ich habe mich heute vorgestellt und ihr könnt daran erkennen um was es mir geht. Ich habe eine sehr schlechte Erfahrung mit meiner zur Adoption freigegebenen "Tochter" gemacht und wurde darüber fast krank und meine Ehe hat auch darunter etwas gelitten. Ich möchte hier nicht alles nochmal aufschreiben und bitte euch es unter Vorstellung zu lesen. Über Antworten von allen würde ich mich freuen und auch was einzelne vor allem auch Herkunftsmütter dazu sagen.
ich bin keine Herkunftsmutter sondern ein Herkunftsvater. Warum vergessen eigentlich soviele Herkunftsmütter geflissentlich, dass jedes Kind auch einen Vater hat. Von daher ist es eigentlich erfreulich, dass deine Tochter sich so früh für ihren Vater inbteressiert. Ich empfinde deine Vorwürfe gegen deine Tochter etwas als ungerecht. Jedes adoptierte Kind muss mit der Tatsache leben, dass zu irgendeinem Zeitpunkt - weshalb auch immer - im Leben der leiblichen Eltern kein Platz für dieses Kind mehr war. Wir als leibliche Eltern können nicht nachempfinden, welche Verletzungen dieses Wissen bei dem adoptierten Kind hinterlassen hat. Die Adoptierten ihrerseits können nicht wissen, welche Gefühle in den Jahren der Trennung die leiblichen Eltern bewegt haben. Ich habe vor mehr als drei Jahren einen Brief an meine Tochter geschrieben. Ich habe nie eine Antwort erhalten. Sie trifft sich häufig mit ihrer großen Schwester. Für den Vater ist in den Begegnungen kein Platz. Die Mutter ist aus mir begreiflichen Gründen überhaupt nicht gefragt. Du musst nur eines bedenken. Es ist nicht so, dass häufig nur die leiblichen Eltern nicht gefragt sind. Kein adoptiertes Kind kann sich seinerseits sicher sein, dass es bei seinen Herkunftseltern wilkommen ist, wenn es die leibliche Mutter/den leiblichen Vater findet. Ich empfehle dir das BucH von Marco Carini: Mutter suche. Adoptivkinder und Mütter erzählen. Rotbuch Verlag; Berlin 2010. Der Autor ist selber Adoptierter. In dem Buch findest du sehr unterschiedliche Berichte. Weder für dich, noch für mich sind diese Geschichten letzlich ein Trost. Wir können nur warten und hoffen, dass unsere adoptierten Kinder eines Tages doch einen Weg zu uns finden und dass wir dann in der Lage sind sie mit offenen Armen aufzunehmen.
ich habe ihr ja den Vater nicht verschwiegen, sie weiß ja wer er ist, es ging mir nur darum wie man es nach 25 Jahren einforderte. Ich kann nicht anders dazu sagen. Zu dem das sie einen Weg zu uns finden, glaube ich trotzdem das wir uns was vormachen, sie werden für uns nie mehr unsere Kinder sein und wir für sie auch nur fremde, man kann die Zeit nicht nachholen. Außerdem sind da meistens auch wieder viel zu viele andere Personen mit im Boot, die natürlich da auch gar kein Interesse haben das man einen Kontakt aufbaut, zb. Ae, AGeschwister, Ehegatten usw. Das Buch habe ich gelesen und es bestärkt mich eigentlich nur darin, damit einfach abzuschliessen und es unter Vergangenheit laufen zu lassen. Sie lebt ihr Leben ohne mich und ich meins ohne sie. Es wird zu viel aufgewirbelt und für was eigentlich? Wenn man die Berichte verfolgt haben sie alle eine tolle Kindheit, hatten gut situierte Eltern, meistens komischerweise Lehrerehepaare, da kann man als minderjährige natürlich nicht mithalten. Es prallen Welten aufeinander wenn sie eine gute Ausbildung hatten und vielleicht auch Studiert haben und dann treffen sie auf eine Mutter die nur ein einfacher Mensch ist. Ich rede jetzt nur von mir, nicht von leiblichen Eltern die ihr Kind nicht wollten oder wirklich asozial sind. Ich hoffe ihr versteht das nicht falsch.
