ich hoffe ihr könnt mir helfen. Ich habe gestern zufällig ein Gespräch meiner Mutter mitbekommen und erfahren, dass mein Bruder adoptiert ist. Er ist jetzt 29 Jahre alt und erwartet gerade selbst ein Kind und will heiraten. Ich bin soooo geschockt davon und ich weiß, dass er es auch sein wird. Ich befürchte sogar er wird den Kontakt zu meinen Eltern abbrechen. Ich kenne meinen Bruder, er ist ein Dickkopf und wird so enttäuscht sein, das er damit nicht klar kommen wird. Ich wünschte ich hätte dieses Gespräch nie mitbekommen und ich weiß wenn es hier um mich gehen würde, würde ich niemals wissen wollen das ich adoptiert bin. Deshalb glaube ich, wäre es das beste ihm nichts davon zu sagen. Ich habe so Angst das jetzt alles kaputt geht!!!
Aber wie ist es denn, wenn mein Bruder jetzt heiratet oder das Kind bekommt? Erfährt er dann beim Standesamt zwangsläufig davon? Durch Geburtsurkunden usw.? Wenn das so ist, dann ist es natürlich besser ihm das persönlich zu sagen bevor er es auf diesem Wege erfährt.
Hallo Melli, dieses ist eine tragische Geschichte. Er wird davon erfahren , weil er in ein Buch Einsicht haben wird , wo dieses verzeichnet steht. Es ist besser, es ihm zu sagen & so schlimmeres zu verhindern. Diese Leidendgeschichten , von "Nichtssagen" existieren in D. hundertfach & finde ich unmöglich!
tja leider habe ich darauf keinen Einfluss. Denn ich denke es ist nicht meine Aufgabe ihm das zu sagen. Und irgendwie ist es ja im Moment so das ich keine Beweise habe und ich mir im Moment selbst einrede das ich es vielleicht doch irgendwie falsch verstanden habe (obwohl ich mir innerlich relativ sicher bin). Da meine Mutter ja auch so blöde reagiert hat, möchte ich sie auch nicht mehr darauf ansprechen. Man stelle sich nur mal vor ich habe es wirklich falsch verstanden und zettele einen riesen Familienstreit an...für nichts. Also ohne Beweise mache ich gar nichts mehr.
Ich habe allerdings bemerkt, das sie versucht hat zu verhindern, das ich es meiner Schwester sage. Sie war nämlich 2 tage nachdem ich meine Mutter darauf angesprochen habe bei mir. Und immer wenn meine Schwester und ich alleine waren......stand aus heiterem Himmel immer meine Mutter in der Tür. Sie wollte uns nicht alleine lassen. Aber ich habs meiner Schwester trotzdem erzählt. Sie ist aber genauso ratlos wie ich wie wir uns weiter verhalten sollen.
Es wird wahrscheinlich letztendlich darauf hinaus laufen, das meine Mutter es drauf ankommen lässt. Entweder sie hat Glück und er erfährt nichts oder die Hochzeit wird ein fernsehtaugliches Familendrama. Soll sie machen.....nur wenn es schief läuft brauch meine Mutter sich bei mir nicht auszuheulen. Das habe ich ihr deutlich zu verstehen gegeben.
Im Dezember ist die Hochzeit, falls ihr Interesse habt, kann ich ja nochmal berichten was daraus geworden ist?!?
die Frage ist auch ob du und deine Schwester das auf ewig für euch behalten könntet? Und wenn durch einen dummen Zufall das Ganze doch ans Tageslicht kommt, dann heißt es, ihr habt alle davon gewusst und nix gesagt! Ne Hochzeit ist echt nen schlechter Zeitpunkt für so ne Wahrheit, wohl wahr, andererseits fängt er mit seiner Zukünftigen ein neues Leben an und da möchte man die Vergangenheit ja schon irgendwie bereinigen oder nicht? Deswegen wäre es ja gut es VOR der Hochzeit zu sagen, dann hat er bis dahin noch bissel Zeit das zu verdauen. Sonst ist er nicht nur sauer wegen der Lüge sondern auch weil ihr bzw. eher seine Mutter ihm den ,,schönsten Tag im Leben" versaut habt. Jetzt ist erstmal August, ich würde da nicht mehr lange warten wollen. Würdet ihr nicht wollen das diese Last von euch kann? Das ihr das nicht ewig mit euch herumtragen müsst? Was wenn ihr euch mal verplappert? Den Familienstreit habt nicht ihr zu verantworten, das hat sich seine Mutter und sein Vater selbst zuzuschreiben! Sie hätten auch ehrlich sein können. Und noch was: Es gibt immer die Gefahr das diese Geschichte mal herauskommt: Stell dir vor er hat mal einen Unfall oder wird Krank und es kommt im Krankenhaus anhand von Blutproben etc. heraus das er nicht mit euch verwandt sein kann, was dann? Man hofft sowas ja nie aber kann man sich im Leben wirklich sicher sein? Ich denke nein. Und das wäre dann erst ein Drama vom Feinsten!
ich bin der Meinung, dass es nicht Dein Job ist, die Lebenslügen Deiner Eltern aufrecht zu erhalten. Sollte Dein Bruder wirklich adoptiert sein, hat er ein Recht darauf, dies zu erfahren!
