Als ich eben im TV über die (mir völlig unverständliche) Trauergroßveranstaltung für Robert Enke gestolpert bin, dachte ich sofort an die leibliche Mutter der kleinen Leila. Was muss die sich wohl bei all der Hysterie denken? Ihre Tochter wird Zeit ihres Lebens mit diesem Suizid zu tun haben. Auch wenn das offenbar eine Inkognitoadoption ist, wird es wohl nicht ausgeblieben sein, dass die biologische Mutter nun weiß, wer die neuen Eltern sind. So viele in Deutschland geborene Mädchen mit gleichem Geburtsdatum und Namen dürften da ja wohl nicht in Frage kommen ...
Das macht mich erheblich trauriger, als der verlogene Zirkus um das Leiden eine Fußballers, dessen Krankheit auch danach von der (Fußball)Gesellschaft nicht mehr beachtet werden wird als bisher.
ein Punkt, den ich noch gar nicht bedacht habe. Weiß man denn, ob die Kleine auch ihren Namen behalten hat ? Denn Mädchen mit dem gleichen Geburtsdatum dürfte es ja viel geben.... Ich finde es auch viel zu groß aufgezogen, aber da scheiden sich ja wirklich massiv die Geister.... Es hätte viel gutes mit dem Geld geschehen können, das man in dieses Großereignis gesteckt hat. Denn letzlich bleibt es das, was es ist : Eine Tragödie. Ob nun Tausende im Stadion sind, oder nicht, für so Manchen tollen Menschen stellt sich niemand auf die Straße.
Zitat von mini1979Weiß man denn, ob die Kleine auch ihren Namen behalten hat ?
Da bringst Du mich jetzt ins Grübeln. Kann man denn den Namen ändern, wenn die Adoption noch gar nicht rechtskräftig ist?
Wenn der Name aber tatsächlich bereits geändert wurde, kommt bei mir gleich das nächte Fragezeichen, denn der Name "Leila" unterscheidet sich ja nicht wesentlich von "Lara". Das wäre wieder ein Zeichen dafür, dass er den Tod der leiblichen Tochter nicht verarbeitet hatte.
ZitatDenn Mädchen mit dem gleichen Geburtsdatum dürfte es ja viel geben....
Klar, aber wieviele davon kommen zur Adoption ...?
ZitatIch finde es auch viel zu groß aufgezogen, aber da scheiden sich ja wirklich massiv die Geister....
Mich stört da nicht etwa die Trauer der Fans, sondern diese verdammte Verlogenheit der Funktionäre etc, denn die sind doch mit schuld an diesem Leistungsdruck der Spieler. Da werden hundsnormale Sportler für astronomische Summen gehandelt, nur deswegen, weil sich die Vereinsmanager gegenseitig den Rang ablaufen wollen. Diejenigen, die das ausbaden müssen, sind in der Regel die Spieler, die ihrerseits zum Spiel werden, da auch sie sich dem Griff nach Ruhm und Mammon nicht entziehen können. Wenn da halt Sensibelchen dabei sind, denen keine Messer an den Ellenbogen gewachsen sind und die kein dickes Fell tragen, dann passieren eben solche Tragödien.
Diane, Du hattest Recht! Den Namen Leila hat das Kind von seinen Adoptiveltern erhalten. Hier ein Link zu der Homepage von Hannover 96, wo ich das gefunden habe.
Dort steht aber auch: "Noch behält die Adoptivtochter ihren (geheimen) Geburtsnamen. Aber dann, in etwa sechs Monaten, heißt das Kind „Leila Enke“ – schöner Name."
Das ist vielleicht auch eine interessante Info für alle, die nicht wussten wie das so läuft, wenn der Kindsname geändert wird.
