Ich bin Thomas und meine Frau Steffi, die grade bei 50°C im Büro sitzt sind neu hier! (Ich habe heute frei...hehe!!)
Wir können auf natürlichen und auf künstlichem Weg keine Kinder bekommen und haben vor etwa 14 Tagen mit dem Ado-Verfahren angefangen! Wir haben uns bewußt aus persönlichen Gründen definitiv für Adoption und nicht für Pflege oder Adoptionspflege entschieden und haben es unserer Sachbearbeitrin auch schon so mitgeteilt.
Wie gesagt, in unserem Verfahren sind wir eigentlich noch nicht sehr weit...hatten ein Vorstellungsgespräch, haben den "Personalbogen" ausgefüllt und hatten gestern das erste längere Gespräch und sollen nun unseren Lebensbericht schreiben!
Jetzt grade (vor 10 Minuten) kam ein Anruf vom Jugendamt: "Wie schnell könnten sie den Lebensbericht fertig machen?" Und sie würde kurzfristig einen Termin für den Hausbesuch machen. Es wäre ein 6 Wochen altes Baby zu Pflegeadoption!
Erstmal habe ich gar nichts gesagt. Auf der einen Seite bin ich schon etwas "überrumpelt und überwältigt" von der Situation, auf der anderen Seite wäre es vielleicht schon eine Chance! 2 Wochen nach Start!!!
Aber eigentlich wollten wir Adoptionspflege gar nicht ! Was sollen wir machen? Wir haben noch absolut gar nichts vorbereitet! Wir hätten das gefühl wir wären überfordert ! Hat jemand Erfahren mit den Ämtern?! Ist das jemanden auch schon passiert?!
Mensch, das sind ja Nachrichten. Ich denke eine Prozentzahl kann man nicht angeben. Es kommt immer auf den Einzelfall an. Und das JA wird Euch ja unterrichten, warum das Kind nicht bei der Mutter bleiben kann. Natürlich besteht immer (auch bei einer Adoption) die Möglichkeit, dass die Mutter das Kind doch wieder haben möchte. Ihr solltet immer im Hinterkopf haben, dass ihr "nur" die Ersatzeltern seid. Das Kind wir immer eine Mutter haben.
Anderes Thema: Natürlich ist es heftig, von jetzt auf gleich Eltern zu werden, aber ich denke so eine Chance werdet ihr so schnell nicht wieder bekommen. Und wenn das JA nach nur einem Treffen meint, dass da ein kleiner Mensch ist, zu dem ihr die passenden Eltern sein könntet...vielleicht soll das dann einfach so sein.
Andererseits müsst ihr natürlich mit dieser Entscheidung Euer Leben lang klar kommen. Insofern überlegt es Euch gut.
Ich drücke Euch die Daumen, dass ihr die richtige Entscheidung für Euch findet.
Hallo Thomas, tja so oder so ähnlich kommt das schon mal vor. Bei uns war es etwas später,nähmlich am Tag des letzten Adoptivbewerberseminars. Zu Deinem Problem mit Adoption-Pflege usw.,auch bei Adoption steht am Anfang die Adoptionspflege, das ist immer so und dauert bei der Aufnahme eines Babys ca. 1 Jahr,erst danach kann man das kind wirklich adoptieren,vorher ist das eone Adoptionapflege (ohne Pflegegeld) aber mit Vormund beim JA. Bei jeder Adoption hat die LM Zeit (meist 8 Wochen) um ihr Einverständnis zu geben. Sprecht mit dem JA, fragt nach den Umständen und wie hoch die Wahrscheinlichkeit einer späteren Ado ist. Oft gibt es ,auch bei so jungen Kindern, schon Gutachten über die herkunftsfamilie,die Aussagen treffen ob oder ob nicht eine Rückführung in die Herkunftsfamilie möglich oder ratsam ist. Vorbereitet hat man als Adobewerber nie etwas, aber das ist doch nicht so wild, ein Baby braucht nicht gleich ein komplett ausgestattetes Kinderzimmer, Bettchen, Wickeltisch, Kleidung,Windeln,Flaschen ... fertig, nach und nach ergibt sich viel, vielleicht ein paar Bekannte die einem was leihen und schon passts. Bei uns ging es auch schnell wie gesagt, unsere Tochter war zwar noch nicht auf der Welt,als wir erfuhren das ein Kind auf uns wartet, aber sie kam dann noch 6 Wochen früher und es hat uns gereicht um vorzubereiten. Es hat schon seine Gründe ,warum das JA an euch dachte,sicher gibt es auch bei euch noch anderer Bewerber,die vielleicht schon länger warten. Sowas nennt man Glück ! Ich wünsch euch gans viel Freude, denkt nicht so viel nach, seit froh, nehmt das Kind auf ,gebt ihm alle Liebe und Führsorge die ihr habt,das braucht es, nicht tausend Strampler usw.
jeder Adoption geht immer 1 Jahr Adoptionspflege voraus, in der Eltern und Kind sich kennenlernen, zusammenwachsen und Familiensinn entwickeln sollen. Dieses Jahr wird vom Jugendamt begleitet durch Telefonate, Hausbesuche und sonstige Angebote.