Hast Du mal die normale Geburtsurkunde Deines Bruders gesehen? Wenn er adoptiert ist, müsste das Ausstellungsdatum ja weit nach dem Geburtsdatum liegen (da die Urkunde ja erst mit rechtskräftigem Ado-Urteil geändert wird).
Okay guter neuer Ansatz:-) Wie weit nach der Geburt ist die Erstellung der Geburtsurkunde denn normal?
Also ich denke schon das ich dieses Geheimnis auf ewig für mich behalten "könnte", wenn es sein muss. Wie gesagt ich denke das ist nicht meine Entscheidung ihm das zu sagen. Und wenn er dann sagen sollte "warum hast du mir nie was gesagt?", dann sage ich ihm ganz ehrlich das ich keine Beweise hatte und ihn nicht unnötig verunsichern wollte. Also ich denke wenn ich sowas wirklich ansprechen würde, würde ich es nur tun wenn ich einen handfesten Beweis hätte. Ich habe zwischenzeitlich schon überlegt ob ich ihm nicht heimlich Haare abschneiden soll und einen Test machen soll;-) Aber ich weiß nicht ob das ohne seine Zustimmung geht und ob es erlaubt ist.
hier ein Zitat von der Seite "frag-einen-anwalt.de": "Solche heimlichen Gentests sind rechtswidrig. Man kann zwar also durchaus einen solchen Test heimlich machen, kann ihn dann aber nicht verwerten. Jedenfalls würde das Gericht ein so erlangtes Ergebnis nicht verwerten."
Wenn Du den Test also nur machen lässt, um selbst Gewissheit zu haben - wer sollte das "bestrafen"? Im Übrigen sind Gentests zwischen Geschsitern nicht zu günstig zu haben wie die zwischen Eltern und Kind. Mir wurde ein Preis von ca. 500 Euronen genannt. Ich möchte auch einen machen lassen, um herauszufinden, ob mein Vater auch wirklich mein Vater war. Da er tot ist und ich sicher sein kann, dass mein jüngerer Bruder ein Kind meines Vaters ist, muss ich wohl diesen Weg gehen.
Ansonsten sehe ich es wie Marleen und andere: das Zurückhalten von so einem Wissen ist sehr problematisch. Der korrekte Weg wäre allerdings, die Eltern dazu zu bringen, dass sie Farbe bekennen, erstens wissen sie bescheid und zweitens wäre es ihre ureigenste Pflicht.
Deine Pflicht sehe ich darin, den Eltern kräftig auf die Füße zu treten - so lange, bis Du Gewissheit hast.
warum nicht der direkte weg, und IHM - als schwester - dein mitgehörtes gespräch und deine verunsicherung und gedanken mitteilen, und IHM die möglichkeit lassen das aufzuklären? das löst vielleicht, egal was dabei heraus kommt, ein reinigendes familiengewitter aus, das sich bis dezember wieder gelegt haben dürfte, und für alle beteiligten aber auch erleichterung bedeuten könnte. erklären müßte sich dann schon deine mutter zu dem, was du zufällig mitgehört hast, was so zweideutig rüber kam - du nicht. das wäre m.m. der geradlinigere solidarischere weg deinem bruder gegenüber. so weichst du dem aus, und der verdacht als potentielle mitwisserin köchelt, ob du will oder nicht, im 'untergrund' weiter und belastet letztlich auf irgend eine weise (sei es durch rückzug, ausweichen o.ä.) doch eure beziehung.
Zitat von Melli86Okay guter neuer Ansatz:-) Wie weit nach der Geburt ist die Erstellung der Geburtsurkunde denn normal?
In Deutschland muss die Geburt eines Kindes nach spätestens 1 Woche beim Amt gemeldet sein. Dann kannste evtl. noch max. 4 Wochen draufpacken. Älter darf sie nicht sein.
Meine Geburtsurkunde wurde über 1 Jahr nach meiner Geburt ausgestellt Weil da eben erst das Ado-Urteil rechtskräftig wurde.
ich schließe mich bonnie an: ich würde es auch deinem Bruder erzählen. Sag ihm was du gehört hast und das du da´jetzt verwirrt bist. Wenn es im Dez.raus kommt und er weiß das du ihm nichts erzählt hast wird er auch auf dich sauer sein. Aber wenn du es ihm sagst, könnt ihr GEMEINSAM etwas erreichen, eure Eltern zur Rede stellen. Wie nah stehst du deinem Bruder? Habt ihr ein gutes enges,inniges Verhältniss? Dann kannst du doch mit ihm reden und ihm zur Seite stehen!!! Zu verlieren gibt es ja nix.
