Ich habe gerade das Problem einen gewissen Sinn bzw. Inhalt nicht zu verstehen. Ich hatte ja vor 1 Woche ca. einen neuen Brief mit Fotos erhalten von meinem Sohn. Da sie ja immer viel über das Kind schrieben und Bilder zeigten, hatte ich mal rein aus Neugier gefragt ob sie auch ein Problem damit hätten ein Foto zu schicken wo auch die Adoeltern mit zu sehen wären. Die Antwort wusste ich eigentlich schon, wollte aber mal wissen wie die Reaktion ist. Und es überraschte mich auch nicht: Sie wollen eine gewisse Distanz zu mir halten um ihren Sohn nicht zu verunsichern. Demnach kein Familienfoto also. Doch wo ist da jetzt der Sinn? Sie verschicken seit 3 Jahren Fotos von ihrem Kind, würde es das Kind nicht schon da bereits verunsichern? Das eine offene Ado nicht gewollt ist, ist natürlich verständlich und auch ich möchte dies nicht. Ich hätte verstanden wenn die Ado-Eltern gesagt hätten das sie das selber einfach nicht möchten das ich weiß wie sie aussehen, aber wieso reden sie da vom Kind? Könnte es ein Ado-Kind mehr verunsichern wenn Familienfotos verschickt werden als Fotos wo es nur allein abgebildet ist? Das sie Distanz halten möchten ist für mich völlig ok, nur das mit den Fotos kommt mir bissel widersprüchlich rüber. Oder ist es tatsächlich ein Unterschied für das adoptierte Kind? Wenn sie Wert drauf legen auf Privatsphäre für die Familie, dann dürfen sie auch keine Halboffene Adoption führen sondern müssen dies beenden, denn sie sagten ja auch das sie möchten das ihr Sohn von selbst die Innitiative ergreift wenn es um ein Kennenlernen etc geht.
Vielleicht gibts ja unter den Adoptierten und Adoeltern hier einen Erklärbär der mir mal den kleinen und feinen Unterschied, den ich gerade nicht so erfassen kann, erklären würde? Meine Vermutung ist das es viell. ein komisches Gefühl ist für die Adoeltern zu wissen das ich weiß wie sie als Familie aussehen, das es ihnen zu nahe geht wenn ich Kenntniss habe über ihr Aussehen, doch ich verstehe nicht wieso sie denken es könnte das Kind verunsichern, das wäre doch längst geschehen wenn dem so wäre, denn die Einzelbilder von dem Kind sind ja auch irgendwo ,,privat".
Ich werde aus Anstand aber nicht die Adoeltern deswegen befragen, das steht mir nicht zu, es ist ja ihre Entscheidung und ihr gutes Recht.
hm, ich kanns nur so interpretieren, dass sie nicht wollen, dass das Kind denkt, Ado-Eltern und LM sind gut miteinander befreundet und er somit in den Zugzwang kommt, sich zwischen einer Partei zu entscheiden und dann Angst hat die andere zu enttäuschen oder so. Blöd zu erklären. Also angenommen, er denkt, dass Du mit den Ado-Eltern kumpelhaft bekannt bist, er will aber eigentlich keinen Kontakt zu Dir und hat dann Angst, dass seine A-Eltern enttäuscht sind, weil Kind nichts mit ihrer "Freundin" zu tun haben will? Komischer Gedankengang, aber das wäre das einzige was mir dazu einfällt.
Hallo! Doch das wäre sicher auch sehr gut möglich, doch dieses Gefühl könnte er auch bekommen wenn die Adoeltern über die Jahre Bilder von ihm verschicken, auch wenn sie es nur ihm zuliebe machten. Er könnte dann genauso das Gefühl haben wie: ,,jetzt haben die x Jahre miteinander Briefe und Fotos ausgetauscht, ich kann da jetzt unmöglich den Kontakt verweigern..." ! Auch wenn seine Eltern dann betonen das er selber entscheiden darf und sie als Eltern nicht gekränkt sein werden, so hat er dann viell. denoch das Gefühl. Aus dem Grund hatte ich letztes Jahr schon einmal den Kontakt ,,beenden" wollen, indem ich meine Befürchtungen den Adoeltern nahe legte. Doch davon ließen sie sich nicht beirren und möchten gerne weiterhin Kontakt haben, und mir fiel es dann auch schwer ,,nein" zu sagen weil ich mich im Grunde auch über die Bilder und Briefe freute. Es ist ein kompliziertes Hin und Her mit meinem Gewissen und Gefühlen. Und auch kann speziell im Falle meines Sohnes ja wirklich keiner sagen was irgendwann mal wird.
