Nein, es war nicht geschwärzt, allerdings weiß ich nicht, ob was fehlte. Es stand nichts über die Gründe, warum ich adoptiert wurde drin. Aber es stand der ganze Ablauf drin bzw. die juristischen Fakten und z.B. Gesundheitszeugnisse, die meine Adoptiveltern bringen mussten und ein Gesundheitszeugnis von mir, dass ich "gesund an Körper und und Geist" war. Was am interessantesten für mich war, war ein Fragebogen, den meine leibliche Mutter ausfüllen musste. Da standen die Namen ihrer Eltern, Geschwister mit Geburtsdaten und die von Kindern, die sie vor mir bekommen hat. Es stand sogar der Ort meiner Zeugung darin. Im großen und ganzen war dieser Fragebogen wohl sehr erniedrigenden für die Frauen, die damals außereheliche Kinder bekommen haben und ihr Kind zur Adoption freigaben. Ach ja, auch meine Größe und Gewicht zum Zeitpunkt der Geburt stand in diesem Fragebogen, da weiß man ja sonst nicht, wenn man adoptiert ist; jedenfalls nicht, wenn man in den 50er Jahren adoptiert wurde. Deshalb denke ich, dass die Akten heut zu Tage anders aussehen als meine.
Ach ja, billig war es zu damaligen Zeiten auch, ein Kind zu adoptieren, ich kostete nur 40 DM
ich habe eine Mail mit meinen Daten an das damals zuständige Amtsgericht geschickt und nach ca. einer Woche konnte ich kommen und die Akte einsehen; ich brauchte noch nicht mal meinen Personalausweis vorzeigen und Fotokopien hat mir die nette Dame auch gemacht - umsonst!!!!
Wenn man es ganz genau überlegt, ist es doch auch wichtig, die Daten der zu damaliger Zeit schon vorhandenen Geschwister zu wissen, stell dir mal vor, du verliebst dich und weißt nicht, dass das dein Bruder ist... Obwohl, bei mir wäre es da dann sowieso zu spät gewesen.
Ich hatte übrigens vorher beim Jugendamt nachgefragt und die haben angeblich keine Akten mehr.
Ich wünsche dir viel Erfolg und sei nicht so enttäuscht, wenn nicht soviel drin steht in der Akte. Ich denke, die Gründe, weshalb man abgegeben wird, stehen eher in der Jugendamtsakte, aber genau weiß ich das natürlich auch nicht.
die AG Akte habe ich ja bereits - da stand nur der Name meiner Mutter drin. Aber keinerlei Umstände o.ä. Ich habe dann selbst rausgefunden, dass ich noch Geschwister habe. Einer davon war sogar bei mir in der Schule. Ich mag gar nicht drüber nachdenken, was passiert wäre, wenn ich mich z.b. in den verknallt hätte damals.
Aber die Umstände der Ado wüsste ich nach wie vor gerne - deswegen möchte ich ja unbedingt die JA-Akte.
In meiner Amtsgerichtsakte ist auch nichts geschwärzt worden. Anscheinend wurde damals auch nur sehr einseitig bzw. oberflächlich recherchiert. Obwohl mein leiblicher Vater bekannt war und von ihm wie von meiner H-Mutter ein amtliches Gesundheitszeugnis vorgelegt werden mussten, sind nur die H-Geschwister mütterlicherseits sowie ein paar Geschwister meiner H-Mutter angegeben. Von meinen H-Geschwistern väterlicherseits ist nichts angegeben worden, obwohl sie älter sind und auch bereits vor meiner Geburt existierten.
Über die Familienbücher der H-Eltern kann man, wenn man Glück hat, bei den zuständigen Standesämtern mehr erfahren.
Ich möchte eigentlich immer noch wissen, weil ich das Familienbuch meiner leiblichen Mutter bisher nicht eingesehen habe, ob Kinder, die zur Adoption weggegeben werden, dennoch irgnedwo im Familienbuch der Mutter auftauchen. Ich selbst war zunächst 2 Jahre Pflegekind uznd wurde dann erst adoptiert. Insofern muss ich doch im Familienbuch als weiteres (nicht eheliches) Kind eingetragen worden sein. Wurde diese Information dann mit der Adoption aus dem Familienbuch gelöscht. Heute, im degitalen Zeitalter, ist dies ja ohne Spuren zu hinterlassen, mühelos machbar. Aber wie war das damals? Letzlich müssen dann doch H-Geschwister spätenstens darauf stoßen, wenn sie für eine Eheschließung das Familienbuch einsehen?
