so ein bisschen stellt sich mir die Frage wie ein Kontakt zwischen Geschwistern aussehen könnte die sich vorher noch nie gesehen haben. Welche Gefühle haben Adoptierte wenn sie ihren leiblichen Geschwistern begegnen? Es steht ja kein Ärger der Weggabe im Raum. Und sind die Chancen einer guten Bindung da höher als bei den H-Eltern? Ich würde mich da gern mal über Erfahrungsberichte freuen.
Und ist eine Beziehung zu Adoptivgeschwistern immer genauso wie wenn sie leibliche wären? Ich und mein Bruder sind Vollblutgeschwister aber haben keinerlei Draht zueinander, weder optisch noch charakterlich noch emotional, soviel schonmal dazu. Ich könnte mir gut vorstellen das Adoptivgeschwister untereinander doch irgendwie spüren das sie sehr verschieden sind? Unabhängig davon ob sie vom Status wissen oder nicht. Und wenn sie davon wissen, fühlt man die Adoptivgeschwister auch immer als richtige Geschwister? Oder steht da die fehlende biologische Bande manchmal im Raum? Das selbe könnte auch für A-Eltern gelten, aber bei Geschwistern ist das ja manchmal ne etwas andere Geschichte, da manche Geschwister auch vom Alter weit auseinander sind, wärend das älteste Kind von seinem Satus weiß, und ebenfalls weiß das das neue Geschwisterchen eigentlich biologisch betrachtet keins ist. Und ob ein Kind dann genauso eine Bindung aufbauen kann zum Geschwisterkind wie als wäre es leiblich? Die Ado-Eltern können dies viell. aber man weiß ja nicht ob das ältere Kind dies auch kann. Wenn Geschwister fast im selben Alter sind, und von Anfang an in der Familie waren, ist die Sache viell. unproblematischer.
In vielen Fällen wird die emotionale Bindung zu Ado-Eltern und Geschwistern genauso stark sein wie wenn es leibliche wären, daran können H-Eltern und auch H-Geschwister nix mehr verändern, trotz biologische Zusammengehörigkeit. Erfahrung und soziale Bindung ist denke ich einfach immer das Zauberwort. Aber ist das immer so?
mich interessieren auch mal Betroffene bei denen es irgendwie anders lief und die nicht so richtig warm wurden.
PS: mich interessiert das Thema einfach gerade, hat nix mit meiner momentanen Situation zu tun.
hallöchen! ich bin selbst als säugling adoptiert worden und habe vor 6 jahren ganz plötzlich meine leibliche schwester kennenlernen dürfen. sie selber ist auch adoptivkind, 2 jahre jünger als ich und wusste somit durch das jugendamt von meiner existenz. ich habe in meiner familie (adoptivfamile, ist aber hier ja eigentlich nicht nennenswert da jeder hier wissen sollte dass es gefühlstechnisch MEINE familie ist) 2 schwestern und einen bruder. seit der ersten sekunde die ich meine leibliche schwester kenne ist da eine verbindung die der zu meinen anderen geschwistern in nichts nachsteht...da war gleich das gefühl dass da etwas zwischen uns ist dass uns ganz nah aneinander schweisst...vielleicht kennt das hier ja noch jemand... ganz liebe grüße, Libelle
oh freut mich zu hören. ja biologische Geschwister können einander sehr ähnlich sein wo dann auch die Chemie einfach stimmt. In deinem Fall dann auch noch die Tatsache das ihr beide adoptiert wurdet und ihr somit wusstet wie der andere fühlt. Und dann das Wissen das es sich um das eigene Fleisch und Blut handelt. In meinem Fall leider nicht so, trotz Blutverwandschaft. Würdest du sagen das Adoptivgeschwister außer die Optik sehr große Unterschiede zueinander aufweisen? Oder gibts durch die ,,erzieherische Charakterformung" seitens der Adoptiveltern sogar einige Gemeinsamkeiten bezüglich Lebenseinstellung und ,,Chemie"? Ich habe ja schon öfters gehört das durch die Vorbildfunktion und Erziehung die Kinder ihren Ado-Eltern sogar ähnlich wurden.
Ui, ich glaube dass die Erziehung und das Leben in der Familie das Kind, bzw den Menschen fast mehr prägen als irgendwelche genetischen Vorgaben. Dennoch sind so kleine Dinge wie zB. Mimik, Gestik und gewisse Charaktereigenschaften bestimmt ähnlich bei leiblichen Geschwistern (bei mir und meiner Schwester fällt auf dass wir beide sehr tierlieb sind, die schullaufbahn ca die gleiche, mit den selben Eskapaden, war und unser "Augenrollen" das selbe ist
ich habe seit einigen Jahren Kontakt zu meiner leibl.Mutter.Sie hat nun auch einen 11jährigen Sohn. Am Anfang wusste er nichts von mir. Aber bevor ich sie dann einWochenende besuchen kam, hat sie ihm von mir erzählt. Er hat sich total gefreut und überall erzählt, dass er nun eine große Schwester hat. Am Anfang war er noch etwas schüchtern, genauso wie ich. Aber wir haben schnell zueinander gefunden und verstehen uns richtig gut.Leider sehen wir uns nicht so oft, aber wenn wir uns sehen, ist es immer sehr harmonisch.
