Hey ihr Lieben. Also wir hatten gestern ein Gespräch beim Jugendamt. Der gute Mann dort hat uns etwas die Augen geöffnet. Wir möchten gerne einen Säugling adoptieren wir haben eine altersgrenze bis 3monate gesetzt. Da man aber bei Babys noch nicht feststellen kann ob sie auch wirklich gesund sind und es passieren könnte das es später mit 2 oder 3 Jahren eine Behinderung bekommt und wenn dies der fall sein sollte, das trauen mein Mann und ich uns nicht zu ein behindertes Kind zu erziehen. Er sagte einen gesunden säugling zu bekommen ist sehr gering.
Daher hat er uns zum Nachdenken gebracht ob es nicht sinnvoller wäre ein älteres Kind zu adoptieren. Denn da hätten wir die vergewissheit das es bis zu 90% gesund ist. Mein Mann und haben darübernachgedacht und uns jetzt eine Altersgrenze von 0-3 Jahren gesetzt.
Hat jemand schon erfahrungen gemacht? Hat jemand ein 2 oder 3 Jähriges Kind adoptiert? Wenn ja kann uns jemand von seine erfahrungen berichten? Denn es hat ja auch einmal ein Trennungsschmerz erlebt. Denn bei Kindern in dem Alter dauert es mit bem Bindungsaufbau etwas länger als bei Säuglingen. Natürlich wäre ein Säugling schön und es kann ja auch sein das es gesund bleibt, aber es ist ein Risiko. Und ich werde ein 1-2 oder 3 Jähriges garantiert auch sofort ins Herz schliessen und es sofort lieb haben.
Würde mich über Efahrungsaustausch und Tipps riesig freuen.
Ihr habt euch noch nicht arg viele Gedanken zum Thema Adoption gemacht oder? Gut dass ihr jetzt hier im Forum seid, da könnt ihr das nachholen Zu diesem Gesundheitsthema.. ich kenne kaum Adoptierte die Krank sind. Das ist immer so ein Vorurteil das Adoptionskinder Krankheiten haben oder sonst was, bisschen vorkriegliche Einstellung... Gewissheit hat man nie, vielleicht bekommst du in zwei Wochen gesagt dass du Leukämie hast, was dann??
Um auf deine Frage einzugehen, ja wir haben Erfahrungen mit der Adoption von älteren Kindern. Unsere große Tochter war 6 Jahre alt und die Kleine 3.
Tatsächlich war es bei der Älteren so, dass wir sofort viel besser einschätzen konnten, was auf uns zukommt (hatten aber im Gegensatz zu euch auch mit Entwicklungsverzögerungen gerechnet bzw. sie eingeplant). Die 3jährige war ein "Überraschungspaket". So wie sie sich die ganze Zeit beim Kennenlernen benahm, konnten wir nicht absehen, ob und was für Behinderungen vorliegen. Wir haben uns dann für die Adoption entschieden, weil wir sie ins Herz geschlossen hatten, egal, was auf uns zukommen wird, auch wenn eine stärkere Behinderung vorliegt, als wir anfangs angegeben hatten.
Bestimmte Probleme kann man aber auch bei 3jährigen nicht feststellen, z.B. alles, was mit der Schule zusammenhängt (LRS, Dyskalkulie, ggf AD(H)S, WVAS usw.)
Was ich eigentlich damit sagen will, ihr werdet nie eine Sicherheit haben, dass euer Kind keine Probleme bekommen wird, gesund ist oder wie immer man es ausdrücken will. Klar, bestimmte Krankheiten wie Hepatitis oder AIDS kann man bei älteren Kindern ausschließen, ebenso wie schwere geistige Behinderungen. Aber dazwischen liegt eine riesengroße Grauzone, die erst nach und nach ihren Schleier lüften wird., Die reicht von den oben genannten Teilleistungsschwächen bis hin zu Entwicklungsverzögerungen und Lernbehinderung). Und da kommen im Laufe der Jahre -übrigens auch bei leiblichen Kindern!!!- manche Überraschungen auf einen zu.
Und zu meiner persönlichen Erfahrung: ich kenne wesentlich mehr Familien mit Adoptivkindern, deren Kinder Probleme haben als Adoptivfamilie ohne.