ich kann nur das so erklären, dass die Ado-Eltern von vornerein NUR für halboffene Adoption waren. Das Bild von Ado-Eltern kann für ihr Verständniss, wenn sie nur für halboffene und nicht offene Adoption sind- mehr oder weniger als Eindringung in die privateste Sphäre bedeuten, wo die Anonymität nicht mehr sichergestellt sein kann. Ich denke nicht, dass es in erster Linie um ein Kind dabei geht Haben denn die Ado-Eltern von Dir ein Bild? Würdest Du es zuschicken wollen? Ich persönlich hätte vermutlich wenig Probleme damit, aus einer halboffener Ado eine offene zu machen, wenn es dem Kind gut täte......
Ja von mir haben die Adoeltern schon viele Fotos. Das es eine halboffene Ado ist und das die Eltern anonym sein wollen ist natürlich verständlich, ich hatte aus Neugierde um ein Foto gefragt, wusste aber eigentlich die Antwort. Es stört mich auch nicht das sie ,,nein" gesagt haben, mir war nur die Begründung ein bisschen widersprüchlich, aber es deutet wohl doch drauf hin das sie einfach nicht wollen das ich über das Familienleben Bescheid weiß, auch um zu vermeiden das ihr Sohn dadurch in ,,Zugzwang" gerät. Denn sie haben gesagt, wenn ihr Sohn von selber äußert das er einen offenen Kontakt will, hätten sie kein Problem damit. Wobei ich denke das er durch die halboffene Ado ohnehin schon in Zugzwang geraten würde, schon allein mit den Briefen der letzten 3 Jahre. Die Frage ist dann viel mehr ob er es als Zugzwang sieht, vielleicht freut er sich auch darüber, vielleicht aber auch nicht.
loomi, bist du denn sicher, ob dein sohn die fotos von dir schon mal zu gesicht bekommen hat, oder erst ab einem bestimmten alter für ihn zugänglich werden? dann könnte ich mir vorstellen, daß die fotos von ihm für dich sowas wie ein trostpflaster darstellen sollen weil alles andere ausgeblendet wird, um wenigstens etwas von ihm und seiner entwicklung mitzubekommen.
ob er sie schonmal gesehen hat weiß ich nicht, ich weiß aber das sie ihm schonmal die Fotos seiner Halbschwester gezeigt haben und er sogar ihren Namen sagen konnte (da war er 1,5 Jahre alt). Ich hatte auf dem JA auch mal nachgefragt gehabt, aber da bekam ich keine genauere Auskunft, es hieß nur mein Sohn würde damit aufwachsen, was viel heißen kann.
Trostpflaster? Könnte gut möglich sein. Aber nur aus diesem Grunde eine halboffene Ado führen wäre dann sehr sinnlos. Diese Arbeit, mich zu ,,trösten", brauchen sich die Ado-Eltern echt nicht machen, es war damals doch meine Entscheidung, dafür muss ich nicht ,,getröstet" werden. Genauso könnte es dann sein das sie mir Bilder schicken weil sie Angst haben das ich mich sonst nicht mehr melde. Ne ich denke und hoffe das es nicht diese Gründe sind sondern das sie es wirklich ihrem Sohn zuliebe tun. Wobei man sich hier streiten könnte: Tut man einem Kind damit einen Gefallen? Bei manchen nein, bei manchen vielleicht aber auch ja.
Ich glaube nicht, dass die Fotos an Loomi ein Trostpflaster sein sollen. Der Austausch an Briefen und Fotos bewirkt doch, dass man sich gegenseitig nicht aus dem Auge verliert, etwas aneinanderrückt und so einen tiefen Graben vermeiden will. Ich glaube schon, dass Loomi es gut findet über die Entwicklung ihres Sohnes Bescheid zu wissen und die Adoptivfamilie hat Informationen und Fotos, die sie seinerseits verwenden kann, um dem Kind seine leibliche Mutter präsent zu halten. Briefe und fotos können auch immer wieder Aufhänger sein, das Thema Adoption bei einem Kind zu thematisieren und ins Gespräch zu kommen.