Hallo Andrea, auch wenn man die Zeit nicht nachholen kann, so gibt ein Finden immer noch die Option auf die Zukunft. Man kann einen Neuanfang starten. Es müssen auch nicht unbedingt Welten aufeinander prallen. Adoptierte kommen nicht nur zu reichen Leuten und nicht jeder wird studieren. Außerdem ist es manchmal so, dass Adoptierte beim Finden ein Stück von sich selbst wiederfinden. Aber auch das ist nicht einfach zu verarbeiten. Oft kommt es auch einfach daran an, was man sucht. Und da ist es besser dies auch ehrlich zu sagen.
nein ich habe ihn seit ihrer Geburt nicht mehr gesehen. Weiss nur das sie ihn kontaktiert hat, aber keine Ahnung ob weiter Kontakt besteht oder nicht. Sie beantwortet ja keine Fragen in dieser Richtung.
Ich frage mich als Adoptierte ernsthaft, was Du Dir so vorgestellt hast. Du hast Deine Tochter abgegeben, als sie noch ein Baby war. Der Grund ist erstmal sekundär, denn den kennt Dein Kind bei Inkognito Ado zuerst nicht. Das heißt dass Dein Kind in der Regel bis zur Völljährigkeit damit aufwächst, dass die Mutter es abgegeben hat ohne die genauen Hintergründe zu kennen (in meinem Fall z.B. waren es völlige Fehlinformationen durch das Jugenamt). Und auch wenn man eine "gute" Familie erwischt hat, wenn es einem äußerlich gut gegangen ist in der neuen Familie, so ist man doch durch die Adoption geprägt, ein Leben lang. Glaubst Du ernsthaft, dass man dann nach 18, 20, 25 Jahren einfach so die Uhr zurückdrehen kann? Selbst wenn Deine Tochter Deine Beweggründe versteht, Du bist "nur" die Frau die sie geboren hat. Sie hat keinerlei soziale Bindung zu Dir. Du schreibst, dass es Dich stört, dass Deine Tochter erstmal eine Flut an Informationen wollte. Liebe Andrea, sie hat ein RECHT darauf. Es ist ein Teil ihres Lebens, und es wäre nur fair von Dir, wenn Du sie bis ins Detail darüber aufklären würdest. Ich habe schon oft von HEltern gelesen, dass sie enttäuscht darüber sind wenn die Kinder beim auffinden nur nach Familienkrankheiten fragen etc. Aber das ist doch das was für das eigene Leben WIRKLICH wichtig ist. WEißt Du wie oft in meinem Leben schon die Frage kam: Kommt sowas in der Familie vor? Als ist z.B. schlimm Asthma bekam oder einen Tumor im Kopf hatte. Und jetzt wo meine Kinder auf der Welt sind kommt die Frage auch ständig. Mein Kleiner hatte Krampfanfälle als Säugling...ja kommt denn das in der Familie vor? Mir war es SEHR wichtig diese Fragen zu klären. Und beim ersten Treffen weiß man ja nicht: ist es das einzige Treffen? Wird es noch treffen geben? Also muss man da doch als Adoptierter die Fragen alle Fragen, die einen ein Leben lang begleitet haben.
Ich denke Du gehst insgesamt falsch an die Sache heran. Kinder sind ein Geschenk. Egal ob wir sie als Babys auf die Welt bringen und durchgehend großziehen, oder ob sie einem als adoptierte Erwachsene wiederbegegnen. Und als solches sollte man sie annehmen und begleiten. Sei froh, dass Du Deine Tochter kennenlernen durftest, und denke nicht mit Gram an sie, denn sie konnte nichts dafür, dass Du sie abgegeben hast und sie steht dir gegenüber in keiner Pflicht. Vielleicht hast Du das Glück und ihr begegnet Euch eines tages wieder. Dann empfange sie mit offenen Armen. Und bis dahin musst Du lernen loszulassen. Loszulassen von der Idee der heilen Welt, denn die gibt es für Adoptierte und ihre HFamilie in der Regel nicht.
