Da muss ich dir Recht geben. Verheimlichen lässt sich soetwas nicht, es kommt immer irgendwann raus das sollte den Ado-Eltern bewusst sein! Undd ann das kind auffangen wird sehr schwierig,weil einem völlig der Boden unter den Füßen weggezogen wird.
Hallo, Offenheit ist für uns auch kein Thema, mir ging es ja in meiner Frage eher um die Erfahrung im Umkreis mit dem Wissen damit, sprich: fandet Ihr es gut wer es alles weiß oder eher nicht. Also nix für Ungut aber wir haben ja eine offene Ado und reden jetzt schon mit unserem Sohn über seine L-Eltern und Geschwister soweit es geht bei einem zweijährigen
Zitat von rühsi sprich: fandet Ihr es gut wer es alles weiß oder eher nicht.
Ich hätte es gut gefunden, wenn ich es zumindest gewusst hätte. Ich habe ja jetzt so im Nachhinein erfahren, wer alles davon wusste und immer brav die Klappe gehalten hat. Dass das so lange funktioniert hat, hat mich selbst schockiert.
So geht es mir als Nichtadoptierte auch. Als mir mit fast 60 kürzlich ein früherer Mitarbeiter meines Vaters sagte, dass ich wahrscheinlich nicht die Tochter meines Vaters, sondern ein Kuckuckskind bin, was offenbar die halbe Stadt wusste, da habe ich schon schlucken müssen ...
Zitat von rühsi sprich: fandet Ihr es gut wer es alles weiß oder eher nicht.
Ich hätte es gut gefunden, wenn ich es zumindest gewusst hätte. Ich habe ja jetzt so im Nachhinein erfahren, wer alles davon wusste und immer brav die Klappe gehalten hat. Dass das so lange funktioniert hat, hat mich selbst schockiert.
Hi Marleen, genau das meinte ich. Bei mir is oft andersrum ezähl es eigentlich jedem , denk aber das ist vielleicht auch nicht so richtig.. mmm schwierieg bin noch am Weg suchen sozusagen Will halt das Richtige tun, für mich ist die Sache klar hab manchmal Schiß das ich für unseren Sohn vielleicht was falsch mache.
Ich denke, dass es so besser ist. Dein Sohn wächst mit dem Adoptionsstatus ganz selbstverständlich auf und das ist das Beste was man machen kann!
Diese Geheimniskrämerei hat für mich immer sowas Mangelbehaftetes, als wäre es schlimm, dass das Kind adoptiert ist. Meine A-Mutter ist ja auch so drauf. Niemand darf es wissen, es geht keinen was an usw.
Ich glaub, dass es inzwischen kein Thema ist, die Adoption dem Kinde zu verschweigen. Das gehört nach meiner Ansicht hier in Deutschland der Vergangenheit an.
@Adoptivkinder: Wem hätten Eure Adoptiveltern denn von Eurem Adoptivstatus erzählen dürfen? Was wäre für Euch ok gewesen. Denkt Euch mal in das Alter von 5, 10 und 15 hinein.
flipper, ich glaube, das gehört dann erst der vergangenheit an, wenn die generationen derer, die es bis heute noch nicht wissen daß sie adoptiert sind, oder erst durch zufall erfahren, ausgestorben sind.
adoptiveltern: in erster linie sollte es von anfang an das adoptierte kind erfahren, das wäre für mich ok gewesen. gewußt hat es bei mir die ganze a-familie, a-mütterlich- u. a-väterlicherseits, da die ado mit knapp sechs jahren erst 'durch' war. damit hatte sich das problem, wem ich es hätte erzählen wollen und wem nicht, erledigt.
im alter von 5 jahren hab ich noch nicht begriffen, warum ich in der a-familie ständig hinten an stand, aber schon unbefangen fragen gestellt (cousine: das ist ja gar nicht deine mama..), die eine aufklärung locker möglich gemacht hätten... aber es wurde gelogen.
im alter von 10 jahren wurden diese lügen dann revidiert, wurde mir zum kommunionsfest das bestätigt (das lag wohl an meinen verschlungenen fragen, die nichts 'gutes' ahnen ließen..) was ich ca. eineinhalb/zwei jahre früher schon selber (heraus)gefunden hatte - ich war adoptiert.