Wenn Ihr die Aufnahme jetzt ablehnt, kann es bis zum nächsten Angebot lange dauern.
Auch wir mußten so quasi von heute auf morgen sämtliche Formalitäten erledigen und Baby-Ausstattung besorgen. Bei einer Adoptionsbewerbung weiß man ja nie, ob man berücksichtigt wird, wie alt das Kind ist und welches Geschlecht es hat.
Zitat von Petram72Bei jeder Adoption hat die LM Zeit (meist 8 Wochen) um ihr Einverständnis zu geben.
Über kaum etwas bei Adoption halten sich Falschmeldungen so hartnäckig wie bei der "Acht-Wochen-Fist" und dabei ist das doch eigenlich überall nachzulesen, weil es Gesetz ist.
Die Einwilligung zur Adoption kann frühestens acht Wochen nach der Geburt gegeben werden; später übrigens zu jedem Zeitpunkt. Nichts anderes bedeutet diese Frist. Keine Mutter, kein Vater ist dazu gezwungen, die Unterschrift nach Ablauf dieser acht Wochen zu geben.
Anders verhält es sich bei Babyklappe und anonymer Geburt. Hier wird seitens Gesetzgeber automatisch nach acht Wochen die Freigabe erteilt, sofern sich die Mutter/die Eltern nicht melden. Nur hier kann man von dem Ablaufen einer Bedenkzeit sprechen! Meiner Meinung nach sind hier die acht Wochen auf jeden Fall zu kurz, aber das ist hier ja nicht das Thema
2 Wochen nach Interessensbekundung erscheint mir sehr schnell. Ihr seid doch noch gar nicht mit dem wirklich komplexen Thema vetraut. Ich will kein Spielverderber sein, aber was habt Ihr, was andere Bewerber nicht haben. Diese Frage würde ich mir und dem Jugendamt stellen. Denkt daran, dass es um das Wohl des Kindes geht.
Die "Gefahr" ,dass das Kind wieder zurück muss,ist in jedem Fall gegeben. Es erfolgt immer eine 8 wochen Frist,wodurch die Herkunftseltern Zeit bekommen ihre Entscheidung zu reviedieren,denn es gibt ja auch die Wochenbettdepression ,die viele Frauen bekommen,und in den 8 wochen Depression überfordert sind ,und daher ihre Kids weggeben. Allerdings wenn diese Kurzzeiterkrankung verflogen ist ,können sie die besten ellis der Welt sei ,die man sich nur vorstellen kann. Ich persönlich finde es supi!! Denn Mutter,Daddy und Kind gehören in jedem Fall zusammen!so ist das biologische Gesetzt der Geburt!
So,es gibt auch immer vorab eine einjährige Adoptionspflegezeit,die in jedem Fall (hüstel in meinem nicht aber egal) angewendet wird. Erst nach 365 Tagen wird das Formular bereitgestellt,und die Adoption durch eine Art Gerichtsverhandlung ,oder soetwas rechtsgültig gemacht.
In diesem Jahr hat die Mama allerdings schon das Recht ihr eigenes Kind wieder zurückholen zu können,denn es ist ja "nur" Adoptionspflege.
Und damit müsst ihr Euch auseinandersetzen,dass meist wieder zusammen kommt was sowieso zusammengehört!
Gewöhnt euch nicht allzu sehr die ersten 12 Monate an den Gedanken Ersatzeltern zu sein.Erst wenn der Vertrag unterschrieben ist im 13ten Monat ist es fest verankert. Sorry,aber es ist nunmal Fakt.
Natürlich kann die Mutter schon sehr viel früher zustimmen die Papiere zu unterschreiben,dass der vorgang der Adoption schneller rechtsgültigkeit hat,aber das ist keine Aufforderung allgemein nun die echte Mama und Papa unter Druck zu setzen ,und ihr kind abzuschwatzen.
Die beste Alternative ist die ganz offene Adoption.Alle kennen sich ,und manchmal telefoniert man,und so haben Mama ,Papa und kind auch Zugang zueinander fürimmer und ewig. Eine extreme Traumatisierung erfolgt nicht in dem Maße wie bei einer incognito!
Also entspannt euch,und erstmal schauen aus welchen Sphären das Kind zu euch kommt ,und welche umstände dazu geführt haben ,denn euer Glück basiert auf ein schweres Schicksal einer ganzen Familie!Und daran laben sollte man sich nicht,und auch nicht allzu freuen auf das kind,denn es hat es sich nicht ausgesucht "neue"Ellis zu bekommen .Es wurde gezwungen,und übergangen ,weil es ja noch ein Baby ist. Wichtig :Nicht überfordern mit allzu extremen Gefühlen.Das schädigt das Baby emens,und es wird zu einem Märtyrium der Dankeserkrankung und Devotismus.
