Zitat von rühsiHallo Ihr Lieben Adoptierten, hab mal eine Frage zu euren Erfahrungen mit dem offenen Umgang zum Thema Adoption, sprich wer wußte es alles in eurem Umfeld wie seiit Ihr bzw. eure A-Eltern mit dem Thema umgegangen ? Wußten alle bescheid , Lehrer , Kindergarten etc ? Wir gehen sehr offen damit um allerdings weiß ich nicht immer so recht ob das auch alles für unseren A-Sohn ok so wäre ? Wenn er älter ist kann er das ja selber entscheiden im Moment ist es noch schwieriger. Mmmm... Würde mich über Erfahrungen und Meinungen freuen.
LG
Ich bin nicht adoptiert, sondern Adoptivmutter, und das ist ein Thema, das mich auch immer wieder beschäftigt.
Wir sind ebenfalls von Anfang an sehr offen damit umgegangen. Verwandtschaft, Freunde, Nachbarschaft, Bekanntenkreis haben es ganz selbstverständlich mitbekommen.
Bei Leuten, die wir (nach Ankunft unserer Tochter) neu kennenlernen, erzählen wir es i.d.R. frühzeitig, wenn klar ist, dass wir bzw. unsere Tochter dauerhaft engeren Kontakt mit diesen Leuten haben werden, z.B. neue Nachbarn, andere Kindergarteneltern etc. Unsere Haltung dazu ist: Es muss nicht jeder als erstes wissen, aber wer näher mit uns zu tun hat, darf es wissen. Und ich finde es dann besser, wir erzählen das persönlich als es bekommt jemand nur über dritte erzählt und ist sich dann unsicher, ob er das "wissen darf". Abgesehen davon, dass bei Informationen über Dritte nicht immer alles stimmt, was so geredet wird.
Zum Kindergarten: Wir haben die Kindergartenleiterin und den Gruppenerzieherinnen informiert, weil wir der Meinung sind, die Personen, die unsere Tochter im Kindergarten betreuen, sollten das wissen, um z.B. einordnen zu können, wenn das Kind etwas erzählt, was nur verständlich ist, wenn man von der Adoption weiß. Anderen Kindergarteneltern erzählen wir es bei Gelegenheit.
Schule haben wir noch vor uns, aber da haben wir vor, das ähnlich zu halten.
Ich gehe davon aus, dass unsere Tochter mit zunehmendem Alter zunehmend selber entscheiden wird, wem sie ihre Geschichte erzählen will.
Ich bin jetzt schon zurückhaltender geworden als ich am Anfang war, insbesondere wenn meine Tochter dabei ist, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass manchmal Nachfragen kommen, z.B. über die Herkunftsfamilie oder die Abgabegründe, die ich eigentlich nicht beantworten möchte, insbesondere in Anwesenheit des Kindes nicht, oder Kommentare, die mir nicht gefallen.
Wir sind von Anfang auch offen damit umgegangen. Verwandte, Bekannte, Arbeitsstelle, Nachbarn. Alle wissen Bescheid. Und natürlich wurde unser Sohn auch von Anfang an damit aufgeklärt. Weitere Aufkläruneg folgen dann Schritt um Schritt.
Wir erzählen es jetzt neuen und enger werdenden Bekannten Eben denen, bei denen es uns wichtig ist. Kindeergarten weiß es bis jetzt noch nicht. Wir wollten zunächst mal abwarten, wie sich der Kontakt zu den Erziehern bildet. Leider wurde und wird dort mal wieder gewechselt. Das Thema "erzähle ich es im Kindergarten / Grundschule" wurde bei unseren Adoptionskreisen schon öfters besprochen. Generell muss ich sagen, dass man es am Besten von den Kindern und den Lehreren/Erziehern abhängig machen sollte. Patentrezepte gibt es nicht. Es stehen hauptsächlich 2 Vorteile des Erzählens und des Nicht-Erzählens im Vordergrund:
Wenn ich es den Lehrern oder Erziehern erzähle, könnten diese Auffälligkeiten besser zuordnen und besser verstehen und auch auf Bemerkungen unseres Kindes oder seiner Freunde direkt positiv eingehen.