Ahja, jetzt wissen wir das also auch , fand ich interessant, weil mein Vorname nach der Adoption ja auch geändert wurde. Ich hatte meinem Namen noch bis ich 2 wurde, meine Adoptiveltern riefen mich aber mit meinem jetzigen Namen ( Diane ), eine Sache, die ich immer seltsam fand, denn ich trug keinen ausgefallenen, seltenen Namen sondern einen, den es sehr häufig gibt. Also glaube ich nicht, das man den Namen schon vor der Ado rechtskräfitg ändern kann, vielleicht aber unter besonderen Umständen ( stellen wir uns mal vor, es gäbe eine tatsächliche Bedrohung für das Kind und am Namen könnte man vielleicht wirklich herausfinden, wo und wer es ist, aber selbst dann würden mir andere Wege einfallen, ohne dieses Identitätsteilchen weg zu nehmen ) Und selbst im normalen Falle muss begründet werden, warum der Name geändert wird. Bei uns war es so, das der Antrag dazu sofort durch ging, weil ich ja auf den Namen hörte,den mir meine Adoeltern gegeben hatten, ich war ja mit 2 Jahren schon groß genug, um mich damit zu identifizieren. Nur, wie der "normale" Ablauf da ist, wußte ich nicht, wann geändert wird ect. Wie dem auch sei, eine schwere Last für die kleine Leila, von der sie noch gar nichts weiß...
Ich weiß trotzdem nicht, ob die leibliche Mutter da wirklich eine Ahnung haben kann, das es ihr Kind ist ? Oder anders, eine Ahnung vielleicht, aber mehr auch nicht ? Sie weiß ja wahrscheinlich nicht, ob und wie viele Kinder zeitgleich mit dem Ihren zur Ado kamen... Meine leibliche Mutter hat es zum Beispiel nicht die Bohne interessiert, das ich als Halbwaise aufwuchs, das kann also auch der Fall sein, obwohl wir uns alle so eine Ausnahme nicht wünschen.
Aber ich glaube, jetzt schweife ich ab, hihi...
viele liebe grüße an diesem grauen Sonntag ! Diane
diesen grauen Sonntag habe ich mit Badputzen verbracht, nun blitzt und blinkt alles wieder...
Und nun zum Fall Enke: von dem habe ich bis dato nie was gehört. was mir aber furchtbar gen Himmel stinkt, ist daß aus dem Tod (Selbstmord ??) eines Fußballers so viel Bromborium gemacht wird. In so einer situation möchte ich nicht in der Haut seiner Familie stecken, jeder sagt was, jeder weiß was, und jeder meint, sie löchern zu müssen, und aus der beerdigung wird (überspitzt gesagt) ein Staatstrauertag gemacht.
Wieviele Normalsterbliche finden sich vor ähnlichen Problemen wieder? Und habe ich als Betroffener das Recht, mich mir nichts, Dir nichts so einfach aus dem Staub zu machen? Mache ich es mir da nicht ein bißchen zu einfach?
Gut, Fam. Enke ist bestimmt bestens abgesichert - aber was bleibt immer hängen.
Wie alt ist denn das A-Kind von ihm?
ja, das sind fragen, die sich ein aussenstehender macht, keiner weiß, wie es innendrin aussieht, aber so, wie es läuft/gelaufen ist, muß es nicht sein.
im übrigen habe ich gehört, leidet jeder 4. Deutsche an Depressionen, das finde ich , ist zu viel, und Grund dafür ist eben der irrsinnig hohe Leistungsdruck, Mobben, die Ellenbogengesellschaft. Das ist bedenklich, und dieser immense Druck hat gewiß in Zukunft noch mehr menschen auf dem gewissen...
Guten Morgen, ich habe gelesen, das sie 8 Monate alt ist, sie wurde ja im Mai diesen Jahres erst adoptiert ! Vieles entzieht sich hier meinem Verständnis, ich habe selbst lange unter Depressionen gelitten ( seit ich 12 war, Tod meiner Mama, die aber krank war ), und ich fühle so mit, aber ich verstehe es dennoch nicht. Aber man steckt eben nicht in der Haut eines Anderen. Durch die Behandlung, die ich hatte, habe ich auch Freunde, die Ähnliches erlebt haben, ja, leider auch noch viel schlimmeres beim Suizid eines Elternteils. Aber ich habe auch Kinder, ich bin selbst Halbwaise gewesen, habe viele Menschen verloren ( zu viel für mein Alter ), für den allerletzten Schritt, den er gegangen ist, fehlt mir das Verständnis.