im alter von 15 jahren war die beziehung und das vertrauen bereits dermaßen zerrüttet, daß nichts mehr zu machen war.
o.k. so? oder sind ältere adoptierte davon ausgeschlossen, sollen die alten zustände, mit denen viele aufgewachsen sind, nicht mehr zur sprache kommen? verschwinden werden ihre erfahrungen deshalb nicht.
der heutige 'trend' zu mehr offenheit, diese veränderungen resultieren einzig aus den schäden, die generationen zuvor durch verschweigen und tabuisierung bei adoptierten, die irgendwann den mund aufmachten und dies zur sprache brachten, angerichtet wurden. das war also längst überfällig, und ist bestimmt kein verdienst der a-eltern, die z.t. noch heute adoptionen lieber verdrängen würden!
das war also längst überfällig, und ist bestimmt kein verdienst der a-eltern, die z.t. noch heute adoptionen lieber verdrängen würden!
bonnie
Hallo Bonnie,
kennst du so viele davon? Ich persönlich kenne zwar viele Adoptiveltern aber kein einziges Paar, das seine Kinder nicht schon ab dem Kleinkindalter aufgeklärt hätte.
Ja, es gibt sicher noch Adoptivkinder, die nicht aufgeklärt sind, aber meine Vermutung ist, dass die Zahl der aufklärenden Adoptiveltern in den letzten Jahren doch rapide zugenommen hat.
dafür braucht man nicht unbedingt 'viele' kennen, die welche kennen, die usw. ... ich kenne einige adoptierte, ja. das kannst du einfacher haben und in entsprechender fachliteratur nachlesen, auch die probleme die daraus resultieren.
klar sieht die a-landschaft heute anders aus wenn man sich nur diesen bereich herauspickt, wobei das vor einigen jahrzehnten vereinzelt auch schon individueller gehandhabt worden sein kann. kommt/kam eben immer auf die motivation der a-eltern an, die ebensowenig als solche geboren wurden wie kinder als a-kinder.
es leben nun mal mehrere generationen mit adoption. selbst wenn man ihnen weiterhin den a-kinder-stempel aufdrücken möchte, bleiben sie keine, zumindest nicht für fremde. ich kann ja verstehen, wenn von den eigenen die rede ist, gerade so niedliche kleine 'brüllaffen' großzieht, die sich an diskussionen (noch) nicht beteiligen. ansonsten setze ich bei einem austausch augenhöhe voraus
Zitat von FlipperIch glaub, dass es inzwischen kein Thema ist, die Adoption dem Kinde zu verschweigen. Das gehört nach meiner Ansicht hier in Deutschland der Vergangenheit an.
Flipper
Das würde so ich nicht unterschreiben. Wir werden z.B. immer wieder gefragt, ob wir vorhaben, unserer Tochter zu erzählen, dass sie adoptiert ist.
In Diskussionen über dieses Thema äußerten Leute meiner Generation ernsthaft die Meinung, dass es für ein Kind möglicherweise besser wäre, es weiß nicht von seiner Adoption nichts - wenn man sicherstellen könnte, dass es niemals davon erfährt.
Und ich kenne ein Forum, indem erwachsene Adoptierte die Meinung vertreten, Adoptiveltern, die ihrem Kind die Adoption (im Kindesalter) verschweigen, handeln verantwortungsvoller als welche, die ihrem Kind frühzeitig offen davon erzählen.
Also, ich denke schon, dass sich vieles geändert hat und offener Umgang mit Adoption verbreiteter und Verschweigen seltener geworden ist. Dass das Verschweigen komplett der Vergangenheit angehört, glaube ich aber nicht.
Zitat von FlipperIch glaub, dass es inzwischen kein Thema ist, die Adoption dem Kinde zu verschweigen. Das gehört nach meiner Ansicht hier in Deutschland der Vergangenheit an. Flipper
Das würde so ich nicht unterschreiben.
Ich auch nicht! Es mag inzwischen auf viele moderne Ado-Eltern zutreffen, aber diese Denkart hat längst noch nicht alle erreicht.
