Da ich selbst Adoptiert wurde, weiß ich von was ich schreibe.Als meine A-Mutter starb, haben wir darüber geredet und sie hat mir ihre Sicht mitgeteilt. Dies sollte man auch nicht außer Acht lassen, mann soll sich mal überlegen warum Paare Adoptieren. SIE WOLLEN EIN KIND
Mütter, die aus welchen Gründen auch immer, ihre Kinder nicht selbst großziehen wollen,können, geben ihre Kinder zur Adoption frei.
A-Eltern haben durch Adoption die Möglichkeit Kinder zu bekommen. Viele von ihnen haben Angst, dass sie es nicht sagen, bzw. sie Verdrängen es da sie keine leiblichen bekommen konnten. Es sagt ja auch schon das Gesetz, dass sie es als ihr "Leibliches" Kind annehmen. Darum wird es ja so gehandhabt, dass die H-Mutter Notariell auf ihr Kind verzichtet und die A-Eltern Notariell beglaubigen, dass sie es wie ihr leibliches Kind annehmen. Warum sollen sie es den Kindern sagen??????? Dann käme ja heraus, dass sie versagt hätten, selbst Kinder zu bekommen (wer gibt schon selbst gerne Fehler zu) Wann soll man A-Kindern sagen, dass sie Adoptiert wurden????? Ich versuche mal aus der Sicht der A-Eltern darauf zu antworten:
Kinder sollen sich bei ihren Eltern sicher und aufgehoben fühlen. Kleine Kinder Verstehen dies nicht, sie schauen zu mir auf, achten und Respektieren mich. Ich soll dieses Vertrauen zerstören? Sie verunsichern? Jugendliche in der Pubertät, die sowieso schwierigkeinten und Probleme mit ihren Eltern haben,ihnen noch erklären, dass sie nicht die eigenen Kinder sind? Ihnen das Elternhaus noch mehr entfremden? Moralisch, ist dies aus Sicht der Adoptierten nicht. Auch finde ich, dass man den Adoptierten es sagen sollte dass sie Adoptiert worden sind. Keine Frage. Nur das wie und der richtige Zeitpunkt, den sollte man mit Bedacht und mit rücksicht auf alle Beteiligten auswählen.
Liebe Manuela, ich bin eine HMutter. Meine Tochter wusste vom ersten Lebensjahr an, dass sie noch eine zweite Mama hat. Am Anfang versteht ein Kind natürlich nicht, was das heisst. Es nimmt die Aussage einfach hin. Im Laufe der Zeit, haben die AEltern mehr Infos dazu gegeben, je nach der Entwicklung der Kleinen. Sie haben ihr vermittelt, dass ihre Mutter sie sehr lieb hat, sie aber nicht bei sich behalten konnte und deshalb noch andere Eltern fand, die kein kleines Mädchen hatten, obwohl sie es sich so sehr wünschten. Meine Tochter wuchs damit auf, dass beide Mütter sie lieben. Mit 16 erfuhr sie dann meinen Namen und suchte mich. Das war natürlich eine heftige Zeit, ein pubertierendes Mädchen findet die leibliche Mutter in einem Alter, dass sowieso voller Dramen ist. Inzwischen haben wir einen guten Kontakt und ein liebevolles Verhältnis miteinander. Damals war sie ständig total sauer auf die AEltern und hat gegen sie rebelliert. Ich habe ihr immer gesagt, dass die AEltern ihr alles gegeben haben und immer das Beste wollten, und sie sehr lieben. Sie liebt heute ihre beiden Mütter und versteht beide. Ich bin den AEltern sehr dankbar, dass sie trotz eigener Ängste so ehrlich damit umgegegangen sind, nicht die leiblichen Eltern zu sein, meine Tochter ist ihnen genauso dankbar. Irgendwann, wenn man erwachsen ist, zu erfahren, dass man belogen wurde, tut sicherlich mehr weh.