Wenn ich es den Lehrern oder Erziehern nicht erzähle, bekomme ich auch Auffälligkeiten mitgeteilt und kann dann selber entscheiden, ob diese Personen noch einweihe. Wie oben schon geschrieben werden Adoptivkinder und insbesondere Pflegekinder oft in eine Schublade gesteckt. Treten dann Auffälligkeiten oder Probleme auf und der Lehrer weiß Bescheid, dann wird das schnell in diese Schublade gesteckt und der Lehrer oder Erzieher gibt sich keine Mühe bei der wahren Ursachenforschung. Oft steckt ja eben nichts adoptionsspezifisches dahinter. Mit der Antwort auf das aktuelle Problem -> "Adoption" hat der Lehrer sein Problem gelöst und beobachtet das Kind nicht mehr unter anderen Gesichtspunkten (Für alle Lehrer und Erzieher hier im Forum - nicht alle sind so).
Generell habe ich die Haltung, dass unser Sohn entscheiden soll, wem er es erzählt oder nicht. Er ist jetzt 4 und so wie wir es mitbekommen haben, hat er es noch nicht für wichtig empfunden es zu erzählen. Ist auch noch etwas früh dafür. Trotzdem wird der Punkt kommen, wohl eher im Grundschulalter.
hallo ich bin noch sehr neu hier mag aber die frage gerne beantworten. ich hab keine ahnung mehr wann meine mutter mir erzählt hat das adoptiert worden bin . ich war noch sehr klein und hab mich einfach über kinder in einem heim gewundert. ich wollte einfach wissen wo all die mütter sind. aber von meiner adoption wusten nur verwante und enge freunde . unnd zu der damaligen zeit ( ich bin 1965 gebohren ) wurde das nie ein gesprächsthema . sprich alle anderen wurden nicht infomiert . mir wurde das immer nahe gelegt das ich nicht soviel darüber sprechen sollte da es viel gäbe die nicht damit umgehen können . und genauso ist es auch ! als kind ist man neugierig und ich hab dummerweise ein gespräch mit angehört indem meiner mutter sehr deutlich gemacht worden das sie ja nicht weis woher ich komme und das sie sich nicht wundern sollte wenn ich eine sehr schlechte schühlerin bin. das war für mich eine situation die mich sehr geprägt hat . ich bin nie damit hausieren gegangen und hab es nur menschen erzählt denen ich absolut vertraue . mag sein das heute damit anders umgegangen wird . dummerweise war das damals eine tante die pädagogin war . auf jedenfall war es gut das ich immer davon wuste aber dieses erlebnis hat so seine vorteile ;-) ich denke bei allem steht das kind im vordergrund und keine verwandeten oder nachbarn . dem kind muß es einfach gut gehen und mit dem wissen umgehen können ! alles andere wäre für mich nebensächlich !
Huhu! Also ich weiss es seitdem 6.Lebensjahr und zwar weil meine Mama Angst hatte dass ich das in der Schule durch blöde Umstände erfahre.Ich bin auch der Meinung man sollte es dem Kind früh genug sagen.weil wenn es erst so spät erzählt wird zieht man dem Kind den Boden unter den Füssen wech! Kinder können es recht gut verknusen.meine Therapeutin meint das beste Alter dafür sei 7-8 Jahre.Meine Verfwandten wussten es und auch die Freunde meiner Eltern.ich hab es später meinen Freunden selbst erzählt und hatte überhaupt kein Problem damit!
Warum sollte man einer Erzieherin, einem Lehrer (ohne Grund!) mitteilen das das Kind adoptiert ist? Die stellen sich auch nicht vor mit "Ich bin Frau Sowieso, in 2 Ehe jetzt endlich glücklich verheiratet!" Wie oft sie verheiratet ist geht uns doch auch nix an.
Aus einem süßen, netten, freundlichen kleinen Jungen wurde nach 2 Jahren völlig unauffälligem Kindergartendasein ein Kind mit Autistischen Zügen. Aber erst NACHDEM im Kindergarten bekannt wurde das er ein Adoptivkind ist. Das Kind hatte sich nicht geändert aber der Blickwinkel der Erzieherinnen.
(Ausserdem gelten Ado und Pflegemütter als ausgesprochen "schwierig" im Umgang. Und da ist sogar was dran, denn ich jedenfals wurde ausgesprochen schwierig nach der pädagogischen 0-Nummer des Kindergartens meines Sohnes ;-) )
Ich weiss auch nicht was diese Information in der Schule zu suchen hat, wenn ein Baby oder Kleinkind adoptiert wurde. Hat es Diskalkulie, dann hat mein Kind eben Diskalkulie. Die hat es ja nicht weil es adoptiert ist. Und träumt es sich aus dem Fenster, dann heist es nicht automatisch das es von der Herkunftsfamilie träumt, sondern meist einfach nur das der Unterricht stinke langweilig ist. (Und wer mal Hospitiert hat weiss das er das ist ...)
