ein letzter Versuch, in der Hoffnung, dass ich vielleicht mal nicht nur verschaukelt werde und "superlustige" Antworten bekomme: Hier ein paar Fragen, die ich schon mal in einem anderen Topic gestellt habe, aber keine Antwort bekam:
1. Stimmt es nicht, dass nach russischem Recht nur kranke oder mehrfach abgelehnte Kinder ins Ausland vermittelt werden dürfen? Wie kommt es dann, dass ich alleine hier in der Stadt viele quietschvergnügte kerngesunde russische Kinder herumspringen sehe, in deren Unterlagen irgendwelche Krankheiten stehen, die sie gar nicht haben? Ist das seriös? 2. Zu den Heimen: Ist es richtig, dass ältere Kinder in anderen Heimen leben als kleine Kinder und dass diese großzügigen Zuwendungen nur an die Heime gehen, die die Babys und Kleinkinder beherbergen und die daher Vorzeigeheime für potentielle A-Eltern sind? 3. Alle Familien, mit denen ich mich bis jetzt unterhalten habe, die Kinder aus Russland adoptiert haben, erzählen mir, dass von den Geldern Autos zum Transport der Kinder gekauft werden (kein Witz). Das lässt mich sehr aufhorchen, zumal wenn man weiß, dass die Kinder das Heim eigentlich nie verlassen - Frage: wozu brauche ich dann Autos.
Die Fragen sind jetzt durchaus ernst und nicht polemisch gemeint. Sie haben sich bei mir ergeben, nachdem ich auf Adopionstreffen mit verschiedenen A-Familien mit russischen Kindern gesprochen habe und auch im Bekanntenkreis zwei Familien kenne. Ich will gar nicht sagen, dass ich denke, mit diesen Kindern ist etwas Schlechtes passiert. Die Nachforschungen nach den leiblichen Eltern scheinen seriös gewesen zu sein, aber das ganze Verfahren wird für mich extrem fragwürdig, wenn es auf solchen Lügen und Halbwahrheiten aufgebaut ist.
hallo englandfan und schön, dass wir zu eine sachliche debatte zurückkehren.
ich bin zwar genauso ein laie wie du und kein fachmann, aber zu den fragen möchte ich gerne sagen, was ich weiss/annehme:
1= grundsätzlich geniessen innlandadoptionen immer vorrang, auch wenn traurigerweise satte 37% der russischen adoptiveltern die kinder zurückgeben, was mit das schlimmste für jedes kind seien müsste. die kinder, die ins ausland adoptiert werden, sind meist nicht "kerngesund". die meisten haben kleinere krankheiten, die aber in deutschland mit den möglichkeiten, die hier vorranden sind, sehr gut zu behandeln sind. mir wurde gesagt, dass russische ärzte lieber einige diagnosen zuviel aufschreiben (auch vermutungen), um nacher "auf der sicheren seite" zu stehen.ob systematisch diagnosen verfälscht werden, weiss ich nicht. ich kann es mir aber nicht vorstellen, wenn man bedenkt, dass, vieleicht im gegensatz zu afrikanische länder, eine restriktive auslandsadoptionspolitik verfolgt wird.
2= das weiss ich nicht. es ist aber leider der fall, dass die chance auf eine adoption mit zunehmendem alter abnimmt. das ist bestimmt in deutschland genauso. richtig ist, dass zumindest unsere betreuende agentur mit einige "ausgesuchte" (ich hasse das wort) kinderheime zusammenarbeitet.