Und was meiner Meinung sehr wichtig ist, von da an , wo ein Kind sich eigene Gedanken macht, ist, dass es eine ehrliche Erklärung hat für das fremd sein in der Familie, denn es gibt so viele kleine Dinge, wo ein Kind spürt, dass es irgendwie auch noch etwas anderes in sich trägt, was nicht aus der AFamilie zu erklären ist.
Ich verstehe die Ängste von AEltern sehr gut, aber damit müssten sie sich eigentlich schon vor der Aufnahme eines Kindes auseinandersetzen, nicht nur sich und ihren Kinderwunsch sehen, sondern das Kind und seine Lebenszusammenhänge in den Mittelpunkt stellen. Notarielle Erklärungen sind nichts weiter als Unterschriften auf einem Blatt Papier, die gesetzliche Verhältnisse festlegen. Mit dem realen Leben von Menschen, mit ihren Ängsten, Hoffnungen und allen Gefühlen hat das nix zu tun und es hilft auch nicht dabei. Wer seinem AKind die eigene Geschichte verweigert, verweigert oder erschwert ihm den Zugang zu den eigenen Wurzeln und stiehlt ihm so ein Stück des Lebens. Das ist eine Form von psychischer Misshandlung, die Wunden in der Seele hinterlässt.
Da sollten meiner Meinung die Jugendämter viel genauer hinschauen und die AEltern unterstützen und fordern. LG Pino
@ bonnie Ob "es funktioniert" weiß ich auch nicht, aber es ist hilfreich zur Verarbeitung des Wissens, das sie mit sich herumschleppt! Sie macht sich jetzt schon Vorwürfe deswegen, obwohl sie überhaupt nichts dafür kann. Durch so eine Vorgehensweise kann sie den Druck von ihren Schultern nehmen.
@ Pino DANKE, DANKE, DANKE!
@ Manuela
ZitatEs soll sich aber niemand angegriffen fühlen.
Mit Sicherheit nicht!
Zitat... Da ich selbst Adoptiert wurde, weiß ich von was ich schreibe.Als meine A-Mutter starb, haben wir darüber geredet und sie hat mir ihre Sicht mitgeteilt. Dies sollte man auch nicht außer Acht lassen, mann soll sich mal überlegen warum Paare Adoptieren. SIE WOLLEN EIN KIND
Du siehts das genau richtig! So sehe ich es übrigens auch: es geht oft nicht um das Wohl der Kinder, sondern um die Erfüllung der Wünsche von kinderlosen Paaren
ZitatWarum sollen sie es den Kindern sagen???????
Weil es erstens ihre Pflicht ist und weil sie zweitens ihren A-Kindern gegenüber eine moralische Verpflichtung haben. Sie im Glauben zu lassen, sie wären leibliche Kinder, ist höchst verwerflich und kann im schlimmsten Fall sogar den Tod bedeuten; nämlich dann, wenn dringend ein genetisch Verwandter gesucht wird. Glaubst Du, dann würden sie den Mund aufmachen? Nein, ganz sicher nicht! Sie würden sich vermutlich eher die Zunge abschneiden, als ihre Lügengeschichten doch noch aufzudecken. Hat das etwas mit Liebe oder Fürsorge zu tun?
Zitat Dann käme ja heraus, dass sie versagt hätten, selbst Kinder zu bekommen (wer gibt schon selbst gerne Fehler zu)
Seit wann ist es ein Fehler oder ein Versagen, wenn man keine Kinder bekommen kann? Diese Denkart disqualifiziert für mich jeden Adoptionsbewerber, denn die haben nicht begriffen, worum es geht. Ich sage es noch einmal: es geht um die Kinder und nicht um die unerfüllten Wünsche von offenbar unreifen und egoistischen Erwachsenen.
Sorry, dass ich das jetzt sagen musste, aber so eine Sichtweise ist für mich nur äußerst schwer zu ertragen. Wenn ich mir vorstelle, meine Tochter hätte solche Eltern bekommen, würde ich mit offenem Klappmesser im Viereck springen. Zum Glück weiß ich es nicht.
