Hallo, mausi51, wäre es schlimm bei Euch aufzuwachsen?????????????????
ich möchte A-Eltern sensibilisieren, dass sie sich im Vorfeld klar machen, was auf sie zukommen kann. Ich wußte seit meiner Kindheit dass ich Adoptiert wurde und habe seit dieser Zeit darunter zu leiden. Aus In-Akzeptanz der Nachbarn, in der Schule der Außenseiter, die Probleme bei der Suche der L-Eltern und Geschwister. Auszuloten was ist Wahrheit und was Geschichten (bei meiner L-Mutter) Dieses ständige Gefühl nirgends richtig Wurzeln zu haben. Mir wurde ein aufwachsen mit Liebe und Familie (Geschwister)vorenthalten. usw. usw. usw.
Ich weiß es ist nicht bei jedem A-Paar der Fall wie bei mir, nur wer sorgt dafür, dass die A-Eltern dieses mit berücksichtigen, wenn sie ein Kind Adoptieren.
Wem auch immer sei Dank, dass ich einen absolut verständigen Mann und selbst einen starken Halt in meiner Familie habe, ansonsten wäre ich viel ärmer dran.
Diese Gefühle kommen gerade wieder hoch, da ich über das Jugendamt gerade Kontakt zu meiner ebenfalls zur Adoption abgegebenen Schwester suche. Ich kann das Gefühl schlecht beschreiben, was in mir nagt. Ich fühle mich von meiner H-Mutter um meine Geschwister betrogen. Auch wenn ich es Akzeptiert habe, dass sie mich abgegeben hat. Ich weiß, das kann man im Vorfeld nicht wissen, auch die Lebensumstände sind anders als zu meiner Zeit. Aber trotzdem....................... es nagt an einem .................. Grüße Manuela
Hallo Manuela, ich kann ja nur für mich sprechen. Als ich mein Kind abgegeben habe, sah alles danach aus, als wäre es schlimm, bei mir aufzuwachsen und besser für das Baby, in eine materiell abgesicherte, gut strukturierte Familie zu kommen. Heute, über 20 jahre später kann ich sagen, es hätte bei mir aufwachsen können, weil das ganze leben sich um 180° gedreht hat innerhalb der ersten 3 Jahre. Aber das weiss man nicht vorher. Ich würde es unter fast keiner Bedingung noch einmal so machen. Ich würde Hilfe fordern, und wenn es eine zeitweise Unterbringung in einer Pflegefamlie wäre. LG Pino
Zitat von MGBHallo, mausi51, wäre es schlimm bei Euch aufzuwachsen?????????????????
Ganz im Gegenteil! Ich bin unendlich traurig, dass ich meine Tochter nicht behalten durfte und sehr traurig, dass ich sie auch jetzt nicht sehen darf. Du hast mich offenbar gründlich missverstanden, weil ich ein wenig zynisch wurde
Du hast völlig Recht mit Deinem leidenschaftlichen Appell, denn es gibt viel zu viele unzufriedene oder gar unglückliche Adoptierte und es gibt eine Menge Kinder, die nie von ihren Herkunftsfamilien getrennt hätten werden dürfen. Ein Verbleib ist zwar längst keine Garantie, dass sie es dort "besser" gehabt hätten, aber im Sinne von natürlichem Familienverbund wäre es sicher besser gewesen.
Mit dem, was ich jetzt sage, ziele ich ausschließlich auf die biologischen Fakten ab: So sehr sich A-Eltern auch immer bemühen, es wird immer so sein, dass sie wissen, ihr Kind hat eigentlich andere Eltern und Adoptierte wissen, dass sie noch eine zweite Familie haben. Derart ausgesattet, kann es meiner Meinung nach nie eine wirklich "normale" Adoptivfamilie geben. Alle Mitglieder sind, zusätzlich zu den üblichen Familienproblemen, noch mit anderen Risikofaktoren belastet. Deswegen fände ich es auch so wichtig, wenn die professionelle Betreuung solcher Familien nicht mit Adoptionsabschluß enden würde.
Klar haben alle die Möglichkeit, immer wieder zum JA zu gehen, um sich Rat oder Tipps geben zu lassen - aber Hand auf's Herz, wer wird das wohl tun? Bevor man überhaupt zum Zuge kommt, wird man offenbar mehr auf Verläßlichkeit geprüft und durchgenudelt, als ein Kinderschänder. Das ist teilweise sicher gerechtfertigt, aber wer kann es A-Eltern verdenken, wenn sie sich später nicht an das JA wenden? Ich würde es vermutlich nicht tun, denn ich hätte Angst, meine erzieherischen Fähigkeiten würden angezeifelt.
Genau das ist doch einer der Fehler im System, es mangelt an gegenseitigem Vertrauen und auf Seiten der Jugendämter an ausreichend spezialiertem Personal.