Und noch etwas von mir privat: Zu meiner HMutter habe ich den gleichen Kontakt wie Deine Tochter zu Dir. Und das aus gutem Grunde. Sie ist ein Mensch mit dem ich persönlich, wenn ich sie so als Fremde kennenlernen würde, nichts zu tun haben wollen würde. Einfach eine Fremde. Mein HVater und ich haben eine sehr liebevolle und innige Beziehung. Wir haben uns nach 28 Jahren wiedergefunden und sehen uns heute den ganzen tag (wir haben uns mitlerweile gemeinsam selbstständig gemacht). Bei uns "passt" es einfach. Du siehst, es gibt also solches und solches. Und vielleicht ist es auf seiten Deiner Tochter die erste variante, so bitter das dann auch für Dich ist.
Ich hoffe, dass Du das jetzt alles nicht zu hart nimmst und mir böse bist, aber der Groll den ich in Deinen Beiträgen auf die "bösen und undankbaren" Adoptivkinder herauslese ist mir, ehrlich gesagt, sehr bitter aufgestoßen.
Ich wünsche Dir für Deine Zukunft alles Liebe, vielleicht bringt Dir und Deiner Tochter die Zeit ja doch ncoh ein positives Treffen und ein happy end, dafür drücke ich Dir von herzen die Daumen.
ich bin dir nicht böse, das ist ja genau das was ich auch sage, bloß es will keiner hören, vor allem wir Herkunftsmütter nicht. Ich sagte doch in der Vorstellung das wir uns was vormachen und auch Ilusionen. Bloß ich habe meine Tochter nicht kennengelernt, ich hab sie noch nie gesehen. Nur ein Telefonat und ein paar E-Mails. Nun zu den Erbkrankheiten. Meinst du wirklich das es nicht eintritt wenn du es weißt? Meinst du ich weiß alles was in meiner oder in der Familie meines Mannes vorkommt. Es gibt auch Sachen die über Generationen weiter vererbt werden und dann wieder aussetzen in die nächste. Ich persönlich würde mich da nicht bei der nur Frau die mich geboren hat melden. Warum verzeihst du deinem Vater? Ihr nicht? Warum hat er dich den nicht behalten? Wusste er nichts von dir? Genau wie ich auch sagte, mit deiner Mutter möchtest du nichts zu tun haben, was wäre wenn du bei ihr aufgewachsen wärst? Dann würdest du es nicht anders kennen. Das würdest du vielleicht von deiner Ado Mutter dann auch sagen. Also das ist kein Argument, da die AE meistens auch noch über eine höhere Bildung sprich Geld verfügen. Ich kenne ja nicht den Grund deiner Ado. Warum ist dein HV für dich kein Fremder, du kanntest ihn doch auch die ganze Zeit nicht. Ich sagte auch nicht das sie undankbar ist, ich möchte nur einfach von ihr eine klare Stellung Kontakt oder kein Kontakt und kein Wischiwaschi. Also nur eine Form von Höflichkeit die man eigentlich sonst auch jedem Fremden entgegen bringt, nicht mehr und nicht weniger. Ein Happy End gibt es für mich nicht, weil ich nicht bereit bin nochmal dieses für mich unerträgliche in der Luft hängen mitmache. Warum sollte ich mich fair verhalten wenn sie es auch nicht macht. Sie hat ein Recht zu wissen wer ihre leiblichen Eltern sind, an Informationen nicht. Die kann, aber muss ich ihr nicht geben. Ich werde sie auch was ich jetzt weiß später bestimmt nicht mit offenen Armen aufnehmen, das machen Fremde leider nicht. Sie ist für mich eigentlich ja auch eine. Ich lass es wie es ist und melde mich nicht mehr und ich will auch in Zukunft keinen Kontakt mehr. Damit glaube ich ist allen Beteiligten am besten gedient und es ist ehrlich. Vor allem meiner anderen Tochter zu liebe, die ich da nicht mit hineinziehen werde. Sie sagt auch schon wenn sie uns nicht will, dann will ich sie auch nicht mehr. Sie hat sich nämlich gefreut das sie sich meldete. Hat sie vieleicht nachgedacht was sie anrichtet wenn sie bei mir einfach anruft ohne vorher einen Brief zu schreiben? Ich wenn einfach bei ihr oder den AE angerufen hätte, dann hätte ich eine Abfuhr wenn nicht eine Anzeige bekommen. Also man sollte die Kirche im Dorf lassen und nicht nur auf seinen Adoptionstatus pochen, wie du sagst die meisten haben es gut getroffen, also warum sich noch Gedanken machen.