Selbstverständlich habt ihr Recht, auch ich bin der Meinung, dass reiner Wein eingeschenkt werden MUSS keine Frage. Ich habe meinen obrigen Beitrag aus der Sicht MEINER A-Mutter geschrieben. Sie hatte es mir auch nicht gesagt, ich hatte es von den Nachbarskinder erfahren selbst noch Kind (8 Jahre). Erst als meine A-Mutter im sterben lag, hat sie es geschafft, mit mir über ihre Handlungsweise und Gefühle zu reden (die 38 Jahre vorher hat sie sich geweigert darüber offen mit mir zu reden). Meine A-Mutter und meine H-Mutter waren sogar durch mein hinzutun bereit sich miteinander zu unterhalten usw.. Von uns beteiligten habe ich die Initiative ergriffen und beide zusammengebracht. Damals habe ich beiden gehörig den Kopf gewaschen. Denn beide hatten Vorurteile und böse Sprüche auf Lager. @ pinoccio Ich freue mich sehr über die A-Eltern Deiner Tochter. Dass sie es so toll hingekriegt haben. Doch leider ist Eure Vorgehensweise absolut die Seltenheit. @ cornelia Ich bin absolut Deiner Meinung!!!!!! Ich schrieb die Sichtweise meiner A-Mutter. Und viele andere A-Eltern haben aber auch die selbe Meinung meiner A-Mutter. SCHADE!!! SCHADE!!! SCHADE!!! Ich schreibe Dir jetzt mal meine Erfahrung mit meinem großen Sohn (20 Jahre nun alt) Bei meinem größten Sohn war es damals so, als ich mich von senem Vater Scheiden ließ, dauerte es nicht lange und er bat in einem Brief meinen jetzigen Mann, dass er seinen Sohn Adoptieren sollte, denn er konnte sich den Unterhalt nicht leisten. Er schrieb auch, dass er keine Gefühle für seinen Sohn hege.... Mein Sohn war damals 9 Jahre alt!!!! Der Kontakt zuwischen meinem Ex und meinem Sohn war nicht vorhanden. Mein Ex hat sich nie um ihn gekümmert. Mein jetziger Mann und ich haben damals mit meinem großen darüber (Altersgerecht natürlich) gesprochen. Er hatte keine Probleme damit und so kam es, dass mein jetziger Mann ihn adoptierte. Wir haben auch nie den Fehler gemacht, dass wir über meinen Ex schlecht geredet haben. Mein großer war zu 100 % in unsere Familie integriert. Alle Unterlagen konnte mein Sohn jederzeit einsehen. Wir haben nie ein Geheimnis daraus gemacht.
Mein großer hatte dann vor ca.2 Jahren die Idee, seinen Vater zu suchen. Ich half ihm dabei und wir machten ihn ausfindig. Mein Sohn stellte den Kontakt her. Besuchte ihn und danach kam er zu mir. Und nun kommts: Mein Sohn schimpfte mich und machte mir halberte Vorwürfe, warum ich ihm nie gesagt habe, dass sein leiblicher Vater so ein A........ sei und war. Du sehst, auch wenn man damit offen umgeht, kommt es immer auf die einzelnen betroffenen Menschen an.
Aber eins muß ich noch dazu sagen und da spreche ich auch insbesondere für meinen Mann. Mein Mann hat im Laufe der Jahre vergessen bzw. verdrängt, dass der große nicht sein leiblicher ist. Der Gedanke daran, kam erst wieder, als mein großer uns nach den Unterlagen fragte. Weißt Du worauf ich hinaus will??? Was ich mit der Geschichte meines Sohnes sagen will? Manuela
da fällt mir aber ein Stein vom Herzen, denn das, was da passiert ist, ist wirklich schlimmste Adoptions-Steinzeit. Ich finde es immer übel, wenn man seinen Kindern so viele Lügen auftischt. Ich werde bis heute von meiner Mutter belogen, weil sie einfach keine Fehler zugeben kann und grundsätzlich alles unter den Teppich kehrt, was ihr nicht in den Kram passt. Dafür, dass sie mich vor 39 Jahren zu der Adoption gezwungen hat, hat sie sich nie bei mir entschuldigt, obwohl ich sie sehr darum gebeten habe.
