Hallo Ihr! Ich lese erst seit 3 Tagen eure Beiträge hier im Forum. Mein Schwager und meine Schwägerin wollen gern ein kleines Mädchen adoptieren. Sie ist letzte Woche Mittwoch auf die Welt gekommen. Die Herkunftseltern können sie ja erst im Alter von 8 Wochen zur Adoption freigeben. Was meint ihr, wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie es nicht tun? Das JA hat meinem Schwager gesagt, sie sollten auf jeden Fall damit rechnen, dass das sein könnte.
Die Einwilligung in die Adoption ist frühestens acht Wochen nach der Geburt möglich. Auch nach acht Wochen müssen die Eltern sich nicht entscheiden. Irgendwelche Mutmassungen über die Entscheidung der Eltern wären reine Spekulationen. Letztlich entscheidend wird sein, welche Perspektive die Eltern für ein Leben gemeinsam mit ihrem Kind sehen.
Liebe Gina Jana, erst einmal herzlich Willkommen hier im Forum
Wenn ich Deine Schilderung lese, bekomme ich schlimme Bauchschmerzen, weil ich an mich denke. Mein Baby habe ich auch verloren, weil es andere "gut" für mich und mein Kind gemeint haben.
Offenbar kennt Eure Verwandschaft diese Mutter und sie haben die Adoption schon "privat" erörtert. So etwas sollte nicht passieren, denn ohne eine vernünftige Beratung macht Adoption keinen Sinn. Die leiblichen Eltern/die Mutter sollte so eine Entscheidung in Ruhe treffen können. Wenn jetzt schon Zweifel daran bestehen, sie könnte noch "umfallen", dann müssen alle Warnlampen angehen - bei Schwager und Schwägerin!
Adoptionswillige Paare sollten zunächst einmal an das Kind und seine leibliche Familie denken und dazu gehört, dass zuerst immer Unterstützung für einen Erhalt der natürlichen Familie gesucht werden muss. Der Wunsch, dieses süße Baby haben zu wollen, weil man ihm ganz sicher ein schönes Leben bieten könnte, ist sehr verständlich, aber wäre das wirklich zum Wohle des Kindes? Lies Dir doch einmal mein Buch "Wurzeln für Lisa" durch. Dort kannst Du nachlesen, welche Folgen es haben kann, wenn die Freigabe nicht aus Überzeugung geschieht.
Wer sich für eine Adoption entscheidet, sollte sich sehr gut über den gesamten Themenkomplex dazu informieren und hier könnt Ihr das sehr gut tun. Vor allem solltet Ihr Euch die Beiträge der Adoptierten durchlesen, denn die sind ja diejenigen, die das alles am meisten betrifft!
Glaube mir, wenn eine Adoption nicht wirklich vernünftig durchgeführt wird, führt sie automatische zu Leid. Das betrifft im schlimmsten Fall dann alle, denn auch die Adoptiveltern werden nicht glücklich, wenn ihre Kinder später einmal merken, dass es auch noch eine andere Lösung gegeben hätte. "Schuld" an derartigen Vorfällen, ist meistens eine unzureichende Aufklärung und/oder fehlende Unterstützung der leiblichen Familie.
ich kann das alles was Du schreibst nicht aus Gina Janas Frage lesen. Es ist doch normal, dass das JA die Adoptiveltern nochmal daran erinnern, dass es immer sein kann, dass es sich die leibliches Mutter noch anders überlegt. Nichts anderes ist doch daraus zu lesen.
Hallo Gina Jana,
Bezüglich Deiner Frage wie warscheinlich es ist, dass das Kind bei Deinem Schwanger/Schwägernin bleibt halte ich es wie Burkhard. Etwas zu sagen wäre reine Spekulation.
Oh je, Du hast ja völlig Recht Flipper. Das hatte ich beim (zu) schnellen Lesen tatsächlich total falsch verstanden. Man wird schon regelrecht berufsmisstrauisch bei diesem Thema
Also, ich nehme das als Antwort auf diese Frage zurück, lösche den Beitrag aber trotzdem nicht, OK?