Sicher ist die Familie abgesichert, davon gehe ich stark aus. Aber was bringts, was bringts.....das wiederum ist Geld, für das am teuersten bezahlt wird...
Ich weiß, was passiert, wenn ein Mensch stirbt, der Dir das Leben beibringen hätte sollen. Und da entscheidet sich dieser Mensch selbst dazu... Mich reißt es hin und her zwischen dem Verständnis, was Leid auslösen kann und Wut, denn man stürzt andere selbst damit ins Leid...
Was mich an dieser Sache auch "schockiert", ist die passive Haltung der engsten Familienmitglieder, die das mit seinen Problemen wussten. Zumindest dem Vater (ein praktizierender Psychotherapeut!) war klar, dass das mit dem Suizid im Bereich des Möglichen lag. Sowohl Frau als auch Vater und der behandelnde Arzt wussten von seinen massiven Ängsten und trotzdem haben es alle toleriert, dass er sich einer vernünftigen Behandlung entzog.
Eine Mitschuld an der Sache gebe ich auch dem Jugendamt, denn dieses hätte diese Ado-Bewerbung eigentlich ablehnen müssen; zumindest zu diesem Zeitpunkt. Wenn man alleine die Artikel liest, die zum Tod der Tochter veröffentlicht wurden, dann wird klar, dass das Adoptivkind ein Ersatz war. Irgendwo habe ich gelesen, dass Robert Enke den Tod seiner Tochter an deren Krankenbett "verschlafen" hat. Offenbar hat er sich deswegen heftige Vorwürfe gemacht, weil er meinte, dass er den Herzstillstand hätte verhindern können, wenn er wach geblieben wäre, was sichr Unsinn ist, denn das Kind lag vermutlich an Geräte angeschlossen im Bett.
Das Grab muss ausgesehen haben wie ein Spielzimmer. Beide haben sich den Namen der Tochter in die Arme tätowieren lassen (sie sofort, er erst Monate nach dem Tod). Er war fast jeden Tag auf dem Friedhof. Das neue Kind bekam einen ähnlichen Namen wie das verstorbene. Er hat zu einem Zeitpunkt, wo sie sich schon über ein Jahr lang deutschlandweit um ein Adoptivkind bemüht hatten und 3 Monate vor Eintreffen der kleinen Leila(!) in einem Interview behauptet, dass sie "momantan an kein weiteres Kind denken"!! Nach dem, was man jetzt weiß, könnte diese öffentliche "Lüge" Teil seiner Täuschungsmanöver gewesen sein.
Für Außenstehende sind das alles Bruchstücke, die - einzeln betrachtet - sicher harmlos erscheinen und deswegen völlig falsch beurteilt wurden, aber Insidern hätte dieses Verhalten auffallen und Anlaß zu höchster Sorge geben müssen.
Ich denke, beiden Enkes war sehr bewußt, dass sie höchstwahrscheinlich keinen positiven Ado-Bescheid erhalten hätten, wären beide Risikofaktoren zusammen publik geworden. Die Depression alleine war sicher nicht das Problem. Erst in Kombination mit den Verlustängsten führte sie offensichtlich zu diesem Ergebnis.
Vorgestern habe ich mir so gedacht, dass der Suizid vielleicht verhindert worden wäre, hätte es dieses Adoptivkind (jetzt noch) nicht gegeben, denn mit seinen beruflichen Versagensängsten konnte er ja offenbar ganz gut überleben ...
