TV-Film "Annas Geheimnis" Der Film ist zwar nicht mehr taufrisch (2008), lief aber heute in der ARD.
Inhalt: Anna, eine verheiratete Obstbäuerin, wurde als Sechzehnjährige von den Eltern dazu genötigt, ihr unehelich geborenes Kind zur Adoption freizugeben. Seither hat sie nie darüber gesprochen, auch nicht mit ihrem Mann. Ihre war Ehe kinderlos geblieben und sie hat sich nicht getraut, von der Tochter zu erzählen. Eines Tages steht ihre Tochter vor ihr und die Ehe gerät ins Wanken. Die Mutter verleugnet die Tochter, weist sie brüsk ab und will ihr nicht sagen, wer der Vater ist. Alle möglichen und unmöglichen Umstände, führen in der Folge zur Trennung der Eheleute, zum Verkauf der Obstplantage usw. Am Ende rettet die Adoptierte die Plantage, erhält ihren leiblichen Vater auf dem Silbertablett und haucht der H-Mutter ein erstes, zartes "Mutter" entgegen.
Mein persönliches Fazit: Es ist gut, dass auch einmal das Thema Suchen und Finden im TV Beachtung findet, aber bitte nicht derart weichgespült und oberflächlich! Die Realität sieht meistens ganz anders aus, denn die Befindlichkeiten der Adoptierten werden hier regelrecht verniedlicht. Ich wage zu bezweifeln, dass sich die Autorin des Drehbuchs je mit Adoption und den Folgen umfassend beschäftigt hat.
Also, das ist ja abartig. Als die "fruchtbare" Mutter auf die Frage, warum sie denn nach der Wegnahme von acht(!) Kindern immer wieder schwanger wurde, antwortete, dass sie nicht alleine sein könne, habe ich abgeschaltet. So viel Dummheit ist unerträglich.
Ja,das ist wahr!Habe auch gedacht,ich höre nicht richtig! Aber hey Mausi,es lohnt sich alles zu schauen.Da kommen noch mehr solche Art Fälle,aber auf anderer Basis!
Am 10. November 2010 / 21:50 Uhr wird der Dokumentarfilm "Der entsorgte Vater" zum ersten Mal auf arte gesendet.
Von fast allen Kindern wird die Trennung der Eltern als belastend und bedrohlich erlebt. Ohnmächtig müssen sie zusehen, wie sich Vater und Mutter mit Wut, Hass, Demütigungen und Rache bekriegen und verfolgen. Viele Kinder verlieren dabei einen Elternteil — zumeist den Vater. Die ganze Bandbreite der emotionalen Auswirkungen und der faktischen Konsequenzen gescheiterter Beziehungen und zerstörter Familienbande kommt in den Geschichten der vier Trennungsväter zum Vorschein, die Douglas Wolfsperger in seinem Dokumentarfilm erzählt. (Quelle: TVtotal)
Eine von tausenden anderen ähnlichen Geschichten, die nie aufgeklärt werden ... und das nicht nur in Indien. Wie gut, dass es offiziell keinen Kinderhandel gibt. So kann dieses schmutzige Business weiterhin als humanitäre Geste gedeihen.
Was an dieser Dokumentation so gut ist, auch wenn sie nicht uebermaessig kritisch ist, ist dass wenigstens einmal aus der Sicht der Adoptierten berichtet wird und nicht von den AdoEltern und der Vermittlerorganisationen. Und auch dieses Stereotyp von den Trinker etc H-Familien (auch wenn es die natuerlich auch gibt) wird nicht bedient. Ich habe gehoert, dass WDR auch mal eine Doku ueber das Kind als Ware hatte. Kann ich aber leider nicht online finden.
Ich habe vom WDR schon einige gute Sendungen/Beiträge über das Thema Adoption gesehen. In einer davon habe ich erfahren, dass meine Stiefschwester auf Zeit (die Tochter der zweiten Frau meines Vaters, mit der er nur ein Jahr verheiratet war) das gleiche Schicksal hatte wie ich: ihre Eltern haben sie zur Adoption ihres Sohnes gezwungen.