Sag' ich doch :-) Das ist aber "normal", wenn man nicht gerade wissenschaftlich arbeitet - und selbst da wird nicht ausschließlich objektiv geurteilt :-))
Hallo, Mausi! Ich habe bislang noch nicht soviel über die Adoption gewußt. Aber wie sich herausgestellt hat, kennen mein Schwager und meine Schwägerin die Herkunftseltern tatsächlich. Eine Bekannte meiner Schwägerin war schwanger und wollte wohl abtreiben lassen. Meine Schwägerin hat dann versucht ihr das auszureden (mit Erfolg!) , und dieses Kind wollen sie adoptieren. Das ist alles ein bißchen verwirrend für mich und ich mache mir auch Sorgen. Bitte antworte mir, ich bin sehr gespannt!!
was ich nicht herauslesen kann: Haben Sich dein Schwager/Schwägerin denn schon bei einer Adoptionsvermittlungsstelle für die Adoption beworben. Hat sich die Mutter denn schon für Adoption beraten lassen?
Zitat von Gina Jana Das ist alles ein bißchen verwirrend für mich und ich mache mir auch Sorgen. Bitte antworte mir, ich bin sehr gespannt!!
Hallo Gina, Danke, dass Du noch einmal etwas mehr berichtet hast. Meine anfänglichen Bauchschmerzen haben sich inzwischen in eine ausgewachsenen Kolik verwandelt Ich kann Dir und Deinen adoptionswilligen Verwandten nur raten, sich sehr genau beraten zu lassen und schleunigst eine Fachstelle aufzusuchen, falls das nicht bereits geschehen ist. Diese Adoption, sollte sie überhaupt zustande kommen, bedeutet eine lebenslang andauernde, irreversible Veränderung für Eltern und Kind - und das vielleicht nur deswegen, weil man sich vielleicht ein paar Wochen oder Monate lang in irgendeiner emotionalen oder physischen Schieflage befand.
Noch ist nichts geschehen und Ihr habt genug Zeit Euch ausreichend zu informieren
Gesetzliche Voraussetzungen für die Adoptionsbewerbung
Sowohl Ehepaare als auch Einzelpersonen können ein Kind adoptieren. Bei der Aufnahme eines Kindes durch ein Ehepaar muß ein Ehegatte mindestens 25 Jahre alt und der andere Ehegatte mindestens 21 Jahre alt sein. Bei der Aufnahme eines Kindes durch eine Einzelperson muß das 25ste Lebensjahr vollendet sein. Ein Höchstalter für die Aufnahme eines Adoptivkindes schreibt das Gesetz nicht vor, es herrschen hier in der Praxis nicht ganz einheitliche Bedingungen. Es wird jedoch darauf geachtet, daß Kinder (besonders Säuglinge) zu Eltern gegeben werden, zu denen ein üblicher Eltern-Kind-Altersabstand besteht. Die Bundesarbeitsgemeinschaft der Landesjungendämter empfiehlt einen natürlichen Altersabstand zum Kind von 35 bis 40 Jahren.
Es können auch Eltern, die bereits leibliche Kinder haben, ein Kind adoptieren. Hier darf eine Adoption jedoch nur dann erfolgen, wenn die Interessen sowohl der leiblichen Kinder als auch des angenommenen Kindes durch die neue Familienkonstellation nicht gefährdet werden.
Eine Adoption kann nur über eine anerkannte Vermittlungsstelle erfolgen. Eine anderweitige Vermittlung ist zum Schutz des Kindes untersagt. Diese Vermittlungsstelle sucht [Eltern für ein bestimmtes Kind und nicht Kinder für bestimmte Eltern]. Die Bewerbung um ein Kind ist ein langwieriger Prozess, da die Bewerber von den Mitarbeiter/innen der Vermittlungsstelle eingehend auf ihre Fähigkeit als Adoptiveltern geprüft werden.