Was die Absicherung der Familie angeht, könnte es auch ein Problem geben, denn Lebensversicherungen enthalten in der Regel den Passus, dass Tod durch Suizid nicht versicherbar ist - wäre ja noch schöner
ich finde auch, dass man diesem Tod zu viel Aufmerksamkeit schenkt. Etwas Aufmerksamkeit auf das Thema Depressionen ja, aber nicht in dem Maße dass "Depressionen im Profifußball" ja ein so großes Tabu-Thema ist. Das mag ja sein, aber da überschätzen sich die Fußballer maßlos.
Zum Namen kann ich folgendes beisteuern. Wir haben unserem Sohn einen weiteren Vornamen an seinen bisherigen Vornamen angefügt. Wir wollten ihm halt auch etwas von uns mitgeben. Der Rufname blieb. Man beantragt das zum Zeitpunkt an dem man die Adoption notariell unterschreibt. Dann vergehen noch Monate bis Jahre währendessen der ursprüngliche Name bestehen bleibt. Erst mit dem richterlichen Beschluss wird (falls der Richter das akzeptiert) der Name offiziell geändert und man bekommt eine neue Geburtsurkunde und kann dann Pässe usw. neu beantragen.
Nach meiner Meinung hat das Jugendamt eine miserable Vorstellung gegeben. Die Gründe von Mausi sind ziemlich klar. Die Enkes haben die Tod von Lara definitiv nicht verarbeitet und dehalb hätte man für Leila sicherlich auch andere Eltern gefunden, die mindestens genauso optimal zu ihr gepaßt hätten.
meiner Ansicht nach ist das Brimborium der vielen tausend Menschen um diesen Todesfall (den finde ich zweifellos auch sehr tragisch und mein Mitgefühl gilt den Angehörigen) erschreckend. Diese Menschen demonstrieren doch mit der zur Schau gestellten Kollektivtrauer ihren Mangel an eigenen Lebensinhalten, sie kennen nur ein "mit dem Strom schwimmen". Natürlich verlangt die Moral von den früheren und jetzigen Sport- und Vereinskameraden ein Abschiednehmen, ein Zeichen des Mittrauerns und Begleitens auf dem letzten Lebensweg, aber nicht von den Millionen, die seinen Namen vielleicht irgendwann einmal auf den Titelseiten einer Sportzeitung sahen.
Noch etwas: Enkes soziales Engagement wurde überall sehr hervorgehoben. Mag ja vorbildlich und richtig sein, ich will es nicht schmälern. Aber bei seinen letzten Lebensschritten hat diese ihn ansonsten auszeichnende wichtige Eigenschaft verlassen. Ansonsten hätte er durch sein Vorhaben nicht 2 Lokführer mit in ein menschliches Desaster gerissen, an dem diese vermutlich ein Leben lang zu knabbern haben sowie auch die Bergungskräfte, die ihn einsargen mußten; ich möchte nicht in deren Haut stecken.
Übrigens, adoptiert ist die kleine Leila noch nicht, sondern in Adoptionspflege. Ihr von den Enkes ausgesuchter Vorname ist zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht amtlich, bislang wird sie behördlich noch überall mit ihrem vollen Geburtsnamen geführt. Erst bei der norariell beurkundeten Adoption wird dieser Name auch amtlich und öffentlich. Natürlich werden Enkes den Ursprungsnamen nicht preisgeben, weil es überall findige Leute gibt, die sich mit der Veröffentlichung von recherchierten Einzelheiten wichtig machen wollen.
Um keine Zweifel aufkommen zu lassen: Der Mensch Enke ist mir sehr sympatisch; nur auch der sympatischste Mensch ist vor gravierenden Fehltritten nicht immer gefeit.
Zitat von mausiAuch wenn das offenbar eine Inkognitoadoption ist, wird es wohl nicht ausgeblieben sein, dass die biologische Mutter nun weiß, wer die neuen Eltern sind.
Da kann man nur hoffen, dass die Frau nicht sportbegeistert ist und es gar nicht mitbekommt!!!