Haben sie aber erst mal den "Adoptiv/Pflegekind" Stempel, liegen sie permanent unter dem Vergrößerungsglass. Man sollte sich wirklich gut überlegen ob man dem Kind mit der weitergabe dieser Info etwas gutes tut.
Vor allem wenn es gerade erst in die Schule kommt. Erst mal abwarten ... Was Kinder von sich aus erzählen ist O.K und wenn die Lehrer nicht schlau daraus werden können sie ja fragen. Meine Meinung. Liebe Grüße Patty
es macht mich stinksauer das es immer noch pädagogen gibt die kinder wegen ihrer herkunft und nationalität abstempeln ! sorry aber die haben in solchen berufen nichts zu suchen . jedes kind hat ein recht darauf die bestmöglichen startchancen für sein leben zu bekommen . gerade die diese kinder betreuen sollten mit diesem gedanken auf sie zu gehen. was die eltern teilweise daraus machen gut darauf hat eine erzieherin leider kaum einfluss da sind wir nur in einer betratenden funktion . teilweise tut es mir in der seele weh wenn kindern die chance auf ein gutes leben vom elternhaus genommen wird .
ich glaube das es einfach noch zuviele menschen gibt die mit kindern die adoptierten worden sind oder in pflegefamilien sind nicht umgehen können leider. vielleicht hab ich durch meine eigene geschichte eine andere sensiblität, als die meisten kann sein. dummerweise kann man als mutter diesen stempel nicht beweisen . man kann eigendlich nur daher gehen eine andere schule oder kindergarten suchen damit sein kind wieder zur normalität gelangt .
mein tipp ist immer die leute die in den einrichtungen arbeiten anschauen . sind sie einem sympatisch dann kann man sein kind anmelden sind sie es nicht lieber die finger davon lassen . kommt man mit den menschen die dort arbeiten klar so kommt man meist auch mit dem pädagogischen konzept klar.
und liebe patty es sind nicht nur eltern von kindern die adoptiert worden sind schwirig meist sind es die eltern die mit ihrem eigenem leben unzufrieden sind das problem. die wollen das wir alles in ordnung bringen was sie im elternhaus nicht leisten können. daran hab ich jeden tag zu knabbern. also laß dir nichts einreden es ist völlig normal das man als mutter sich seine gedanken um sein kind macht auch wenn es adoptiert ist !
ich glaube mich erinnern zu können das so denke ich meine erzieherin wuste das ich adoptiert worden bin allerdings war sie eine bekannte meiner eltern . und sie war kinderlos und hätte gerne kinder gehabt .
Zitat von sternchen9693oh weh das kratz an meiner erzieherehre!!! [...] jedes kind hat ein recht darauf die bestmöglichen startchancen für sein leben zu bekommen . [...] mein tipp ist immer die leute die in den einrichtungen arbeiten anschauen . sind sie einem sympatisch dann kann man sein kind anmelden sind sie es nicht lieber die finger davon lassen .
Wenn Du als Erzieherin mit dem Vorbild voran gehts Dich erst einmal an Äußerlichkeiten auszurichten, dann wird das mit der Gleichbehandlung von vermeintlich "unsympathischen" Kindern aber auch nicht klappen
Wäre ich Erzieherin würde es auch an meiner Berufsehre gekratzt haben. Mit sicherheit ...
Sternchen, 2 Jahre lief es dort Bestens. Also das mit dem "vor dem Anmelden" mal anschauen ... ist für die Hasen. Es macht auch wenig Sinn die Kinder von ihren Freunden dort zu trennen und auf gut Glück in einen anderen Kindergarten zu stecken. Da kann genau das Gleiche wieder passieren.
Ich bin dem "Hinweis" einfach nachgegangen und hab den Kleinmann testen lassen. Obwohl ich vorher schon überzeugt war das da nix dran war, war es doch nett zu hören war der Psychologe gesagt hat ;-) "Netter, freundlicher kleiner Kerl, kann ich den gegen den, den ich Zuhause habe eintauschen?" Ich hab bald Tränen gelacht.