Wenn man sich in bestimmten Foren umsieht, die nicht speziell auf Adoption zugeschnitten sind, das Thema aber immer auf der Tageskarte haben, hört man ganz andere, und teilweise sehr verstaubte Ansichten. Im Übrigen kommt u. a. sicher auch daher die teilweise falsche gegenseitige Verhaltens- bzw. Wunschvorstellung. Vom Himmel fällt es jedenfalls nicht, wenn selbst in Zeitschriftenartikeln heute noch bestimmte "Eigenschaften" der beiden Elternpaare propagiert werden.
Ehrlich gesagt ist diese Zweiteilung der Meinungen für mich auch logisch, denn so unterschiedlich wie die JÄ die Kandidaten aufklären und schulen, so unterschiedlich werden die späteren Ado-Eltern ihre Stellung bzw. Aufgabe sehen. Das betrifft leider alle Seiten, denn auch wir Herkunftseltern werden teilweise noch heute wie sozialer Abschaum behandelt - "so etwas würde ich nie tun", "sind ja selbst schuld", "haben kein Recht den Mund aufzumachen um sich zu beschweren" etc. Auch die heutigen JÄ sind hier nicht gerade förderlich, sondern regelrecht kontraproduktiv.
Und vor allem die Adoptierten selbst bekommen von ihrem Umfeld immer wieder zu spüren, dass sie für viele Menschen keine "echten" Kinder ihrer Eltern sind, vom JA einmal ganz zu schweigen.
Bei all dem darf man nicht vergessen, dass sich meistens nur die Ado-Eltern in speziellen Ado-Foren bewegen oder zu Fortbildungsverantstalten gehen, wo sie sowieso nur auf Gleichgesinnte treffen! Die Ignoranten dagegen wird man da nicht finden. Die Gretchenfrage hierbei ist, wie hoch ist der jeweilige Anteil?
Und da komme ich auch wieder zurück zu der eigentlichen Fragestellung dieses Fadens: der offene Umgang mit dem Thema Adoption. Wie offen der Einzelne damit umgeht, hängt m. M. nach primär mit der eigenen Lebensphilosophie zusammen. Dazu braucht es keine "modernen" Zeiten. Auch zu tiefsten Inkognito-Zeiten gab es Ado-Eltern, die weder ohne Not ihren Kindern den Vornamen genommen haben noch idiese bezüglich ihres Status unaufgeklärt gelassen haben.
Das würde so ich nicht unterschreiben. Wir werden z.B. immer wieder gefragt, ob wir vorhaben, unserer Tochter zu erzählen, dass sie adoptiert ist.
Das werden wir auch häufig gefragt, allerdings würde ich klar unterscheiden zwischen den Adoptiveltern und den "anderen". Ich glaube, dass alle Adoptiveltern der jüngeren Generation wissen, wie wichtig eine frühzeitige Aufklärung ist und ich kenne keine, die das nicht so handhaben. Bei anderen Leuten, die nichts mit Ado zu tun haben, trifft man in der Tat sehr häufig auf diese Denke, aber ich denke, das wird sich in den nächsten Jahren ändern. Schwarze Schafe gibt es natürlich überall, aber ich glaube, dass der Anteil der A-Eltern, die in den letzten Jahren adoptiert haben, sehr gering ist, weil sowohl die JÄ, als auch die Vorbereitungsseminare als auch die Literatur zum Thema ganz klar macht, das man gegen das Kindswohl agiert, wenn man es dem Kind nicht sagt.
ich würde an deiner Stelle NICHT jedem erzählen das er adoptiert ist. Geht doch niemanden etwas an. Nur die Verwandtschaft. Und wenn er Alt genug ist, kann er immernoch entscheiden WEM er etwas erzählt.
Ich hätte es NICHT toll gefunden,wenn meine Eltern zu den Erzieherinnen und Lehrern gerannt wären und erzählt hätten das ich adoptiert bin. Auch nur ausgewählte Leute wissen das ich adoptiert bin und den Grund warum es soweit kam. Findet einen Weg der zu euch passt.