Liebe Born, Du hast natürlich Recht mit dem was Du schreibst. Aber kann man nicht erwarten, dass die Adoptierten wenigstens sagen was sie wollen und was nicht? Ich war z.B. beim ersten Treffen mit meinem Sohn völlig überweltigt, dass er eben nicht nur Infos, sondern Kontakt wollte. Vor dem ersten Treffen war mir immer klar, dass es hätte sein können, dass er mir ins Gesicht spuckt, oder eben einfach keinen Kontakt wünscht. Damals hätte ich das so akzeptiert. Wenn man aber erst einmal Kontakt hat und der auch noch recht gut ist, dann erwarte ich wenigstens, dass man seinem Gegenüber die Beweggründe für einen Kontaktabbruch mitteilt.
Liebe Grüße, Bianka
Kann sich überhaupt jemand vorstellen wie es sich anfühlt sein Kind ein weiteres mal zu verlieren?
Kurzer Exkurs zu mir: Meine HMutter hat 8 Kinder bekommen und alle sind nicht bei ihr aufgewachsen. Sie ist schwere Alkoholikerin und hat ihr Leben einfach verpfuscht. Ich habe ihr genauso eine Chance gegeben wie meinem HVater, aber sie steht nicht zu ihrer Sucht und es ist nicht an mir sie da rauszuholen. Ich habe selber zwei kleine Kinder, da muss sie also selber raus. ABER ich denke man sollte immer einen Menschen so behandeln wie man es sich selber wünschen würde. Ich schreibe ihr also aus dem Urlaub eine Postkarte, schicke ihr zum Geburtstag einen Gruß und sie bekommt Weihnachtspost. Denn das wäre das, was ich mir auch von ihr wünschen würde (sie weiß nur leider nicht mehr wann ich Geburtstag habe ). Ich habe aber keinerlei ansprüche an sie. Ich erwarte nicht, dass sie aufhört zu trinken, oder dass sie sich meldet, oder dass sie sich ändert, oder dass sie mich um Verzeihung bittet oder was auch immer. Sie soll ihr Leben leben und wenn sie etwas davon mit mir teilen möchte, dann kann sie sich melden und cih schaue dann, ob das was sie sich vorstellt mit meiner Lebenseinstellung konform geht. Wenn nicht, dann sage ich ihr das offen und ehrlich (ich habe ihr zum Beispiel untersagt mich alkoholisiert mitten in der Nacht anzurufen). Mein HVater wusste nichts von mir, insofern bin ich da natürlich "vorwurfsfreier". Aber bei ihm ist es einfach das Gesamtpaket. Wenn er nicht mein Vater wäre, dann würde ich sagen er ist der Deckel zu meinem Topf. Es passt einfach. Somit habe ich das Glück einen wundervollen Ehemann zu haben und einen wundervollen Vater (und beide verstehen sich auch noch blendend *freu*). Dafür habe ich dann eine schwere Geschichte mit meinen AEltern. Denn auch Geld und Bildung ersetzt einfach nicht alles
So hat jeder sein Paket zu tragen.