Mo, 15.11.2010 / BR-TV / Lebenslinien Ein Wunder ist geschehen
"Manchmal kann die Sendereihe "Lebenslinien" Wunder bewirken. 2004 lief im Bayerischen Fernsehen der Film "... viel mehr als eine Mutter", der die Geschichte von Ruth Held und ihrem Adoptivsohn Joachim erzählt. Kurz nach der Sendung rief bei der Autorin Rotraud Kühn ein Zuschauer an: Er wisse, dass sein Vater mit einer Prinzessin eine Affäre gehabt habe, aus der ein uneheliches Kind hervorgegangen sei. Ein Junge, der mit einer Lippen-Gaumenspalte geboren wurde und den die Mutter zur Adoption freigab. Jahrelang habe er vergeblich nach diesem Halbbruder gesucht. Die Beschreibung passte haargenau auf den Adoptivsohn von Ruth Held. An jenem Abend im November 2004 gastierte Joachim Held, der heute ein gefeierter Musiker ist, zufällig an der Münchner Oper. Bereits am nächsten Tag stand er am Wörthsee seinem Halbbruder gegenüber. Der Empfang war herzlich und die Brüder konnten auf Anhieb sehr offen miteinander sprechen. Endlich erfuhr Joachim, warum seine leiblichen Eltern ihn im Stich gelassen hatten und er bis zu seinem vierten Lebensjahr im Heim leben musste. Eine Zeit, die tiefe Spuren in seiner Seele hinterließ. Weder seine aufopfernde Adoptivmutter noch seine liebevolle und geduldige Freundin konnten ihm sein Urvertrauen zurückgeben. Sein halbes Leben begleitete ihn die Angst, er könnte wieder im Stich gelassen werden. Erst nachdem er seine leibliche Familie fand, öffnete er sein Herz."
ARD / Do, 18. November 2010 / 20:15 Uhr: Das Haus ihres Vaters Spielfilm Deutschland 2010
Personen: Susanne Jacob Anneke Kim Sarnau Karina Bartels Saskia Vester Lilli Bartels Janina Stopper Dr. Georg Jacob Hans-Jochen Wagner Rolf Bartels Jürgen Tonkel Elsbeth Lisa Kreuzer Max Jacob Nicolai Hampl Ulli Anna Maria Sturm Dr. Menz Dietrich Hollinderbäumer Herr Stiegler Stefan Merki Frau Stiegler Katarina Klaffs Anwalt Thomas Fügner und andere
Musik: Thomas Osterhoff, Biber Gullatz und Andreas Schäfer Kamera: Peter von Haller Buch: Martin Kluger und Maureen Herzfeld Regie: Matthias Tiefenbacher Laufzeit: 89 Min.