3= ob die kinder die heime nie verlassen, kann keiner von uns beiden beantworten. die autos könnten ja auch für ausflüge oder arztbesuche verwendung finden.
zum schluss muss ich sagen, dass meine frau und ich uns eben ein stück weit auf die angaben der agentur verlassen, sowie auf die angaben der eltern, mit denen wir sprechen konnten. ich gehe einfach mal davon aus, dass das justizministerium in deutschland (und ebenfalls die behörden in russland) diese zugelassene agenturen prüft und (wie schon geschehen) bei bedarf auch schliessen lässt. ferner sind die russen alles andere als zimperlich oder nachsichtig, wenn es um die auslandsadoption geht. die verfahren wurden z.b. im vgl. zu vor 5-6 jahren verschärft (die zahl der agenturen wurde drastisch gesenkt. die verwandschaft hat z.b. 10 tage einspruchfrist. ferner sind die unterlagen, die gefordert werden, deutlich umfangreicher, als vor einigen jahren). somit gehen wir von einem ordentlichen verfahren durch eine agentur aus, die vertrauenswürdig ist. ich habe jedenfalls noch nie etwas negatives über die agentur gehört oder im web gelesen.
sorry wegen des langen postings. ich muss jetzt weg und kann rechtschreibfehler nicht rausfiltern. wer sie findet, darf sie gerne behalten.
die Erfahrungen, die ich beschrieben habe, stammen von zwei Adoptionen aus Russland in den vergangenen zwei Jahren, sind also keine Hirngespinste von mir, sondern beobachtete Realität in zwei Fällen. Zu den "erfundenen Krankheiten" wurde meinen Bekannten in beiden Fällen von der Agentur ganz klar gesagt, dass die Krankheiten oft nicht existieren. Bei beiden Kindern konnten die russischen Diagnosen in keinster Weise bestätigt werden, obwohl mehrere ärztliche Gutachten eingeholt wurden. Sehr wachsam sein und viel hinterfragen scheint mir die einzige Chance zu sein, halbwegs gut durch den Dschungel Auslandsadoption zu kommen.
Und übrigens, mich zum Beispiel hat die Ado auch nicht vor dem Heimaufenthalt verschont. Und zweitens, es gibt nicht nur schlechte Heime auf der Welt. Und drittens, warum sind Auslandsadoptionen so teuer?
Du schriebst auf meine nicht unfreundlich oder unhöflich formulierte Anfrage, ob Du Adoptionsagent oder Adoptionsbewerber bist:
Zitatwir sind im adoptionsprozess drin, also keine "agenten". ich finde, du hast leichte paranoia.
das ist nicht die höfliche, faire Art (im Gegenteil); denn Dein vorhergehender Bericht erweckte auf mich den Eindruck, Du machst Werbung für eine Agentur (was andere hier auch bestätigten).
Mittlerweile besah ich mir Dein Vorstellungsposting (was ich vorher verpaßte) und entdeckte dort Deinen wahren Status. Hätte ich das vorher schon gelesen, wäre meine Frage mit Sicherheit nicht gestellt worden.
@Maus, zu 1.: das tut mir sehr leid für Dich und so was ist für ein Kind natürlich schlimm zu 2.: Gott sei Dank, oder?! zu 3.: Keine Ahnung, vielleicht will der Staat die Kosten für den Verwaltungsaufwand sparen.
Wenn man staatliche Vermittlungsstellen nimmt, sind die Kosten nicht übermäßig hoch, verglichen mit Inlandsadoptionen. Zu zahlen sind meines Wissens der Sozialbericht und gewisse Übersetzungskosten für Urkunden und Bescheinigungen. Was die Preise hoch treibt, sind dann die Kosten für die Reisen, Aufenthalte, Schmiergelder etc. in die bzw. den Ländern! Das zahlt Vater Staat/der Steuerzahler natürlich nicht.
Wer sich an die privaten Vermittlungsagenturen wendet, muss zu dem oben Genannten noch deren "Gebühren" abdrücken, denn das sind ja keine Beamte wie bei den staatlichen Stellen, die vom Steuerzahler finanziert werden, sondern diese Organisationen müssen wirtschaftlich arbeiten. Das heißt, die Ado-Bewerber finanzieren zumindest einen Teil von deren Gehältern und Arbeitsmitteln auch noch mit.
Je nach Organisation und Wunschland, kann da offenbar eine ganz hübsche Summe zusammen kommen. Hin und wieder wird mir ganz schwindlig, wenn ich in KiWu-Foren lese, was so etwas kosten kann.