Ich habe gerade erst Deinen Vorstellungsthread gelesen...jetzt ist mir einiges noch klarer. Ich denke, Du solltest Dich wirklich klar darüber werden, welche Art von Beziehung Du Dir von Deiner Tochter wünschst, und ihr das dann klar und sachlich mitteilen. Denn vielleicht weiß sie ja gar nicht so genau wie sie sich einen Kontakt vorstellt. Im Leben passieren so viele Dinge die unser Tun und unser Handeln beeinflussen. Was weißt Du, zu welchem Zeitpunkt sie Deine email erreichte. Vielleicht steckte sie gerade in wichtigen Prüfungen und hatte keine Zeit zu antworten und als sie es tun wollte war es so spät dass sie Angst hatte Du könntest enttäuscht sein. Wie oft nimmt man sich vor: Morgen schreibe ich auf die email zurück! ... und dann kommt wieder und wieder etwas dazwischen. Und seiner HMutter zu antworten ist immer noch ein bisschen mehr überwindung und Courage als einem Bekannten etc. Ich glaube wenn Du Deiner Tochter schreiben würdest, dass Du weder vorhast ihre "Mama" zu werden, noch ihre beste Freundin, sondern dass Du einfach nur wissen möchtest ob es ihr gut geht und dass Du Dir wünschen würdest wenn ihr einen normalen Kontakt pflegen könntet (wie zu Weihnachten und zum geburtstag schreiben etc.), und dass es Dir weh tut, wenn sie gar nicht antwortet. Du kannst ihr auch schreiben, dass Deine Tochter sich gefreut hat auf ihre halbschwester. Ich würde ihr dann zum Schluss noch schreiben, dass Du sie bittest, dass sie Dir, sollte sie keinen kontakt (oder vielleicht momentan keinen kontakt) wünschen Dir das wenigstens mitteilt, denn dann kannst Du WIRKLICH mit der Sache beginnen abzuschließen. Denn wenn Du ihr jetzt von Dir aus schreibst, dass Du nicht mehr kannst und den Kontakt von Dir aus jetzt erstmal abbrichst, dann kommst Du trotzdem nicht zur Ruhe. Und ich würde ihr schreiben, dass Du Dir wünschst, dass sie Dir sagt was sie sich unter Eurer Beziehung vorstellt. Vielleicht hat auch sie Hoffnungen und Träume und kann sie nicht so einfach äußern.
Wenn ihr das dann alles abgecheckt habt, wisst ihr hoffentlich auf welchem Standpunkt der andere steht und könnt dann schauen wie es für Euch alle weitergeht.
Ich drücke Dir die Daumen den richtigen Weg für Dich, Deine Tochter und Deine Familie zu finden.
Grüßle, Born
edit zu den Erbkrankheiten: Natürlich kann auch noch etwas in der Familie sein von dem keiner was weiß, aber ich finde es z.B. gut zu wissen, dass meine HOma Brustkrebs hatte, so untersuche ich meine Brust gewissenhafter und nehme die Vorsorgeuntersuchungen wahr. Und es ist gut zu wissen dass mein Papa auch Asthma hat und Allergien, denn somit weiß ich dass es erblich bedingt ist und kein Umweltproblem und ich passe noch besser auf meine Kinder auf (habe lange gestillt etc.) All das kann ich aber nur wissen weil ich die Infos von meinen HFamilien bekommen habe.
@Bianca: Es tut mir sehr, sehr leid, dass das mit Dir und Deinem Sohn nicht funktioniert hast, und dass Du noch nichteinmal weißt warum es nicht zwischen Euch sein soll. Aber glaube mir, es wird ihm auch nicht gut gehen dabei. Adoption ist etwas, das man nicht verdrängen kann. Es hängt einem nach, ein Leben lang. Und es wird einen Grund haben, warum er den Kontakt abgebrochen hat. Und es wird auch einen Grund geben, warum er Dir das nicht mehr sagen konnte. Vorallem wenn ihr vorher einen gute Kontakt hattet.
Ich gebe Euch recht, es gehört sich eigentlich, dass man seinem gegenüber fair gegenüber ist und sagt, was man fühlt und denkt und warum man sich für oder gegen einen entscheidet. Aber manchmal fehlen einfach die Worte.
Ich habe in meinem Leben gelernt von niemandem etwas zu erwarten, denn dann wird man nur enttäuscht. Und ich behandle alle Menschen so, wie ich mir wünsche von ihnen behandelt zu werden. Aber das zu lernen hat mich viele, viele Tränen gekostet.
das was du vorschlägst habe ich schon gemacht, ich habe sie gefragt was ich falsch gemacht habe und das sie wenn sie keinen Kontakt will es einfach sagen sollte. Was kam, keine Antwort. Also ich habe eigentlich alles durch, eine Karte zum Geburtstag für mich oder zu Weihnachten oder eine vom Urlaub, davon bin ich weit entfernt. Ich weiß nicht mal ob sie überhaupt weiß wann ich habe. Ihren weiß ich im Gegensatz zu deiner Mutter schon. Da bin ich schon etwas schokiert wie es dir gegangen ist mit deiner Mutter. Da kann ich dich sogar verstehen. Bei mir leigt es doch etwas anderes, ich habe nur sie verloren an die PE. Meine andere Tochter hüte ich wie einen Augapfel.