Die Kritiken am Jugendamt sind hier wohl nachzuvollziehen.
Schlimm allerdings, wenn hier Kritik an dem Menschen Enkes geübt wird. Despression ist ein schlimmes Krankheitsbild!!! Und für diese Krankheit kann man einem Menschen keinen Vorwurf machen. Er hat sich diese Krankheit ja nicht ausgesucht!
Mein Mitgefühl haben alle, die etwas für diesen Menschen empfunden haben. Auch die Fans!
enke litt jahrelang unter schweren depressionen, er hat seine erkrankung vor der welt verheimlicht. er war ein kranker mann und hätte medizinische hilfe gebraucht; verwehrte sich jedoch einer behandlung und setzte seinem leben selbst ein ende.
so gut er auf dem fussballfeld und in den medien sein leiden verstecken konnte und erfolgreich in seinem job war, so schwach war er als kranker mann im privaten bereich.
er verlor vor jahren ein kind, es verstarb durch einen angeborenen herzfehler! eine sehr leidvolle erfahrung für das elternpaar enke.
er durchlief gemeinsam mit seiner frau den ganzen bewerberweg und da soll es keinem vom jugendamt oder der vermittlungsstelle aufgefallen sein, dass er stark depressiv war??? mein mann und ich hatten medizinische gutachten vorzuweisen, auch zu belegen, dass wir seelisch gesund sind. wir sind keine promis und wurden somit wohl stärker durchleuchtet von soza und psy...
im übrigen ist es in bewerbergesprächen sehr wichtig, dass trauer und verlust verarbeitet sind, bevor ein paar als bewerber angenommen werden darf. dies schien im fall des paares enke jedoch seitens der vermittlungsstelle versäumt worden zu sein.
jungendamt oder vermittlungstelle haben total versagt und sollten zur rechenschaft gezogen werden, man kann unter keinen umständen einem depressiven elternteil ein kind anvertrauen.
ich denke frau enke machte das "heile welt vorspielen" bei den beratungsgesprächen und den folgeberichten mit, auch sie hat sich somit schuldig gemacht. wenn ein partner so krank ist, dann ist es verantwortungslos theater vorzuspielen um an's kind zu kommen.
das adoptivkind nun, es wurde adoptiert um seine rolle anstelle des verstorbenen kindes zu spielen. wie traurig für das ersatzkind, es wurde schlichtweg geschlampt seitens den vermittlern und das ist kriminell in meinen augen.
was enkes freitod angeht...der mann stand durch seinen job im mittelpunkt und galt als sehr erfolgreich, sein trainer, seine freunde und kollegen wollten sicher nicht bemerken wie schlimm seine schwermut war... es ging ja um erfolg um jeden preis, auf dem feld wirkte er stark und stand seinen mann, warum also zu tief suchen und nach dem leid forschen, wenn das spiel gut läuft? es geht im sport ja um enorm viel geld, ist heute leider so, geld hat zumeist einen höheren stellenwert als der mensch.
der zugführer und sein kollege, ich bedauere beide männer sowie ihre familien sehr und denke die beiden betroffenen brauchen nun fachliche hilfe um das geschehene zu verarbeiten.
das sind nun ein paar gedanken von einer adoptivmutter zum thema
Danke Urmeli, genau das wollte ich auch ausdrücken.
Ich sehe es auch so, dass nicht der Kranke selbst zu verurteilen ist, aber das Umfeld! Bei Alkoholismus ist es jedenfalls so, dass sich selbst der Arbeitgeber strafbar macht, "übersieht" (duldet er schweigend) diese Krankheit bei einem Mitarbeiter/einer Mitarbeiterin. Es besteht die Pflicht, hier tätig zu werden und für Hilfe zu sorgen, denn die Erkrankten können sich ja selbst nicht helfen.
