So, ich habe es getan! Ich habe eine Mail an das zuständige Standesamt meiner leiblichen Mutter geschickt mit der Bitte um Zusenden der beglaubigten Abschrift aus dem Geburtenregister uws. wie Martina beschrieben hat. Jetzt heißt es abwarten. Ich werde berichten, sobald ich eine Nachricht erhalten habe.
Unglaublich, ich habe schon heute Nachricht vom Standesamt bekommen. Der Standesbeamter hat mir sehr nett geschrieben und mir mitgeteilt, dass meine drei älteren Geschwister (zwei Brüder sind im Heim aufgewachsen, eine Schwester bei unserer leiblichen Mutter) verstorben sind, im Alter von 63, 58 und 52 Jahren. Das die Schwester verstorben ist wusste ich, ich habe ja sehr guten Kontakt mit ihrer Tochter. Das die Brüder auch verstorben sind, wusste ich nicht. Das finde sich schon sehr krass: von ihren vier ungewollten Kindern, die alle einen anderen Vater haben!!!! lebe nur noch ich.
Hier der Auszug aus der wirklich netten Mail, die ich heute bekommen habe. Es wird mir auch angeboten, jederzeit anzurufen, falls ich noch Fragen habe. Es gibt sie also doch, die netten Beamten!
.............Falls aus dieser Ehe Kinder hervorgegangen sein sollten, stehen die im sogenannten Eheregister. Die Hinweise auf Kinder und deren Eheschließung im Eheregister nehmen seit 2009 nicht mehr am Beweiswert der Urkunde teil, zum "suchen" nach den Geschwistern wäre dieses Register für Sie sehr interessant. Das Eheregister erhalten Sie für 10,00 Euro beim St.Amt xxxxx. Weiterhin habe ich auch am Geb.Eintr. Ihrer Mutter mögliche Hinweis auf Geschwister gefunden. Die Herausgabe dieser Angaben unterliegt jedoch dem Bundesdatenschutzgesetz. Um Ihnen trotzdem zu helfen, werde ich versuchen, weitere Angaben über diese Personen herauszufinden und ihre mögl. Geschwister darüber informieren, dass Sie Interesse an ihnen haben. Falls dieses Interesse auf Gegenseitigkeit besteht, werden sich ihre mögl. Geschwister bei Ihnen melden, sofern Sie mir hierfür Ihr Einverständnis geben.
Sehr geehrte Frau xxxxxx, Dank der Hilfe des Standesamts in xxxxx bin ich sehr schnell fündig geworden. Leider sind Ihre Geschwister mittlerweile verstorben. So kann ich Ihnen zumindest die Daten übermitteln, da sich der Datenschutz nach dem Bundesdatenschutzgesetz in erster Linie auf lebende Personen bezieht.
Hier standen die Namen der drei Geschwister mit Geburtdaten, Geburtsort, Sterbedaten und Sterbeort
Weitere Daten liegen mir leider nicht vor. Falls Sie noch Fragen haben sollten, können Sie mich auch gern telefonisch unter xxxxx erreichen. Ich wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Familienforschung. Herzlichst Ihr
Wow, einerseits natürlich sehr traurig, dass Deine Geschwister bereits verstorben sind, aber ich bin echt begeistert, wie schnell Du die Informationen bekommen hast. Sind das denn jetzt alle GEschwister von denen Du wusstest, oder hat sich Dein Verdacht bestätigt, dass es mehr gibt als gedacht?
Entschuldigung,wenn ich etwas wirr geschrieben habe, aber das hat mich ganz schön aufgewühlt.
Ja, von den drei Geschwistern wusste ich, aus meiner Akte beim Amtsgericht. Ich wusste nur nicht, dass die zwei älteren Halbbrüder verstorben sind. Von meiner Halbschwester wusste ich das.
Dann gibt es noch drei Halbgeschwister, die sie mit ihrem jetzigen Ehemann bekommen hat. Von denen wusste ich aber auch.
Ich dachte, es gibt evtl. noch mehr Geschwister, die zwischen meiner Geburt und ihrer Eheschließung entstanden sein könnten. So abwegig fand ich das nämlich nicht, denn da liegen 7 Jahre dazwischen. Aber es gibt wohl keine. Ich werde auf jeden Fall telefonisch Kontakt mit dem netten Standesbeamten aufnehmen. Vielleicht gibt es ja doch etwas, was ich nicht weiß.