Aber wenigstens warst du eine von den wenigen Adoptierten die ehrlich waren und nicht immer sagen mach nur weiter. Es war hart aber herzlich.
Hast Du eigentlich schonmal eine Therapie gemacht und die Abgabe Deiner Tochter für Dich zu verarbeiten? Da ist ja eine ganze Menge schief gelaufen. Ich könnte mir vorstellen, dass es Dir vielleicht helfen könnte mit einem "Spezialisten" Deine Geschichte aufzuarbeiten und vielleicht gemeinsam zu erarbeiten, auf welchem Gefühlsstand Du jetzt wirklich bist und wieviel und Du noch geben kannst bzw. wieviel Du noch aushalten kannst oder ob es für Dich besser ist Dich zurückzuziehen. Du scheinst emotional noch sehr in Deiner Geschichte verstrickt zu sein (was ganz normal ist). Ich könnte mir vorstellen dass es Dir etwas besser geht wenn Du die sache "von außérhalb" betrachtest. Was meinst Du?
Zitat@Bianca: Es tut mir sehr, sehr leid, dass das mit Dir und Deinem Sohn nicht funktioniert hast, und dass Du noch nichteinmal weißt warum es nicht zwischen Euch sein soll. Aber glaube mir, es wird ihm auch nicht gut gehen dabei. Adoption ist etwas, das man nicht verdrängen kann. Es hängt einem nach, ein Leben lang. Und es wird einen Grund haben, warum er den Kontakt abgebrochen hat. Und es wird auch einen Grund geben, warum er Dir das nicht mehr sagen konnte. Vorallem wenn ihr vorher einen gute Kontakt hattet.
Ich denke grade über die Aussagen "guter Kontakt" nach. Er hat den Kontakt immer mal wieder abgebrochen (für Tage, mal ´ne Woche) und ich dachte immer, er braucht eine Auszeit zum verarbeiten. Er hat sich dann immer wieder gemeldet. Und zwar immer dann, wenn ich anfing zu denken, dass er sich nie mehr melden würde. Es ist, als Würde er mir einen Strohhalm hinschmeißen, den ich dann festhalte obwohl ich weiß, dass ich daran ertrinken werde.
ZitatIch werde sie auch was ich jetzt weiß später bestimmt nicht mit offenen Armen aufnehmen, das machen Fremde leider nicht. Sie ist für mich eigentlich ja auch eine. Ich lass es wie es ist und melde mich nicht mehr und ich will auch in Zukunft keinen Kontakt mehr. Damit glaube ich ist allen Beteiligten am besten gedient und es ist ehrlich.
Wie oft hast Du Dir das in den letzten 2 Jahren gesagt?
@Bianca: Ich könnte mir vorstellen wenn Du es schaffen würdest Dich davon zu verabschieden, dass ihr einen regelmäßigen "guten Kontakt" haben werdet, dann könntest Du die momente die ihr miteinander teilen könnt mehr genießen und musst nicht bei jedem Treffen und bei jeder Mail denken:"Wann wird er sich wohl wieder melden?"
Ich glaube nicht dass er den Kontakt wegen Dir abgebrochen hat, er wird das wegen sich getan haben, und wenn es so ist, dann wird er das momentan so brauchen, so schwer das auch für Dich ist.
Ich finde es immer gut, wenn man irgendwo seine Gefühle rauslassen kann. Ob man z.B. Tagebuch führt, oder ob man fiktive Briefe schreibt, oder in einem Forum wie diesem hier schreibt: Es tut mir scheiße weh, dass er sich nicht meldet!!! Das alles trägt dazu bei mit der Situation fertig zu werden und nicht daran zu verzweifeln. Und man muss sich auch immer wieder sagen: Es gibt ein hier und jetzt und ich muss für mich den Weg finden mit dem ICH leben kann und mit dem es MIR gut geht.
Also: Lebe Deine Gefühle, Deine Trauer, Deine Wut, Deine Hilflosigkeit aus...aber lebe vorallem Dein Leben weiter! Wir haben nämlich nur eins davon, und egal was uns das Leben bislang gebracht hat, wie schlimm es auch war, es ist an uns JETZT das BESTE daraus zu machen.