Genauso sehe ich es auch. Das schlimmste ist wenn junge Frauen nicht wirklich wissen was sie tun! schwubi
Zitat von pinocchioHallo Manuela, ich kann ja nur für mich sprechen. Als ich mein Kind abgegeben habe, sah alles danach aus, als wäre es schlimm, bei mir aufzuwachsen und besser für das Baby, in eine materiell abgesicherte, gut strukturierte Familie zu kommen. Heute, über 20 jahre später kann ich sagen, es hätte bei mir aufwachsen können, weil das ganze leben sich um 180° gedreht hat innerhalb der ersten 3 Jahre. Aber das weiss man nicht vorher. Ich würde es unter fast keiner Bedingung noch einmal so machen. Ich würde Hilfe fordern, und wenn es eine zeitweise Unterbringung in einer Pflegefamlie wäre. LG Pino
Du hast mich offenbar gründlich missverstanden, weil ich ein wenig zynisch wurde
nein dem ist nicht so. Genauso wie ihr H-Mütter Euer Bündel zu tragen habt, genauso geht es uns abgegebenen.
Dies ist mein Bestreben, den A-Eltern klarzumachen, dass es auch diesen Abschnitt sie mitzutragen haben. Ebenso plädiere ich auf eine Fachgerechte Betreuung durch Kompetente Stellen. Mit der Dame vom Jugendamt, (die mir auch hilft mit meiner Schwester), habe ich mich ausführlich darüber unterhalten. Sie macht hauptsächlich Adoptionen seit Mitte der siebziger. Mit ihr habe ich meine Ado-Akte angeschaut und dadurch bin ich mit ihr ins Gespräch gekommen. Sie sagt auch, dass dieses Thema "Stiefkindlich" behandelt wird. Das JA reagiert nur bei Verdachts-Fällen. Aber, selbst wenn ein JA Mitarbeiter der gleichen Meinung ist, er hat seine beschränkten Kompetenzen. Da müsste man an anderer Stelle ansetzen um dass hier Änderungen gemacht werden. Und dort hört man, dass schon genügend getan wird. Dies ist der ewige Kreislauf.......... und den zu durchbrechen ist absolut nicht einfach.
Wisst ihr, was mir in diesem Thema aufgefallen ist?????? Es haben auf meinen Beitrag wieder nur H-Mütter geantwortet!!!!!! (ich will Euch absolut nicht beleidigen) Kein Ado williges Paar. Versteht Ihr nun was ich meine????
Es haben auf meinen Beitrag wieder nur H-Mütter geantwortet!!!!!! (ich will Euch absolut nicht beleidigen) Kein Ado williges Paar. Versteht Ihr nun was ich meine????
verstehe ich sehr gut, aber vielleicht kommen auch noch Antworten.
ich möchte A-Eltern sensibilisieren, dass sie sich im Vorfeld klar machen, was auf sie zukommen kann. Ich wußte seit meiner Kindheit dass ich Adoptiert wurde und habe seit dieser Zeit darunter zu leiden. Aus In-Akzeptanz der Nachbarn, in der Schule der Außenseiter, die Probleme bei der Suche der L-Eltern und Geschwister.
Ich verstehe das nicht ganz... meinst Du, es wäre besser gewesen, Du hättest es nicht gewusst- oder warst Du oder Deine Umwelt schlecht vorbereitet? Erklär mir das doch bitte etwas
...ich hoffe, Du hast bei der Suche nach Deiner Schwester Glück! Übrigens...ich hab auch noch 5 Halbgeschwister die ich nicht kenne...aber ehrlich gesagt, hab ich daran gar kein Interesse! Mir gehts gut mit dem, was ich hab!