Wenn man staatliche Vermittlungsstellen nimmt, sind die Kosten nicht übermäßig hoch, verglichen mit Inlandsadoptionen. Zu zahlen sind meines Wissens der Sozialbericht und gewisse Übersetzungskosten für Urkunden und Bescheinigungen. Was die Preise hoch treibt, sind dann die Kosten für die Reisen, Aufenthalte, Schmiergelder etc. in die bzw. den Ländern! Das zahlt Vater Staat/der Steuerzahler natürlich nicht.
Wer sich an die privaten Vermittlungsagenturen wendet, muss zu dem oben Genannten noch deren "Gebühren" abdrücken, denn das sind ja keine Beamte wie bei den staatlichen Stellen, die vom Steuerzahler finanziert werden, sondern diese Organisationen müssen wirtschaftlich arbeiten. Das heißt, die Ado-Bewerber finanzieren zumindest einen Teil von deren Gehältern und Arbeitsmitteln auch noch mit.
Je nach Organisation und Wunschland, kann da offenbar eine ganz hübsche Summe zusammen kommen. Hin und wieder wird mir ganz schwindlig, wenn ich in KiWu-Foren lese, was so etwas kosten kann.
Cornelia
das ist in der tat keine kleine summe, die da zusammenkommt.
ärgerlich sind für uns momentan die vielen "versteckten" kosten. z.b. muss man alein gut 800 euro für notar&landgericht apostillen ausgeben. allerdings muss man sich informieren, worauf man sich einlässt und eine seriöse agentur nennt im ersten seminar auch klipp und klar die ungefähren kosten (samt alle versteckte kosten) die auf jemanden zukommen.
neben den kosten ist es noch ärgerlich, dass es ein dokumentenflut gibt, den man "abrabeiten" muss. das kann schon die nerven etwas beanspruchen.
was staatliche stellen angeht, so hat uns unsere JA SB von sich aus gesagt, dass wir lieber mit eine zugelassene agentur zusammenarbeiten sollen, da die verfahren beim JA, falls sie die betreung überhaupt annehmen, sehr lange dauern. ich möchte weissgott keine werbung machen (nicht, dass da wieder der verdacht geäussert wird), aber nur ein beispiel:
laut JA hätte unser sozialbericht bei ihnen ca. 12 monate gedauert....wenn nicht sogar länger. bei der agentur ist der bericht (psycholig. gutachten, wirtschaftliche situation, 4-5x besuche bei der agentur und 1x hausbesuch) von anfang februar bis mitte juni gegangen. den aufpreis zahlen viele paare dann gerne (je nach entfernung zu agentur unterschiedlich hoch).
Zitat von Helenain Hongkong zum Beispiel gibt es das nicht
LG, Helena
Und wie viele Auslandsadoptionen hatte Hongkong in den vergangenen Jahren? Welche Erwartungen müssen Adobewerber erfüllen? Gibt es noch andere Länder, in denen keine Schmiergelder gezahlt werden müssen?
Zitatlaut JA hätte unser sozialbericht bei ihnen ca. 12 monate gedauert....wenn nicht sogar länger. bei der agentur ist der bericht (psycholig. gutachten, wirtschaftliche situation, 4-5x besuche bei der agentur und 1x hausbesuch) von anfang februar bis mitte juni gegangen. den aufpreis zahlen viele paare dann gerne (je nach entfernung zu agentur unterschiedlich hoch).
Die deutschen Jugendämter haben eben nicht so viel Personal und nicht spezialisiert!
da muss ich mich mal schlau machen. Wir haben nur für Hongkong angefragt. Man muss hier überprüft werden und ebenfalls in der Landesvermittlungsstelle, einen Bezug zum Land haben, Interesse an der Kultur und die Kinder, die ins Ausland gehen, sind im Land nicht vermittelbar, weil sie schon zu alt sind, psychisch zu sehr verletzt oder behindert. Wenn in Hongkong niemand sie möchte, fragt Hongkong im Ausland nach, ob es passende Bewerber gibt. Es werden wenige Kinder vermittelt.