Das große Problem ist ja die Undurchsichtigkeit der behörden. Die bennenen eine Akte mal eben anders und schon darf sie der eine oder andere nciht mehr einsehen oder nur mit Datenschutzbeauftragtem etc. Von mir gibt es eine Amtsgerichtsakte beim Amtsgericht, eine Adoptionsakte, eine Familienakte und eine Pflegeakte bei der Stadt. Das rauszufinden hat ca. 10 Jahre gedauert. Die Akte beim Amtsgericht und die Adoakte konnte ich sehr schnell einsehen. In diesen stand aber kaum was drin. Hauptsächlich die notariellen beurkundungen, Gesundheitszeugnisse meiner Adoellis, dieser Wisch den ein Freund meiner Eltern schreiben musste um zu erklären dass sie Adoptionsgeeignet sind etc..
Diese Unterlagen habe ich vor knapp 10 Jahren mit einer sehr unfreundlichen Sachbearbeiterin angeschaut, die mir dann auch später bei der Suche nach meinen Geschwistern nochmal begegnete. Als ich dann durch Recherche im Internet erfuhr, dass es deutlich mehr unterlagen geben muss als das, habe ich mich wieder ans JA gewendet, allerdings explizit NICHT diese Frau verlangt. Der anderen Dame habe ich dann erklärt wie enttäuscht ich bin und dass ich mich als Adokind verarscht fühle vom Staat etc. Wir haben uns dann getroffen und die Lady war ziemlich neu...so ein graues Mäuschen *gg*...sie hat mir dann was erzählt von großen Kellern und vielen Kartons und Umzug etc., das volle Programm halt...fehlte nur der Wasserschaden. Mein leiblicher Dad war mit und meinte dann ganz trocken: Sie sind doch eine Behörde....dann können sie doch 1-Euro-ABM-Maßnahmen einstellen. Nehmen sie einen der das Alphabet kann und einen der die Zahlen kann und dann schicken sie die beiden zusammen in den Keller die Akte suchen Eine Woche später waren ALLE Akten da. Dann hat sie noch einen riesen Aufstand gemacht wegen Datenschutz und sie wüsste ja nicht und sie wäre ja ganz neu etc. Wir haben dann einen gemeinsamen Termin mit dem Datenschutzbeauftragten gemacht...an einem Donnerstag morgens um 8...als wir ankamen hatte ich 5 Minuten vorher der Datenschutzbeauftragte krank gemeldet...pech, pech, pech...sie hat mich dann (unter dem Mantel des Schweigens versteht sich) alles durchlesen lassen und hat zwischendurch ungefähr 100 Mal "ich komme in Teufels Küche" gemurmelt.
Durch diese Einsicht hat sich bei mir alles was noch offen war an Fragen geklärt bzw. ich habe dadurch dann auch meine Pflegemutter ausfindig machen können bei der ich die ersten 6 Monate war. Sie hat mir dann Bilder von mir zugeschickt und so auch diese Lücke gefüllt.
Insgesamt habe ich natürlich echt Glück gehabt, aber man muss auch hartnäckig bleiben und die Leute teilweise einfach an die Wand reden, dann bleibt denen schnell die Luft weg.
Meine Geschwister haben z.B. ganz unterschiedliches erlebt. Eine hat einfach die KOMPLETTE Akte zugeschickt bekommen, die anderen bekommen bis heute die Einsicht verwehrt, angeblich sollen sie nur mit psychologischen Beistand in die Akte einsehen dürfen..und dazu fehlt ihnen leider der nötige Antrieb.
Oh ich bin auch voll knautschig mit dem JA! Beim ersten Anruf von denen hiess es in der Adoakte steht net viel drinn:nur wann in Pflege und wann adoptiert.Er wollte sich die Amtsgerichtsakte besorgen.Beim zweiten Anruf hiess es in der Amtgerichtsakte steht drin wann in Pflege und wann Adoption.Mein4e Adoptivakte sei nicht mehr vorhanden! Hab ich irgendwas nicht mitbekommen???? Halten die einen für so dämlich oder was soll der ganze Sch......!? Auf Nachfrage warum meine Akte wech sei (sollen ja 60 aufgehoben werden),meinte der freundliche Herr:Damaliger Regiemwechsel (DDR futsch) kann sowas passieren.Meine Mama arbeitet auch bei der Stadt und sagt selbst das es absoluter Blödsinn ist. Ich werd jetzt selbst beim Amtsgericht nachhaken!
@Engelssträhne: bist du auch in der DDR adoptiert wurden bzw zu DDR zeiten? Dann kann es gut sein das die Akte weg ist, weil manche Akten wirklich vernichtet worden sind. das darf zwar eigtl.nicht,ist aber so.
Jup ganz genau!Bin auch in der DDR adoptiert worden.Werde aber mal nachforschen ob eine Stasiakte existiert.wenn nicht darf ich die von meinem Erzeuger beantragen. Wäre ja auch alles glaubwürdig wenn der Typ vorher nicht gesagt hätte das meine Akte da ist und beim zweiten mal heisst es aufeinmal sie ist wech!!!!!!