Das Schlimme an der ganzen Sache ist, dass ich von meiner Nichte weiß, dass meine leibliche Mutter nichts von dem Tod einer ihrer Söhne weiß. Von dem ältesten hat sie wohl durch Zufall erfahren, weil seine ehemalige Firma eine Todesanzeige in der Zeitung geschaltet hatte. Meine Nichte hat sie gefragt, wie es ihr damit geht. Meine LMutter hat geantwortet, dass sie gar nichts fühlt, weil sie ja schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatten.....Ich finde das unglaublich, dass eine Mutter nicht weiß, dass ihr Kind gestorben ist. Aber da wir ja keinen Kontakt mehr haben, kann ich es ihr nicht sagen und wenn, dann müsste ich ja sagen, woher ich das weiß - blöde Situation. Meine Nichte und ich wissen noch nicht, wie wir das handhaben.
ich dachte, ich konnte Dir helfen, gute Kontakte zu allen Deinen Geschwistern aufzubauen, dass aber die Nachricht dabei herauskommt, hatte ich Dir absolut nicht gewünscht und tut mir sehr leid. Du bist schockiert, das merkt man Deinem Post an. Meinst Du, Du hättest Dich nicht an das Standesamt wenden sollen?
Ich wünsche Dir die Kraft, die Du brauchst, das alles gut zu verarbeiten?
mach dir keine Gedanken, du hast mir sogar sehr geholfen. Es stimmt, ich bin schockiert, dass alle drei tot sind. Es gibt ja noch die drei Halbgeschwister, von denen ich zwei kennengelernt habe, aber der Kontakt ist ja, wie du weißt, abgebrochen. Ich total hin- und hergerissen - am liebsten würde ich meine LMutter anrufen und ihr sagen, dass sie jetzt ganz beruhigt sein kann: drei von den ungewollten Kindern, nein, zwei, meine Halbschwester hat sie ja behalten, sind verstorben. Da braucht sie schon mal keine Angst zu haben, dass die auch eines Tages vor ihrer Tür stehen - jetzt bin nur noch ich übrig.
Ich weiß, das ist sehr zynisch was ich schreibe, aber ich bin einfach nur wütend, enttäuscht und auch sehr traurig.
Zitat von HashimotoMeine LMutter hat geantwortet, dass sie gar nichts fühlt, weil sie ja schon jahrelang keinen Kontakt mehr hatten.....Ich finde das unglaublich, dass eine Mutter nicht weiß, dass ihr Kind gestorben ist. Aber da wir ja keinen Kontakt mehr haben, kann ich es ihr nicht sagen und wenn, dann müsste ich ja sagen, woher ich das weiß - blöde Situation. Meine Nichte und ich wissen noch nicht, wie wir das handhaben.
Liebe Brigitte,
ich habe auch eine Mutter, die nicht richtig tickt. Als mein Bruder nach dem Abitur von einem Tag auf den anderen das Haus verlassen hatte, hatte sie 30 Jahre lang keinen Kontakt und wusste 20 Jahre lang überhaupt nicht wo er ist; absolut nichts! Ich wusste es auch nicht, denn das geschah, als ich längst rausgeschmissen war (wegen der Schwangerschaft). Das Thema "Sohn" war zuhause tabu. Wenn ich mal alle paar Jahre selbst Kontakt zu ihr hatte und nach ihm fragte, behauptete sie in den letzten Jahren gerne, er sei in Afrika umgekommen. Zunächst hielt ich das für einen fiesen Scherz, dann aber merkte ich, dass sie das glaubte. Sie hatte sich ihre eigene Realität erschaffen.
Wenn ich ihn nicht selbst vor ein paar Jahren gesucht (und gefunden) hätte, würde sie bis heute jedem erzählen, er sei tot. Ich bin überzeugt davon, dass sie diesen Quatsch nicht wirklich glaubte, aber es beantwortete ihr ihre auf bequeme Art und Weise de nie ausgesprochenen Fragen.
Solche Menschen sind arm im Geiste, so gebildet oder "vornehm" sie manchmal auch daher kommen mögen.