Ich möchte die Frage für beantworten. Mein Mann und ich werden nie leibliche Kinder haben... Den Spruch: "Dann hat die Natur sich gegen euch entschieden." kenne ich schon und diesen habe ich auch schon mehrfach gehört. Meine Antwort lautet immer gleich: "Warum entscheidet sich die Natur für Mütter, die ihre Kinder dann schwer misshandeln oder diese nach der Geburt sogar umbringen." Es klingt vielleicht sehr krass, aber ich habe schon viele verwahrloste Kinder mit traurigen Augen gesehen. Deswegen finde ich diesen Spruch auch absolut unpassend.
Zur Beantwortung der Frage. Wir lieben Kinder und wir haben uns immer viele Kinder gewünscht. Es ist schön sie aufwachsen zu sehen. Immer wird es leibliche Mütter geben, die ihre Kinder abgeben müssen und wenn es keine Adoptiveltern gäbe, würden diese Kinder in einem Heim aufwachsen. Das kommt einer Familie nun überhaupt nicht gleich und gerade kleine Kinderseelen brauchen Liebe und Aufmerksamkeit. Das Hauptproblem bei Adoptiveltern ist doch die Verdrängung der Wahrheit und die fehlende Unterstützung, wenn die Kinder alt genug sind, um nach ihren Wurzeln zu forschen. Unser Sohn hat Bilder von seinen leiblichen Geschwistern in seinem Zimmer stehen und ich werde diese nie wegräumen! Er soll von Anfang an die Wahrheit erfahren. Inzwischen habe ich einen Ordner für ihn angefangen, in diesen hefte ich jeden Brief und jede E-Mail, die von seiner Herkunftsfamilie kommt.
ZitatImmer wird es leibliche Mütter geben, die ihre Kinder abgeben müssen und wenn es keine Adoptiveltern gäbe, würden diese Kinder in einem Heim aufwachsen.
Mich würde einmal interessieren, wie viele Pflegefamilien mit Pflegekindern es im Verhältnis zu Heimkindern gibt?! Ich stelle diese Frage einfach mal in den Raum ohne Wertung!
Grundsätzlich sind Kinder in liebevollen Familien sicher besser untergebracht als in einem Heim...
Hallo manuela! ich bin selbst adp. und auch adp. mutter.ich durfte aus gesundheitlichen gründen keine leiblichen kinder bekommen. ein leben ohne kinder kam für uns nicht in frage.also adoptierten wir ein kind. durch meine erfahrungen mit meiner adp,bzw.adp leben,konnte ich aus fehlern von meinen adp. eltern lernen.aber die fehlerhaben die adp eltern auch nicht mit absicht gemacht.das ist unwissenheit.das macht man auch bei leiblichen kindern. ich glaube meine eltern hätten ihr erstes kind auch nicht anders erzogen .das macht man erst beim zweiten.denn aus fehlern lernt man ja.es gibt keein rezept für erziehung.jeder mensch ist anders und somit auch seine erziehung. man muß nur den adp.kindern früh genug sagen wo ihre wurzeln sind dann kommen sie auchbesser damit klar. es grüßt dich annett.
@pilu deine Antwort ist klar und verständlich. Ich glaube allerdings, dass die Frage im Grunde noch auf etwas anderes zielte, nämlich auf die Sache "Adoption" an sich. Das ist ein Rechtsmodell (kann man das so nennen?), bei dem der Adoptierte rechtlich vollkommen von seinen Wurzeln abgeschnitten wird. Adoptiveltern können sogar hingehen und den Vornamen in einen Namen ändern, der ihnen besser gefällt. Ein kleiner Mensch entwickelt sich im Mutterleib aus dem Körper und dem Wesen der Mutter, er erlebt ihr Umfeld, hört ihre Stimme, kennt ihren Herzschlag usw. Das alles prägt sich ein und wird komplett zur Seite geschoben, ins Nichtexistente verlagert. Das ist eine total schizophrene Situation. Du bist jemand, der du eigentlich nicht mehr bist. Du kommst irgendwo her und weisst nicht woher. Deine Erinnerung ist vage, aber irgendwie weisst du noch, dass da ein anderer Mensch ganz nah war, einer, der dein Leben war, eine andere Mutter. Vor dem Gesetz gibt es aber keine andere Mutter, gibt es diesen Menschen in deinem Leben nicht mehr, Du hast keine Wurzeln und bist irgendwo aufgepfropft. Das fühlt sich nicht total schlecht an. Du bekommst Liebe und alles, aber da bleibt eine kleine leere Stelle, ein Mangel, eine Wunde an der Schnittstelle, eine Art Phantomschmerz wie bei Amputationen. Die Frage ist, was könnten Adoptiveltern schon dagegen tun? Es ist ja schließlich eine gesetzliche Regelung. Meine Antwort wäre, dass sie Pflege, statt Adoption wählen sollten, dass sie Namen nicht wegnehmen sollten, dass sie Kontakt zur leiblichen Mutter halten sollten, dass sie die Wurzeln so weit es geht erhalten sollten.......und und und Das Gesetz wird sich den Bedürfnissen anpassen. Solange aber kinderlose Paare ein Kind mit neuen Namen versehen wollen, ohne zu begreifen, dass man Wurzeln zwar abschneiden, aber nicht gegen amputierte Wurzeln ersetzen kann, wird sich nichts ändern. Ich will euch nichts, ausser euch zum nachdenken bringen.