Obwohl Du mit Deinem Sohn solche (Adoptions)Probleme hast, hast Du absolut richtig gehandelt. Anders hätte ich es auch nicht gehandhabt. Dass er das dann für sich anders bewertet hat, zumindest zu diesem Zeitpunkt, musst Du ihm zugestehen, auch wenn es Dir sehr weh tut. Wichtig it, dass Ihr ihn nicht belogen habt! Du weißt (vermutlich?) doch gar nicht, welche Geschichten Dein Ex ihm aufgetischt hat.
Liebe Manuela, ich kann den Beiträgen von Cornelia nur ein Ja hinzufügen. ES GEHT UM DIE KINDER, NICHT UM DIE A-ELTERN. Die abgebenden Mütter wissen das meistens, sonst würden sie ja ihr Kind nicht abgeben. Ich verstehe, dass Du Deiner AMutter keine Vorwürfe machen möchtest. Aber man kann feststellen, dass ein bestimmtes Verhalten nicht gut für ein Kind ist, ohne die Vergangenheit anzuprangern. Es geht einfach darum, wie man in der Gegenwart handelt. Aus Zuneigung Fehler zu negieren, heisst , sie zu unnötig zu befestigen.
ich finde auch, dass der richtige Zeitpunkt gefunden werden sollte, um einem Kind es zu erklären, wenn es adoptiert ist. Bei mir selbst wurde diese Chance verpasst. Ich habe es, wie ich schon geschrieben habe, durch die beglaubigte Abschrift aus dem Familienbuch erfahren....
Das, was sie mir anerzogen haben, jemand der lügt oder ähnliches böses macht, sollte man nicht mehr achten. Jahrelang wurde mir dieses anerzogen. Nun habe ich seid zwei Jahren keinen Kontakt zu den A-Eltern mehr. Mein Mann und ich haben vor zwei Jahren erst kirchlich geheiratet. Und er hat meinen leiblichen Onkel plus Tante dazu eingeladen. Meine A-Eltern waren nur kurz in der Kirche.... danach verschwunden. Es werden Krankheiten vorgeschoben usw. aber wo es keine Krankheiten gibt. Sie würden sich nicht mit den "Leuten" an den Tisch setzen usw.
Frage: Wie soll ich mich da denn verhalten??
Die Familie bzw. eine Tante von meinem Mann, eine ältere Dame, stand sichtlich unter Schock, dass die A-Eltern auf der Feier nicht da waren. Wie man so etwas tun könnte? Tja, war nur meine Antwort.
Ich habe eine super gute Kindheit gehabt. Mir hat nichts gefehlt. Aber darum geht es doch nicht. Es geht doch um meine Herkunft. Jedes adoptiertes Kind hat ein Recht darauf so viel zu erfahren über seine leibl. Familie wie es möchte bzw. herausfinden kann. Wenn zB Familientreffen sind egal ob adoptiert oder nicht heißt es doch manchmal: weißt du noch, was Opa immer gemacht hat nur als Beispiel jetzt. Und darum finde ich es unheimlich wichtig. Es gehört doch zu einem.
Nun werde ich am Fr, 17.4. 40 Jahre. Ich bin mal gespannt, was sich tut. Meine leibl. Mutter wird sicherlich an mich denken. Ich würde mir so gerne eine Glückwunschkarte von ihr bekommen, aber das wird wohl nicht der Fall sein. Wein.
Alles Liebe Euch allen
Eure Maja
P.S. Vom Jugendamt habe ich betr. meines leiblichen Vater (nur ein Bild hab ich mir gewünscht) noch nichts wieder gehört.