Surprise Surprise….meine Eltern haben es meinem Bruder vor einigen Tagen gesagt. Er war zwar erstmal geschockt, hat dann aber direkt einen Witz gemacht um die Situation aufzulockern (er hat einen Satz gesagt und meine Mutter nicht „Mama“ sondern bei ihrem Vornamen genannt“;-)) Meine Mutter war dann erstmal geschockt, aber er meinte das war die Rache dafür das sie es ihm 30 Jahre nicht gesagt haben. Er hat meine Mutter aber zum Abschluss gedrückt und ihr versichert das sich für ihn nichts ändert und alles beim alten bleibt. Also nach aussen hin scheint er es locker aufzunehmen, wie es in ihm drin aussieht weiß ich natürlich nicht. Seine Freundin meinte hinterher, dass es ihn doch schon sehr mitgenommen hat. Ich kann mir vorstellen, das mein sein Leben noch mal komplett überdenkt und einige Situationen in Frage stellt…..z.b. wenn man sich ungerecht behandelt gefühlt hat. Fragt man sich dann „haben sie so gehandelt weil ich nicht ihr eigenes Kind bin“….wurden meine Geschwister bevorzugt? Vielleicht kann das mal eine Betroffene Person für mich beantworten?!
Ich bin auf jeden Fall froh das es raus ist, irgendwie hat mich dieses Wissen doch schon sehr belastet.
Na immerhin - und was sagt Deine Mutter dazu, dass sie Dich auch noch belogen hat??
Man! Ja man überdenkt einiges! Eher weniger die ungerechten Situationen, aber dafür mehr so Vertrauensdinge. Ich hab anfangs auch einen Witz gemacht, weils mir den Boden unter den Füssen weggerissen hat. Die eigentliche Klatsche kam bei mir erst nach und nach - das hat sich immer mehr manifestiert.
Ich wollte anfangs auch nicht wissen, wo ich herkomme - war wohl so ne Art Schockstarre. Ich habe erstmal gar nichts gemacht...und war völligst überfordert.
Der Wunsch wurde mit der Zeit aber immer grösser, und es kann sein, dass dieser Wunsch auch bei Deinem Bruder aufkommt. Dann wäre es natürlich super, wenn Ihr ihn bei seiner Herkunftssuche unterstützt, anstatt ihm Vorwürfe zu machen.
es ist gut, dass sie das getan haben! Dein Bruder wird ganz sicher sehr lange brauchen das zu verarbeiten, aber wie Marleen schon sagte: jetzt ist der familiäre Rückhalt ganz besonders wichtig, vor allem der durch die Eltern. Wenn sie wenigstens jetzt alle Karten auf den Tischlegen und ihm bei der Beschaffung der Fakten zu seiner Herkunft helfen, kann da vermutlich einiges wieder gut gemacht werden. Bleiben wird wahrscheinlich der Vertrauensverlust bzw. ein Rest davon. Ich bin nicht adoptiert, aber damit habe ich auch zu kämpfen, besonders weil meine Mutter null Einsicht bezüglich ihrer Fehler zeigt.
Gott sie Dank, sie haben es erzählt. Viel zu spät, aber immerhin. Ich denke auch, dass für Deinen Bruder einiges im Kopf durcheinander geht. Da ist es schon wichtig, dass man im Reden bleibt und nicht einfach zur Tagesordnung übergeht. Normalität ist gut, aber sie darf nicht die Probleme oder Gedanken völlig unterdrücken.
Hallo Melli, Dein Thread hat mich neugierig gemacht, ist irgendwie wohl mein Thema. Gut das Deine Eltern nun endlich mit der Wahrheit rausgerückt sind, die Ungewissheit ist damit zwar vom Tisch, aber ich denke Dein Bruder hat noch ne Weile dran zu knabbern, wahrscheinlich ein Leben lang. Spätestens wenn er selber Kinder bekommt, wird er sich damit befassen und sicher auch seine Herkunftseltern suchen. Als Schwester kannst Du ihm da eine Hilfe sein, weil es Deine Eltern wohl zu sehr belastet. Bei mir ist auch einiges ungewiss, und diejenigen die ich fragen könnte sind leider tot. Aber nun habe ich einen Termin für ein Abstammungsgutachten und dann werde ich endlich Gewissheit haben, sonst glaubt mir das eh niemand. Es hat lange gebraucht bis ich mich zu diesem Schritt entschlossen habe, aber es ist der einzige Weg um Gewissheit zu bekommen. An meinem Ergebnis werde ich Euch teilhaben lassen, ich habe hier viel mitgelesen und es hat mir geholfen. Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles Gute, Gruss Hobbes Bei meiner Heirat habe ich allerdings nicht zwangsläufig von meiner Adoption erfahren, allerdings hat den Papierkram auch damals meine Mutter gemacht, DAS fällt mir dazu gerade ein, obwohl es auch schon 25 Jahre her ist.
hab deine Geschichte intensiv verfolgt. GUT das sie es endlich geschafft haben ihm es zu sagen. Ihm werden viele Gedanken durch den Kopf gehen und das Vetrauen wird jetzt auf eine harte Probe gestellt. ich denke er überspielt es jetzt ersteinmal aber lass mal paar tage vergehen dann wird er nachdenken.
An deiner Stelle würd ich ihn mal ansprechen,wie es ihm jetzt damit geht. Mir dir als Schwester, wird er bestimmt offener umgehen. Versuch ihm halt zu geben und sag ihm das du jetzt für ihn da bist wenn er reden möchte.