Mich wühlt das Ganze besonders auch deswegen auf, weil ich selbst in der frühen Jugend vom Hauswirt sexuell geschädigt und von der eigenen Mutter übelst verprügelt wurde. Zumindest letzteres war in der Familie bekannt. Mir hat keiner geholfen, weil alles totgeschwiegen wurde und ich als Kind konnte mich nicht wehren. Hätte ich damals etwas gesagt, wäre ich als bestenfalls als hysterische angesehen worden - bin ich auch.
Es geht wieder einmal einfach nur um das berühmte "Wegsehen".
Hm, sehr wichtige Gedanken wurden hier aufgeschrieben. Für mich ist es aber eine Sache, ob ein Kind aus seiner grausamen Lage keinen Weg findet ( weil es das durch viele verschiedene Fatoren nicht kann ), oder ob sich ein Erwachsener nicht behandeln läßt, bzw. dann, wie es vielleicht geschehen ist ( ich weiß jetzt nicht, ob er schon einmal behandelt wurde ), nicht so, wie es angebracht wäre. Dann ist da natürlich auch das Umfeld, ganz klar, aber solange ein Mensch nicht durch die Umstände gezwungen wird, passiv zu bleiben, KANN er sich Hilfe holen. Gang zum Hausarzt reicht, so lapidar sich das anhört. Mir ist klra, das eine Depression wirklich so schwer werden kann, das man nicht mehr handlungsfähig ist, aber es so weit kommen zu lassen, liegt ebenfalls in den eigenen Händen.
Die inneren Hürden, sich Hilfe zu holen, lasse ich jetzt einmal bewußt weg. Auch der "kleine Mann" kann sich mit einem Psychiatrieaufenthalt die berufliche Laufbahn zerstören, wenn es mieß läuft, vom Freundeskreis, den sozialen kontakten, mal ganz abgesehen.
Eine öffentliche Diskussion um die kleine Leila wird es doch höchstwahrscheinlich gar nicht geben. Keiner wird fragen, wie das Jugendamt entscheiden konnte, ob des Zustandes von Robert Enke.
eine öffentliche Diskussion wird es sicher nicht geben, denn es herrscht ja auch kein öffentliches Interesse an Adoption, außer in ein paar Ausnahmesituationen, wie man hier im Forum an diversen Anfragen von TV-Firmen sehen kann. Ob eine Verbleiben in dieser Familie, mit den unvermeidlichen Folgeschäden - oder eine weitere Umplatzierung für die kleine Leila ein größerer Schaden wäre, kann vermutlich keiner sagen. Dafür müssen die vom verantwortlichen JA gerade stehen. Diese Last tragen sie alleine, zusammen mit Frau Enke!
Was Robert Enke angeht, war er natürlich selbst auch verantwortlich für den Verlauf seiner Karnkheit, denn seine Krankheit hat ja irgendwann einmal angefangen. Damals wäre eine Hilfe sicher noch möglich gewesen, aber da stand halt der berufliche Erfolg im Vordergrund und die Einnahmen als Profispieler sind sicher etwas höher, als die eines Drittliga-Spielers. Dann hätte es halt kein Zweithaus in Portugal gegeben, obwohl das gerade in Portugal nicht unbedingt etwas mit Luxus zu tun hat, denn dort kann sich fast jeder so etwas leisten, der einigermaßen Geld verdient ...
Aber in der Hochphase seiner Erkrankung wäre vermutlich nur noch die Hilfe von außen erfolgreich gewesen, aber die kam offenbar nicht mit dem nötigen Nachdruck.
Übrigens ist mir ein Satz aus einer Reportage im Gedächtnis geblieben, in der einer der beiden Zugführer zitiert wurde. Dieser Mann sagte, dass Robert Enke aufrecht stehend auf den Gleisen stand und dem Zug entgegen sah. Offenbar hatte er sich also nicht auf die Gleise gelegt wie man das annehmen könnte. Wenn das stimmt, kann man sich dazu auch so seine Gedanken dazu machen ... Für mich wäre das fast schon ein Zeichen von Wahnsinn.