Liebe Maja, es fällt mir schwer,das Verhalten deiner AEltern zu verstehen. Sie müssen doch nun wirklich keine Angst haben, dass sie Dich an Deine Herkunftsfamilie verlieren. Es könnten alle zusammen im Boot sein. Weisst Du, warum sie damals ein Kind adoptieren wollten, oder haben sie nie offen mit Dir darüber gesprochen? Du sitzt echt zwischen allen Stühlen, was für ein blödes Gefühl, lass Dich mal drücken Wenn Deine Kindheit gut war, dann liebst Du deine AEltern schließlich. Können sie nicht darauf vertrauen und teilen? Sagst Du ihnen, dass Du sie für Deine Kindheit liebst, auch wenn sie Dir nicht die Wahrheit gesagt haben? Ich glaube für den eigenen Seelenfrieden ist es wichtig, zu verzeihen . Was hat deine Herkunftsfamilie Deinen AEltern denn getan, dass sie so abweisend sind? Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Deine Mutter Dir doch einen Gruß schickt. Wenn ich könnte, würde ich sie von hier aus anstubsen. LG Pino
Probelme mit meinem Sohn habe ich nie gehabt. Da hast Du was falsches verstanden. Selbstverständlich habe ich oder mein Mann kenen Groll gegen meinen Sohn, dass er nach seinem leiblichen Vater gefragt hat und ihn gesucht hat. Wir haben ihm ja bei der Suche geholfen. Er nahm es mir übel, dass ich ihm über den Charakter seines Vaters nicht aufgeklärt habe. Ich sage damals zu ihm, dass er sich sine Meinung selber bilden sollte. Mein Sohn und wir haben darüber geredet auch haben wir geredet was mein Ex ihm beim kennenlernen erzählt hat. Mein Sohn hat uns ganz klar erklärt, dass er meinen jetztigen Mann als seinen Vater sieht. Er sagt heute noch immer Dad zu ihm. Aber was ich Dir mit dieser Geschichte sagen wollte: Mein Mann hat durch die Jahre vergessen, dass mein großer nicht sein leiblicher Sohn ist. Immerhin sind wir seit 16 Jahren zusammen und seit etwa 11 jahren ist er "offiziell" der Vater. Wir haben noch zwei weitere Jungs bekommen. Der Alltag hat uns vergessen lassen, dass mein großer nicht den gleichen Vater hat. Als mein großer nach seinem leiblichen Vater fragte, sind wir auch nicht erschrocken. Da erst kam wieder der Gedanke, dass er nicht der leibliche ist. Mein Sohn sagt selbst, dass er es nie gespürt hat, dass er nicht zu meinem Mann gehört auch mein Sohn hat es verdrängt, dass er nicht der leibliche Sohn ist. Mein Mann und ich haben damals einen Ordner mit all den relevanten Unterlagen zusammengestellt. Wir waren der Meinung, dass wenn mein Sohn sich für seinen leiblichen Vater interessiert, dss er alle Unterlagen zur Hand hat. Dadurch wußte mein Sohn die Wahrheit und mein Ex konnt ihm dadurch nicht mit seinen lügengeschichten kommen.
