Hi Marleen, genau das meinte ich. Bei mir is oft andersrum ezähl es eigentlich jedem , denk aber das ist vielleicht auch nicht so richtig.. mmm schwierieg bin noch am Weg suchen sozusagen Will halt das Richtige tun, für mich ist die Sache klar hab manchmal Schiß das ich für unseren Sohn vielleicht was falsch mache.
lg
Da kann ich dich gut verstehen, in dem Punkt bin ich auch noch auf der Suche nach dem richtigen Weg.
Was Menschen angeht, die mit uns persönlich enger zu tun haben, sind wir klar der Ansicht, dass die das wissen sollen und erzählen es frühzeitig.
Anfangs habe ich auch Fremden oder Leuten, die ich nur flüchtig kenne, manchmal sehr schnell unsere Geschichte erzählt, z.B. wenn so Fragen kamen wie: "Woher hat die Kleine denn ihre Löckchen ...?" oder Bemerkungen über die Ähnlichkeit zu mir oder meinem Mann. Da hatte ich immer den Drang, sofort ehrlich zu antworten, und das habe ich mir mittlerweile abgewöhnt.
Inwiefern hast du Bedenken, dass es "nicht richtig" ist, "jedem" zu erzählen?
@Donata: ich antworte mal auf die Frage:Inwiefern hast du Bedenken, dass es "nicht richtig" ist, "jedem" zu erzählen?
Ich finde es geht NICHT jedem etwas an warum man adoptiert ist und das man es überhaupt ist. Es gibt auch Leute die gegen Adoption sind und blöd darüber reden,weil sie keine Ahnung haben. Und das Adoptivkind sollte später ALLEIN entscheiden können wer etwas davon erfährt und wer eben nicht!!! Es macht für mich keinen sinn, z.B.warum Lehrer das wissen sollten oder Erzieher. Die sollen das Kind so nehmen wie es ist ohne Vorurteile das es ja adoptiert wurde.
ist es denn nicht ein Widerspruch, auf der einen Seite offen mit dem Thema Adoption umzugehen und dem Kind zu vermitteln, dass es nichts ist, wofür es sich schämen muss und auf der anderen Seite ein Geheimnis daraus zu machen? Solange man Lehrern und Erziehern immer nur von der Adoption erzählt, wenn es Probleme gibt, wird sich auch das Bild in der Gesellschaft Adoptivkind = Problemkind wohl nicht ändern und es auch nicht dazu kommen, dass Adoptivkinder ohne Vorurteile behandelt werden. Gerade im Kindergarten, wo viele Nachbarskinder sind, die es ohnehin wissen, ist es für mich kein Verrat, wenn man es der Erzieherin erzählt, so wie man auch andere Dinge vom Kind erzählt. Ich arbeite selbst in dem Bereich und weiß, dass man es viel leichter hat, eine persönliche Bindung zu einem Kind aufzubauen, wenn man auch etwas über das Kind weiß. Natürlich würde ich das nicht beim Elternabend herumposaunen und es auch nur bei einer passenden Gelegenheit erzählen, wenn es sich eben ergibt und nur einer Erzieherin, mit der ich einen vertrauensvollen Umgang habe. Pauschal kann man das nicht sagen, denke ich.
Außerdem möchte ich hier mal darauf aufmerksam machen, dass im Falle einer Auslandsado, wo das Kind eine deutlich andere Hautfarbe hat als seine Eltern, diese Diskussion über "wenn und aber" gar nicht stattfinden würde. Wozu dann also der Unterschied bei Fällen, wo es optisch nicht erkennbar ist?
welche punkte sind denn an einer adoption offen bei einer halboffenen oder offenen, was bedeutet konkret offen, vor allem für WEN oder was wird was offen, unter welchen bedingungen? denn ungezwungen und entspannt hört sich da nix an... bei all den überlegungen, wer darf was wissen im umfeld, der gesellschaft, damit a-kind nicht diskriminiert wird, was ist daran normal?
dem familienumfeld entwächst man relativ schnell, und steht mit der adoption dann mitten im leben, in der gesellschaft, die uns so einstuft wie sie will, überwiegend ein abklatsch sämtlicher vorurteile.. und die ersten achtzehn lebensjahre sind schnell herum, im verhältnis zu einem ganzen leben, mit allem, was es danach noch adoptionsbedingt 'zu bietet' hat.. an versuchen, wieder etwas ins lot zu bringen, 'heil' werden lassen, den gescheiterten versuchen an familienzusammenführungen, dem ganzen rattenschwanz, den adoption später noch nachzieht.
heißt offen, daß adoptierten teilweise die menschenrechte, menschenwürde, kenntnis der abstammung, der umstände, kontakt zur h-familie zugestanden werden, die jeder nichtadoptierte als normal empfindet?
ich glaube, dieses verbergen, dieses überlegte zurückhalten wollen o. müssen der tatsachen vor anderen, der gesellschaft, die sowieso kind und h-eltern, wenn oft auch stillschweigend negativ einstufen, kriegt man mit offenen adoptionen nicht aus deren köpfe heraus. dieser ganze umgang mit adoption, an erwartungen, a-gesetzen, der tanz um wissen, täuschung, enttäuschung, kampf um nicht mal vollständige akten, um verschwiegenes, verschweigen dürfen etc., hat wenig mit normalität zu tun.
adoption ist durch auslöschung der herkunft ein mehr oder weniger großes lügengerüst, das alles zusammenhält an bindung, die das gefühl gibt durch adoption etwas eigenes zu haben, das evtl. mitentscheidend dafür war, ein kind anderer eltern aufzunehmen.
das würde bei pflegeeltern wegfallen. da wäre sichergestellt, daß ein kind seine herkunft kennt, behält, nicht verliert (sofern nicht auf adoption spekuliert wurde und das kind alt genug wird, selber darüber entscheiden zu können), es erfährt die gründe der fremdplatzierung, wächst in dem bewußtsein auf, kann sich in der wahrheit zurechtfinden. warum dieser ganze zirkus bei adoption?