Ob ein Adoptivbewerberpaar bevorzugt wird, wenn sie sich zu einer halboffenen Adoption bereit erklärt, will ich mal so beantworten: Wenn ein Paar nur inkognito wünscht, muss auch eine entsprechende leibliche Mutter/Vater inkognito wünschen. Das würde gehen. Ich denke aber, dass die halboffene Variante auch von den leiblichen Eltern bevorzugt wird. Halboffen gibt es ja auch in verschiedenen Ausprägungen (Briefe in eine Richtung, Briefe in 2 Richtungen, Treffen vor oder nach der Geburt, persönliche anonyme Treffen). Ich bin mir sicher, dass jede Vermittlungsstelle zumindest verlangt, dass die Adoptiveltern regelmäßig Briefe bei Ihnen hinterlegen sollen. Ich glaube auch, dass man Bewerbern die Kompetenz für Adoption absprechen würde, falls sie Halboffen pauschal ablehnen würden. Denn dann hätten sie vieles nicht verstanden...
Zitat von FlipperIch bin mir sicher, dass jede Vermittlungsstelle zumindest verlangt, dass die Adoptiveltern regelmäßig Briefe bei Ihnen hinterlegen sollen
Und wenn sie es nach der Adoption nicht mehr wollen? Es ist und bleibt die Entscheidung der Ado-Eltern was sie wollen. Denn warum sonst ist die Adoption vom Gesetz her inkognito? Wichtig ist ja erstmal nur das mit dem Kind selber offen damit umgegangen wird. Alles andere dürfen dann die Adoeltern entscheiden wie sie wollen und wie es das Kind später will. Inkognito bedeutet ja nicht automatisch das das Thema tabuisiert wird. Das sollten die Vermittlungsstellen allerdings wissen! Ich freue mich natürlich wenn ich Briefe und Fotos bekomme und wäre sicher auch traurig wenn dies nicht mehr so wäre. Andererseits könnte ich es aber auch verstehen wenn ich keine Infos bekäme, ich weiß ja dann trotzdem das mein Kind offen mit seiner Adoption aufwachsen wird, bis es dann viell. von selber den Kontakt wünscht. Aber dafür gibts wohl kein Patenrezept.
Wie gesagt, nicht das ,,nein" wegen eines Familiefotos hat mich bissel verwirrt sondern nur die Begründung dazu, aber ich denke das einige Vermutungen von euch sicher richtig sind.
Könnte es vielleicht sein, dass ein Elternteil oder beide im "öffentlichen Leben" stehen und ein Foto von ihnen die Anonymität aufheben würde? Zum Beispiel weil sie in der Politik sind, beim Fernsehen oder was auch immer? Dann fürchten sie vielleicht, dass du schnell herausfindest, wer sie sind und dann deinem Sohn nahe sein willst und dich ihm näherst, bevor er die Entscheidung selbst treffen konnte? Das ist mir zumindest als erstes in den Sinn gekommen, als ich das gelesen habe.
@englandfan: Mir wurden damals die Berufe genannt von der Vermittlung, also noch bevor mein Sohn zur Welt kam und wo noch nicht feststand zu welchen Adoeltern er kommt. Mir wurde da so bissel was erzählt und die Berufe klangen recht ,,normal", keine Berufe im öffentlichen Leben. Ob die Vermittlung da gelogen hat oder lügen darf weiß ich nicht. Aber man müsste den Brief lesen um ihn zu verstehen, denn so vom schreiben her klangen sie nicht so als würden sie etwas verheimlichen, sie möchten nur anonym bleiben um ihren Sohn nicht zu verunsichern. Es gab aber ein paar Details wo ich ein paar Mal schon vermutet habe das die Vermittlung nicht gelogen hatte: Das Kind ahmt sehr viel von seinen Eltern nach, und auf Bildern war er immer mit Spielzeug-Bohrmaschiene, Flex, Bagger, Schutzbrille vom Papa usw. zu sehen. Bilder von ihrem leiblichen Kind dagegen haben sie mir auch schon 2mal zugesandt, allerdings nur wenn mein Sohn mit drauf zu sehen war.
Zitat von Loomi@englandfan: Mir wurden damals die Berufe genannt von der Vermittlung, also noch bevor mein Sohn zur Welt kam und wo noch nicht feststand zu welchen Adoeltern er kommt. Mir wurde da so bissel was erzählt und die Berufe klangen recht ,,normal", keine Berufe im öffentlichen Leben. Ob die Vermittlung da gelogen hat oder lügen darf weiß ich nicht.
Das kann sich aber schnell ändern. War bei mir so. Eben noch unauffällige Marketingassistentin in einem IT-Unternehmen - und kurze Zeit später im Fernsehen
joar möglich ist alles aber ich glaube mal eher nicht, auch wenn ich dafür natürlich keinen Beweis habe.