ich habe von den Schulkammeraden in der ersten Klasse erfahren dass ich adoptiert wurde. Es sollte sich damals jeder Schüler vorstellen, Eltern Hobby usw. Kannst Dir vielleicht vorstellen, wie das war.......... Von meiner A-Mutter wurde ich , als ich sie fragte, nur ausgeschimpft und niedergeputzt. Mein A-Vater nahm sich die Zeit und hat mich damals in Ruhe aufgeklärt und mir meine Fragen beantwortet. Damals konnte man noch ohne Altersbeschränkung adoptieren und meine A-Eltern sind Jahrgang 1909 und 1926. Dies mag vielleicht einiges erklären. Meine A-Mutter kam aus der ehemaligen Tschechei, sie wurde vertrieben. Dort war sie die Tochter eines großen Grundbesitzers. Es siedelten sich einige Schulkammeradinnen von ihr auch in unserem Ort an. Sie hat (waren ihre eigenen Worte) meinen A-Vater nur geheiratet, damit sie ein Kind adoptieren konnte, da sie selbst keine Schwangerschaft "ertragen"wollte. Beim regelmäßigen Kaffeeklatsch konnte ich doch einige male mit anhören, wie sie sich über mich beschwert hat. Sie hat mich, nachdem ich mich nicht so entwickle wie sie es erwartet hatte irgendwie fallen gelassen(da war ich ca. 9 Jahre). Ich kann sagen, dass mein Verhältnis mit ihr nie Mutter-Kind war sondern unser Verhältnis war eher alles andere. Meine große Stütze war mein A-Vater. Er half mir in vielen Situationen und unterstützte mich. Er verstarb als ich 13 war. Meiner A-Mutter war es immer ein greul, das gute Verhältnis zwischen mir und meinem A-Vater. Sie hat dieses Verhältnis öfters versucht zu zerstören. Ich kann Dir mal einige Standart Sätze von ihr schreiben: - Was will man von so einem Balg erwarten, bei der Hure von Mutter. - Hätte ich sie im Heim verrotten lassen. - Du mußt mir dankbar sein, dass ich Dich da rausgenommen habe und Dir geht es scheinbar dadurch zu gut geht und nun dankst Du es mir so.
Im Sterbebett hat sie sich bei mir entschuldigt. Sie hatte in ihrer letzten Stunde scheinbar doch Reue empfunden. Sie sagte auch, dass ich mir hätte viele Schläge und seelische Grausamkeiten erspart hätte, wenn ich nicht so stark gewesen wäre, sprich ich nicht, wenn es Schläge gegeben hat, habe ich nicht geweint, sondern ich habe gewartet bis sie fertig war (meist wenn sie nicht mehr konnte) und bin dann einfach in mein Zimmer gegangen. Dies ging so lange bis ich mit ca. 14 Jahren in die Pubertät kam und das erste mal zurückschlug weil es mir langte und ich endlich meine Ruhe wollte. Danach hatte ich auch meine Ruhe. Ich mußte scheinbar ihr einmal eine Grenze setzten. Anders hat sie es nicht akzeptiert. Leider, bin nicht Stolz drauf. Aber ich wußte mir damals einfach nicht anders zu helfen, als 14-jährige kannte ich nichts anderes von meiner A-Mutter und ich hatte so was von die Schnauze voll davon so von ihr zu behandelt zu werden. Als ich mit 16 Schwanger wurde, war ich bei ihr vollkommen unten durch. Das war auch die Zeit der jahrelangen Trennung von ihr. Ich habe mit Hilfe von Klosterschwestern und von meinen "Schwiegereltern" es geschafft, dass ich mir ein eigenes Leben aufbauen konnte.
Deswegen bin ich der Meinung, dass A-Eltern sensibilisiert werden müssen, dass es auch auf sie zukommt, dass sie es ihren A-Kindern so früh wie möglich ruhig und kompetent dies erklären. Gerne mit kompetenten Mitarbeitern vom JA. Nicht dass die Betreuung durchs JA damit aufhört, wenn der Adoptionsvertrag unterschrieben ist. Dies was ich erlebt habe, ist nicht ein Einzelfall. Es ist vielen Adoptierten in meiner Generation so ergangen. Gerade wenn die A-Eltern schon älter waren. Auch meiner Schwester ging es so ähnlich. Auch sie hatte ältere A-Eltern. Sie hat sich beim Jugendamt gemeldet und wir haben inzwischen unseren ersten Kontakt gehabt. Wir telefonieren jeden Tag und wir versuchen es langsam anzugehen und uns gegenseitig kennen zu lernen. Kannst Du mich nun ein wenig verstehen?
Hallo Manuela, ich bin zwar "leiblich" geboren, habe aber eine ähnliche Geschichte. Wie hast Du es mit 16 geschafft, aus den Fängen Deiner Mutter zu entrinnen? Meine hätte nie zugelassen, dass ich woanders als zu Hause wohne, solange ich minderjährig bin.