Ich wünsche euch, dass wenn ihr adoptiert, ihr euer Kind so annehmen könnt wie es ist.
@Kenza, ich habe gerade deinen Beitrag gelesen. Ich kenne so viele Adoptivkinder, die ADHS bzw. WVAS haben. Wahrscheinlich liegt die Zahl irgendwo in der Mitte. (Ich meine jetzt nicht so ein bisschen zappelig, sondern richtig, nicht 10 min aufmerksam sein, sozial ständig anecken, völliges Wirrwar im Kopf bei "normaler Intelligenz")
adhs habe ich jetzt nicht als so massive Krankheit empfunden, ein Kind als Krank einzustufen. klar, ich kenne mehr leibliche als adoptierte Kinder ABER, da hat mindestens ein ebenso hoher Anteil ADHS. Ich habe eine geteilte Meinung zu ahds, es gibt sicher Kinder die das wirklich haben aber mittlerweile hat das jedes zweite Kind im Kindergarten. Wenn die Eltern sich mit den meisten von denen ausreichen beschäftigen sind die kern gesund. Viele Eltern entschuldigen mit der aussage "mein kind hat adhs" auch einfach die natürliche Lebendigkeit des Kindes. Logisch, man wird als Mutter ja schon schief angeschaut wenn das Kind im Bus Quiekt.
Daher hat er uns zum Nachdenken gebracht ob es nicht sinnvoller wäre ein älteres Kind zu adoptieren. Denn da hätten wir die vergewissheit das es bis zu 90% gesund ist. Mein Mann und haben darübernachgedacht und uns jetzt eine Altersgrenze von 0-3 Jahren gesetzt.
H
Fuchur84
Und was ist mit den restlichen 10 %? Wenn Ihr nun genau die vermittelt bekommt.....!?
Meines Erachtens wollte er auch sehen, wie ernst Ihr es meint mit dem Adoptieren. Und ganz ehrlich: das perfekte Kind gibts nicht, nicht einmal das Leibliche.
Hey Danke für eure Infos. Also wir selber stehen bei anderen Ja schon seit März 2011 auf der Liste. Bei diesen Ämtern haben wir auch immer Säuglinge angegeben. Nur leider auch hier nicht viel Hoffnungen gemacht. Bin jetzt grad irgendwie total unsicher. Klar kann es bei einem Säugling gut gehen aber wenn es hinterher wirklich sehr krank wird dann können wir damit nicht umgehen. Man weiss ja leider nie ob die Mutter irgendwelche Drogen oder unter Alkohol einfluss lag während der Schwangerschaft. Naja wir setzen uns Morgen noch einmal zusammen und überlegen in ruhe was wir jetzt machen. Aber was solls im grossen und ganzen bin ich recht optimistisch. Denn immerhin haben wir schon fast 1 1/2 Jahre Wartezeit überstanden.
Weshalb bist du optimistisch bzw. was hat die Wartezeit mit einer Krankheit zu tun?
Was mich mal interessieren würde, wie kann man für eine Adoption schon ein halbes Jahr oder länger auf der Warteliste stehen und dann unsicher werden, was Krankheiten betrifft? Wurde sowas vorher nicht besprochen? Habt kein Buch zum Thema gelesen?
Gut, dass ihr jetzt nochmal Gelegenheit habt, euch darüber Gedanken zu machen, was ihr wollt.
Eine Garantie auf ein gesundes Kind gibt es nicht, auch nicht bei leiblichen Kindern.
Kannst Du beschreiben, mit welchen Krankheiten/Behinderungen ihr nicht umgehen könnt!? Gerade im Drogenbereich sind die möglichen Schäden doch sehr unterschiedlich.
Was genau ist es, daß Ihr damit nicht umgehen könnt??
Mein leibliches Kind hat nach der Geburt sehr viele Therapien gebraucht, es war nicht einfach. Und glaube mir, ich habe so gesund gelebt ind er Schwangerschaft. Unser Adoptivkind widerum war bisher völlig problemlos.
Mich würde wirklich interessieren, was genau Euch solche Angst macht.