Und mal noch was anderes was nun bissel in Richtung offtopic geht: Ich denke Adoeltern die gerne anonym sein wollen, sind auch bestimmt die Sorte Menschen, die dann auch im Internet gut aufpassen nicht zu viel von sich preis zu geben. Ein Gedankengang der mir seit einigen Tagen auch schon im Kopf herumspukt. Was wäre wenn Adoeltern bei Facebook oder sonstwo ihre Daten stehen haben und die Herkunftsfamilie stößt nach evtl. suchen darauf. Dann wäre ja alles zunichte, je nachdem was preisgegeben wurde. Und es wäre auch irrsinnig der Herkunft Fotos etc zu ,,verweigern" wenn sie im Internet der breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Ich habe in meinem Bekanntenkreis viele Muttis die Fotos ihrer Kinder auf einer Plattform reingestellt haben, und da habe ich mich schon manchmal gefragt was wohl mit den Adoptiveltern ist. Immerhin sind sie ja auch stolz auf ihre Kinder, müssen aber immer bedenken das ihre geliebten Kinder von der Herkunft im Netz entdeckt werden könnten, falls die Adoption halboffen ist und das Aussehen der Kinder bekannt ist. ( Von den Promis mal ganz abgesehen!)
Das ist jetzt zwar Themawechsel aber ich wollt nicht erst einen neuen Thread aufmachen, mit fiel dieser Gedanke vorhin gerade wieder ein wo es um ..Öffentlichkeitsarbeit" ging.
Führen Adoeltern in dem Sinne auch eine Art ,,verstecktes" Leben, immer ein bisschen mit der Angst doch mal entdeckt zu werden? Gerade Adoeltern mit einem höheren Bekanntheitsgrad müssen doch immer mal damit rechnen das es welche geben könnte die aus dem Nähkästchen plaudern? Ich hatte mal eine ehemalige Bekannte die in dem selben Ort wohnte wie die Adoeltern und mir ganz offen verriet meinen Sohn im Kinderwagen mal gesehen zu haben, nachdem sie die Ado-Oma nach dem Namen fragte. Und der Name meines Sohnes ist kein Allerweltsname, vom Alter passte auch alles. Es war niemals so das ich danach gefragt hatte, die Leute sind von selbst angekommen und haben die Infos ausgeplaudert, so erfuhr ich ja auch den Ort wo die Familie leben soll. Früher wohnte ich in unmittelbarer Nähe, und auf Dörfern und in Kleinstädten ist es häufiger so das jeder jeden kennt. Eine Adoption ist demnach vom Gesetz her inkognito aber die Gesellschaft interessiert das oft nicht.
Vielleicht sind sich die Adoeltern meines Sohnes auch dessen bewusst und möchten deshalb kein Risiko eingehen, ich könnte ja das Foto als ,,Fahndungsfoto" verwenden und die Familie dann damit entlarven. Wo sollten sie auch die Sicherheit her haben, sie kennen mich schließlich nicht.
Loomi, nicht falsch verstehen, aber ich verschicke Fotos von mir auch nicht gerne an "Fremde", von denen ich nicht weiß, was sie damit anstellen. Und in der heutigen Zeit kann viel mit Photos passieren
Bilder, auf denen das Kind zu sehen ist, sind ja etwas anderes, da dieses Eure Verbindung ist. Und es geht doch in erster Linie um das Kind und nicht um die A- Eltern oder um Dich.
Ich hoffe, Du fühlst Dich jetzt nicht von mir persönlich angegriffen, aber dieses war mein erster Gedanke dazu.
Hallo Loomi, mein erster Gedanke war auch, dass die Begründung vorgeschoben ist. Schade, dass sie nicht einfach geschrieben haben: "Sorry, das möchten wir nicht". Ich habe jetzt beim lesen mal wieder an die Eltern meines Sohnes gedacht. Ich habe sie einmal im JA getroffen, aber ihre Gesichter verschwimmen mehr und mehr. Ich würde auf der Straße bestimmt an ihnen vorbei gehen ohne es zu realisieren. Andersrum bin ich sicher, dass sie mich sofort erkennen würden. Zu groß sind die äußeren Ähnlichkeiten. Ich hatte mich mal bei einem Stadtbummel über ein Mädchen gewundert, das mich mit großen Augen musterte. Später kam heraus, dass sie eine Bekannte meines Sohnes war. Die Welt ist manchmal klein.
Bekommst Du eigentlich aktuelle Fotos, oder eher ältere? Und kannst Du Deinen Sohn darauf erkennen?