Dann erst hab ich mir die Damen zur Brust genommen, und ich bin nicht bekannt für halbe Sachen ;-)
Die restliche Kindergartenzeit verlief wieder völlig unauffällig und auch unsere Kleine hat diesen Kindergarten gerne besucht.
Ich denke die hatten dort inzwischen so viele schwierige Kinder das, ein ganz mit sich und der Welt zufriedener freundlicher kleiner Junge nicht mehr als normal gesehen wurde. Vor allen Dingen wenn es ein Adoptivkind ist ...
halt stop es ging mir nicht um äußerlichkeiten !!!! sondern darum wie der mensch von dem wie er redet wie er sich darstellt auf einen wirkt !
und sympatie hat für nichts mit dem äußeren eines menschen zu tun.
sorry aber da wurde ich total mißverstanden !
wenn man in einen kindergarten geht zur anmeldung dann wird man automatisch mit der leitung oder stellvertretung ins gespräch kommen . wenn einer dieser beiden personen mit dir dann durch das haus geht und die einrichtung zeigt siehst du wie die erzieherinnen in der täglichen arbeit sind . daraus kann sich ein jeder ein bild machen. und ich bin auch der meinung das ein kindergarten eine austrahlung damit vermittelt . läuft es harmonisch oder nicht . und es ist völlig egal ob es ein altes oder junges team ist . ob es ein alter oder neuer kindergarten ist. ob privat städtisch oder kirchlich!
und nochmals zu dir patty, klar kann mann nicht alles bei einem besuch im kindergarten erkennen und kinder zu trennen obwohl sie doch so gerne miteinander spielen ist einfach schwirig und ich halte auch nicht viel davon . aber zumindest hat so ein gefühl ihr kann ich mein kind lassen und vielleicht vertrauen zu den leuten bekommen .
manchmal sind solche test schon sehr hilfreich manchmal auch nicht . aber es freut mich das der der ihn gestest hat ihn gleich gegen seinen ausstauschen wollte . sprich einfach für dich ! das du ihm alles gibst was er benötigt um ein rund um gesundes kind zu sein. schön!
auch ich habe die Erfahrung gemacht, dass Offenheit und Ehrlichkeit im Umgang miteinander das Wichtigste ist. Meine Eltern haben mir von frühester Kindheit an die Wahrheit erzählt, dass ich zwar nicht im Bauch aber im Herzen gewachsen bin. Mein Umkreis wusste auch von der Adoption, Erzieher und Lehrer wurden ausgesucht informiert. Damit sind wir gut gefahren. Natürlich gibt es immer wieder Menschen, die wenig Verständnis aufbringen, aber im Laufe meines Lebens habe ich gelernt solche Menschen, die nicht wichtig für mich sind nicht weiter zu beachten. Lustige Begebenheiten gibt es natürlich auch, wenn z.B. entfernte Bekannte meiner Eltern meinten wie ähnlich ich meinem Vater doch sehen würde.... zur Erläuterung: meine Eltern waren fast schwarzhaarig und ich bin hellblond. Aber da kann man mal sehen wie sehr man sich durch Mimik und Gestik ähnelt ohne biologisch verwandt zu sein. Also: wichtige Menschen sollten von der Adoption erfahren ( würden sie sowieso irgendwann) bei allen anderen aus dem Bauch heraus entscheiden.
Zitat von rühsiHallo Ihr Lieben Adoptierten, hab mal eine Frage zu euren Erfahrungen mit dem offenen Umgang zum Thema Adoption, sprich wer wußte es alles in eurem Umfeld wie seiit Ihr bzw. eure A-Eltern mit dem Thema umgegangen ? Wußten alle bescheid , Lehrer , Kindergarten etc ? Wir gehen sehr offen damit um allerdings weiß ich nicht immer so recht ob das auch alles für unseren A-Sohn ok so wäre ? Wenn er älter ist kann er das ja selber entscheiden im Moment ist es noch schwieriger. Mmmm... Würde mich über Erfahrungen und Meinungen freuen.
LG
Es ist immer von Vorteil , wenn offen damit umgegangen wird. Denn nur so kann man Spätfolgen ausschliessen , die nach Verheimlichungen entstehen. Sowieso sollte man dem Kinde früh genug alles mitteilen, denn sonst ist die gesamte Persönlichkeit gestört , weil Lügen haben immer kurze Beine , und früh oder später wird es jeder herausfinden!! LG