In meiner Familie habe ich eine jüngere Schwester. Bis auf ein paar Jahre ordentlicher Terror - aber das kommt auch bei "leiblichen" Geschwistern vor - verstehen wir uns schon immer total gut. Vom optischen abgesehen unterscheiden wir uns ganz schön. Aber ansonsten sind wir nicht anders als andere Geschwister.Darüber bin ich auch sehr froh.
bevor unsere Tochter zu uns kam, hatten wir schon ein A-Kind, und das war bei der Abholung seiner Schwester dabei - ganz klare Sache, da fuhr er mit und basta.
Von Anfang an (als Eltern ist man da auch in gewisser Weise Außenstehender) hatte ich den Eindruck, die beiden sind sich grün, und das waren sie vom 1. Augenblick an.
Sie sind 2 Jahre und 7 Monate auseinander und noch dazu Junge & Mädchen, jetzt driften sie etwas auseinander, aber das liegt an der Pubertät von Sohnemann und eben auch am fortgeschrittenen Alter. Trotzdem mögen sie sich immer noch - und ich habe den Eindruck, daß sich ihre Beziehung in nichts im Vergleich zu der ihrer Cousinen (eine meiner Schwestern hat 4 Kinder) unterscheidet.
innerhalb aller 7 Kinder werden sie akzeptiert, sie gehören dazu, und kommt es zu Konflikten, dann sind es eigentlich die, die es in "normalen" Familien auch gibt, eben auch bedingt durch Alter und Pubertät und damit veränderten Bedürfnissen etc.
Meine nächstjüngere Schwester und ich haben uns eigentlich nie so besonders gemocht, das hat sich erst gebessert, seit ich sie jeden Abend auf ihrer Runde mit dem Hund begleite, da können wir dann schon eher über alles Mögliche reden als unter Tage, wenn einen der Alltag komplett auffrißt.
Ich glaube, ob man sich grün ist, hängt am ehesten von der Chemie ab, aber auch von den Eltern, wie die einen erziehen und ihrem Verhalten den Kindern gegenüber. Wenn Bruder/Schwester immer als Vorbild/Konkurrent hingestellt werden, fördert das nicht gerade die Sympathie ihm/ihr gegenüber.
@Pingsdorf: ja da hast du wohl recht. also spielt eben die Erziehung und die Vorbildfunktion der Eltern doch die größte Rolle in der Entwicklung. Und es stimmt schon: Wenn zb. bei Blutsgeschwistern einer voll nach dem Papa kommt, und der andere voll nach der Mama, dann kann es ja genauso sein das die Chemie überhaupt nicht passt und viell. sogar auch die Optik völlig unähnlich ist.
Ich weiss nicht, Erziehung und Vorbild der Erziehungspersonen spielen schon eine große Rolle, aber ich stelle zwischen mir und allen meinen Kindern bestimmte Gemeinsamkeiten fest, die ja nun nicht bei allen durch meine Erziehung gekommens ein können. Ich denke nicht, dass man das so pauschal sagen kann. Genauso wie ich nicht in das Horn von Sarrazin tute, dass alles die Gene sind. Obwohl zwei meiner Kinder hochbegabt sind, beide mit demselben Vater, aber nicht beide bei mir aufgewachsen.
also ich käme bei geschwister nicht auf die idee, kontakte von ähnlichkeiten abhängig zu machen, das wäre, als könne man sie sich aus einem katalog raussuchen. und die chemie, stimmte die nicht irgendwann mal zwischen den eltern? sonst wäret ihr nicht. und wie willst du das wesen von geschwister erfassen (wäre mir wichtig), etwa aus der ferne? ohne sie persönlich kennen zu lernen? also ich weiß nicht
hi bm, ich häng da ebenfalls fest, und hab gleich mehrere geschwister die sich ablehend verhalten, und konnte bisher nicht wirklich herausfinden, woran es liegt. ein gefühl wie endstation, abstellgleis und aus den gleisen gesprungen.
nein tut es nicht. mich hatte das einfach nur gerade interessiert, sicher auch um dem Phänomen Erziehung und Genetik etwas auf die Spur zu kommen. Ich wollte wissen was mehr Einfluss auf das Miteinander hat, ohne jetzt aber ein Urteil aus der Ferne zu bilden.
ah, verstehe. wäre mir zu wissenschaftlich geschwister in prozente sezieren, werte, die auf keinen menschen eindeutig zutreffen. reine spekulation. schließlich gestaltet jeder ab irgendwann sein leben selber, und wird genau das nicht widerholen wollen, was in der kindheit schief gelaufen ist. insofern halte ich nichts von prägung, weil das festlegt. ich denke, das läßt sich erst feststellen, wenn man die gelegenheit hat, geschwister persönlich kennenzulernen. vielleicht schaffen es meine noch mal ....
Dieses"kleiner machen als man eigentlich ist" haben wir alle gemeinsam, die adoptierten sicher genauso stark wie die herkunftseltern! Aber eigentlich haben wir das nicht nötig!!! und wenn man ganz ehrlich zu sich selber ist wissen wir das auch kopf hoch und mutig voran
Deine Aussage erschütter mich jetzt etwas. Warum das bei Dir so ist, weiß ich nicht und kann es auch nicht nachvollziehen, warum es bei der Herkunftsseite so ist, ist logisch, denn wir sind ja die "bösen Rabeneltern" und wurden regelrecht mit diesem Bewusstsein präpariert.