Neben dem Alter der Bewerber/innen werden folgende Punkte eingehend geprüft: •Einkommensverhältnisse •Wohnverhältnisse •Berufstätigkeit •Gesundheit/Behinderung der Bewerber •Soziales Umfeld •Familiäre Situation: verheiratet/alleinstehend •Vorstrafen •Kinder in der Adoptivfamilie •Partnerschaftliche Stabilität •Erziehungsleitende Vorstellungen •Lebensziele/Lebenszufriedenheit •Einstellung zur eigenen Person/Selbstwahrnehmung •Einstellung zur Adoption eines älteren oder behinderten Kindes Ablehnung der Adoptionbewerber Wenn die Adoptionsvermittler zu der Überzeugung gekommen sind, daß die Unterbringung eines Kindes bei den Bewerber/innen gegen das Wohl des Kindes gerichtet sei, können sie die sogenannten Adoptionswilligen als Bewerber ablehnen. Eine generelle Ablehnung bedeutet, daß sich die Adoptionsvermittler diese Personen überhaupt nicht als Mutter und Vater vorstellen können. Da solche Einschätzungen natürlich subjektiv gefärbt sind, wird es generelle Ablehnungen selten geben.
Meist erfolgen Ablehnungen aufgrund des Gesundheitszustandes von Bewerbern. Wenn der Gesundheitszustand eines Bewerbers schweres Siechtum und Gebrechlichkeit als auch starke Lebensverkürzung erwarten läßt, wenn eine Krankheit schwer ansteckend ist oder wenn davon ausgegangen werden muß, daß diese Krankheit die Erziehungsfähigkeit des Bewerbers wesentlich herabsetzen wird, müssen die Bewerber/innen mit einer ablehnenden Entscheidung rechnen. Eine körperliche Behinderung ist nur dann ein Ablehnungsgrund, wenn sie zu den oben genannten Beeinträchtigungen führt.
Liebe Gina, ich teile die Bauchschmerzen von Mausi. Es klingt schon komisch, dass deine Schwägerin der Mutter die Abtreibung ausredet und jetzt das Baby adoptieren will, hat was von Leihmutterschaft sorry. Wenn die Mutter NICHT abgetrieben hat und das Kind bekommen hat und es jetzt bei ihr ist (ist es das?), dann sollte das ein Grund zur Freude sein und ein Grund, sie jetzt mit ihrem Kind so intensiv wie möglich zu unterstützen. LG pino
Kann Pino in allen Punkten zustimmen! Ich hoffe auch von ganzem Herzen,dass diese Frau IHR Kind behält,und es für beide eine wunderschöne gemeinsame Zeit wird,und sie alle Hürden ect pp durchstehen.Nichts ist schlimmer als eine Adoption. Dadurch wird alles nur noch schlimmer,und eines Tages wird es ein Machtkampf geben um das Kind,was sich zur Schlacht ausweiten kann .Gerade wenn sich alle Parteien kennen.Das ist sehr sehr schwer miteiander zu vereinbahren. Und man kann kein Kind einfach so aufnehmen.Dieses Kind wird erst einmal in einer Kurzzeitpflege gesteckt,und dann wird per Gericht die Adoption geregelt in einer längeren Procedur.Tut das alles bitte nicht! Das arme Kind.Das wird die Schäden fürs Leben dadurch erleben.Helft lieber der Mama das Kind behalten zu können,und unterstützt sie so gut wie es geht,und seid einfach Patentante und Onkel Und schon ist alles geritzt. Ich seh schon Kampfzeiten auf das Kind zu kommen .Besonders wenn ihr Streit habt oder sowas. Nene eine sehr sehr sehr falsche Entscheidung!Helft der Mama da einfach es behalten zu können und unterstützt sie finanziell und auch emotional bitte!
Ach Burkhard ,lese doch bitte mal ausführlicher. Dann wirst du sicher auch verstehen was ich damit meine. Ich verfasste gar nichts schlimmes,und du bist Herkunftsvater..dieser Satz sollte dich per se eh nicht stören;) Also bis dann