"Für Susanne Jacob (Anneke Kim Sarnau) scheint alles perfekt: Sie ist die jüngste Familienrichterin Münchens, führt mit dem Arzt Georg (Hans-Jochen Wagner) eine glückliche Ehe und hat einen wohlgeratenen Sohn (Nicolai Hampl). Doch sie hat auch ein Geheimnis: Mit 17 Jahren bekam sie ein Kind, das sie zur Adoption freigab. Nun erhält sie die Nachricht, dass ihr einstiger Geliebter Paolo verstorben ist und seiner unbekannten Tochter ein Haus in der Toskana hinterlässt. Den Gedanken an ihre Tochter hat Susanne sich stets verboten, doch nun verspürt sie den brennenden Wunsch, sie zu sehen. Als Juristin weiß sie nur zu gut, dass sie damit das Gesetz übertritt, dennoch macht sie die Adoptiveltern ausfindig. Ihre Tochter Lilli (Janina Stopper) ist zu einer hübschen jungen Frau herangewachsen, die fürsorglichen Gärtnereibesitzer Karina (Saskia Vester) und Rolf Bartels (Jürgen Tonkel) haben ihr aber verschwiegen, dass sie ein Adoptivkind ist. Heimlich beobachtet Susanne Lilli, die in einer schwierigen Phase steckt. Der rebellische Teenager droht auf die schiefe Bahn zu geraten. Vom Mutterinstinkt überwältigt, mischt Susanne sich in das Leben ihrer Tochter ein. Lilli ist beeindruckt von der tatkräftigen, selbstbewussten Richterin - doch dann erfährt sie, dass Susanne ihre leibliche Mutter ist. Für Lilli bricht eine Welt zusammen: Susanne hat sie weggegeben, die Adoptiveltern haben sie immer nur belogen. Auf einer spontanen Reise nach Italien, zum Haus ihres Vaters, zwingt Lilli ihre beiden Mütter, sich endlich der Vergangenheit zu stellen." (Quelle: ARD)
Die Rolle der Adoptierten fand ich unnötig überzogen, was deren "Klauerei" anging, denn mir wurde nicht klar, was das soll. Meiner Meinung nach hätte man durch ein anderes Beispiel ebenso darstellen können, dass pubertierende Jugendliche Probleme haben, egal ob adoptiert oder nicht. Das mit der "Ahnung, anders zu sein, als die Ado-Mutter", wird immer wieder gebracht, aber ich persönlich halte das gerade in der Pubertät nicht für adoptionstypisch. Ich habe damals mehr als einmal gedacht, meine Mutter kann niemals meine echte sein, so fies wie sich mich behandelt.
Das Ende war sehr unglaubwürdig. Jugendliche Adoptierte, die gerade in dieser schwierigen Phase nur zufällig von ihrer Adoption erfahren, werden vermutlich nicht innerhalb von wenigen Tagen wieder zur Tagesordung übergehen können und alles Friede, Freude, Eierkuchen sein lassen. Was die beiden Elternpaare angeht, wurden auch einige Klischees bedient, aber die Rolle der leiblichen Mutter schien mir noch am Glaubwürdigsten gezeichnet.
Alles in allem wäre es besser gewesen, der Rolle der Adoptierten mehr Aufmerksamkeit zu widmen; da wäre charakterlich mehr drin gewesen. Es wäre auch viel besser gewesen, den Fokus auf die Adoptierte zu legen, anstatt auf die leibliche Mutter.
Cornelia
p.s. eigenartig, dass zurzeit doch einige derartiger Filme produziert werden. Das Thema Adoption scheint langsam en vogue zu werden.
allein die kulisse das rundum war unrealistisch geschönt. und wer erbt denn vom unbekannten, vor allem dem gesetz nach nicht mehr verwandten verstorbenen vater mal eben ein haus? das hätte gewiß die 'echte' verwandtschaft zu verhindern gewußt. nicht richtig klar wurde mir, warum die tochter eigentlich abgegeben wurde (weil ich den anfang verpaßt habe) und keine wirtschaftliche not erkennbar war.
der spruch der a-eltern 'was denn eigentlich mit ihr (der tochter) los sei'.... hat mich schlagartig in meine kindheit versetzt, der blanke hohn, denn tatsächlich war etwas mit den jeweiligen eltern 'los', die mit ihren ängsten und der situation nicht umgehen konnten.
bis auf den ehemann waren im film einige über ab- und annahme im bilde, nur eben die tochter nicht, die ja spürte, daß etwas nicht stimmte, nicht in ordnung war, die sich so anders fühlte und nicht nach den vorstellungen der a-eltern, sondern sich nach ihren eigenen interessen und fähigkeiten beruflich orientieren wollte usw.. sie wurde wissend im ungewissen gelassen. mich hat dieser punkt jedenfalls stark an meine kindheit erinnert, weil ich dies zu genüge erlebt habe.
was ich gut fand, der film´vermittelte ein wenig wie es sein könnte, wenn alle in kontakt blieben o. stehen würden, jeder weiß was sache ist.... das ende wäre besser offen geblieben, weil genau das später wieder ein kapitel für sich ist. das hätte ich realistischer gefunden.