Lasst es ankommen,versorgt es gut Gebt ihm Liebe,Geborgneheit ohne den Abstand zu verlieren,und es nicht allzu einzuengen.Was es JETZT erlebt ist ausschlaggebend für eure ganze Zukunft! Wenn ihr es zu einengt wird es wohl Probleme mit Liebe ,und Nähe zulassen bekommen. Das wollt ihr ja nicht!
Die Anbahnungszeit muss konsequent ohne Druck und übermäßige Freude erfolgen! Abstand,und Zeit geben zum adiquaten einleben,und ankommen ,denn ihr seid noch lange keine "Familie". Das dauert Jahre bis es soweit ist. Dieses Kind wurdem gezwungen seine Familie zu verlassen,und wird nicht freudestrahlend mit 8 Monaten auf euch warten. Auch die H-Eltern werden sehr traurig sein,und darum hart kämpfen bis sie es wiederhaben.
Also Wünsche sind leider nicht!! kompatiobel mit einem schweren Schicksal ,womit das kind und die Eltern erst einmal leben lernen müssen! Vergesst die eltern niemals! Sie müssen immer Teil eurer "Kunstfamilie" sein. Wenn ihr all diese Punkte beachtet,dann wird es ein nettes leben zum Wohle des Kindes.
und irgendwann werdet ihr eine Familie sein ,die zamwächst,aber die nächsten 12 Monate eher nicht.
ZitatIn diesem Jahr hat die Mama allerdings schon das Recht ihr eigenes Kind wieder zurückholen zu können,denn es ist ja "nur" Adoptionspflege.
Das ist nicht richtig. Sobald die Mutter beim Notar die Freigabeerklärung unterschrieben hat (frühestens 8 Wochen nach der Weggabe des Kindes) hat sie kein Recht mehr auf das Kind, auch wenn die Adoption noch nicht vom Familiengericht bestätigt und per Urkunde vom Notar dokumentiert ist. Die Mutter kann das Kind dann nicht mehr zurückverlangen. Das Recht, das Kindzurückzuverlangen, hat sie nur solange sie keine notarielle Unterschrift geleistet hat.
Danke Martina für deine Aufklärung.Leider kenn ich auch andere Fälle,wo es auch nach den 8 Wochen war,aber ich glaub es war auch niemand beim Notar. Dankeschön!
ZitatIn diesem Jahr hat die Mama allerdings schon das Recht ihr eigenes Kind wieder zurückholen zu können,denn es ist ja "nur" Adoptionspflege.
Das ist nicht richtig. Sobald die Mutter beim Notar die Freigabeerklärung unterschrieben hat (frühestens 8 Wochen nach der Weggabe des Kindes) hat sie kein Recht mehr auf das Kind, auch wenn die Adoption noch nicht vom Familiengericht bestätigt und per Urkunde vom Notar dokumentiert ist. Die Mutter kann das Kind dann nicht mehr zurückverlangen. Das Recht, das Kindzurückzuverlangen, hat sie nur solange sie keine notarielle Unterschrift geleistet hat.
LG Martina
Richtig muß es heißen, dass die leibliche Mutter ihre Rechte nach der Freigabeerklärung verliert. Die Freigabeerklärung erfolgt aber nicht nach 8 Wochen, sondern kann frühestens 8 Wochen nach der Geburt eines Kindes erfolgen. Dies wiederrum bedeutet, dass durchaus auch möglich ist, dass die leiblichen Eltern die Freigabeerklärung erst sehr viel später unterschreiben!
Hallo Steffi und Thomas, hat das JA Euch das baby zur Adoptionspflege oder zur Pflege mit späteren Aussichten auf Adoption angeboten? Das ist ein großer Unterschied. Die Adoptionspflege ist die Zeit in der überprüft wird, ob ein Eltern-Kind-Verhältnis entsteht. Die Pflege bedeutet, dass das Kind mit den leiblichen Eltern verwandt bleibt, bis diese sich vielleicht doch noch entscheiden es in die Adoption zu geben.
ZitatRichtig muß es heißen, dass die leibliche Mutter ihre Rechte nach der Freigabeerklärung verliert. Die Freigabeerklärung erfolgt aber nicht nach 8 Wochen, sondern kann frühestens 8 Wochen nach der Geburt eines Kindes erfolgen. Dies wiederrum bedeutet, dass durchaus auch möglich ist, dass die leiblichen Eltern die Freigabeerklärung erst sehr viel später unterschreiben!
Das ist doch inhaltlich genau das, was ich geschrieben habe! ?????????