Hallo, ich danke euch für die vielen Antworten und Ratschläge.Ich hätte nicht mit so vielen Reaktionen gerechnet.Mittlerweile habe ich mich ein wenig beruhigt,obwohl ich diese Sache trotzdem ständig im Kopf habe. Ich habe auch darüber nachgedacht und mich dazu entschieden,dass es keine gute Idee wäre,wenn sie es jetzt erfahren würde,sei es von ihren Eltern noch von mir. Ich möchte ein bisschen was über meine Cousine,ihre A-Eltern und ihre Adoptionssituation erzählen: Meine Cousine ist 19 Jahre alt und ich bin 21.Wir sind Spätaussiedeler aus Kasachstan und dementsprechend kommen ihre richtigen Eltern von weiss wo her. Meine Tante hatte in dem Krankenhaus als Krankenschwester gearbeitet,wo die richtige Mutter meine Cousine zur Welt brachte.Die Mutter war erst 17 Jahre alt und wusste noch nicht mal von wem sie schwanger war-wahrscheinlich weiss der Vater bis heute nicht,dass er noch eine Tochter hat-hatte auf der Strasse gelebt,keinerlei Unterstützung von ihrer Familie erhalten und war somit in einer aussichtslosen Situation.Somit beschloss sie das Kind wegzugeben. Bis meine Tante kam-die Adoption verlief also nicht so wie man es in Deutschland erwartet.Sie kam eher durch ,,gute Kontakte" zustande .Natürlich wurde die Adoption dann offiziell gemacht usw.aber zu der kommunistischen Zeit(1988)war es wesentlich einfacher das Kind einfach mit nach Hause zu nehmen ohne grosse Überprüfungen und sonstiges und da mein Onkel u.meine Tante schon länger vorhatten ein Kind zu adoptieren und meine Tante auch schon 35 war(zu dieser Zeit ein ,,unverantwortliches" Alter,um noch ein Kind zu bekommen)kam diese Situation wie gelegen.Und so läuft das schon seit 19 Jahren.
Hinzu kommt,dass mein Onkel meine Cousine sehr,sehr streng erzogen hat.Er war immer überfürsorglich,hat sich immer das Schlimmste ausgemalt und musste immer die Kontrolle über sie haben.Das hat sich jetzt mittlerweile gebessert,aber das Verhältnis zwischen meiner Cousine und ihren Eltern ist trotzdem zur Zeit etwas angespannt.Ich kann es natürlich einerseits verstehen warum mein Onkel so ist wie er ist,aber das weiss meine Cousine ja nicht. Sie wird nächstes Jahr ihr Abi machen und sie hat sich ganz fest vorgenommen von zu Hause auszuziehen um auf eigenen Beinen zu stehen und mein Onkel kann dann auch nichts mehr machen und wenn es sein muss hol ich sie auch zu mir(250 km Entfernung),damit er sich nicht solche Sorgen macht,aber eins ist sicher:sie muss selbstständiger werden und sich von ihren Eltern abkapseln,damit sie sie wieder zu schätzen weiss.Wenn man nicht mehr zusammen wohnt,kann man das Verhältnis zwischen seinen Eltern viel besser beurteilen,das weiss ich aus eigener Erfahrung. Somit denke ich,dass es besser wäre,wenn sie noch nichts davon weiss,einfach,weil ich denke,dass sie es später viel besser aufnehmen wird. Entweder man hätte es ihr von Anfang an beibringen müssen oder viel später. Natürlich wird das sehr schwer für mich sein,aber es wäre einfach egoistisch von mir,das jetzt in die Wege zu leiten und die Situation noch viel schlimmer zu machen nur weil ich ein schlechtes Gewissen habe.Ich kann auch nicht mit meinem Onkel und meiner Tante sprechen,weil sie sicherlich denken würden,dass meine Eltern es mir gesagt hätten,was sie natürlich auf keinen Fall dürfen und dann würde es auch noch zu Familienkonflikten kommen.Das möchte ich nicht. Und so werden wir weiteleben und uns quasi alle gegenseitig belügen.Das ist ne tolle Familie!!! Aber ich kann jetzt nichts machen-das wäre nur schlimmer. Irgendwann wird die Wahrheit rauskommen und meine Cousine hat auch das absolute Recht es zu erfahren und ich werde sie einfach anflehen mir zu verzeihen,weil ich es wusste und es ihr nicht gesagt habe und mit den Konsequenzen muss ich leben.Ich hoffe einfach nur,dass es sie nicht zu hart treffen wird und,dass sie lernt damit zu leben und natürlich die Liebe zu ihren Eltern nicht verliert und versteht warum sie es getan haben. Danke für eure Aufmerksamkeit und Geduld...