sch.... ich dachte immer, ich hätte ne blöde Kindheit gehabt bei meinen leiblichen Eltern und meine Tochter hätte es schlecht gehabt, einfach weil sie adoptiert wurde (die a-eltern waren und sind liebevoll) solche Lebensläufe zu lesen Manuela, macht mir feuchte Augen und ich verstehe, dass ich aufhören kann zu jammern. danke ich bewundere deine tatkraft
ich hatte damals mein Abschlußjahr in der Fachschule, als ich erfuhr, dass ich schwanger war. Die Schulleiterin Sr. Alice wußte damals meine Situation mit meiner A-Mutter. Sr.Alice hat mir geholfen, damit ich meine Schule zu ende machen konnte. Auch hat sie mich kurzfristig in das mit dazugehörige Internat gebracht, so dass ich fürs erste von Zuhause weg kam. Normaler Weise mußte ein Mädchen, das schwanger wurde, die Schule verlassen. Sr Alice hat meiner A-Mutter die Hölle heiß gemacht, sie hat auch dafür gesorgt, dass ich meine Waisenrente und das Kindergeld bekam. Das hatte ja meine A-Mutter bis dahin kassiert. Auch die Eltern meines damaligen Freundes haben mich nach Beendigung der Schule bei sich aufgenommen, und sich nach der Entbindung um meine Tochter gekümmert, so dass ich meine Lehre machen konnte. Ich hatte von Seiten meiner A-Mutter nichts zu erwarten und wenn ich nicht die Unterstützung meiner "Schwiegereltern" und Sr.Alice gehabt hätte, hätte ich wahrscheinlich es auch geschafft, aber mit viel mehr Hindernissen. Vor 28 Jahren war das nicht so wie heute.
@ Pinocchio, ich habe nie groß gejammert, für mich war das "normal" so aufzuwachsen. Ich habe es nie anders erlebt. Ich hatte für mich beschlossen, dass ich nie selbst Kinder wollte, denen ich dann so etwas mitgebe. Als dann meine Tochter da war, war das wie ein Neuanfang für mich. Ich habe mir nie die Option Adoption überlegt. Ich dachte mir, Du konntest Poppen und dann hast Du die Konsequenz danach auch zu tragen. Mir war aber von Anfang an klar, dass ich einen anderen Erziehungsstil haben werde, denn den fand ich als Kind scheiße und so was würde ich meiner Tochter nicht antun. Ich glaube sagen zu können, dass mir das gut gelungen ist. Habe 4 Kinder und inzwischen 3 Enkelkinder Ich schaue nicht in die Vergangeheit, ich lebe heute und für die Zukunft, ich habe mit meiner Vergangenheit abgeschlossen. Bringt ja nichts, vor Selbstmitleid zu vergehen. Und falls ich mal einen Tiefpunkt habe, ist ja mein Mann und die Kinder da, die helfen mir dann dabei. Kommt allerdings nicht so häufig vor. LG manuela
Ich wurde 1968 mit 17 schwanger und wurde von der Schule genommen, aber hauptsächlich deswegen, weil meine Mutter das so angeordnet hat. Heute weiß leider nicht, ob ich auch offiziell geflogen wäre, denn die Schwangerschaft blieb bis wenige Tage vor der Geburt unentdeckt - auch von meiner Mutter.
Eine Frage zu Dir bleibt für mich aber offen: Wie ging das mit Deiner Mutter? Sie hatte doch die elterliche Gewalt und damit das Sagen Hat sie dem einfach so zugestimmt, dass Du woanders wohnst? Wie war da das Jugendamt involviert?
Ich weiß es bis heute nicht genau wie das damals abgelaufen ist. Sr. Alice war die treibende Kraft, sie hat mir nie genau erzählt, wie sie das geschafft hat, dass meine A-Mutter damit einverstanden war. Ich weiß nur, dass damals meine A-Mutter in die Schule zitiert wurde, zu Sr. Alice. Nach kurzer Zeit konnte man die beiden hören, denn sie haben sich regelrecht verbal gefetzt. Danach rannte meine A-Mutter mit knall rotem Kopf aus Sr. Alices Büro und Sr. Alice kam kurze Zeit später (zufrieden grinsend wie eine vollgefressene Katze,war bei ihr immer so wenn sie ihren Willen bekommen hat) aus ihrem Büro. Sie gab mir nur zur Antwort, dass nun alles geregelt sei und ich mir keine Sorgen mehr machen müßte. Mir ist nur so viel bekannt, dass Sr. Alice meiner A-Mutter keine Möglichkeit gelassen hat, nicht ja zu sagen. Ich habe damals nicht viel nachgefragt, da ich so froh war,von "zuhause" wegzukommen. Ich weiß nur, dass meine A-Mutter immer gerne die Oberhand hatte, aber wenn man ihr etwas nachweisen konnte, hat sie schnell den Schwanz eingekniffen. Dann war sie schnell ruhig und hat zu vielem (teils zum Schein) ja und amen gesagt. Sie hatte immer große Angst, dass sie bloßgestellt würde und die Leute dann von ihr schlecht denken und sie in ihrem Status den sie sich aufgebaut hatte zu verlieren. (sie hat immer die Großgrundbesitzers Tochter rausgehängt und sie hat sich dementsprechend so aufgeführt)
Das Jugendamt war nur so weit involviert da ich ja minderjährig schwanger wurde. Auch dies haben Sr.Alice und meine "Schwiegereltern" geregelt. Das war damit gemeint, dass sie mich Unterstützt haben. LG manuela