Es gibt ja immer wieder die bekannte Frage: was ist, wenn das gesunde Adoptivkind einen Unfall hatte? Gebt Ihr es dann zurück, oder wachst Ihr mit Euren Aufgaben?
ich kann eure Angst vor Überforderung verstehen, aber ich würde mich auch der Meinung anschließen, dass man so etwas vorher nie wissen kann... Auch bei einem 3-jährigen Kind könnt ihr im nachhinein noch Überraschungen erleben. Zumal hier wieder andere Probleme auftreten können, als bei einem Säugling. Aber das kann bei einem leiblichen Kind doch genauso sein und da könntet ihr es euch ja auch nicht anders überlegen...
[quote="fuchur84"]Hey Danke für eure Infos. Klar kann es bei einem Säugling gut gehen aber wenn es hinterher wirklich sehr krank wird dann können wir damit nicht umgehen. Man weiss ja leider nie ob die Mutter irgendwelche Drogen oder unter Alkohol einfluss lag während der Schwangerschaft. Naja wir setzen uns Morgen noch einmal zusammen und überlegen in ruhe was wir jetzt machen. quote]
Also das Jugendamt hat doch schon ein bischen Einblick und kann in vielen Fällen Angaben dazu machen. Trotzdem kann man auch ohne Drogen, Alkohol oder Zigaretten nicht wissen was in der Zukunft kommt.
Mich würde eure weitere Entscheidung interessieren.
Ich geb jetzt auch mal schnell noch meinen Senf dazu, bevor ich auf Urlaub fahre:
Angenommen ihr bekommt ien 2- oder 3-jähriges Kind und dieses bekommt mit 4 Jahren eine Gehirnhautentzündung oder hat einen Unfall und ist danach körperlich oder geistig behindert. Was dann? Die Gefahr, dass ein Kind nicht gesund ist und bleibt, ist absolut IMMER gegeben. Egal, ob ihr nun einen Säugling habt oder ein älteres Kind, da können immer gesundheitliche Probleme auftauchen über die Jahre. Naja...nur meine Meinung.
Zitat von kenzaadhs habe ich jetzt nicht als so massive Krankheit empfunden, ein Kind als Krank einzustufen. klar, ich kenne mehr leibliche als adoptierte Kinder ABER, da hat mindestens ein ebenso hoher Anteil ADHS. Ich habe eine geteilte Meinung zu ahds, es gibt sicher Kinder die das wirklich haben aber mittlerweile hat das jedes zweite Kind im Kindergarten. Wenn die Eltern sich mit den meisten von denen ausreichen beschäftigen sind die kern gesund. Viele Eltern entschuldigen mit der aussage "mein kind hat adhs" auch einfach die natürliche Lebendigkeit des Kindes. Logisch, man wird als Mutter ja schon schief angeschaut wenn das Kind im Bus Quiekt.
Kenza, ich bin da ganz bei dir und stimme dir voll zu. Und meiner Erfahrung nach (arbeite als Sonderpädagogin an einer Gesamtschule) unterstützen viele Eltern den natürlichen Bewegungsdrang ihrer Kinder nicht genug.
Mein Post sollte nur eine Anregung für Furchur sein. Ich hatte den Eindruck gewonnen, dass sie die Sicherheit wollen, ein gesundes, unproblematisches Kind zu adoptieren. Und ich wollte einfach darauf aufmerksam machen, dass es Probleme in jeder Hinsicht geben KANN (nicht muss), die man nicht absehen kann, aber die auch nicht unwahrscheinlich sind. Natürlich ist ADHS erstmal keine schwere Krankheit, aber in Verbidnung mit etwas anderem kann es eine ganz andere Dimension gewinnen.
Das probleme bei jedem Kind auftauchen können ist uns schon klar.
Und ja wir haben auch Bücher gelesen.
Mit behindrungen meinen wir die ganz schlimmen wenn man im Rollstuhl sitzt , Glasknochen oder ähnliches. Die kleinen Krankheiten die Therapierbar sind da können wir mit leben.
Ich wollte ja eigentlich auch nur wissen was ihr an unserer stelle getan hättet. Die beim Jugendamt vermitteln uns kein Säugling weil sie uns nicht nicht zutrauen falls es später schwer krank werden sollte es weiter zu versorgen. Deshalb sind wir jetzt etwas verunsichert.
Das hat auch gar nichts damit zu tun das wir ein gesundes und unkompliziertes Kind haben möchten. Und haben uns auch sehr intensiv mit der Adoption beschäftigt.